34 User im System Rekord: 144 (11.09.2023, 16:48 Uhr)
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| Benutzer: Fremder (unbekannt) | |
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Nach acht schweren Jahren in der Matratzengruft starb Heinrich Heine am 17. Februar 1856. Zu seinem Todestag zitiere ich die Beschreibung seines letzten Ausgangs, die er im Nachwort zum Romanzero gab: border="0">und zwei seiner Gedichte. Zum Lazarus (aus Gedichte 1853 und 1854)
I
Laß die heil'gen Parabolen, Laß die frommen Hypothesen - Suche die verdammten Fragen Ohne Umschweif uns zu lösen.
Warum schleppt sich blutend, elend, Unter Kreuzlast der Gerechte, Während glücklich als ein Sieger Trabt auf hohem Roß der Schlechte?
Woran liegt die Schuld? Ist etwa Unser Herr nicht ganz allmächtig? Oder treibt er selbst den Unfug? Ach, das wäre niederträchtig.
Also fragen wir beständig, Bis man uns mit einer Handvoll Erde endlich stopft die Mäuler - Aber ist das eine Antwort?
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ 12 Gedächtnisfeier (aus Romanzero, Zweites Buch. Lamentationen - Lazarus)
Keine Messe wird man singen, Keinen Kadosch wird man sagen, Nichts gesagt und nichts gesungen Wird an meinen Sterbetagen.
Doch vielleicht an solchem Tage, Wenn das Wetter schön und milde, Geht spazieren auf Montmartre Mit Paulinen Frau Mathilde.
Mit dem Kranz von Immortellen Kommt sie, mir das Grab zu schmücken, Und sie seufzet: »Pauvre homme!« Feuchte Wehmut in den Blicken.
Leider wohn ich viel zu hoch, Und ich habe meiner Süßen Keinen Stuhl hier anzubieten; Ach! sie schwankt mit müden Füßen.
Süßes, dickes Kind, du darfst Nicht zu Fuß nach Hause gehen; An dem Barrieregitter Siehst du die Fiaker stehen.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Gruß Wolfgang Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund |
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