| | Kommentar zu dem Film: Super Size Me Verdrängung von unangenehmen Fakten ist eine interessante menschliche Fähigkeit, die ein Verhalten wider besseren Wissens erst möglich macht. So lassen sich mit Genuss fettige Fritten, extradicke Burger und supersüße Softdrinks verspeisen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Von Diemuth Schmidt
Beschreibung des Films: Spurlock muss sich jeden Tag mehr überwinden... Bis einer wie der Filmemacher Morgan Spurlock daherkommt, sehr plastisch ein Fehlverhalten anprangert und meint, dass doch das Kino-Popcorn gegen eine Möhre getauscht werden sollte. Aber "Super Size Me" macht auch Hoffnung.
Drei Wochen lang ernährte sich der vorher kerngesunde und fitte New Yorker Filmemacher Morgan Spurlock einzig und allein mit Produkten aus dem Angebot von McDonald's. Als wenig verwunderliche Folgen traten ein: eine Gewichtszunahme von zwölf Kilo, Anstieg des Körperfettanteils von elf Prozent auf 18 Prozent, ein Cholesterinspiegel von ungesunden 230 (vorher 168) und eine dramatische Verschlechterung der Leberfettwerte - sein Arzt riet zum Abbruch des Experiments.
Regisseur Michael Spurlock wollte herausfinden, warum die Amerikaner so fett sind.
Doch wer hätte gedacht, dass das glücksversprechende Fast Food in Wirklichkeit zu Depressionen, Antriebslosigkeit und Beinahe-Impotenz führt? Und warum will einer, der das Essen im wahrsten Sinne "zum Kotzen" findet, nach der Übelkeit noch immer nicht vom dem Zeug lassen?
"Super Size Me" startet in Michael-Moore-Manier einen unterhaltsamen, bisweilen ekligen, mit Anekdoten, Statistiken und Nachforschungen gespickten Kreuzzug gegen die Fast-Food-Industrie. Diese macht nach Spurlock mit Marketing und Angebot ihre Kunden vorsätzlich zu Junkies. Ein Beispiel: Immer größere Portionen für nur wenige Cents mehr luden zum immer größeren Fressen ein. Sechs Wochen nachdem die Doku ihre Premiere beim Sundance Filmfestival hatte und mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet wurde, nahm McDonald's die Super Size-Option vom Markt.
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