plaudern.de

Forumsharing?
Forum suchen
Forum erstellen
Impressum/Kontakt
Datenschutz
AGB
Hilfe

50 User im System
Rekord: 144
(11.09.2023, 16:48 Uhr)

 
 
 Schuhklau
 
Hi zusammen,

ich bin jetzt endlich dazu gekommen das Erlebte vom Freitag niederzuschreiben. Zum besseren Verständnis erst noch ein paar Infos zu meinem Studium. Wie gesagt studiere ich ja dual und daher bestehen ein paar Unterschiede zu einem klassischen Universitätsstudium. In meinem Jahrgang sind etwas über 100 Leute, die nochmal aufgeteilt sind in 4 AGs. In meiner AG sind z.B. noch Carina und Maren. Lukas und Max hingegen sind in einer anderen AG. Dabei hat jede AG ihren eigenen Kursraum. An jedem Wochentag haben wir von 8 Uhr bis regulär 13.10 Uhr je drei Vorlesungen und zwischen jeder 20 min. Pause. Die Struktur beschrieb ein Dozent mal als "verschult", was es meiner Meinung nach ganz gut trifft. Ich selbst mag dieses System aber sehr, gerade die AG-Größen von gut 25 Personen finde ich sehr angenehm.

Der Freitag begann dann eigentlich wie immer: Carina, Maren und ich haben in unserer Flurküche noch kurz was gefrühstückt und sind danach zusammen los zur Hochschule. Der Fußweg vom Wohnheim dahin sind nur gut 10 min., entsprechend schnell waren wir da. Vom Gefühl her waren wir alle schon ein wenig im Wochenendmodus und auch der Dozent der ersten Vorlesung hat diese etwas früher als sonst beendet.
Wir drei sind dann in die Cafeteria gegangen, die sich im selben Gebäude wie unser Kursraum befindet. Maren und ich kauften nur eine Kleinigkeit und setzten uns an einen der Tische am Fenster. Bei Carina dauerte es etwas länger bis ihr Kaffee fertig war und sie sich zu uns gesellte. Am Samstag wollten wir ja ins Kino, hatten usn aber noch nicht auf einen Film geeinigt. Carina und ich waren für Phantastische Tierwesen 3, Maren hingegen schlug "Belfast" vor. Von dem hatte ich noch nichts gehört und daher zeigte mir Maren nun den Trailer auf ihrem Handy. Carina kannte ihn schon und meinte, der Film sei nichts für sie. Stattdessen kippte sie ein bisschen Zucker in ihren Kaffee, ließ dann jedoch aus Versehen das Umrührstäbchen fallen.
Einen Moment später spürte ich bereits, wie sich ihre beiden Hände um meinen linken Knöchel schlossen und zuckte überrascht zusammen! Ich war voll auf den Trailer konzentriert gewesen und hatte nur am Rande wahrgenommen, dass Carina sich unter den Tisch gebeugt hatte, augenscheinlich um das kleine Holzstäbchen wieder aufzuheben. Tja, das war nicht das Einzige, was sie nun an sich nehmen würde.
Breit grinsend kam sie wieder unter dem Tisch hervor und setzte sich wieder aufrecht, mir gegenüber hin. Meinen Knöchel zog sie dabei mit und streckte so mein linkes Bein, das ich ursprünglich über das rechte geschlagen hatte, zu sich hin aus. "Hab sie", sagte Carina zu Maren, die nun ebenfalls sehr am Grinsen war und "Perfekt!" antwortete. Ich selbst war völlig sprachlos, nahm nun aber wahr wie mein linker Schuh sich lockerte. Sehen konnte ich ihn zwar nicht, spürte aber, dass sie Schleife und Knoten öffnete (trug solche Schuhe: https://www.adidas.de/stan-smith-schuh/GY5695.html). Instinktiv versuchte ich mein Bein zurückzuziehen, aber das funktionierte nicht. Carina war nah mit ihrem Stuhl an den schmalen Tisch herangerückt und hatte meine Ferse auf dem vorderen Bereich ihrer Sitzfläche abgelegt. Ihre beiden Knie hatten mein Bein in der Zange und zusätzlich hielt ihre eine Hand meinen Knöchel fest. So hatte ich tatsächlich keinerlei Chance, mich zu befreien! Und ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll, aber der Moment, wo mir das klar wurde, war eine Art Schlüsselmoment für mich. Mich überkam plötzlich so eine Aufregung und meine Wangen glühten förmlich. Ich weiß nicht, in der Bibliothek hatte ich nie meine Fassung verloren. Und wenn sie mir am Mittwoch meine Schuhe abgenommen hätte, bin ich sicher, dass es kein so intensives Gefühl in mir ausgelöst hätte. Das hier war einfach etwas völlig anderes! Irgendwie war ich insgeheim auch immer davon ausgegangen, dass sie mir nicht in der Hochschule, sondern eher "im Privaten" die Schuhe wegnehmen würde. Alles, was ich zustande brachte, war daher auch ein leicht panisches: "Carina, doch nicht hier!" "Oh doch, Lotte!", erwiderte sie und lächelte dabei ziemlich übermütig. Als Nächstes spürte ich bereits, wie sie die obere Schnürung meines Schuhs noch ein wenig lockerte, die Lasche hochbog und ihn sich anschließend an der Hacke packte. Erst zog sie noch langsam, aber als der hintere Teil meines Fußes den Schuh verlassen hatte, war es im Prinzip nur noch ein Ruck, ein kühler Luftzug und mein Schuh war aus!
"Das hätten wir schonmal", meinte Carina grinsend und hielt meinen Schuh über die Tischkante, sodass Maren und ich ihn sehen konnten. "Einfacher als erwartet", kommentierte Maren dazu, während es sich für mich einfach nur surreal anführte, meinen Schuh in Carinas Hand zu sehen (Ich glaube, Sophie hat diese Erfahrung auch schonmal beschrieben. Es ist halt wirklich ein komisches Gefühl). Carina stimmte Maren zu und kommentierte dann erstmal, was unter meinem Schuh zum Vorschein gekommen war: "Eigentlich solltest du mir dankbar sein, Lotte. Mit Schuh hätte doch niemand dieses wunderschöne Muster zu Gesicht bekommen." Ich trug am Freitag dunkelgraue Socken, die auf dem Spann und über dem Knöchel eine weiß-rosa Rautenmusterung aufweisen. Eigentlich mag ich die total gerne, aber bei der Aussicht, sie meinen Kommilitonen so "offen" zu zeigen, musste ich doch erst mal
schlucken.
Immerhin gab Carina nun mein linkes Bein wieder frei und ich zog es sofort zu mir zurück. Jedoch folgte sie diesem förmlich und beugte sich, diesmal ohne Vorwand, erneut unter den Tisch. Offen gesagt, war ich zu diesem Zeitpunkt immer noch völlig perplex und Carinas Dreistigkeit, hier, mitten in der Hochschul-Cafeteria, nach meinem rechten Bein zu fischen, lähmte mich zusätzlich. Meine einzige Reaktion bestand darin, dieses soweit wie möglich zurückzuziehen. Aber das hielt Carina natürlich nicht auf. Sie begab sich weiter unter den Tisch, griff sich das rechte Bein wie zuvor schon das linke und zog es zu sich. Als sie wieder aufrecht vor mir saß, hatte ihr Grinsen irgendwie etwas erwartungsfrohes und sie meinte: "Wie war das noch damals? Entweder eine Stunde mit einem Schuh oder eine halbe komplett ohne?" Sie stellte mich dann vor eine ganz ähnliche Wahl: Ich könnte entweder die nächsten beiden Vorlesungen mit meinem rechten Schuh verbringen oder nur die nächste komplett auf Socken. Auch das erwischte mich wieder kalt und ich sagte nur: "Ähm. Also."
Naja, es entbehrt wohl nicht einer gewissen Ironie, dass die zwei mir die Wahl sehr schnell abgenommen haben. Denn Maren meinte direkt: "Das heißt wohl, dass sie lieber auch auf den rechten verzichtet." Carina stimmte ihr natürlich zu und machte es wie schon beim linken: Sie lockerte auch diesen Schuh, zog erst an der Hacke und einen Ruck später war auch dieser aus!
Tja, und so saß ich nun komplett schuhlos in der Hochschul-Cafeteria und konnte es ehrlich gesagt noch nicht so recht fassen. Ich fühlte mich irgendwie bloßgestellt und zog meine Füße mit den nicht gerade unauffälligen Socken so weit es ging unter meinen Platz zurück. Ich war bestimmt immer noch sehr rot im Gesicht und mir gingen 1.000 Dinge durch den Kopf. Vor allem beschäftigte mich natürlich, wie meine Kommilitonen reagieren würden und ich hatte ziemlich Panik vor der Vorstellung, dass es einem Dozenten auffallen könnte. Die Neckereien von Carina und Maren trugen auch nicht wirklich dazu bei, dass ich mich beruhigte. Aber, und auch hier weiß ich nicht wirklich wie ich das beschreiben soll, irgendwie fühlte sich diese ganze Aufregung in mir auch gut an. Ehrlich gesagt habe ich seit dem Freitag sehr häufig an diesen Moment vor dem Schuh-Ausziehen und die Zeit unmittelbar danach gedacht, aber ich verstehe immer noch nicht ganz, warum es so ein intensives Gefühl in mir ausgelöst hat und warum ich es als so positiv wahrgenommen habe. Hier hoffe ich einfach mal auf euer Feedback, schließlich ist dieses Forum doch für den Austausch über genau solche Fragen gedacht. :)
In der Hochschule gelang es mir jedenfalls nicht, meine diesbezüglichen Gedanken zu ordnen. Dafür sah ich mich sehr schnell folgendem Dilemma gegenüber: Einerseits wäre ich gerne noch in der Cafeteria sitzen geblieben, um mich etwas zu beruhigen. Andererseits wäre es wohl besser vor dem nächsten Dozenten beim Kursraum zu sein. Denn beim Reinkommen wäre die Gefahr, dass ihm die Abwesenheit meiner Schuhe auffällt wohl am größten. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden und so bat ich die beiden, aufzubrechen. Sie waren einverstanden und freuten sich offenbar auf das Kommende. Denn unser Kursraum ist im 3. Stock und die Cafeteria im EG. Entsprechend lag doch ein ziemlicher Weg vor uns. Carina ging dabei leicht vor mir und trug meine Schuhe offen in der Hand. Erneut fühlte sich das seltsam an und mir entging nicht, wie zahlreiche Blicke uns Entgegenkommender erst zu den Schuhen in ihrer Hand zuckten, dann zu ihren Füßen wanderten und schließlich zu meinen. Aber wenigstens begegneten uns keine Dozenten auf dem Weg.
Dann waren wir auch schon bei unserem Kursraum und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Carina hingegen meinte vergnügt "Vielleicht fällt es ja auch gar keinem auf" und betrat kurz vor mir den Raum. Kaum hatte ich ihn ebenfalls betreten, drehte sie sich zu mir und sagte gut hörbar: "Aber das dir das nicht zu kalt ist, so ohne Schuhe." Vielen Dank dafür, Carina. Denn der gesamte vordere Teil des Raums schaute nun zu mir. Und auch hier wanderten die Blicke sehr schnell zu meinen Füßen. Natürlich kam direkt die Frage, warum ich keine Schuhe anhabe. Meine Antwort fiel wieder eher reflexartig aus und ich sagte: "Die habe ich Carina geliehen." Das führte eher zu mehr Verwirrung und Carina bewies einmal mehr ein Händchen dafür, mich in eine peinliche Situation zu bringen, als sie meinte: "Lottes Schuhe gefallen mir halt sehr gut. Deshalb habe ich sie mir für die nächste Vorlesung ausgeliehen."
Kommilitone: "Aber du hast doch deine eigenen Schuhe an?!"
Carina: "Ja, genau."
Kommilitone: "Aber was bringt es dir dann, Lottes Schuhe zu haben?"
Carina: "Das kann Lotte dir erklären."
Ich: "Ähhhhh. Es ist ja warm und so, da braucht man ja eigentlich keine Schuhe."
Viel mehr an Erklärung brachte ich nicht zustande und wir haben dann unsere Plätze eingenommen.
Wir sitzen in der zweiten Reihe, also relativ weit vorne und ich überlegte erstmal, wie ich mich jetzt am besten hinsetze. Letzten Endes, zog ich dann mein linkes Bein zu mir auf den Stuhl und setzte mich praktisch auf meinen Fuß. Das rechte Bein hingegen ließ ich runterbaumeln und stellte meinen Rucksack vor den Fuß. Meine Schuhe hingegen stellte Carina zwischen sich und Maren.
Während der Vorlesung gelang es mir dann endlich mich zu beruhigen. Gut, die ersten Minuten war ich schon angespannt. Aber als ich mir sicher sein konnte, dass meine "Deckung" funktioniert und es dem Dozenten nicht auffallen würde, wurde ich merklich entspannter. Ich merkte auch, wie mein Selbstbewusstsein langsam zurückkehrte und ich schämte mich schon ein wenig, vorhin nicht schlagfertiger gewesen zu sein.
Nach Ende der Vorlesung, meinte ich dann auch sofort zu Carina: "So, die Vorlesung ist rum. Ich hätte dann jetzt gerne meine Schuhe zurück." Carina nickte, griff aber nicht nach meinen Schuhen, sondern nach ihrem Portemonnaie. Sie holte einen 10er heraus, schob ihn zu mir rüber und antwortete: "Die kriegst du gleich wieder. Aber vorher würde ich dich bitten noch eine Runde Schokolade für uns drei zu besorgen. Und keine Sorge: Du darfst das Rückgeld auch behalten." Wahrscheinlich hätte ich mit sowas rechnen sollen, aber offen gestanden erwischte sie mich auch damit wieder kalt.
Mein Selbstbewusstsein erwies sich dann auch ein Stück weit als Kartenhaus und ich bat die beiden mich auf meinem Weg in die Cafeteria zu begleiten. Beide waren gern dazu bereit und so durfte ich nun nochmal sockig durch das halbe Gebäude laufen. In der Cafeteria war die Schlange an der Kasse dann Gott sei Dank nicht so lang. Dennoch war ich froh, als ich das Bezahlen abgeschlossen hatte. Carina und Maren saßen am gleichen Tisch wie heute Morgen und als ich diesen letzten Weg absolviert hatte, konnte ich endlich wieder in meine Schuhe schlüpfen! Aber auch hier erwiesen sich meine Gefühle wieder als widersprüchlich. Denn einerseits war ich schon erleichtert, andererseits fand ein Teil von mir es auch schade, dass es vorüber war. Auch jetzt, wo ich das alles hier schreibe, weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll. Und ein Stück weit wundere ich mich auch über meine eigene Verwunderung. Immerhin sind es am Ende des Tages doch nur Schuhe. Wie kann das simple "Klauen" dieses Kleidungsstücks mich derart aus dem Konzept bringen?

Puh, mittlerweile ist es doch ein echt langer Text. :)
Aber es ist eben auch mein erstes Erlebnis dieser Art. In der Schule ist mir sowas nie passiert und auch die beiden Erlebnisse in der Bib waren bei weitem nicht so intensiv wie das hier. Jetzt im Rückblick frage ich mich vor allem auch, wie genau es wohl Carina ging, als ich ihr damals in der Bar die Schuhe weggenommen habe. Gefühlt könnte ich noch ewig hier weiterschreiben, aber ich denke ich mache an der Stelle mal einen Punkt. Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen und wünsche euch ein gutes Restwochenende. :)

LG Lotte
Antwort auf Beitrag:
Ihr Name:
Ihre eMail:
eMail als Link anzeigen
Bei Antwort Benachrichtigung senden
Typ: -
Betreff:
Beitrag:
Datenschutzhinweis: Mit dem Speichern des Beitrags willigen Sie in die Verarbeitung aller angegebenen Daten ein. Also eben dem Speichern und Anzeigen des Beitrags und Ihres Namens und Email-Adresse, wenn angegeben. Sie können die Einwilligung jederzeit Widerrufen. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung im Impressum.
         
Papier sparen durch druckoptimierte Webseiten. Wie es geht erfahren Sie unter www.baummord.de.