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 Bürger gegen Bürokratie
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 Die EXPO und das Bauamt 08.07.2001 (11:26 Uhr) Rubber Duck
Die EXPO und das Bauamt, klingt wie "Die Schöne und das Biest". Im Gegensatz zu diesem wunderschönen Musical sind folgende Geschichten jedoch leider war:

Die EXPO 2000 sollte heiterer Treffpunkt der Völker und Kulturen sein. Abgesehen von Pleiten, Pech und Pannen der Planung und Organisation, verursacht durch ebenso überbezahltes wie unfähiges Management, war sie dies schließlich auch. Doch zu den Kulturen der Völker gehören auch deren Bautraditionen, und von denen hatte man im zuständigen Hannoverschen Bauamt noch nie etwas gehört.

So z.B. die seit Jahrtausenden bewährte japanische Bauweise aus Papier und Holz. Da im Bauamt Vorschrift vor Recycling geht musste der eindrucksvolle papierne Pavillon mit nicht recycelbaren Verstärkungen versehen werden.

Oder der wunderschöne geschnitzte Nepalesische Pavillon. Ganz aus Holz, ohne Schrauben und Nägel, trotzen solche Bauwerke seit Jahrhunderten der extremen Witterung des Himalaja. Dem Hannoverschen Bauamt jedoch nicht genug, diese eindrucksvollen Beweise der Handwerkskunst mussten erst mit Stahlverschraubungen verschandelt werden um auch deutschen Vorschriften zu genügen.

Der luftige Pavillon der schweizerischen Umweltorganisation ZERI bestand überwiegend aus schnellwachsenden Hölzern und Bambus. Bambus ist für seine enorme Festigkeit und Belastbarkeit bekannt. In den Boomtowns Asiens werden Gerüste an den höchsten Wolkenkratzern aus Bambus gebaut, weil sich diese als stabiler herausgestellt haben als die bei uns gebräuchlichen Stahlgerüste. Die Bambusstäbe für den 2-geschossigen ZERI-Pavillon mussten lt. Hannoverschem Bauamt jedoch mit Beton gefüllt werden, um deutschen Vorschriften zu genügen. Dazu ist anzumerken, das Bambus seine hohe Festigkeit vor allem durch geringes Eigengewicht und hohe Flexibilität erreicht; durch die schwere und spröde Betoneinlage also nur belastet wurde.

Geradezu tragikomisch war der "Fall Mongolei". Die Mongolei hatte im Freigelände einige Jurten aufgebaut. Feste, stabile Zelte, die in der mongolischen Steppe seit Jahrtausenden Stürmen trotzen, von denen ein Hannoverscher Beamter in seinem warmen Büro nicht mal zu träumen wagt. Da die Mongolei ein sehr, sehr armes Land ist war ihr der Stellplatz kostenlos überlassen worden. Um Geld zu sparen wollten nun die Standbesatzungen in den Jurten übernachten. Dies wurde vom Hannoverschen Bauamt mit der Begründung untersagt, die Jurten seien ab Windstärke 8 nicht mehr ausreichend standsicher. Wie kommt ein deutscher Beamter nur zu solchen Weisheiten ?
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