| Arzneimittel durch die Hintertür ?
Nun wollen es die in der Bundesvereinigung Deutscher Apotheker- verbände (ABDA) organisierten deutschen Pharmazeuten aber wissen: Nachdem die Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des grenzüber- schreitenden Arzneimittelhandels im Fall DocMorris auf die lange Bank des Europäischen Gerichtshofs geschoben worden ist, gehen sie mit Aponet.de in die Gegenoffensive.
Vom schnellen und bequemen Arzneimittel-Versand nach dem Vorbild der niederländischen Preisverderber von DocMorris ist das Aponet weit entfernt: Ähnlich wie der wenig Begeisterungsstürme erntende Buch-Vertrieb Libri, der seine Ware an Internet-Endkunden vorzugs- weise über "Partner-Buchhandlungen" ausliefert, handelt es sich beim neuen Aponet nämlich lediglich um ein Vorbestell-System über gesicherte SSL-Verbindungen.
Die Medikamente selbst müssen - wie bisher - beim Offline-"Pillen- dreher" abgeholt werden. Dieses "klassische Verfahren" hat zwar mit "Pick-up-System" eine moderne und wohlklingende Bezeichnung be- kommen, ob es jedoch des (Vertriebs-)Pudels Kern ist, darf einst- weilen bezweifelt werden.
Billiger, soviel ist sicher, wird der Internet-"Einkaufsspaß" auch nicht - denn an den sprichwörtlichen Apothekenpreise wird nicht ge- rüttelt. Bleibt die Hoffnung, dass neben den bereits vorhandenen Informationen ("Sport beugt Diabetes vor", "Häufig fehlt Eiweiß in Seniorennahrung") und ordentlichen Arzneimittel-Datenbanken künftig zumindest pfiffige Mehrwertdienste realisiert werden.
Quelle: [Link entfernt, weil Linkziel leider nicht mehr verfügbar] vom 15.08.2001)
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