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(01.04.2024, 01:34 Uhr)

 
 
 Erfahrung, Fragen und Tipps zur Hobbythek
 
> Genau das interessiert mich auch!!!!
> Da ja meist die raffinierten Öle nicht so teuer sind,
> glaub ich schon dass nicht raffinierte wertvoller sind.
> Oder bin ich völlig daneben.
> Vielleicht antwortet jemand der mehr Ahnung hat.
> Ach so und noch ne Frage was heisst eigentlich
> DAC .........hab ich bei Avocadoöl gelesen.

Es sind mehrere Gründe zu finden wegen Raffinat:
1) Raffinierte Öle sind länger haltbar, werden dadurch auch in größeren Chargen hergestellt
2) Die längere Haltbarkeit ist in Haushaltszwecken meist erwünscht, schon deshalb größere Nachfrage
3) Einheitlichere Eigenschaften, somit auch Verwendung in der Industrie (also noch größere Mengen)
4) Lagerhaltung beim Einzelhändler, der die leicht verderblichen Öle nicht in den großen Mengen einkaufen kann
5) Kundennachfrage, die nicht alle naslang Öle in Kleinmengen zzgl. Versandkosten einkaufen wollen
6) Manche Öle sind so leicht verderblich, dass die unraffinierte Ware fast nur in Sonderanwendungen zu finden ist

Wegen DAC:
Es gibt Monographien, die im DAB (Deutsches ArzneiBuch) verzeichnet sind. Früher wurden diese Bücher durchnummeriert (DAB 6, 7, ...), seit wenigen Jahren tragen diese die entsprechende Jahreszahl (DAB 2001).
Dann gibt es in der BRD noch den DAC (Deutscher Arzneimittel Codex), in dem auch Produkte mit deren Eigenschaften beschrieben ist.
Ein wichtiger Aspekt ist die Wareneingangskontrolle mit Prüfung auf Identität (ist drin, was draufsteht), ausserdem Anforderungen an die Inhaltsstoffe, Zusammensetzung und Reinheit.

Die Produkte sind dadurch standardisiert hinsichtlich einiger zentraler Eigenschaften (auch wenn das ein paar Hardcore-"Apotheker hamm keinen Plan"-Vertreter nicht hören mögen).
Es gibt in anderen Ländern ähnliche Indizes, vgl. BP (Britische Pharmakopoe), das amerikanische Arzneibuch USP (US-Pharmakopoe), oder auch Ph. Eur. (Europa), um nur mal die wichtigsten zu nennen.

Grundsätzlich gilt, dass die Produkte korrekt deklariert sein müssen. Viel Schindluder wird z.B. mit Avocadoöl getrieben. "Kosmetische Qualität" meint eben eher nicht die Zusicherung spezifischer Eigenschaften, es handelt sich meist um einen Verschnitt mit anderen Ölen ... was oft genug nicht angegeben wird.

Jojoba ist z.B. als Monographie unter "Jojoba, goldgelb, DAC" zu finden. Analysenzertifikate weisen einige Untersuchungen aus, im besten Fall auch eine GC-Analyse der wichtigsten Inhaltsstoffe. Wenn ein Anbieter nicht nach Chargen mit eindeutiger Kennzeichnung verkauft, hat man halt irgendein Produkt. Bemusterung + Belieferung mit genau der für einen Zweck freigegebenen Charge ist bei so einem Händler nicht möglich.

NICHT zu finden in den Monographien sind die Quellen der Produkte, es ist also nichts gesagt über kbA (kontrolliert biologischer Anbau) und andere Angaben.

Auf jene legen manche Verwender aber großen Wert, und es wird auch oft über die bei Apotheken erhältliche Ware geschimpft. Warum nur?
Wenn man sich vor Augen hält, dass erst die Etablierung gewisser Standards den Einsatz diverser Produkte möglich macht, steht das in anderem Licht.
Der Apotheker ist zu Kontrollen verpflichtet, während manche als ach so naturrein gepriesene Ware niemals einen Gaschromatographen oder Kontrolle auf Schwermetalle oder Pestizide gesehen hat. Manche unraffinierte Produkte sind ungenießbar ...

Die Erfüllung der Anforderungen einer Monographie durch ein Naturprodukt wird oft mit Verschnitt begründet. Das ist falsch, denn die Anforderungen sind an existenter Ware ausgerichtet worden. Mißernten oder klimatische Besonderheiten können dann dazu führen, dass man die Monographie eben nicht "mitnehmen" kann.

Deshalb ist der Preis einer Ware primär mal nicht vom Einzelhandel diktiert, sondern von anderen Umständen abhängig:
- Größe des Herstellers
- Effizienz und Kosten im Erzeugerland
- Steuern, Zölle
- Herstellungsverfahren
- Kontrollen, Analysen, Chargengrößen
- Anzahl Zwischenhändler
- Abnahmemenge

Ein kleiner Hersteller hat viel weniger Ware, auf die er die Kosten der Analysen umlegen kann. Ein nur in kleinen Mengen angebautes Produkt kann nicht mal eben containerweise verkauft werden.
Und ein sehr breit sortierter Händler verkauft von gewissen Produkten durchaus weniger als ein auf wenige Produkte  konzentrierter Händler.

Die meisten Händler dürften bei sehr gezielten Fragen schnell auffallen, weil Antworten ausbleiben oder falsch sind. Grundsätzlich kann man aus jedem Produkt mittels Marketing einen Luxusgegenstand machen. Man muss nur teuer genug anbieten. :-)
Es ist kein Problem, gewöhnliches Jojoba zu 80 Euro/Liter einzukaufen. Jede Wette, dass der eine oder andere Anbieter in der Lage ist, auch zu 25-30 Euro/Liter mindestens vergleichbare Qualität zu liefern. Dass der ganz andere Mengen verkaufen muss, liegt auf der Hand.

Man nehme die angebotenen Gebindegrößen, und vergleiche. Was der eine als Luxus deklariert, bietet er vielleicht nur zu 50 oder 100 ml an. Der andere verkauft auch Liter oder kanisterweise.
Wenn Lebensmittel beim ALDI die Leute umbringen würde, müssten ja alle bei Feinkost-Käfer kaufen (andere Anbieter al gusto einsetzen :-).

So findet jeder seinen Preis, den er zahlen will. Der ANlaß für Selbstbaukosmetik sind oft die - meiner Meinung nach böse - überzogenen Kosten mancher Fertigprodukte, die dann noch sehr zweifelhafte Inhaltsstoffe haben.
Ob man dann im Gegenzug bei den Rohstoffen einen künstlich hohen Preis mit guter Ware gleichsetzt (oder preiswerte Anbieter als Ramscher oder Verkäufer minderwertiger Ware ansieht), bleibt der kompetenten Prüfung der angebotenen Ware überlassen ... und nicht dem Instinkt.
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