| | Hallo Heinz,
spannend! Dazu fällt mir ein:
"Der Wolf definiert, die Giraffe fühlt und äußert Bedürfnisse"
Trägt es zu des Rätsels Lösung bei, wenn die Giraffen untereinander (in tänzerischer Kommunikation) austauschen, was jede wirklich darunter versteht, wenn sie etwas sagt? Wenn jede beschreibt, wie sie sich dabei fühlt und welche Bedürfnisse erfüllt/nicht erfüllt sind? usw...
Vielleicht gibt es allgemeingültige Definitionen in der GfK wirklich nicht - weil nur die persönliche, augenblickliche (und daher veränderbare) Assoziationswelt jedes Einzelnen wichtig ist?
Dennoch: Giraffen haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Klarheit und Sicherheit. Das versuchen sie sich zu erfüllen, indem sie u.a. ihre linke Gehirnhälfte aktivieren und Zusammenhänge in eindeutige "Wortschubladen" hineinordnen (= der Vorgang des Verstehens). Solche "Schubladen" müssen irgendwie "beschriftet" sein. Mit Definitionen? Mit temporären Beschreibungen? Mit Beschreibungen von verschiedenen Menschen, die anteilig übereinstimmen?
Oder anders gefragt: ist das Definieren vielleicht eine Strategie, um Klarheit zu gewinnen? Gibt's auch andere Strategien, die wirklich für Klarheit sorgen - denn eine Giraffe wird nicht zufrieden sein, bevor sie wirklich Klarheit und Sicherheit hat!!
Ist die Technik der "Schlüsselunterscheidungen" vielleicht eine solche, in der GfK übliche Strategie?
Auf Wiedertanzen Linde |
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"Trägt es zu des Rätsels Lösung bei, wenn die Giraffen untereinander (in tänzerischer Kommunikation) austauschen, was jede wirklich darunter versteht, wenn sie etwas sagt? Wenn jede beschreibt, wie sie sich dabei fühlt und welche Bedürfnisse erfüllt/nicht erfüllt sind? usw..." Lese ich richtig, dass Du ein rhetorische Frage stellst, und damit quasi sagst, dass in "tänzerischer Kommunikation" nicht nötig ist zu verstehen (intellektuell), was wirklich unter dem verstanden wird, was gesagt wird? Natürlich gibt es haufenweise Geprochenes, das Skripten folgt, Formeln enthält und reflexartig funktioniert - ich behaupte 90% allen Geredes sind so ( z.B. "hallo, servus - schön Dich zu sehen! Wie gehts bei Euch so?" "Danke gut, wir sind zufrieden." "Ja, das ist das Wichtigste". Interessiert da wirklich, wies dem anderen geht, oder wird da nur ein Ritus vollführt??) ... Wenn ich aber meine Konflikte reduzieren will und dazu meine Sprech- und Denkweise ändern will, muss ich wohl in die Bewusstheit- und die muss meines Erachtes beim BEwusstwerden dessen beginnen, was ich gerade Sage. DAnn kann ich mich vorarbeiten, bewusst zu werden, was ich gerade denke. Das kann ich erforschen, wenn ich mir die Frage stelle "Was meine ich denn wirklich?" -d.h. wie kann ich es in ganz anderen Worten ausdrücken? Dann kann ich überlegen, ob das Gegenüber überhaupt in der Lage sein kann, meine Worte zu entschlüsseln etc etc. also über lange STrechen ein sehr bewusster Umgang.
"Vielleicht gibt es allgemeingültige Definitionen in der GfK wirklich nicht - weil nur die persönliche, augenblickliche (und daher veränderbare) Assoziationswelt jedes Einzelnen wichtig ist?" Ok. das Wort "Definition" ist ein rotes Tuch für viele. Aber damit ein prima Beispiel für reflexartiges Denken und Reagieren: man holt die negativen Mathe-Stunden hervor und gibt sich seinem Ablehungsrefles hin, anstatt innezuhalten zu fragen: "Was beinhaltet Definition wikrlich?". Ich behaupte, es bedeutet 1) die Möglichkeit eine höhere Übereinstimmung über den Inhalt zu erzielen und 2) ein Bewusstmachen des Inhalts, und das ist nötig zur Veränderung. Assoziation ist eine faszinierend Denkweise, aber eignet sich m.E. nicht für Kommunikation, da selten übereinstimmend nachvollziehbar und aus seiner Selbst heraus nicht diskutierbar, weil eben nicht verbalisierbar.
"Giraffen haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Klarheit und Sicherheit." Klarheit ist ein intellektueller Vorgang, oder die Wahrnehmung einer bestimmten Art von Ruhe.
"Das versuchen sie sich zu erfüllen, indem sie u.a. ihre linke Gehirnhälfte aktivieren und Zusammenhänge in eindeutige "Wortschubladen" hineinordnen (= der Vorgang des Verstehens)." Vorsicht: in Schubladen einordenen kann auch reflexartig geschehen: siehe die Reaktion auf "Definition". "Solche "Schubladen" müssen irgendwie "beschriftet" sein. Mit Definitionen? Mit temporären Beschreibungen? Mit Beschreibungen von verschiedenen Menschen, die anteilig übereinstimmen?" also bewusst!? oder?
"Oder anders gefragt: ist das Definieren vielleicht eine Strategie, um Klarheit zu gewinnen? Gibt's auch andere Strategien, die wirklich für Klarheit sorgen - denn eine Giraffe wird nicht zufrieden sein, bevor sie wirklich Klarheit und Sicherheit hat!!" Hier hab ich schon das Problem: "Was ist denn Klarheit?" "Auf welche Beobachtung führen wir die Wahl des Wortes "Klarheit" zurück: Gefühle, Emotionen, Gedanken, Indifferents?? Aber ich denke schon, dass "Definieren" zum Erzielen von Klarheit und Bewusstheit extrem Hilfreich ist - für mich ist es unerlässlich, andere Vorgehensweisen kann ich nicht nachvollziehen - siehe meine Ausführungen zu "moralisieren" (= eigenen Anschauung für allgemeingültig halten)
"Ist die Technik der "Schlüsselunterscheidungen" vielleicht eine solche, in der GfK übliche Strategie? " Ja, sie stimmt mit meinem Verständnis von Definition überein, findet aber sonst in der Methode keinen Platz und wird von den Interessierten heftigst abgelehnt. Warum????
Heinz p.s. vielleicht brauchts eigene Diskussionspfade für "Definition/Schlüsselunterscheidung " und für "Klarheit".
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