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 Erfahrung, Fragen und Tipps zur Hobbythek
 
WASSERKEFIR

Seit einiger Zeit wird in vielen Familien im Osten und seit der Wiedervereinigung zunehmend auch im Westen Deutschlands ein wie Sekt perlendes Hausgetränk hergestellt, dem man gesundheitsfördernde Wirkungen nachsagt. Man verwendet dazu ein Material, das als "Wasserkefir" oder "Japanische Meereskristalle" bezeichnet wird und daneben noch andere Namen trägt. Diese Wasserkefir-Kristalle sind weißlich-durchscheinende, knorpelige Klümpchen von unregelmäßiger Form und Größe (im Durchschnitt ca. 1 cm Durchmesser), die in ihrem Aussehen etwas an gekochten Reis erinnern. Betrachtet man diese Gärungserreger mit dem Vergrößerungsglas oder dem Mikroskop, so staunt man über das kristallklare Aussehen dieser kleinen Klümpchen. Sie sehen tatsächlich wie Glaskristalle oder fast wie Diamanten aus.





Die Wasserkefir-Kristalle werden in normalem Leitungswasser gezüchtet und mit Zucker, Feigen oder ein paar Rosinen "gefüttert". Die Kristalle vermehren sich dabei. Der Zucker wird in verschiedene Produkte umgewandelt, die die in das Getränk übergehen. Die Mikroorganismen, aus denen die Kristalle bestehen, bewirken, daß der Zucker und die Stickstoffe zu Milchsäure abgebaut werden.

Die Kulturflüssigkeit wird täglich oder jeden zweiten Tag erneuert. Sie wird durch ein Plastiksieb gegossen, und die Kristalle werden in das Gärgefäß zurückgegeben, das wieder mit Wasser aufgefüllt wird. Dem Wasser fügt man etwa 8% weißen Zucker (pro Liter 80 Gramm) zu und gibt pro Liter etwa 4 Feigen oder 50 Rosinen dazu. Zucker und Wasser werden im 24- oder 48-Stunden-Rhythmus gewechselt. Nach meinen Erfahrungen und nach alten Berichten wachsen die Kristalle mit Feigen erheblich schneller als mit Rosinen. Gut geeignet sind auch Datteln, Backpflaumen, Bananenscheiben, getrocknete Aprikosen, ja selbst mit ein paar Kartoffelscheiben kann man das Gärgetränk ansetzen. Die zugesetzten Früchte liefern den Stickstoff, den die Kristalle für ihre Stoffwechselprozesse benötigen.




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Leben kommt in die Gärflüssigkeit


Bald nach dem "Füttern" der wundersamen Kristalle beginnt eine intensive Gärung. Es ist interessant und lustig, zu beobachten, wie Leben in die Gärflüssigkeit kommt: Kohlensäurebläschen perlen nach oben, einzelne Rosinen steigen in der Flüssigkeit auf und senken sich wieder auf den Grund. Ständig bewegt sich etwas, während wir beobachtend davor stehen. Die Ursache für dieses emsige Treiben ist, daß die Hefen den Zucker vergären. Dabei entsteht Kohlensäure-Gas und ein wenig Alkohol (nach ein bis 2 Tagen ein bis zwei Prozent). Die Milchsäurebakterien wiederum wandeln einen Teil des Alkohols und der anderen Stoffe in Milchsäure um. Die Kohlensäurebläschen setzen sich an den Rosinen usw. oder auch an den Kristallen selbst fest und tragen sie nach oben. Dort wird die Kohlensäure abgeladen und die Rosinen oder die Kristalle sinken wieder auf den Boden. Es ist in ständiges Auf und Ab. Bei intensiver Gärung werden die Körner auch durch äußerlich anhaftende Kohlensäureblasen an die Oberfläche getrieben, wo sie die Kohlensäure abgeben und sofort wieder absinken.



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Die Kristalle vermehren sich schnell


Gleichzeitig vermehren sich die Kristalle. Die Körner nehmen in der Gärflüssigkeit durch starke Vermehrung der Bakterien und Hefen an Größe zu. Im Inneren bilden sich als Folge der Gärung Kohlensäurebläschen. Diese erscheinen als heller Kern und machen das Korn spezifisch leichter, so daß es in der Flüssigkeit schwebt oder schwimmt. Durch den von diesen Kohlensäureblasen ausgeübten Druck wird das Korn gespalten, worauf die entstehenden Tochterkörner wieder zu Boden sinken. Die Vermehrung erfolgt besonders in den ersten Tagen und macht nach Gewicht und Volumen oft bis zu 100% aus.



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Das Getränk ist fertig


Das fertige Getränk ist leicht getrübt. Es schmeckt angenehm süßsäuerlich, prickelt stark (vor allem wenn es noch einige Tage in einer Flasche abgefüllt gereift ist) und ist bekömmlich. Ihm werden Wirkungen zugeschrieben, wie "Regulierung des Blutdrucks, der Darmtätigkeit, der Harnorgane, nervenstärkend" und vieles mehr. Bei regelmäßigem Gebrauch sollen sich nach drei bis sechs Monaten alle möglichen Unpäßlichkeiten beheben.

Beim Absieben des fertigen Getränks gelangen eine große Anzahl der Hefen und Bakterien in das fertige Getränk. Diese Mikroben sind vitaminhaltig (Vitamin-B-Komplex, Vitamin D, Vitamin C) und dadurch nervenstärkend und dem allgemeinen Wohlbefinden förderlich. Milchsäurebakterien können sich vorübergehend im Darm ansiedeln, die Darmtätigkeit günstig beeinflussen und das Eindringen krankmachender Darmbakterien verhindern. Dies ist vor allem dann günstig, wenn nach Infektionskrankheiten bakterienhemmende Arzneimittel (Antibiotika) eingenommen wurden. Milchsäurebakterien und Hefen üben eine Aktivierung auf den gesamten Stoffwechsel aus, besonders auf die Verdauung. Die biologisch gebildete Kohlensäure ist - wie auch beim Sekt - ein kreislaufanregender Wirkstoff.




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Was sind die Wasserkefir-Kristalle?


Diese Kristalle sind zweifellos identisch mit der Mikroorganismen-Gemeinschaft, die in den 30er Jahren schon in der Schweiz bekannt war. Man nannte sie dort TIBI. In Paris waren diese Körnchen um 1890 unter der Bezeichnung "graines vivantes" (übersetzt: "lebende Körnchen") bekannt. Französische Weinbauern nehmen ein sehr ähnliches Material ("Französischer Wasserkefir") "für die Gesundheit und zur Verbesserung des Wassers". Offensichtlich wird das im Leitungswasser enthaltene Nitrit für die Stoffwechselvorgänge der Mikroben verbraucht. Eine enge Verwandtschaft besteht auch zu der "ginger beer plant", mit der die Engländer ihr berühmtes Ingwer-Bier (ginger beer) brauen.

Woher kommt Wasserkefir? Darüber ist nichts Genaues bekannt. Vermutet wird Mexiko, wo die Tibi-Körnchen in Gegenwart von zuckerhaltigem, Wasser auf Opuntia-Kakteen gedeihen. Dies hat M.L. Lutz 1899 berichtet.




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Eine symbiotische Lebensgemeinschaft


Was sind diese Körnchen mit den verschiedenen Namen nun eigentlich? Unter dem Mikroskop sieht man, daß sie aus verschiedenen Mikroorganismen bestehen: Bakterien und Hefezellen. Diese sind in eine knorpelig-gelatinöse Masse eingebettet, die von ihnen selbst ausgeschieden wird. Ein Biologe nennt solche Lebensgemeinschaften eine Symbiose: Verschiedene Organismen leben zu gegenseitigem Nutzen zusammen. Milchsäurebakterien benötigen zu ihrer Arbeit und zu ihrem Gedeihen gewisse Wirkstoffe und Vitamine. Die lebenswichtigen Substanzen werden ihnen von den Hefen geliefert. Dafür produzieren die Bakterien Säure, die wiederum von den Hefen bevorzugt wird und sie vor der Verunreinigung durch andere Mikroorganismen schützt. Im Sauren können Fäulnisbakterien und Krankheitserreger nicht leben und sich vermehren, wenn zudem eine an das Saure angepaßte Mikroorganismenbesiedelung vorhanden ist. Wasserkefir ist eine Symbiose aus Lactobacillus brevis, Streptococcus lactis und Saccharomyces cerevisae. Andere Autoren nennen Betabacterium vermiforme, Saccharomyces pastorianus und Saccharomyces Radaisii als Bestandteile, wobei noch weitere Bakterien- und Hefearten vorkommen können, da es sich um eine Mischkultur handelt.



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Altbekannt in aller Welt


Ähnliche Lebensgemeinschaften von Hefen und Bakterien werden von Menschen in aller Welt für die Herstellung von gesundheitsförderlichen Gärgetränken und Lebensmitteln eingesetzt. Die Verwendung von Hefen und geeigneten Bakterien zum Abbau von Zucker zu Kohlensäure und organischen Säuren mit dem Ziel der Herstellung von wohlschmeckenden alkoholarmen Getränken ist seit Urzeiten bekannt.


WASSERKEFIRANSATZREZEPT

Angaben je Liter:


eine Trockenfeige (mit dem Messer mehrmals einschneiden)
2 Teebeutel Früchtetee (Hibiscus/Hagebutte), Tip: ALDI
1 Teebeutel schwarzen Tee (oder auch grüner Tee)
70 bis 80g Zucker (für Ängstliche evtl. weniger)
1 Liter Wasser oder ALTERNATIV 1/4 Liter Wasser und eine Flasche kohlensäurehaltiges Mineralwasser (0,75 Liter)
ca. 6 Eßlöffel Kefirkristalle
Zubereitung:

1. In das Ansatzgefäss 1/4 Liter Wasser geben und darin den Zucker auflösen (etwas rühren). Mit Mineralwasser auf einen Liter auffüllen (ansonsten gleich einen Liter aus der Leitung)

2. Kefirkristalle hinzukippen und die Teebeutel reinhängen. Die angeschnittene Feige zugeben. Tip: Für losen Tee sind halterlose Einwegpapierfilter sehr praktisch - dann ca. 2 Teelöffel losen Tee).

3. Gefäß abdecken und alles 48 Stunden fermentieren lassen - fertig ist das Kultgetränk.


liebe sandra,
ich habe dir hiermal etwas von der kombuchaseite kopiert :)
ich finde die erklärung ist die beste, die es im netz gibt.
ich persönlich nehme auch lieber rosinen in den ansatz, aber ich nehme es mit der menge nicht so genau - eine handvoll ungefähr -
die rosinen erneuere ich täglich.
auf die idee, dass es an der hitze liegen könnte, bin ich gekommen, weil mir mein sauerteig, der seit 25 jahren bestens gelingt, vor zwei tagen einfach umgekippt ist. er hat gestunken und etwas zu sehr gegärt *lachwech*
aber von solchen kleinigkeiten lassen wir uns doch nicht entmutigen, oder ;-)
irgendwo weiter unten im forum hab ich mal ein paar alternative ansatzrezepte für wasserkefir gepostet.
vielleicht findest du sie ja.
wenn nicht, mail mich doch einfach mal an, ich schicke sie dir dann so durch.

viel spaß noch beim kefieren :-)))




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