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 *30.12.1819: Theodor Fontane 30.12.2002 (06:00 Uhr) OPPI
Theodor Fontane
Henri Théodore Fontane
*30.12.1819 (Neuruppin bei Potsdam)
+20.09.1898 (Berlin)

deutscher Schriftsteller und Journalist.
Nach Abschluß der Gewerbeschule beginnt Fontane 1836 eine Lehre als Apotheker. Er arbeitet in Magdeburg, Leipzig und Dresden und auch in der Apotheke seines Vaters. 1843 ist er erstmals Gast des Berliner Literatenzirkels 'Tunnel über der Spree', in den er 1844 aufgenommen wird. Weitere Mitglieder des 'Tunnel' sind Franz Theodor Kugler, Adolph Menzel, Christian Friedrich Scherenberg, Moritz von Strachwitz, Emanuel Geibel, Paul Heyse, Felix Dahn, Theodor Storm und Heinrich Seidel.
Nach dem Militärjahr im Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiment arbeitet er wieder als Apotheker. Während der Märzrevolution 1848 beteiligt er sich an den Barrikadenkämpfen in Berlin.
1849 wird er Korrespondent der 'Dresdner Zeitung'. 1850 berichtet er über den 'Ersten Deutsch-Dänischen Krieg'. 1855 gründet er in London im Auftrag der preußischen Regierung eine 'Deutsch-Englische Presse-Korrespondenz' zur Propagierung der preußischen Politik in Großbritannien, die allerdings schon 1856 wieder aufgelöst wird. Bis 1859 arbeitet Fontane als halbamtlicher Presseagent in London. Von 1860-1970 arbeitet er für die 'Neue Preußische Kreuz-Zeitung'. Er berichtet über den 'Zweiten Deutsch-Dänischen Krieg' (1864) und den 'Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich' (1866). Während des 'Deutsch-Französischen Krieges' (1870) gerät Fontane in französische Kriegsgefangenschaft (Oktober-Dezember 1870). Ab 1876 arbeitet Fontane als freier Schriftsteller.



Werke:
'Geschwisterliebe' (1839)
'Wanderungen durch die Mark Brandenburg' (1862-1882)
'Vor dem Sturm' (1878)
'Schach von Wuthenow' (1883)
'Irrungen, Wirrungen' (1888)
'Stine' (1890)
'Frau Jenny Treibel' (1892)
'Effi Briest' (1895)
'Die Poggenpuhl' (1896)
'Der Stechlin' (1899)

Zitate:

»Ein guter Aphorismus ist die Weisheit eines ganzen Buches in einem einzigen Satz.«

»Unsere Prinzipien dauern gerade so lange, bis sie mit unseren Leidenschaften oder Eitelkeiten in Konflikt kommen und ziehen dann jedesmal den kürzeren.«

»Die Tränen lassen nichts gelingen, wer schaffen will, muß fröhlich sein.«



Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit,
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus, meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«

So klagten die Kinder. Das war nicht recht,
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht,
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr, aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wist 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ich gew di 'ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
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