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(01.04.2024, 01:34 Uhr)

 
 
 Heine-Forum
 
Hallo Enrico,
na, ich weiß nicht.

Unreine Reime sind, gerade in den volksliedhaft und sich sozusagen wie sich von selbst dichtend daherkommenden Gedichten sicher kein Hinweis darauf, daß Heine die unreinen Reime nicht als solche gehört hat. Dafür war sein Sprachgefühl sicherlich zu fein (z.B. spielt er ja oft sehr bewußt mit den komischen Möglichkeiten des Reims, etwa in "Deutschland. Ein Wintermärchen"). Bezüge zu seinem jüdischen Hintergrund sehe ich gar nicht, zumal sich das, was wir heute als Jiddisch bezeichnen ja auch eher in der sprachlichen Diaspora in Osteuropa entwickelt hat, während die Sprache der Juden in Deutschland ja durchgängig stark ans Deutsch ihrer Umgebung rückgekoppelt war und in ständigem Austausch stand. In Heines Elternhaus und auch in der Hamburger Familie ist er jedenfalls meines Wissens mit einer Sprache aufgewachsen, die der seiner nichtjüdischen Umgebung weitestgehend geglichen haben wird.

Bei der ü-i-Nähe in Deinen Beispielen würde ich, wenn überhaupt, eher den rheinischen Einfluß vermuten (so wie Heine ja auch zeitlebens und gut rheinisch nicht so sauber zwischen Akusativ und Dativ unterschied wie die Schulgrammatik ...).

Spannende Frage, und meines Wissens gibt es auch ein paar ältere Untersuchungen, die solchen Fragen in Heines Sprache und Wortschatz nachgehen. Und dumpf erinnere ich mich auch an peinliche Machwerke der NS-Germanistik, die in Heine sprachlich den undeutschen Juden nachweisen wollten, z.B. weil er "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" dichtet und nicht "Ich weiß nicht, was es bedeuten soll". Da erübrigt sich wohl jeder Kommentar, und in eine solche Richtung zielte Deine Frage ja auch ganz gewiß nicht.

Viele Grüße
Robert
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