Heinrich-Heine.Net - Das Forum

Dietmar Karlowski

und hier geht's zu:
H. Heine - Leben, Leiden, Werk und Hintergrund
von Wolfgang Fricke
   
  


Dieses Forum wurde von Wolfgang Fricke am 20.11.2000 ins Leben gerufen und wird seitdem von ihm moderiert. Es soll Gelegenheit geben, sich über Heine auszutauschen und Fragen zu stellen.
Seit August 2001 ist der Zugang zum Forum nun auch von diesen Seiten aus möglich. Herzlichen Dank dafür an Wolfgang.

Wir hoffen auf rege Beteiligung.

 
    
     


 Heine-Forum
 
Hallo,

Entschuldigen Sie bitte mein schlechtes Deutsch, ich bin französisch...

Ich stelle Nachforschungen über Elise Sergent an, eine berühmte Tänzerin und Kurtisane der Jahren 1844-1846, "Star" der Polka auf dem Pariser Ball Mabille mit dem Spitznamen "la reine Pomaré" ("Königin Pomare"). Heine hat ihr das Gedicht "Pomare" gewidmet (Romancero, 1851). Hier ist die erste Strophe dieses Gedichts :

Alle Liebesgötter jauchzen
Mir im Herzen und Fanfare
Blasen sie und rufen: Heil!
Heil, der Königin Pomare!

Bei meiner Forschungen über Elise Sergent / Königin Pomare habe ich die folgende Passage aus "Leben und Thaten Berühmten Ritters Schnapphahnski" von Georg Weerth entdeckt (1849, Kapitel 19) :

________ Zitat __________

Nach Paris, dem welschen Babylon! Nach der heiligen Stadt der schönen Babylonierinnen! Auf den Boulevards zu spazieren, zu Tanzen in den Elised Fields, und zu Mittag speisen bei Very for 48 Fr. - O welches Vergnügen! Wie ein Araber in Mekka, wenn er die Arme kreuzend und blumenreiche Gebete in der heiligen Kaaba tritt, so trat ich in deinen Garten [Garten Mabille, wo der Ball Mabille stattfand] und neigte mich, o Babylon, vor deinen Frauen!

Die Rosen dufteten, die Seide rauschte.

"Hörner, Pauken und Trompeten
Tönten jubelnd die Fanfare
Und wir riefen Alle: Heil!
Heil der Königin Pomare!"

_______________________

Die Ähnlichkeit zwischen dieser Strophe (die Fanfare, die die Ankunft von Pomare anKündigt + der identische Vers "Heil der Königin Pomare!") und dem Beginn von Heines Gedicht ist aüsserst erstaunlich. Weerths Buch (1849) geht Heines Romancero (1851) voraus. Es scheint mir, dass Weerth diese Verse aus einem bestehenden Gedicht ausgezieht hat, weil er Anführungszeichen verwendet, aber ich habe sie in keinem anderen Text gefunden.

Hätte Weerth verlorene Verse von Heine nachgedruckt? Oder, umgekehrt, war Heine von Weerth beinflusst, wenn er sein Gedicht "Pomare" schrieb (von Weerths Roman oder einem verlorenen Gedicht, einem Brief...)? Wissen sie, ob Heine persönlich den Ball Mabille in Paris in 1844-1845 besucht und tatsächlich Pomaré gesehen hat, oder hat er sich nur auf Texten / Aussagen von Zeitgenossen gegründet?

Vielen Dank,

Laurent
Antwort auf Beitrag:
Ihr Name:
Ihre eMail:
eMail als Link anzeigen
Bei Antwort Benachrichtigung senden
Typ: Eintrag
Betreff:
Beitrag:
Datenschutzhinweis: Mit dem Speichern des Beitrags willigen Sie in die Verarbeitung aller angegebenen Daten ein. Also eben dem Speichern und Anzeigen des Beitrags und Ihres Namens und Email-Adresse, wenn angegeben. Sie können die Einwilligung jederzeit Widerrufen. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung im Impressum.