Was mir an den Spielen mit verbundenen Augen besonders gefällt ist auch die intensive Vertrauenssituation. Ich mag das Gefühl, dem Partner im wörtlichen Sinne "blind" zu vertrauen. Das kommt natürlich bei der Blindenführung viel mehr zum Tragen als bei Blindekuh. Die Augenbinde zwingt mich dazu, mich fallen zu lassen und die Kontrolle an den Partner abzugeben. Das kostet anfangs etwas Überwindung, ist aber eine tolle Erfahrung. Vor allem auf den längeren Blindenführungen im Freien entsteht ein schönes Vertrauensverhältnis. Ich kann zwar nichts sehen und weiß nicht, wo ich bin, fühle mich aber trotzdem sicher und geborgen.

Beim Spielen mit meiner Kusine gibt es immer wieder lustige Situationen. Einmal habe ich mich im Schrank versteckt als sie die Blinde Kuh war. Dafür hat sie mich einmal in einen Busch laufen lassen als wir im Garten gespielt haben. Ein anderes Mal sollte meine Kusine "blind" durch einen Hindernisparcours aus Stühlen gehen. Ich habe dann die Stühle leise beiseite gestellt. Sie hat nichts gemerkt. Sofern es sich nicht um Vertrauensspiele handelt, gehört sich gegenseitig necken bei Spielen mit verbundenen Augen unbedingt dazu.