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Als ein Student einer Privathochschule sich per E-Mail als Semestersprecher bewirbt, finden einige Kommilitonen seine Prahlerei scham- und würdelos und reagieren mit reichlich Spott auf den kruden Lebenslauf. Es entspinnt sich ein munterer Schlagabtausch per E-Mail - mit klarem K.O. in der zweiten Runde. Und das hat noch eine Vorgeschichte.

Beim politischen Aschermittwoch flogen unlängst die rustikalen Partei-Parolen gewohnt tief. Krista Sager zum Beispiel hatte diesen Gedankenblitz: "Die Anschleimer haben in der Schule vielleicht 'sehr gut' im Betragen bekommen. Aber Klassensprecher sind sie nicht geworden", so die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag zur USA-Reise von CDU-Chefin Angela Merkel.

Bewerbung per Mail: Schleimen gilt nicht


Das passt auch ziemlich gut zu einer E-Mail, die seit einer Weile vor allem an deutschen Privathochschulen, aber auch in den Chefetagen großer deutscher Unternehmen kursiert und massive Heiterkeit auslöst. Schön ungelenk bewirbt sich darin ein junger Streber für den Posten des Semestersprechers an einer bekannten Wirtschaftshochschule, lässt keinen Fettnapf aus und gibt sich dem Gespött der Adressaten preis. Vor allem eine Antwort-Mail - im zweiten Teil - hat es richtig in sich. Touché! Und dann war da noch das US-Original einer Bewerbung an der New York University...

Hier zunächst die kuriose Rundmail, mit der sich ein Erstsemester an seine Kommilitonen heranwanzt (anonymisiert, aber in Original-Rechtschreibung):

"Hallo liebe Kommilitonen,

morgen, nach noch nicht einmal zwei gemeinsamen Wochen, stehen für uns schon die Wahlen zu diversen wichtigen Posten auf dem Programm. Besonders der Semestersprecher übernimmt viel Verantwortung und Ehre. Das Potential dieses Amt zu bekleiden ist bei uns allen ist sehr groß. In den letzen Jahren stand die Motivation der einzelnen diesem in nichts nach, was dazu führte, dass fast der gesamte Jahrgang kandidierte.

Viele von uns denken sehr zukunftsorientiert insbesondere in bezug auf den eigenen Lebenslauf. "Semestersprecher" macht sich da sicherlich sehr gut, aber das sollte nicht der Grund sein, sich für dieses Amt aufstellen zu lassen. Wir alle haben schon tolle Lebensläufe, sei es durch Auslandsaufenthalte, besondere Aktivitäten und nicht zuletzt durch den (Name der Hochschule), an der wir nun studieren. Das Ziel eines jeden Kandidaten muss es sein, sich für die Gemeinschaft unseres Jahrgangs einzusetzen, deren Meinungen auch gegen den eigenen Willen zu vertreten und Probleme von ihr abzuwenden. Damit birgt dieses Amt jedoch einen hohen Arbeitsaufwand, der Austin, respektive Ranking 1-3, immer weiter entfernt.

Über all das sollte man sich im Klaren sein, bevor man aufsteht und kandidiert. Nach intensiven Beratungen mit älteren Semestern habe ich mich dazu entschlossen zu kandidieren. Im folgenden werde ich versuchen, mich euch mit Ausschnitten aus meinem Lebenslauf noch etwas näher zu bringen:

Auslandsaufenthalt 1997 im Dschungel von Malaysia

Dieses "Survival-Training" in einer 21-köpfigen islamischen Familie fernab jeglicher Zivilisation hat meine Sozialkompetenz geschult und meine Teamarbeits- und Integrationsfähigkeit verfeinert.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

1. Vorsitzender eines Segelvereins
Mitglied des Landesvorstandes der Jungen Liberalen (Bundesland)
Mitglied des Bezirksvorstandes der Jungen Liberalen (Stadt)
Stellvertretender Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen (Kreis)
Stellvertretender Verbandsgemeindevorsitzender der FDP VG (Ort)
(Momentan bekleide ich zwar noch alle diese Ämter, aber einige werde ich bei den nächsten Hauptversammlungen niederlegen, da sich das sonst mit dem Studium keinesfalls vereinbaren lässt. Meine Maxime ist immer: "Mach es gut, oder gar nicht")

Im Rahmen dieser Ämter durfte ich an einigen Seminare (Rhetorik, Organisation, konstruktive Teamarbeit) teilnehmen. Außerdem konnte ich mich hier daran gewöhnen, Meinungen einer Gruppierung mit großer Inbrunst auch in der Öffentlichkeit zu vertreten, unabhängig davon ob sie zu meinen eigenen konträr waren.

Entrepreneurship

Dass ich vor zwei Jahren eine Firma mit drei freien Mitarbeitern gegründet habe, hat sich ja schon weitestgehend rumgesprochen, deshalb gehe ich darauf nicht näher ein.

Weitere Fragen beantworte ich per E-Mail aber auch gerne im Plenum der Wahlversammlung.

Außerdem möchte ich auch die anderen ernsthaften Kandidaten darum bitten, in einer ähnlichen Rundmail ihren persönlichen Background darzustellen, damit wir morgen eine qualifizierte Wahl mit nachhaltigen Resultaten treffen können.

Gruß

(Name)"


Das war schon sehr eindrucksvoll. Aber die Antwort kommt noch besser. Es treten auf: ein Wellensittich, ein dunkelhaariges Playgirl, Mike Tyson, die Tuareg und viele mehr...

"Hallo liebe Kommilitonen,

diverse Titel und Auszeichnungen sind noch zu vergeben. Besonders der "Großmeister und Imperator der Westlichen Welt" übernimmt viel Verantwortung und Ehre. Das Potenzial, dieses Amt zu bekleiden ist unter uns Ex-(Hochschule)lern sehr groß, so dass der eine oder andere auf die Idee kommen könnte, hierfür zu kandidieren.

Vielen von uns denken sehr karriereorientiert und der Titel "Großmeister und Imperator der Westlichen Welt" macht sich sicherlich gut auf dem Lebenslauf. Aber das sollte nicht der Grund sein, sich für dieses Amt aufstellen zu lassen. Wir alle haben schon tolle Lebensläufe, seien sie nur ein bisschen gefälscht oder völlig frei erfunden. Das Ziel eines jeden Kandidaten muss es sein, sein Ego und seinen Größenwahn klar vor die Gemeinschaft zu stellen. Dahinter verbirgt sich natürlich die Gefahr einer Einsamkeit an der Spitze. Über all das sollte man sich im Klaren sein, bevor man aufsteht und kandidiert.

Da mein Konto nach zwei Jahren unternehmerischer Tätigkeit immer noch ein negatives Saldo aufweist, habe ich mich nach intensiven Beratungen mit meinem Steuerberater, meinem Wellensittich und dem dunkelhaarigen Mädchen auf Seite 23 des November-Playboys dazu entschlossen, zu kandidieren. Im folgenden werde ich versuchen, mich Euch mit Ausschnitten aus meinem Lebenslauf noch etwas näher zu bringen:

Mit 13 Jahren trat ich aus dem britischen Hochadel aus um mich unter Euch Proletarier zu mischen und meine Sozialkompetenz zu schulen. Meine Teamfähigkeit ist so ausgeprägt, dass ich das Wort schon seit Jahren nicht mehr mit "ieh" schreibe.

Mit 16 trat ich der Guerilla-Armee Burmas bei und lernte dort, Feinde mit Grashalmen zu durchbohren, meine Notdurft unter Aufsicht zu verrichten und Pickel mit Blutegeln zu heilen. Meine diplomatischen Fähigkeiten bei der Schlichtung des Bürgerkriegs in Brühl-Pingsdorf brachten mir mit 18 Jahren meinen ersten Nobelpreis ein, dem mittlerweile vier weitere gefolgt sind (für die Initiierung der Hippiebewegung, meine bahnbrechenden Inzeststudien auf Rheininseln, meine Erforschung der Psyche von Quark sowie für die Mondlandung). Ich bin Gegenstand diverser Bücher, Dokumentationsfilme und Begabungsforschungsstudien. Warren Buffet fragt mich nach Anlagetipps.

Ich habe niemals Mundgeruch.
Ich kann bei Frauen mehrstündige Orgasmen auslösen.
Bis 1977 war ich als "Elvis Presley" bekannt.
An Samstagnachmittagen ziehe ich durch Altenheime und repariere kostenlos kaputte Toaster. Kinder vertrauen mir. In meiner Freizeit übersetze ich die Bibel in diverse chinesische Dialekte. Ich habe Michael Schuhmacher Autofahren beigebracht. Ich habe den Kölner Dom konzipiert. Mike Tyson hat Angst vor mir. Mittwochs rette ich Wale. Ich bin ein Veteran der Liebe und ein Volksheld in Venezuela. Ein Sekt-Fruchtsaftgemisch wurde nach mir benannt, ebenso wie eine Weltreligion.
Ich weine im Kino. Mit nur einer Handvoll Reis und einer Heizdecke koche ich Michelinprämierte Fünfgangmenüs.
Wenn ich schlafe, dann nur im Stehen.

Meine ehrenamtlichen Tätigkeiten umfassen:

Stammesältester der Tuareg
Maskottchen des Kegelclubs "Dumm' Sau"
Präsident der Welthandelsorganisation
Stellvertretender Kassenwart des TuS Buxtehude e.V.
Honorary President of the Lonely Quiltmakers, North Carolina
Ich verstehe Frauen. Und Unternehmensberater. Würde man meine bei Golfturnieren gewonnenen Preisgelder in 100-Dollar-Scheinen aneinander reihen, sie würden dreimal um die Welt reichen. Ich bin der echte Crocodile Dundee. Unter dem Pseudonym "Berners-Lee" erfand ich das WWW. Ich lerne Telefonbücher von Großstädten innerhalb von Minuten auswendig und zerreiße sie anschließend. Ich spiele den Minutenwalzer in 12 Sekunden, koche die 5-Minuten Terrine in einer. Kardinäle und Gurus kommen für Motivation und Inspiration zu mir.

Da meine drückende Überlegenheit für die Kandidatur auf dieses Amt offensichtlich ist, gehe ich davon aus, dass sich niemand anderes aufstellen lässt und nehme Eure Wahl dankend an.

Einen gebenedeiten Gruß entbietet

Euer

Großmeister (Vorname), Imperator der Westlichen Welt


Ein überzeugender Konter? In der Tat. Aber nicht komplett selbst ausgedacht, sondern intelligent adaptiert. Bereits 1990 hatte sich nämlich ein 18-Jähriger mit einer ganz ähnlichen Satire an der New York University beworben und damit einen Schreibwettbewerb gewonnen...
Die Aufgabenstellung der Universität:

"Essay - in order for the admissions staff of our college to get to know you, the applicant, better, we ask that you answer the following question: Are there any significant experiences you have had, or accomplishments you have realized, that have helped to define you as a person?"

Hugh Gallagher reagierte mit folgendem Schreiben:

"I am a dynamic figure, often seen scaling walls and crushing ice. I have been known to remodel train stations on my lunch breaks, making them more efficient in the area of heat retention. I translate ethnic slurs for Cuban refugees, I write award-winning operas, I manage time efficiently. Occasionally, I tread water for three days in a row.

I woo women with my sensuous and godlike trombone playing, I can pilot bicycles up severe inclines with unflagging speed, and I cook Thirty-Minute brownies in twenty minutes. I am an expert in stucco, a veteran in love, and an outlaw in Peru.

Using only a hoe and a large glass of water, I once single-handedly defended a small village in the Amazon Basin from a horde of ferocious army ants. I play bluegrass cello, I was scouted by the Mets, I am the subject of numerous documentaries. When I'm bored, I build large suspension bridges in my yard. I enjoy urban hang gliding. On Wednesdays, after school, I repair electrical appliances free of charge.

I am an abstract artist, a concrete analyst, and a ruthless bookie. Critics worldwide swoon over my original line of corduroy evening wear. I don't perspire. I am a private citizen, yet I receive fan mail. I have been caller number nine and have won the weekend passes. Last summer, I toured New Jersey with a traveling centrifugal-force demonstration team. I bat .400. My deft floral arrangements have earned me fame in international botany circles. Children trust me.

I can hurl tennis rackets at small moving objects with deadly accuracy. I once read Paradise Lost, Moby Dick and David Copperfield in one day and still had time to refurbish an entire dining room that evening. I know the exact location of every food item in the supermarket. I have performed several covert operations for the CIA. I sleep once a week; when I do sleep, I sleep in a chair. While on vacation in Canada I successfully negotiated with a group of terrorists who has seized a small bakery. The laws of physics do not apply to me.

I balance, I weave, I dodge, I frolic, and all my bills are paid. On weekends, to let off steam, I participate in full-contact origami. Years ago I discovered the meaning of life, but forgot to write it down. I have made extraordinary four course meals using only a mouli and a toaster oven. I breed prize-winning clams. I have won bullfights in San Juan, cliff-diving competitions in Sri Lanka and spelling bees at the Kremlin. I have played Hamlet, I have performed open-heart surgery, and I have spoken with Elvis.

But I have not yet gone to college."

Mit dieser Bewerbung gewann der 18-Jährige 1990 den ersten Preis in der Kategorie Humor bei einem Nachwuchsschreiber-Wettbewerb. Hugh Gallagher konnte sein Studium an der New York University beginnen. Seine Satire, die inzwischen als Internet-Klassiker gilt, erschien im Magazin "Harper's" - und öffnete ihm die Türen für seine Karriere als Künstler, Journalist und Buchautor.



Aufschneiden für Fortgeschrittene: Im Web kursieren die seltsamsten Versionen von Prahlereien mit Niveau, die sich an Hugh Gallaghers Satire anlehnen - zum Beispiel diese des Musikers Kevin Gilbert...

"My name is Kevin Gilbert. My album is called Thud. I was born with a piece of J.C. Penny stainless steel flatware in my mouth, and I scratched and clawed my way out of the upper middle class ghetto of San Mateo, California to become the feared yet loved pariah that I am today. I am a dynamic figure, often seen scaling buildings and crushing ice. I write award-winning operas and translate ethnic slurs for Cuban refugees. I can pilot bicycles up severe inclines with unflagging speed, and I can cook two-minute eggs in less than a minute. I have been known to remodel subway stations on my lunch breaks, making them more efficient in the area of heat dispersion.

I have written number-one singles for a friend. I am an expert in glass bricklaying, a veteran in love, and an outlaw in Brazil. I breed prize-winning clams. I wrote, produced, and played most of Thud in an overgrown home recording facility which I hand-built with money I earned composing innocuous television scores under an assumed name. I pay my bills on time. I don't perspire. I think reverb is dishonest but sometimes necessary. I, too, have written and produced material for Madonna, and refused to have sex with her. Using only a hoe and a glass of water, I once single-handedly defended a small village in the Amazon Basin from an attack of ferocious army ants. I read ancient Egyptian manuscripts in the original Sanskrit.

I am an abstract sculptor, a master archer, and a ruthless bookie. I once engineered sessions for Michael Jackson and unknowingly offered him a bite of my hot dog. I own many of Burt Bachrach's instrumental recordings and periodically annoy the neighbors by playing them at a high volume. I sleep only fifteen minutes a night and do so standing up. It is not true that I performed covert operations for the CIA. I think Peter Gabriel was a brilliant artist until he underwent EST training. I am an unselfish lover, an investor in the Chinese stock market, a rabble-rousing herdboy, and an inspiration for freedom fighters everywhere. My dad was a respected physicist, and I changed my name from Kelvin. Children trust me.

After one listen, I can play any song on several instruments. I do not own a television or a blues record. I was the lead singer and chief songwriter of Toy Matinee. I can make extraordinary four course meals using only a spatula and a toaster oven. I believed in and voted for Clinton. I have performed open heart surgery, and I have spoken to Elvis.

But I have never released a solo record."

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