Ich bin traurig.
Traurig über die Abschiede der letzten Woche, traurig über die Abschiede, die bald folgen werden, traurig darüber, dass ich nicht immer in der Lage bin, meinen neuen Weg zu gehen.
Es fehlt ein großer Teil in mir, der über Wochen mein einziger Lebensinhalt war, und ich weiss nicht recht, wie ich ihn ersetzen soll.
Plötzlich stehe ich wieder nur auf meinen eigenen zwei Beinen, keine Blicke, die mich suchen, keine Nähe, die ich zulassen kann, kein Wort der Hilfsbedürftigkeit mag mir mehr gelingen.
Ich fühle mich selbst unter Menschen alleine.
All das, was ich gelernt habe, scheint ausgelöscht zu sein.
Ich weiss, dass ich viel erreicht habe in den vergangenen Monaten.
Ich habe erfahren dürfen, dass ich gemocht werde - auch in schwachen, tränenreichen Zeiten.
Mir ist klar, dass die Kontakte, die ich neu geknüpft habe, aufrechterhalten werden können.
Und ich habe begriffen, dass auch nach einem Rückschlag nicht alles Erlernte verloren sein wird.
Heute mag mich aber all dieses Wissen nicht trösten.
Es scheint mir, als stünde ich mitten in einem Sumpf und das dunkle Nass würde mich immer weiter in die Tiefe ziehen.
Ich vermisse die Gesellschaft, das Aufgefangenwerden, die Zuwendung und die Offenheit mir gegenüber.
Wie in einem Vakuum fühle ich mich - nicht mehr in der Klinik und immer noch nicht zuhause angekommen.
Ich schwebe im Leeren.
Aber diese Leere wird mich nicht besiegen - das verspreche ich mir selbst!