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 Gratulation Helmut Schmidt zum 85. Geburtstag 07.01.2004 (00:37 Uhr) amo
Ich gratuliere Helmut Heinrich Waldemar Schmidt, unserem nach Willi Brandt letzten nennenswerten deutschen Bundeskanzler, recht herzlich zu seinem nunmehr 85. Geburtstag, der vor Kurzem, am 23.12.2003 ins Land zog.

Wiewohl es mir kaum möglich ist, diesen herausragenden Mann mit seiner Haltung wie seinem positiven Einfluss mit meinen eher bescheidenen Worten ausreichend zu würdigen, möchte ich nicht versäumt haben, diese Gelegenheit zur Gratulation nachträglich zu nutzen.

,,... weil die Reihe der Staatsmänner dünn gesät ist, denen das Prädikat ,besonders wertvoll' zugestanden werden kann.''  (Hans Christian Meiser)  Wenn Herr Meisner damals geahnt hätte, was noch alles auf uns zu gekommen war und eventuell noch zu kommen wird, hätte er vielleicht anstatt dem Positiv möglicherweise eher den Superlativ des Adjektives verwendet.

,,Helmut Schmidt: der weiseste Mann der links der Mitte stehenden Parteien, kein müder Mann von gestern, der dem verlorenen Paradies der Macht nachtrauert, sondern einer, der sich auf beispiellose politische Erfahrung stützt.'' (The Washington Post)

,,Ohne Toleranz — und ich spreche von der Toleranz aus gegenseitiger Achtung und nicht von der Toleranz aus Gleichgültigkeit gegenüber dem, was der andere schreibt —, ohne Toleranz aus gegenseitiger Achtung ist Wissenschaft vom Menschen in einer pluralistischen Gesellschaft nicht möglich.'' (Helmut Schmidt)



Sehr vieles bliebe für die gegenwärtige deutsche Politik von diesem wahren Politiker von Format zu lernen, wenngleich auch an deren Bereitschaft, vielleicht gar an deren Vermögen dazu leider — und ich sage das nicht ohne Wehmut für die jüngst vergangene und die aktuelle Entwicklung unseres Landes — gezweifelt werden muss.

Geboren am 23. Dezember 1918 in Hamburg, erlebte er Teile des deutschen Nationalfaschismus selbst direkt bewusst mit und wusste daher auch in diesem Bereich, wovon er redete.  Das hob sich wohltuend von dem heute mehrheitlich üblichen Geschwalle unserer heutigen Politiker und Richter auf diesem Gebiet ab.

Seit 1944 war er in der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und dort auch politisch aktiv.
Von 1974 – 1982 war er Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und dies sicher einer der Besten je in diesem Amte, soweit ich das beurteilen kann.
1982 wurde er ohne Neuwahlen bundestagsintern ohne rechtfertigenden Grund aus dem Bundeskanzleramt gewählt, indem die FDP ihrem Koalitionspartner SPD in den Rücken fiel, weil der FDP die ohnehin schon immensen steuerlichen Zugeständnisse an die in ihr meistenteils organisierten Unternehmer (Wirtschaftsbonzen und Ausbeuter) nicht weit genug gingen, also um eine massivere Umverteilung von unten nach oben zu erreichen.  Meiner Meinung nach war dies ein klarer Missbrauch des verfassungsmäßigen Rechtes.  So ging die FDP eine Koalition mit der CDU/CSU ein, die, nach stetig wachsender Macht gierend, begleitet von ebenso markigen wie falschen Sprüchen Heiner Geislers, Franz Josef Strauß´ und Hans Dietrich Genschers gemeinsam ein konstruktives Mißtrauensvotum gegen die amtierende SPD/FDP Regierungskoalition in Gang setzten und — natürlich, siehe Fraktionszwang — selbiges auch gewannen.  Ein großer Verlust für Deutschland, ein großer Verlust für uns deutsche Staatsbürger.  Seither ging es mit der Bundesrepublik Deutschland bergab.

Nun ist Deutschland leider auf dem besten Wege zu einem unkontrollierbaren obgleich bürokratiegesteuerten Polizeistaat und Unrechtsstaat und Bonzenstaat oder korruptivem Filzstaat, vor dem man sich fürchten muß und dessen man sich schämen muß, in dem einige üble Konsorten machen können, was auch immer sie zum Schaden ihrer unbedarften weil ehrlichen Mitmenschen machen wollen.

Es wäre für die Entwicklung unseres Landes sehr zu wünschen gewesen, dass — was nach menschlichem Ermessen unmöglich war — dieses Mißtrauensvotum 1982 gescheitert wäre.  Damit hat die kleinste Gruppe im Bundestag, die FDP — weit mehr eine Unternehmerlobbyorganisation, denn eine politische Partei im eigentlichen Sinne — das Schicksal Deutschlands in ungehörigem Maße und entgegen dem Wählerwillen gesteuert zum Vorteil einiger wohlgenährter Industrieller und zum Nachteil der ehrlichen Masse des ohnmächtigen ausgebeuteten Volkes der abhängig beschäftigten Werktätigen jeglichen Bildungsniveaus.

Das waren nun noch zusätzlich ein paar Gedanken, die so gar nicht zu dem zu feiernden Jubiläum passen.  Eingedenk der genannten unmoralischen und für Deutschland bestenfalls sinnlosen, wohl weit eher mit schlechtem Sinn behafteten Abwahl ist es aber schwer, sie, wird man thematisch zu sehr darauf gestoßen, wie in diesem Falle, ganz aus dem Gedächtnis zu verbannen und zu ignorieren.  Man möge mir angesichts des Anlasses meine Abschweifungen vom Geburtstag des bedeutendsten mir bekannten Staatsmannes verzeihen, dem diese Schrift eigentlich ausschließlich gelten sollte.

In Dankbarkeit für sein gutes Wirken für uns schreibe ich hier nur noch:

Helmut, alles Gute zu Deinem 85. Geburtstag.
Möge Gesundheit Dir noch einige weitere dieser Anlässe zu freudigem Feste ermöglichen.

Ein deutscher Staatsbürger
Zuletzt geändert von amo am 06.03.2014 um 02:58 Uhr.

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