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(01.04.2024, 01:34 Uhr)

 
 
 Heine-Forum
 
Hallo,
ich mache mal unter dem ersten Posting weiter, damit die Spalte für den Beitrag nicht zu eng wird ;-)

Zunächst möchte ich mal auf den Text zum Verbot der Schriften des »Jungen Deutschland« verweisen.
Sehr hilfreich finde ich auch den Lexikonartikel, den Stefan in seinem Posting zitiert.

Heine hatte, wie Stefan schon schrieb, vor allem aufgrund seiner Prosa das Vergnügen, dass er »beim Jungen Deutschland angestellt wurde« [Heine: Über die französische Bühne, Zweiter Brief]. Schon mit den Reisebildern begann die Geschichte der Verbote von Heines Schriften. Seine Gedichte hingegen wurden selbst von Metternich gerne gelesen. Ich muss an dieser Stelle aber Stefans ersten Beitrag korrigieren: Es war nicht in den Karlbader Beschlüssen, sondern erst 1835 (s.o.), dass die Schriften des »Jungen Deutschland« verboten wurden.

Die Übergänge zur Vormärz-Literatur sind wohl fließend und häufig wird Junges Deutschland/Vormärz auch zu einer Literaturepoche zusammengefasst; spontan würde ich sagen, dass die Vormärz-Dichtung revolutionärer ist, während das »Junge Deutschland« eher erzieherisch wirken wollte.
Ein weiterer Text zu den Literaturepochen findet sich unter [Link entfernt, weil Linkziel leider nicht mehr verfügbar].

Gedichte, die zum »Jungen Deutschland« passen sind zuhauf im Zyklus »Verschiedene« (1832-1839), in »Neue Gedichte« zu finden. Dieser Zyklus wurde als sittlich anstößig betrachtet, sodass sie »alle Zucht und Sittlichkeit zu zerstören« (Zitat aus dem Bundestagsbeschluss) geeignet waren.
Wirklich politische Gedichte schrieb Heine ja erst relativ spät - er machte sich ja sogar im Atta Troll und in einigen Gedichten über die (häufig schlechte) Verquickung von Agitation und Lyrik und ihre Wirkung lustig.

An einen politischen Dichter

Du singst, wie einst Tyrtäus sang,
Von Heldenmut beseelet,
Doch hast du schlecht dein Publikum
Und deine Zeit gewählet.

Beifällig horchen sie dir zwar,
Und loben, schier begeistert:
Wie edel dein Gedankenflug,
Wie du die Form bemeistert.

Sie pflegen auch beim Glase Wein
Ein Vivat dir zu bringen
Und manchen Schlachtgesang von dir
Lautbrüllend nachzusingen.

Der Knecht singt gern ein Freiheitslied
Des Abends in der Schenke:
Das fördert die Verdauungskraft,
Und würzet die Getränke.

Letztlich schrieb aber auch Heine dann politische Lyrik, um den Stümpern mal zu zeigen, wie es auch kunstvoll geht.

Gruß
Wolfgang

Heinrich Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund

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