Hallo Amauro,
vielen Dank für Deinen fantastischen Eintrag, der mich natürlich berührt, leider kann ich Dir erst jetzt antworten. Natürlich hat es was mit Gentleman zu tun, wenn man die Regeln bei diesem Spiel als männliche Blinde Kuh einhält, und er sich auch bei einem sehr lange dauernden Spiel keinesfalls die Augenbinde abnehmen würde wollen, so sehe ich das absolut. Und es ehrt Dich, wenn Du ihr sagst, wenn die Augenbinde verrutscht, dass sie dies bitte behebt, denn Du willst zu jeder Sekunde als Blinde Kuh die vollständige Dunkelheit wahren, die Dich umgibt. Ich finde das klasse. Und wenn die Versuchung doch zu groß ist, lässt Du Dir die Hände sofort bereitwilligst binden, fantastisch. Das ließe ich mir als Deine Mitspielerin definitiv nicht zweimal sagen.
Also wenn ich Deinen Eintrag lese, habe ich Lust, sofort mit Dir Blinde Kuh zu spielen! Such mich, fang mich, hihi! Natürlich muss man zuvor die Regeln festlegen, die es der Blinden Kuh nicht einfach machen sollten, das Spiel schnell zu gewinnen, also die andere oder den anderen zu fangen. Also dass ich stehen bleiben müsste, oder das Spielfeld sehr klein wäre, nö, das wäre zu leicht für die männliche Blinde Kuh.
Ihr spielt etwas anders, als wie ich mit Dir spielen würde. Weniger sportlich-neckisch-dominant (von meiner Seite als sehende Spielerin), als eher sinnlich-subtil-"sich blind in die Situation fallen lassend". Vielleicht hätte da jedes Paar seinen eigenen Stil, ich würde mich auf Dich einstellen, denn eure Variante hat ja auch was.
Die oberen Etagen ihres Hauses sollen Dir für immer unerschlossen bleiben, Du darfst sie zumindest mittelfristig nicht sehen? Klar, dann fällt ein Rollentausch zumindest in diesen Etagen aus. Ein anderes Spiel, bei dem ihr die Augen verbunden sind, ist da eine gute Lösung, falls Du sie fängst, tja, falls!
Wenn Du und ich Blinde Kuh spielen würden, und Du müsstest die Blinde Kuh sein, wäre meinerseits ein Ende dieses Spiels völlig offen. In einem großen Garten, eine Rasenfläche, Dir werden von mir die Augen verbunden, ich drehe und führe Dich, dann drehe ich Dich so lange, und umgehe Dich dabei, bis Du leicht wankst.
Dann geht es los. Wir fangen vielleicht um 12.00 Uhr an, ich spiele mit Dir, bis Du mich fängst, oder ich genug davon habe, und dann endet das Spiel vielleicht um 18.00 Uhr? Äih, das würde ich bringen, dass kannst Du glauben.
Du hast noch mehr Spaß, in der umgekehrten Konstellation? Okay, dann fang mich! ;-)
Ein bisschen Kopfkino:
Wer ist dieser Mann hinter mir? An diesem warmen Tag im Sommer 2019, auf diesem Rasen, in diesem Garten? Ich trage ein weißes Sommerkleid, tailliert, bis knapp über die Knie ragend, elegant, ich wirke frisch und hoffentlich so attraktiv wie möglich, für diesen Mann, der hinter mir ein schwarzes, edles Tuch faltet, ich höre dies, und die Knie werden immer weicher, das Herz schlägt bis zum Halse, mein Gesicht muss tief gerötet sein, meine Atmung steigert sich, ins Unermessliche, so wie meine innere Anspannung.
Ich hasse nackte Beine in diesem Outfit, daher Nylon-Strümpfe, und die Absätze meiner weißen Edel-Pumps sind hoffentlich nicht zu schmal und spitz nach unten zulaufend, für diese Rasenfläche, die aber gepflegt kurz geschnitten ist, wie ein Teppich wirkt. So wird es gehen.
Weiß gekleidet, und eine schwarze Augenbinde -denn wir wollen gleich Blinde Kuh spielen, mit mir in der Hauptrolle-, das passt nicht, ein weißes Tuch wollte dieser Mann nicht so einfach akzeptieren.
Daher umschließt meine Taille ein breiter, schwarzer Gürtel, mit großer Gürtelschnalle, sieht richtig sexy aus, betont die Taille noch mehr, ich muss mir selbst auch bei diesem Spiel gefallen, will ich doch eine gute Figur machen, und besonders attraktiv auf meinen Spielpartner wirken, nun im schwarz-weiß-Look. Vielleicht will er sich ja gar nicht so einfach mir entziehen, weil er mich anziehend findet?
Na warte. Wer wen auf Trab hält, wird sich zeigen.
Es ist soweit, ein schmal gefaltetes Tuch tut sich vor meinen Augen auf, und dieser Streifen Tuch senkt sich nun langsam auf meine Augenlider, die ich erst im letzten Moment schließe, um meine Augen zu schützen.
Ah. Dieses Geräusch hinter meinem Kopf, wenn sich Stoff auf Stoff reibt, als Amauros Hände einen Knoten in diese Tuchenden formen, und dieses Tuch sich auf meinen Augenlidern festigt.
Unbeschreiblich, ich sinke in das Reich völliger Finsternis.
Man überprüft den Sitz der Augenbinde, natürlich muss alles korrekt sein, darauf legt ER Wert, und ich aber auch.
Ich spüre seine Fingerspitzen, wie sie fast eher pro forma das Tuch an den Nasenflügeln auf die Haut unter meinen Augen drücken. Nein, nicht der geringste Spalt, alles ist perfekt verschlossen, ich sehe absolut nichts mehr, seine Frage danach ist zum einen reines Alibi, aber zum anderen und vor allem eine neckische Provokation. Die ich auch noch genieße.
Uh, er fasst meine Oberarme, übt leichten, sanften Druck aus, damit ich mich drehe, ein untrügliches Zeichen. Ich merke wie er mich umgeht, als ich mich immer zügiger drehen muss. Er ist der absolute Perfektionist, und mir gefällt das total, wenn, dann richtig, das ist die Devise, das MUSS die Devise sein.
Er führt mich ein Stück, wohin? Dieses Nichtwissen ist so unerträglich wie mich kribblig heiß machend.
Dann dreht er mich wieder, ich drehe mich, mir wird schwindelig, und träume ich mich schon in eine andere Dimension? Denn ich bin absolut orientierungslos, ist das Haus, die Terrasse nun rechts oder links, hinter oder vor mir? Wo bin ich? Okay, auf dem Rasen, aber wo?
Er dreht mich, bis ich wanke. Die hohen Absätze und der Rasen, die Schwindligkeit und ohne Orientierung im Raum, sinke ich in eine neue, mich erregende Dimension des Daseins, fast allem erdnahen entzogen.
Meine Hände zucken, als mich Amauro leise, stumm, meinem Schicksal überlässt. Doch nicht tastend nach vorne. Sondern zur Augenbinde hin.
-"Ich wünsche, dass Du mir die Hände bindest!" . sage ich es sanft, oder fast mit etwas brüskem Befehlston? Bin ich noch Herrin meiner Hände, bin ich noch Herrin meiner Sinne? Jedenfalls nicht mehr Herrin der Lage.
Ich halte inne. Sekunden vergehen, Stille um mich. Was ist? Mein Partner scheint entschwunden. Und ohne was zu sagen.
Ahhhh.
Da spüre ich seine Hände, wie sie meine Arme nach hinten ziehen. Und schon spüre ich an meinen Handgelenken einen seidigen, glatten Stoff. Das muss das weiße Seidentuch sein, dass ich auf der Terrasse als Alternativ-Augenbinde sicherheitshalber mitbringend ablegte. Natürlich verschränke ich die Handgelenke auf meinem Rücken bereitwilligst.
-"Fester!" , sage ich es mit fester Stimme oder versagt sie mir fast? Jedenfalls durchzuckt ein Ruck meine Handgelenke -als Amauro das Tuch straffer um meine Handgelenke festigt- so wie ein Wolllustgefühl meinen gesamten Körper durchzuckt.
Noch mehr auf mich gestellt, und diesem Spiel ausgeliefert, erregt es mich voller innerer Anspannung, die mich regelrecht wollüstig macht, dieses Spiel anzugehen, merke ich, wie sich mein Partner hinter mir nach hinten verdrückt. Ein unmissverständlicher "Startschuss".
Ich wanke leicht, versuche die halbe Drehung. Fesselung, hohe Absätze, Schwindelgefühl und ohne Orientierung im Raum zu sein, ergeben eine Symbiose die mich innerlich förmlich vor Erregung explodieren lässt.
Dann tappe ich nach vorne, ausbalancieren geht nicht, so sind meine Schritte langsam und vorsichtig.
Aber wir haben ja Zeit, viel Zeit, mein Lieber.
Ich spüre seine Blicke, von wo die auch immer herkommen mögen, auf meiner Haut. Mich durchströmt ein heißes Gefühl, doch merke ich, wie sich eine Gänsehaut auf meinen Armen bildet. Ich versuche, mich so grazil wie möglich zu bewegen, mich packt es wie ein Fieber. Wo ist mein galanter Mitspieler?
Soweit ein bisschen Kopfkino. Was empfindest Du beim Lesen meiner Zeilen? Kurbelt es Deine Fantasie an, wie Du die meine ankurbelst?
Tja, Amauro, wie würde ich es wohl finden, wenn wir das wirklich so spielen würden? Du fragst, ob ich es genießen würde? Die Frage kannst Du nach dem Lesen meines Eintrags wohl selbst beantworten.
Allerdings wäre das -nur für Dich!- eine Ausnahme. Ich müsste absolut sicher gehen, Dir vertrauen zu können. Mehr als jedes andere Blindekuh-Spiel, in einer Runde oder nur zu zweit, wäre unser Blindekuh-Spiel Vertrauenssache.
Schreibe bitte gerne, wenn Du mit Deiner Bekannten gespielt hast. Mich interessiert natürlich, wie es Dir als Blinde Kuh erging, wie sie Dich im Spiel hielt und was so passierte.
LG Esther |
