ein Waldspaziergang mit verbundenen augen, quer durch den wald, neben den weg, geführt von einem Partner, das ist heute das ding der woche

Danke für den Tipp. Heute hat es furchtbar Nebel bei uns, es wird gar nicht richtig hell, da war es Zeit für ein Spiel. Ich war gerade eine Stunde mit meinem Partner im Wald spazieren. Kein Mensch außer uns in dieser Suppe unterwegs. An einer Wegkreuzung habe ich meinen Partner gebeten, mir mit meinem Schal die Augen zu verbinden. dann hat er mich endlos um mich selbst gedreht und ich bin an seinem Arm blind weiter spaziert. die Gerüche des herbstlich feuchten Wald waren unglaublich intensiv. Mich auf ihn zu verlassen, dass er mich sicher führt war ebenfalls sehr schön. Als ich mich etwas sicherer fühlte, bat ich ihn, den Weg zu verlassen. Er hat mich quer durch den Wald geführt. Ich hatte immer seinen Arm, um mich fest zu halten. Es war wahnsinnig schwierig mit verbundenen Augen durch völlig unwegsames Gelände zu gehen. aber es war auch unglaublich schön und intensiv. Ich war natürlich völlig orientierungslos und auf ihn angewiesen. Es schien ihm Spaß zu machen, er wollte das Spiel nicht beenden. Mich hat dies Situation obwohl es furchtbar anstrengend war völlig fasziniert. Ich wollte die Augenbinde auch nicht abnehmen und mich  nur völlig in diese Situation verlieren. als mein Freund dann meinte, wir würden jetzt wieder aus dem Wald kommen, bevor noch jemand dumme Fragen stelle, würde er mir die Augenbinde abnehmen, habe ich das wirklich bedauert.

scheint ein intensives Erlebnis gewesen zu sein. Es gibt ja auch das Spiel Bäume ertasten, bei dem das alles als Nebenprodukt passiert. Könntest Du Dir vorstellen, alleine mit verbundenen Augen durch den Wald zu gehen, natürlich mit einem Aufpasser in der Nähe, aber eben ohne Führer?

Blindenführung im Wald ist wirklich ein tolles Erlebnis. Ich mache das öfters mal mit meinem Freund. Wir suchen uns eine geeignete Stelle aus. Dann verbindet er mir mit einem Tuch die Augen und dreht mich ein paar Mal um die eigene Achse. Er nimmt mich an die Hand und führt mich kreuz und quer durch den Wald. Unterwegs darf ich durch Fühlen, Hören und Riechen die Umgebung erkunden. In dem Zusammenhang haben wir auch schon mal das "Bäume ertasten Spiel" gemacht. Mein Freund hat mich zu einem Baum geführt. Den durfte ich ein paar Minuten mit den Händen ertasten, bevor ich weiter geführt wurde. Später sollte ich dann versuchen, den Baum ohne Augenbinde wiederzufinden. Ich mag solche Spiele mit verbundenen Augen, bei denen es um Vertrauen und Sinneserfahrung geht. Ohne Führer "blind" durch den Wald gehen, ist schwierig. Mein Freund hat mich mal ohne Körperkontakt mit seiner Stimme geführt. Das war fast wie Blindekuh spielen. Ganz lustig, aber unheimlich, wenn man immer Angst hat, vor einen Baum zu laufen.

Wenn du dir öfter die augen verbinden lässt, warum hast du dann angst davor, alleine zu gehen. es verstärkt doch noch den reiz, und die Sinneserfahrung, wenn man sich ganz allein auf unbekanntem Terrain bewegt.

Wie gesagt, ich hab dann immer Angst, zu stolpern oder vor einen Baum zu laufen. Außerdem finde ich es schön, geführt zu werden. Dann muss auch der Partner was tun und guckt nicht nur zu, wie ich im Dunkeln tappe.

Hi Sonja,

es ist schwierig, Dich zu verstehen. Es ist ja gerade das Wesen des Spielens mit verbundenen Augen, dass man nichts sieht und eben das Risiko eingeht auf Unbekanntes zu stossen. Warum hast Du einerseits Angst davor, liebst es aber andererseits, die Augen verbunden zu haben? Und warum spielst Du im Wald, wenn Du Dich da vor Bäumen fürchetst, da wäre es doch besser zu Haus zu spielen.

Wir scheinen hier nicht von demselben Spiel zu reden. Blindenführung ist ein Partnerspiel, bei dem es darum geht, sich führen zu lassen und evtl. noch mit Hilfe des Partners die Umgebung zu erkunden. Alleine irgendwo mit verbundenen Augen herumzulaufen kann ich wenig abgewinnen.