| | Danke Heinz! Die Frage nach dem Wesen menschlicher Bedürfnisse begleitet mich schon lange und bekam durch GFK eine neue Dimension von Fragestellung und Klärung.
Am meisten weitergeholfen hat mir die Formulierung: "WAS MIR WICHTIG IST !" Wenn alles, was mir wichtig ist, meine Bedürfnisse sind, dann habe ich davon den Eindruck, dass das ein riesengroßer Bereich ist. Viel größer, als ich ihn für mich heute schon überblicken kann.
Für mich ist das ein fast heiliger Bezirk in mir. Heilig, weil dazu auch der ganz schlafende, unbewusste Bereich meines Inneren gehört, der gewissermaßen ganz unten, ganz "UNTER-BEWUSST" ist. Denn der tiefere Grund, die wirk-lichen Ursachen und Beweggründe meiner Ideale und meiner inneren Notwendigkeiten sind sehr schwer ins gleißende Licht meines analysierenden Bewusstseins zu zerren - und vielleicht ist das manchmal auch ganz gut so. In manchen "seelenkundlichen Betrachtungen" gibt es die Gliederung: "Denken - Fühlen - Wollen", um damit drei unterschiedliche Ebenen innerer Aktivität zu charakterisieren, wobei das dritte, der "Wille", auch alles umfasst, was durch Instinkt, Leidenschaftlichkeit, Trieb oder Begierde impulsiert ist. Und der Wille ist überhaupt alles was mich "in Gang" bringt.
Damit bin ich - wie schon gesagt - im unter-bewussten Bereich meiner selbst.
Oft wenn ich versuche Bedürfnisse zu beschreiben, empfinde ich das als eine starke Herausforderung weil ich erlebe, dass ich sehr tief in mir schürfen muss, um das auszudrücken, "WAS MIR WICHTIG IST". Die Herausforderung besteht dabei in zweierlei Richtung: ich muss zunächst etwas kaum sichtbares in mir selbst erkennen, "sehen" - und dieses sehr persönliche von mir dann auch noch äußern (siehe Joseph Beuys: "Zeige deine Wunde"...) Nicht selten kommt es anschließend zu einer Empfindung von Unzufriedenheit darüber, dass ich zum eigentlichen Grund-Impuls, zum eigentlichen Grund-Bedürfnis garnicht vorgedrungen bin.
Was mich dann tröstet ist die Gewissheit, dass es sich dabei um Schritte von Selbst-Erkenntnis handelt, für die nicht das Ergebnis wichtig ist, sondern die Aktivität, die Bemühung selbst.
Ich fürchte, dass mit dieser Betrachtung dein Bedürfnis nach Bedürfnis-Klärung nicht wirklich erfüllt werden kann, aber mir war es wichtig auszudrücken, dass ich diesen inneren menschlichen Bereich für ein sehr weitreichendes Gebiet unseres Daseins halte, dessen Freilegung für mich wie eine Schwelle oder gar eine Herausforderung ist.
Thomas |