 |  |  | Hallo zusammen,
erstmal Danke für euer Feedback! Sorry dass es mit der Rückmeldung wieder etwas gedauert hat. Ich pack die Antworten mal wieder in einen Post. :)
@ Alex: Ehrlich gesagt habe ich selbst damals sehr lang gebraucht, um mir darüber klar zu werden, wie ich jetzt eigentlich zu diesem härteren Vorgehen meiner Mitschülerinnen stehe. Denn rein instinktiv hatte mir das eigentlich schon gut gefallen. Aber mein Verstand war halt doch lange Zeit der Meinung, dass mir das nicht gefallen darf, weil sie mir damit ja aktiv schaden wollten. Meine Lösung für diesen Konflikt in mir, war dann zwischen Ausführung und Intention zu unterscheiden. Also dass ich die Ausführung des Schuhklaus gut finden kann, aber die dahinterstehende Absicht nicht. Ich hoffe, das ist verständlich.
Abschließend würde ich daher sagen, dass mir insbesondere dieses härtere körperliche Vorgehen sehr gut gefallen hat. Und das ist auch etwas, dass ich mir mehr von Tim gewünscht hätte. Ist irgendwie schwer zu formulieren, was ich genau meine. Also es ging mir jetzt z.B. nicht darum, dass er es darauf anlegt mir wehzutun oder so. Aber dass er mit mehr Kompromisslosigkeit vorgeht und weniger Rücksicht, das wäre eigentlich schön gewesen. Wobei es bei Tim halt nicht nur allein das körperliche war. Gefühlt war er halt ein bisschen zu sehr ein Safe Space, einfach auch wegen so Sachen wie, dass er nach dem Schuhklau häufig so leicht fragend zu mir geschaut hat, ob das jetzt ok war oder nicht. Daher fand ich das auch bei Nikki jetzt so spannend, dass sie sich sogar über dein "Ich will das nicht" hinweggesetzt hat. Denn, wie gesagt, Tim hätte da sofort abgebrochen. Gerade deshalb waren Erlebnisse wie z.B. das eine Walderlebnis von dem ich schon berichtet habe auch so gut. Denn das hätte Tim ja nicht abbrechen können, selbst wenn er gewollt hätte, weil meine Schuhe ja noch bei der Bank lagen. Wenn ich so drüber nachdenke, hatte ich mit Tim eigentlich nur ein Erlebnis, dass in diese rauere Richtung geht. Davon kann ich auch gerne mal berichten. Wobei ich dazu auch sagen muss, dass wir da auf dem Rückweg vom Weihnachtsmarkt waren und beide angetrunken. Daher fand ich es auch da im Rückblick irgendwie schade, dass wir sowas nicht auch mal nüchtern hinbekommen haben, aber gut. Naja, und wo wir schon bei diesem ganzen Themenkomplex härteres körperliches Vorgehen und so sind. Ist auch wieder irgendwie etwas peinlich das so zu schreiben, aber Tim hat mich bei zwei Schuhklauaktionen auch mal gefesselt. Also einmal nur an den Knöcheln und einmal auch an den Händen. Beide Erlebnisse waren auch eher am Ende, anfangs hätte er sich das auch nicht getraut, denke ich. Und ich weiß nicht, bei beiden Malen fühlte sich auch das nicht wirklich rau an, aber es war halt schon sehr sehr aufregend für mich, weil es diesen Hilflosigkeitsaspekt nochmal sehr triggerte und eben auch wieder dafür sorgte, dass man in der Situation nicht sofort abbrechen kann. Und es war halt auch schön, dass diese Initiative von Tim kam! Das war wirklich eine sehr positive Überraschung damals. :) Ich glaub, du hattest hier einmal von einem Erlebnis auf einem Spielplatz berichtet, wo Lina und ein paar Freundinnen dich auch gefesselt haben. Hast du sonst noch Erfahrungen in dem Bereich gemacht?
Oh, und zum Thema Kommentare. Die waren damals auf jeden Fall auch ein Aspekt, der es für mich rauer gemacht hat. Wobei ich in dem Bereich mit Tim schon sehr zufrieden war. :) Er hatte meist einen eher trockenen Humor, den ich sehr mochte. Aber auch hier wäre es schön gewesen, wenn er mich manchmal etwas mehr aufgezogen hätte. Wobei ich hier abschließend auch nochmal anmerken möchte: Ein härteres körperliches Vorgehen oder mehr aufziehen wäre nice to have gewesen. Aber auch so bin ich einfach extrem dankbar für die ganzen Erlebnisse mit Tim und dass er überhaupt so viel mit mir unternommen hat. Und ich denke, dass gerade bei den ersten Erlebnissen mit ihm, seine rücksichtsvolle Art mir auch sehr geholfen hat.
Was ich mir aber auch erst im Rückblick gedacht habe ist, dass Tim und ich vielleicht zu viel über dieses ganze Schuhklau-Thema geredet haben. Daher finde ich den Ansatz von Nikki und dir, nicht zu ausführlich darüber zu reden schon sehr gut so.
Zu deiner Frage nach meiner Familie (ist völlig ok die Frage), ich habe noch eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Meine Schwester (Alina) ist drei Jahre älter als ich und arbeitet im Bereich Logistik, mein Bruder (Markus) geht noch zur Schule und ist jetzt in der 11. Klasse. Mittlerweile sind wir halt schon ein bisschen über Deutschland verteilt, weil unser Elternhaus in Rheinland-Pfalz ist, ich mittlerweile in BaWü studiere und meine Schwester in Sachsen lebt. Daher sehe ich vor allem meine Schwester super selten und da war es jetzt sehr schön mal wieder mehr gemeinsame Zeit zu haben. :) Hast du denn noch Geschwister?
Zu deiner Frage, wie es mir damals in Bezug auf Kälte und Verschmutzungen ging. Ehrlich gesagt habe ich da kaum Erinnerung dran. Ich kann mich schon noch wage daran erinnern, dass ich auf den Wegen zum und vom Fachraum immer mal wieder dreckigen Stellen auf dem Boden ausgewichen bin. Aber daran dass es kalt war, könnte ich mich jetzt nicht bewusst erinnern, obwohl es das mit Sicherheit war. Gerade in der Zeit im Fachraum war ich halt gedanklich voll bei dem, was in der Pause passiert war. Und im Klassenraum werde ich mich bestimmt mal auf einen meiner Füße gesetzt haben oder eben im Schneidersitz, um es etwas wärmer zu haben. Aber wie gesagt, bewusst erinnern kann ich mich daran nicht.
Was ich auch noch sagen möchte: Es stimmt schon, dass ich mich damals direkt nach dem Schultag schon davor gefürchtet habe, wie es jetzt weitergeht. Aber dadurch, dass halt nie eines dieser beängstigenden Szenarien eingetreten ist, konnte ich das Erlebte im Rückblick immer positiver wahrnehmen. Deswegen ist es aus heutiger Sicht eher ein Erlebnis, das positiv heraussticht. :)
@ Niklas: Gern geschehen. :)
Zu deinen Fragen zu Jana: Nein, sie hat nur einmal geweint, als die Jungs ihr an mehreren Tagen hintereinander die Schuhe weggenommen haben. Im Grunde habe ich deine Fragen auch schon mal beantwortet (in dem "Meine Erfahrungen :)"-Thread), ich habe dir die entsprechenden Passagen hier nochmal reinkopiert. :)
Einmal: "Naja, gerade wegen dieser Isolation blieb ich bei den Schuhklauaktionen der Jungs in der 8. Klasse auch komplett außen vor. Insgesamt dauerte diese Schuhklauphase mehrere Wochen, wo immer mal wieder eine oder auch mehrere meiner Klassenkameradinnen meistens für eine Doppelstunde oder auch mal für zwei schuhlos waren. Jedenfalls endete der Schuhklau dann ziemlich abrupt, weil die Jungs es bei einer Klassenkameradin von mir (Jana) übertrieben und ihr an drei Schultagen in Folge die Schuhe wegnahmen und beim dritten Mal hat sie dann angefangen zu weinen und als unsere Lehrerin zum Beginn der nächsten Stunde reinkam, hatte sie sich noch nicht wieder beruhigt. Jana hat zwar nicht gepetzt, aber trotzdem konnte unsere Lehrerin 1 und 1 zusammenzuzählen und die Jungs haben dann Strafarbeiten bekommen. Danach gab es dann erstmal keine weiteren Schuhklauaktivitäten mehr."
Und: "@Niklas: Ich meine, Jana trug dunkelblaue Adidas Samba und bei den Socken bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Beim ersten Schuhklau an ihr waren es glaube ich dunkelblaue, die aber noch ein hellblaues Punktemuster hatten, beim zweiten weiß ich es nicht mehr und bei dem Schuhklau, wo sie dann geweint hat, gelbe Socken, das weiß ich tatsächlich noch sehr genau. Ich weiß nicht, ob deine Frage darauf abzielte. Aber ich glaube, was die Jungs bei Jana vor allem gereizt hat war, dass sie anfangs immer versucht hat, sich nichts anmerken zu lassen, aber wenn man sie ausreichend provozierte, hat sie dann doch immer versucht ihre Schuhe von den Jungs zurückzuerobern."
@ Marlon: Danke für dein Feedback. :)
Zu deiner Frage nach den Socken: Ehrlich gesagt habe ich mir da keine großen Gedanken gemacht. Die Socken waren halt ein Paar unter vielen in meinem Kleiderschrank und ich könnte jetzt im Nachhinein nicht mal mehr sagen, warum die überhaupt da waren. Vor diesem Schultag waren die mir auch gar nicht so peinlich, würde ich sagen. Ich denke, dass kam dann viel auch wegen der Reaktion der anderen Mädels auf meine Socken. Ich hatte damals halt keine Freundinnen in der Klasse und war es daher auch nicht gewohnt, Feedback von anderen Mädels zu meinem Kleidungsstil zu bekommen. Und in dieser Situation und diesem Kontext dann diese Kommentare von den dreien zu bekommen, hatte dann schon eine ziemliche Wirkung auf mich.
Zu der Sache mit der Größe der Füße: Das ist mir tatsächlich gar nicht so bewusst gewesen, dass ich das häufig so schreibe. :) Wobei es bei dem letzten Erlebnis, das ich gepostet habe schon eine bewusste Entscheidung war, weil ich diese Formulierung "kleine Füße, großes Logo" einfach irgendwie gut und passend fand. Ich denke, es ist halt so, dass ich nach einem Schuhklau häufig als erstes zu meinen Füßen schaue. Und ja, gerade wenn etwas Zeit zwischen zwei Erlebnissen liegt, würde ich auch sagen, dass ich dann selbst immer wieder etwas überrascht bin, wie klein mir meine Füße ohne die Schuhe vorkommen. Ich denke, wenn ich in meinen Postings davon schreibe, ist es aber vielleicht eher unterbewusst, weil es für mich auch irgendwie stellvertretend für dieses Gefühl der eigenen Verletzlichkeit steht. Und es fällt mir halt leichter zu schreiben, dass ich kleine Füße habe, als zu schreiben, dass ich in diesem Moment dieses Gefühl sehr wahrgenommen habe, denke ich.
Hm, also eigentlich war mein Gedanke schon, es bei den beiden Erlebnissen aus meiner Schulzeit zu belassen. Aber ich überleg mir, ob ich da vielleicht in Zukunft nochmal ausführlicher berichte. Wie ich den ersten Schuhklau an mir wahrgenommen habe, habe ich ja in "Meine Erfahrungen :)" schon mal geschildert. In näherer Zukunft werde ich aber erstmal Erlebnisse mit Tim posten, die besser zu dem passen, was Alex gerade mit Nikki erlebt. Das erscheint mir aktuell sinnvoller. :)
Aber deine weiteren Fragen beantworte ich gern. :) Was meine Gedanken im Anschluss an einen Schultag angeht, war das ein Prozess würde ich sagen. Gerade am Anfang war das doch mit einiger Unsicherheit verbunden, was ich jetzt davon halten soll. Ich finde eigentlich, dass ich das in einer Antwort an Tessa schon mal ganz gut beschrieben habe: "Grad am Anfang war es schon ein ziemlicher Struggle. Beim allerersten Schuhklau an mir war ich beim Schuhausziehen selbst wirklich komplett überfordert und erst im Unterricht, als der Fokus nicht mehr auf mir lag realisierte ich so langsam, dass diese Situation mir zwar unheimlich peinlich ist, sich das aber auch irgendwie gut für mich anfühlt. Nach der Schule habe ich dann auch praktisch den ganzen Tag lang darüber nachgedacht. Mir ging da doch recht viel durch den Kopf, vor allem halt so Fragen wie: Warum empfinde ich so? Stimmt mit mir irgendwas nicht? Was würden die anderen von mir denken, wenn sie wüssten, dass es mir gefällt? Darf mir das überhaupt gefallen? Nach dem ersten Erlebnis hatte ich auch kurz den Gedanken, dass dieses positive Gefühl vielleicht nur ein Coping-Mechanismus war und ich es eigentlich doch schlimm fand. Aber ich weiß nicht, vereinfacht würde ich sagen, dass ich mir schon sehr früh darüber bewusst war, dass sich der Schuhklau und seine Folgen gut für mich anfühlen. Aber mein Verstand hatte da doch eine ganze Menge Fragen und Bedenken. Wobei die meistens immer erst im Nachhinein kamen. Während der Erlebnisse konnte ich gefühlt wenig dagegen ausrichten, dass es mir gefällt und in letzter Konsequenz wollte ich auch gar nichts dagegen ausrichten, denke ich. Wobei ich aber auch hier noch ein bisschen differenzieren muss. So Aspekte wie, dass mir dieses Peinlich-berührt-sein gefällt konnte ich irgendwie viel leichter an mir akzeptieren als andere Dinge. Sich einzugestehen, dass dieses Gefühl von Hilflosigkeit oder dass man sich der Situation nicht entziehen kann oder auch dieses irgendwie sehr faszinierende Gefühl der eigenen Verletzlichkeit mir ebenfalls gefällt, war da schon deutlich schwieriger. Gefühlt habe ich da auch ein Stück weit einen Deal mit mir selbst gemacht. Also dass mein Verstand quasi seinen Widerstand gegen dieses positive Peinlichkeitsgefühl aufgegeben hat, aber dafür umso stärker an seinem Widerstand gegen die anderen Emotionen festhielt. Aber dann kam das nächste Erlebnis, ich konnte wieder nichts dagegen tun, dass ich diese Emotionen nunmal hatte und irgendwann hat dann auch mein Verstand seinen Frieden damit gemacht." Deswegen ist es auch schwer zu sagen, ob es positiv oder negativ für mich war. Grad am Anfang habe ich da halt doch sehr gehadert und es war eher so ein: "Es ist positiv, aber." Und im Laufe der Zeit ist dieses "Aber" dann immer kleiner geworden.
Zu der Frage, ob ich die Erlebnisse nach dem Schultag zuhause nochmal durchlebt habe, definitiv ja. Also jetzt nicht den kompletten Schultag, aber die intensiven Momente auf jeden Fall. Grad nach den ersten beiden Erlebnissen, wo alles noch total neu war, lag ich nachmittags nochmal mit geschlossenen Augen auf meinem Bett und habe den gesamten Schuhklau nochmal vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Und es gibt dann halt sehr entscheidende Momente, wie vergeblichen Widerstand oder diesen Ruck mit dem der Schuh ausgezogen wird, die ich heute noch sehr gut aus meiner Erinnerung abrufen kann, weil sich das halt wirklich eingebrannt hat.
Alternativen zu dem Erlebten habe ich mir aber nicht vorgestellt. Was ich aber häufig gemacht habe, ist verschiedene Zukunftsszenarien zu durchdenken. Das war irgendwie eher mein Ding. :) Die Frage, ob das Schuhausziehen zuhause nochmal etwas auslöst, ist ein interessanter Gedanke, war bei mir aber tatsächlich nicht der Fall.
Falls es weitere Fragen gibt, dann gern. :) Ansonsten werde ich demnächst ein weiteres Erlebnis posten, ich weiß aber noch nicht wann genau. Ist grad doch relativ viel zu tun und die Hitze killt mich, also schauen wir mal, was wird. :)
Liebe Grüße, Regina
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