Nun ja, dass in anderen Ländern wie z.B. auch Österreich Schuhe durchaus auch in der Schule ausgezogen werden, weil es entsprechende Regeln gibt, war mir bekannt. Ob dann mit Hausschuhen oder auf Strümpfen gelaufen wird ist vermutlich eine Frage der Gruppendynamik (cool / uncool) und persönlichen Präferenz.

Erstaunlich an dem von mir geteilten Video (und dem anderen Beispiel aus Schweden, das jemand anders hier veröffentlich hat) finde ich das Ausmaß, in dem auch draußen vollkommen selbstverständlich auf Socken gelaufen wird.

Die Färbung der Sohlen legt nahe, dass verschiedene Protagonistinnen vor den Dreharbeiten bereits den ganzen Schultag auf Socken verbracht haben, und zwar sowohl drinnen als auch draußen. Danach wurde offenbar mit dem Filmen begonnen, ohne für die Kamera Schuhe anzuziehen oder auch nur die Socken zu wechseln.

Einen so unbefangenen Umgang mit dem Thema finde ich bemerkenswert und habe dafür immer noch keine rechte Erklärung, weil diese "Sockenpraxis" dem gesellschaftlich meist geäußerten Ziel des Schuheausziehens, nämlich Steigerung der Reinlichkeit in Innenräumen, doch allem Anschein nach widerspricht. Natürlich löst sich eingelaufener Schmutz von Socken deutlich schwerer als von Schuhsohlen, aber es wird wohl doch Schmutz hineingetragen, selbst an trockenen Tagen.

Wird hier - in einigen Bildern sieht es so aus - ein zweites Sockenpaar übergezogen, das man dann ausziehen kann wie Schuhe, wenn es nach drinnen geht? Oder herrscht einfach eine größere Akzeptanz, was verschmutzte Laufseiten an Socken angeht? Kamen die Darstellerinnen also nach dem Dreh einfach auf ihren ehemals weißen Socken nach Hause und blieben für den Rest des Tages so, wie sie waren - Hauptsache, Schuhe sind aus, die Socken sehen eben aus, wie sie aussehen?

Kulturell interessante Fragen, finde ich. Hat jemand Einblick?