ich stand lang nicht mehr auf dem dach. es ist gut da oben. am besten früh morgens oder abends. nachts nicht da macht es angst. aber meistens ist man ja nachts da.
und wenn man da steht und die ganzen beleuchteten fenster sieht stellt man sich vor was grad dahinter passiert. vielleicht kommt grad der vater von der arbeit und die familie isst dann zusammen am tisch. oder eine frau und ein mann die fernsehen gucken. oder eine mutter die ihre kinder ins bett bringt. und man ist ganz ruhig. denkt einfach und sieht einfach.
und dann kommen die gedanken was noch grad passieren kann. und man ärgert sich. ärgert sich das man nicht mal DIESEN EINEN MOMENT für sich haben kann. nur mit sich und sonst mit nichts und niemandem. und dann kommt das gefühl. oder es sind mehrere. am liebsten irgendwo gegenschlagen weglaufen um sich treten schreien..aber man steht einfach nur da. und hört die autos.

am liebsten einfach auf dem dach stehen und nicht mehr nachdenken. einfach die arme ausbreiten und ganz laut stopp schreien.. und dann bleibt die welt stehen und man kann endlich atmen. man atmet tief ein und wenn man dann ausatmet ist alles leicht und still und leer. aber keine schlechte unangenehme leere sondern eine gute weiße ruhige.
und dann geht die sonne auf. aber es ist noch nicht richtig hell. man muss wieder zurück in die andre welt und weiß das einen das erste laute geräusch völlig aus der eben rausreißen wird. man hat angst davor und weiß doch das es passieren wird. kann sich ja nich ewig verstecken. und das erste gespräch mit einem andren menschen. einem der nichts versteht. aneinander vorbeigeredet. angeschrien. rausgelaufen.
man sieht nicht wohin man läuft man weiß auch nicht wohin es gehen soll. wie in einem traum. ein traum aus dem man nicht aufwachen kann weil es das leben ist. man kriegt keine zweite chance. wär ich doch bloß davon geflogen.