Schuhlos, weils bestrumpft einfach bequemer ist!
 
Hey Charlotte,

wie cool, dass du so schnell geantwortet hast und ich heute noch eine so ausführliche Nachricht von dir lesen kann. Freut mich sehr, danke! :)

So ganz förmliche Feiern wo man sich richtig aufbrezelt finden in meinem Bekanntenkreis auch nicht in privaten Wohnungen statt, sondern meist außerhalb. Die Silvesterparty war auch eher locker. Ich hatte ne dunkle Jeans und einen schwarz-weißen Pulli an. Das Outfit sah mit den schwarz-weißen Ringelsocken eigentlich sogar besser aus als mit Stiefeletten, also noch ein guter Grund für mich die Schuhe auszuziehen. Hätte ich mich jetzt mit Kleid und Feinstrumpfhose schick gemacht, dann wäre es mir sicherlich schwerer gefallen die Schuhe auszuziehen. Obwohl ich finde, dass ein schickes Kleid mit passender Strumpfhose auch ohne Schuhe nicht zwangsläufig ruiniert ist und trotzdem ein schönes Outfit sein kann.
Auf der Silvesterparty hatte ich das Gefühl, dass zumindest die eine Freundin die Schuhe von sich aus ausgezogen hat. Als die beiden zur Tür rein kamen stand ich zwar in Socken an der Garderobe und hängte gerade meine Jacke auf, aber es standen ja außer meinen Stiefeletten sonst keine Schuhe rum und auch die Gastgeberin und die anderen Gäste hatten Schuhe an. Es war also offensichtlich, dass das Schuheausziehen nicht verlangt wurde. Von daher gehe ich davon aus, dass es freiwillig war und ich ihr nur gezeigt habe, dass es auch okay ist die Schuhe auszuziehen. Wie du ja auch schon gesagt hast fällt es immer leichter die Schuhe auszuziehen, wenn auch andere die Schuhe ausgezogen haben, aber irgendjemand muss halt den Anfang machen und in dem Fall war ich das. Sie schaute halt auf meine Socken, lächelte und sagte "Gute Idee!", dann fing sie sofort an die Schnürsenkel zu öffnen und ihre Turnschuhe auszuziehen, die sie dann ordentlich zu meinen Schuhen an die Garderobe stellte. Sie hatte weiße Socken an. Ihre Freundin stand noch vor der Wohnungstür und schlüpfte noch vor der Wohnungstür aus ihren Sneakers bevor sie hereinkam. Sie trug schwarze Socken. Ich glaub sie hat es einfach aus "Gruppenzwang" gemacht.

Das Bild mit dir im schicken Büro-Outfit und den mädchenhaften Socken stelle ich mir tatsächlich sehr lustig vor, sorry, ich weiß ja wie unangenehm dir das in dieser Situation gewesen sein muss. Aber immer noch besser, als wenn du ein schickes Kostüm getragen hättest in Kombination mit diesen Socken. Ich denke deine Chefin war einfach froh und dankbar, dass du ihrer Bitte nachgekommen bist und deine Schuhe sofort ausgezogen hast. Ich glaub alle, die nicht so ticken wie wir beide, machen sich darüber keine so großen Gedanken.

Ah wie cool, dass du im sozialen Bereich arbeitest :)
Ich verstehe schon, dass du im beruflichen Umfeld etwas seriöser und feinfühliger sein musst was das Schuheausziehen anbelangt. Hatte gar nicht dran gedacht, dass es manche Leute statt höflich und rücksichtsvoll auch als zu privat und aufdringlich empfinden können. Aber freust du dich dann schon wenn du die Schuhe ausziehen kannst oder bist du froh wenn du deine Schuhe bei Kundenbesuchen anbehalten darfst?

Das in der Schule klingt ja dann wirklich eher harmlos und lustig. Schade, dass die Jungs bei uns in der Klasse so schuhklaufaul waren. Ich bin zwar nicht so kitzelig an den Füßen, aber hätte es aufregend gefunden wenn mir jemand die Schuhe auszieht und wegnimmt.
Hast du den Schuhklau in der Schule auch als "erniedrigend" empfunden? Das muss ja zeitlich auch so in deiner Teenie-Zeit gewesen sein. Oder bezog sich dieses Gefühl nur auf den Schuhausziehzwang anderer Eltern?
Als Jugendliche fand ich es wie du auch immer doof und etwas "erniedrigend" wenn mich andere Eltern dazu aufgefordert haben meine Schuhe auszuziehen.

Ich erinnere mich da an unsere Nachbarin wo ich manchmal auf den Nachbarsjungen aufgepasst habe. Die begrüßte mich immer mit einem sehr ruppigen "Meike, Schuhe aus!", das habe ich gehasst, aber natürlich immer brav meine Schuhe ausgezogen. Mit dem Nachbarsjungen hatte ich immer Spaß und die Nachbarin hat auch immer gut bezahlt - was tut man nicht alles für's Taschengeld? :D
Heute muss ich drüber schmunzeln wie ich mich damals oft angestellt habe, aber früher war das Schuheausziehen für mich echt ein unangenehmes Thema und ich war immer froh, wenn ich meine Schuhe anbehalten konnte und nicht auf Socken rumlaufen musste. Heute ist es umgekehrt :)
Mit dem Studium fing es an, dass das Schuheausziehen normaler für mich wurde. Bei vielen WG-Partys wurden die Schuhe ausgezogen oder auch wenn man sich mit Kommilitonen zu Hause zum Lernen getroffen hat oder auch als ich dann angefangen hab Nachhilfe zu geben, da war ich bei den Nachhilfeschülern zu Hause auch immer auf Socken.

Wohnungsbesichtigungen hatte ich zum Glück nicht so viele. Anfang des Studiums hatte ich direkt auf Anhieb ne gute kleine Studentenbude gefunden und als ich dann zum Berufsstart umgezogen bin, hatte ich auch auf Anhieb Glück (in der Wohnung wohne ich heute immer noch). Bei der Besichtigung dieser Wohnung hatte ich damals aber auch meine Schuhe ausgezogen, das weiß ich noch. An dem Tag hatte es geregnet. Beim Betreten des Mehrfamilienhauses hab ich mir meine Schuhe gründlich abgeputzt, aber als der Vermieter und ich dann an der Wohnung ankamen und ich sah, dass dort Teppichboden verlegt war, war mir das so unangenehm dort mit Schuhen reinzulaufen, dass ich einfach aus Reflex im Hausflur aus meinen Turnschuhen geschlüpft bin. Der Vermieter lies seine Schuhe an, die Wohnung war auch nicht mehr bewohnt. Der Vermieter sagte damals nur: "Das Schuheausziehen wäre jetzt nicht nötig gewesen, aber danke, dass Sie so rücksichtsvoll sind". Vielleicht hat der gute Eindruck ja dazu geführt, dass ich die Wohnung dann sehr schnell bekommen habe, wer weiß :)

Hattest du außer dem Erlebnis das du geschildert hast noch andere besondere Erlebnisse bei deinen Wohnungsbesichtigungen?

Sorry, dass ich immer so viel schreibe, aber macht halt Spaß mit dir zu schreiben. Freu mich schon wieder von dir zu lesen und wünsche dir noch einen schönen Abend :)

LG Meike  
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