 | Schon ziemlich lange her. Also schreib ich mal meine Memoiren.
Kindergarten: da gabs tasächlich mal im Sommer drei Barfusstage (sonst mussten immer Hausschuhe getragen werden). In Socken war wegen Rutschgefahr auf dem Parkett leider verboten.
Primarschule: zuerst mal alles ganz brav in Schuhen. Ausser in der Turnhalle, da waren alle barfuss. Ab der dritten Klasse war bei uns ein Mädchen dabei, die im Sommer oft barfuss zur Schule kam. Leider hat sich sonst niemand getraut.
Sekundarschule: da war endlich im Sommer barfuss in und im Winter MoonBoots. Die stellte man dann währen des Unterrichts in den Spind und wechselte auf Hausschuhe, oder eben Socken! Und ich war nicht der Einzige, der niemals Hausschuhe anhatte. Im Sport waren Turnschuhe oder barfuss Pflicht (in Socken nur beim Geräteturnen), wir trafen uns aber immer erst zu Beginn der Stunde alle in Socken vor der Garderobe, wo der Lehrer das Programm verkündete und ob wir Hallenschuhe oder Aussenschuhe anziehen mussten.
Gymnasium: da wurde es komplizierter, weil ziemlich harten Notendruck gab. Einige Lehrer bewerteten wirklich nur die schulische Leistung, aber bei anderen war eine gepflegte Kleidung für gute mündliche Noten unabdingbar. Das heisst barfuss, in zerrissenen Jeans und manchmal sogar oben ohne im Zeichnen, Bio und Englisch, aber sicher nie in Geographie oder Mathe. Bis auf den einen Tag, als im Glaskasten die Klimaanlage ausfiel und wir bei 40 Grad im Südeckzimmer im Mathe-Unterricht schwitzten. Da sagte doch tatsächlich der superstrenge Mathelehrer, es gäbe kein Hitzefrei, aber wir dürften Schuhe und Hemd ausziehen. Das war schon witzig, die ganze Klasse halbnackt im Unterricht ( und etwas diskriminierend, denn die Mädels durften nicht oben ohne). Am Gymi hatten wir keinen Spind mehr und da konnte man nur unterm Tisch die Schuhe ausziehen (und riskieren, dass sie von irgendwelchen Witzbolden geklaut wurden), aber wo das von den Lehrern geduldet wurde, war ich oft auf Socken.
Uni: Die war bei uns ziemlich freiheitlich, allerdings die Hörsääle total unterkühlt und die Übunsräume überheizt. Drum in ersteren fast nie und in letzteren sogar die Mehrheit schuhlos. Zumindest einige gingen dann auch in Socken zum Kaffeeautomaten, in die Cafeteria oder raus auf den Pausenplatz. Und da die Waschmaschine in unserer Studenten-WG ziemlich schlecht war, achtete ich immer genau drauf, welche Socke rechts und links war, damit die Sohlen meiner weissen Sox immer schwärzer wurden.
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