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 Ein Abend am See 29.05.2022 (15:48 Uhr) Charlotte
Hallo zusammen,

ich habe, was ich in letzter Zeit so erlebt habe, jetzt mal niedergeschrieben. Es sind insgesamt vier Erlebnisse, die ich in vier Beiträge aufteilen werde. Ehrlich gesagt hatte ich immer schon direkt nach jedem Erlebnis schreiben wollen, aber das ging zeitlich nicht. Aber auch so hatte ich dann immerhin schonmal ein paar Notizen in Word, auf die ich zurückgreifen konnte. Kleine Vorwarnung: Die Texte sind doch alle arg lang geworden. :)
Dieses Erlebnis ist vom Freitag letzte Woche, dem 20.05.. Die anderen drei sind dann vom 21.05., 23.05. und 25.05.; nur zur Einordnung :)

Ich muss vorher nochmal etwas ausholen. Die Klausurenphase bei uns besteht aus insgesamt fünf Klausuren, von denen wir am Freitag (20.05.) die vierte geschrieben haben. Was die Zeit direkt nach den Klausuren angeht, sind wir sehr unterschiedlich veranlagt. Maren und ich z.B. tauschen uns nach den Klausuren gern über unsere jeweiligen Lösungen aus. Ab der 2. Klausur haben wir es dann auch so gemacht, dass wir nach den Klausuren spazieren gegangen sind und uns über das, was drankam unterhalten haben.
Carina hingegen wollte nach den Klausuren nicht mehr über das reden, was abgefragt wurde, aus Angst, dass ihr Dinge auffallen, die sie vielleicht übersehen oder falsch gemacht haben könnte. Daher war sie auch auf unseren Spaziergängen nicht dabei.

Am Freitagabend saßen wir drei noch in unserer Flurküche zusammen und haben überlegt, was wir mit dem Abend anfangen könnten. Maren und ich waren dabei ehrlich gesagt etwas träge. Eine Woche mit vier Klausuren schlaucht halt doch irgendwo und auch auf unserem Spaziergang vorhin waren wir diesmal länger als sonst unterwegs gewesen. Carina hingegen hatte noch Einiges an Energie in sich und wollte unbedingt mit uns beiden in die Stadt. Klar, auch nicht zu lang, da wir Samstag alle noch lernen wollten. Aber auch für einen vergleichsweise kurzen Abstecher in die Stadt waren Maren und ich nicht zu begeistern. Maren schlug stattdessen vor, dass wir noch was auf Netflix schauen, mein Kompromissvorschlag war ein weiterer Spaziergang.
Von diesen Alternativen favorisierte Carina den Spaziergang. Maren hingegen meinte gähnend, dass sie heute keine zehn Pferde mehr aus dem Wohnheim bekommen. Mir selbst war eigentlich ähnlich zumute, aber da ich den Vorschlag nunmal gemacht hatte, wollte ich jetzt keinen Rückzieher machen. Maren verabschiedete sich dann auf ihr Zimmer und wünschte uns viel Spaß. Kurz darauf verließen Carina und ich auch schon das Wohnheim.

Das Schöne am Wohnheim ist, dass es am Stadtrand liegt und man schnell im Grünen ist. :)
Wir nahmen eine Route, die ich auch schon mit Maren gegangen bin. Die führt erst zwischen Wohnhäusern entlang, dann ein bisschen durch die Felder und so 15 min. später kamen wir beim See heraus.
Wir gingen einmal um den See, was gut 20 min. dauerte. Carina schlug vor, noch eine weitere Runde zu gehen. Die Bewegung und Abendluft hatten mich zwar wieder etwas wacher gemacht, aber noch eine Runde war dennoch keine verlockende Aussicht für mich. Stattdessen machte ich erneut einen Kompromissvorschlag: Wir könnten uns ja noch auf eine Bank setzen und uns dabei weiterunterhalten. Carina war damit einverstanden und so setzten wir uns nun auf die nächste Bank, die in Sicht kam.
Anfangs redeten wir ganz normal miteinander und ließen die Woche nochmal Revue passieren. Im Laufe des Gesprächs änderte Carina ihre Sitzhaltung, um besser mit mir reden zu können. Sie drehte sich mehr zu mir, stützte ihren rechten Ellenbogen auf die Rückenlehne der Bank und zog ihr rechtes Bein angewinkelt zu sich auf die Sitzfläche. Das linke hingegen ließ sie über ihren rechten Knöchel baumeln. Es war eine völlig normale Sitzhaltung und sie wippte auch nicht provokant mit ihrem Fuß in meine Richtung oder so, aber dennoch machte es förmlich "Klick" in mir. Vermutlich erkannte ich es erst jetzt, weil ich einen Schuhklau in der Klausurenphase immer kategorisch ausgeschlossen hatte, aber schlagartig wurde mir bewusst: Das hier ist die perfekte Gelegenheit! :)

Ich veränderte nun meine eigene Sitzhaltung etwas, um mich im Zweifel schnell vorbeugen zu können und bemühte mich das Kommende halbwegs elegant verbal einzuleiten: "Echt schade, dass Maren im Wohnheim geblieben ist."
Sie stimmte mir zu.
"Wobei. andererseits ist es auch ganz praktisch."
"Wieso das denn?"
"Naja, damals hat sie dir ja geholfen. Und vielleicht würde sie das jetzt auch wieder tun."
"Wobei denn?", fragte Carina verwirrt zurück. Sie hat noch nicht realisiert, wovon ich eigentlich spreche und anstatt ihr verbal zu antworten, beuge ich mich jetzt schnell zu ihrem linken Knöchel herab. Sie ist davon merklich überrascht und alles, was sie tut ist reflexartig ihr Bein zurückzuziehen. Aber durch ihre Sitzhaltung hat sie selbst dafür nicht viel Spielraum: Problemlos bekomme ich ihren Knöchel zu fassen. "Nicht!", sagt sie hastig, aber dennoch ziehe ich ihr Bein zu mir.
Gesagt habe ich dabei kein Wort, sondern nur still vor mich hingelächelt. Auch jetzt, wo ich sie da habe, wo ich sie hatte haben wollen, sagte ich erstmal nichts, sondern achtete auf ihre Reaktion. Sie schaute mit einer Art "gespielter Empörung" (Weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Es war schon ein vorwurfsvoller Blick, aber auch klar, dass sie mir nicht ernsthaft böse ist.) zu mir und errötete bereits jetzt (Auch hier eine kleine Anmerkung: Carina hat einen recht hellen Hautton, dadurch sieht man es bei ihr immer sehr deutlich, wenn sie rot wird.).
Mit rechts hielt ich weiterhin ihren Knöchel fest, mit der linken zog ich nun am Ende ihres Schnürsenkels (Sie trug solche Schuhe: https://www.zalando.de/reebok-classic-club-c-85-vintage-sneaker-low-chalkalabasterglen-green-re011a0m6-a11.html). Beide schauten wir wie gebannt auf die eine Schlaufe, die nun immer kleiner wurde. Mit einem leisen Ploppen öffnete sich schließlich die Schleife und auch den darunterliegenden Knoten löste ich kurz darauf. "Bereit?", fragte ich sie grinsend. Zur Antwort begann sie mit ihrem Bein zu zappeln und versuchte es zurückzuziehen. Da ich es nur mit einer Hand festhielt und ehrlich gesagt auch etwas überrascht von ihrer Kraft war, gelang es ihr sogar freizukommen. Aber nur für einen Moment, denn im Nachfassen hatte ich ihren Knöchel bereits wieder fest im Griff.
"Netter Versuch. Aber ich lasse dich nicht entkommen", sage ich zu ihr und lockere ihren Schuh weiter, in dem ich etwas an der Lasche rumprokle. Carina wollte anscheinend etwas dazu sagen, presste dann aber ihre Lippen aufeinander und schaute mir lediglich zu.
"Also dann, weg mit dem.", murmelte ich vergnügt und zog vorsichtig an der Hacke des Schuhs. Fast ohne Widerstand glitt er von Carinas Fuß und als die Hacke ihres Sockens zum Vorschein gekommen war und ihr Schuh im Prinzip nur noch lose über dem Spann hing, machte ich dennoch langsam weiter und zog ihn seelenruhig nach oben hin weg. Und dann war es endlich soweit: Carinas Schuh war aus! :)
Ich gab ihr Bein wieder frei und beobachtet ihre Reaktion. Ihren nun schuhlosen, nur noch von einer dunkelgrauen Socke bedeckten Fuß, ließ sie erstmal weiterhin vor der Bank herabbaumeln und schaute nervös in Richtung Weg. Unsere Bank war vielleicht so drei Meter von diesem entfernt, aber noch von umliegenden Büschen und Bäumen eingefasst, sodass man uns vom Weg aus nur sehen konnte, wenn man praktisch direkt an der Bank vorbeigeht. Im Laufe unseres Gesprächs waren auch mehrere Spaziergänger an unserer Bank vorbeigekommen, aber nicht während der letzten paar Minuten.
Dennoch wirkte Carina peinlich berührt und ich sagte zu ihr: "Warum bist du denn so rot im Gesicht? Hier ist doch viel weniger los als damals in der Bar."
"Ja, schon, aber. Ich weiß auch nicht", antwortete sie.
Offen gestanden war ich spätestens an diesem Punkt sehr aufgeregt. Ich meine, Carinas ganze Reaktion und jetzt noch dieser Satz "Ich weiß auch nicht". Kann es sein, dass sie damit eine Verwirrung meint, die meiner ganz ähnlich ist???
An diesem Punkt muss ich aber auch zu meiner Schande gestehen, dass ich mich nicht getraut habe, sie direkt danach zu fragen. Gerade im Rückblick bereue ich das doch sehr. Denn die Gelegenheit, das wirklich mal anzusprechen war im Grunde perfekt! Stattdessen saß ich einen Moment lang unschlüssig da und löste die Situation dann, indem ich lachend zu ihr sagte: "Vielleicht wird es dir ja klarer, wenn ich dir den anderen auch noch ausgezogen habe."
"Den anderen auch noch?", wiederholte sie ungläubig und auch das konnte ich nicht ganz einordnen. War es Panik in ihrer Stimme, weil sie den anderen nicht auch noch verlieren wollte? Oder doch eher diese positive Aufregung, gerade, weil sie es insgeheim wollte?
Ich selbst fühlte in diesem Moment jedenfalls eine sehr positive Anspannung und stand auf. Carina schien sich nicht sicher zu sein, wie sie am besten darauf reagieren soll und rückte im Endeffekt ans Ende der Bank zurück. Viel gebracht hat ihr das nicht. Denn auch so konnte ich ihren rechten Knöchel ohne Probleme zu fassen bekommen und ihr Bein vorziehen. "Komm schon, Lotte, wenigstens den einen", bat sie, wirkte aber auch hier wieder sehr verschmitzt. "Nein, keine Chance, der ist fällig", antwortete ich grinsend und öffnete auch hier Schleife und Knoten.
Plötzlich schaute Carina sehr erschrocken und ich wusste im ersten Moment gar nicht warum. "Lotte, da sind Leute!", flüsterte sie panisch zu mir. Ich stand mit dem Rücken zum Weg und blickte nun über die Schulter. Tatsächlich stand da ein älteres Ehepaar, das uns sehr offen anstarrte! :D
Um ihnen gegenüber fair zu sein: Es muss für sie auch eine sehr merkwürdige Szenerie gewesen sein. Wir zwei schauten jetzt auch sehr direkt zurück und es ergab sich so ein sehr peinlicher Moment, den der ältere Herr dann mit einem "Oh. Hier ist wohl schon besetzt. Wir wollten sie nicht stören." beendete. "Alles gut, haben sie nicht", antwortete ich reflexartig und das ältere Ehepaar ging weiter.
Mir war dieser Zwischenfall schon peinlich gewesen, aber das war kein Vergleich zu Carina: Die war immer noch sehr rot im Gesicht, aber - und das war wirklich unfassbar süß :) - jetzt zog sie noch einen Teil ihrer Haare vor ihre eine Wange, um genau das zu verbergen. "Oh Gott, war das peinlich", murmelte sie vor sich hin und um ihr weitere Peinlichkeiten dieser Art zu ersparen, entschloss ich mich kurzen Prozess mit ihrem verbliebenen Schuh zu machen. Geöffnet war er ja bereits und ich zog jetzt schlicht an der Hacke und drückte gleichzeitig gegen die Spitze. Einen Moment später hielt ich dann auch diesen Schuh in Händen. :)
Carina hingegen zog nun beide Füße zu sich auf die Bank, winkelte ihre Beine an und umklammerte den vorderen Bereich ihrer Füße. Auch das war irgendwie ziemlich süß. :)  "Tja, Carinchen, sieht so aus, als wärst du ohne Maren nicht stark genug, um gegen mich anzukommen", zog ich sie auf und drehte ihren Schuh in meiner Hand. Er kam mir ehrlich gesagt kleiner vor, als ich es erwartet hatte. Carina selbst atmete erstmal tief durch und versuchte sich wieder zu beruhigen. Ich setzte mich jetzt auch wieder neben sie und stellte ihre beiden Schuhe auf der anderen Seite ab. Carina gelang es dann doch relativ schnell sich zu sammeln und sie änderte auch erneut ihre Sitzhaltung, setzte sich nun in den Schneidersitz.
"Du hast mich halt auf dem falschen Fuß erwischt", meinte sie zu ihrer Verteidigung.
"Ja, sicher", antwortete ich und es entwickelte sich ein Dialog zwischen uns, in dem es im Wesentlichen darum ging,  inwieweit Carina dazu in der Lage wäre, mir ohne jede fremde Hilfe die Schuhe abzunehmen. Das war an und für sich eigentlich ganz witzig, aber - ich weiß nicht so recht, wie ich das ausdrücken soll - jetzt waren wir beide wieder so kontrolliert. Ich meine, jeder von uns achtet ja, zumindest unbewusst, immer darauf, was er sagt oder wieviel von seinem Innenleben er mit anderen Menschen teilt. Eine gewisse "Fassade" ist also immer da. Nur hatte ich während des Schuhausziehens das Gefühl, dass da keine Fassade bei Carina war, dass sie in diesen Momenten auch gar nicht in der Lage war, eine aufrecht zu erhalten. Und das fand ich total faszinierend! Jetzt jedoch hatten wir uns beide wieder im Griff und tendenziell mieden wir es auch beide ein Stück weit, tiefer über das eben Geschehene zu reden. Aber wie gesagt, auch wenn wir eher bei oberflächlichen Neckereien blieben, war es sehr unterhaltsam und ich war auch sehr erleichtert, dass sie nicht wütend oder verärgert reagiert hatte. :)
Tatsächlich meinte sie im Laufe des Gesprächs auch selbst, dass sie es nach der Aktion in der Hochschule wohl verdient habe. Auffällig war auch, dass sie diesmal nicht danach fragte, wann sie ihre Schuhe wiederbekommt. Wir saßen dann doch eine ganze Weile auf der Bank und unterhielten uns über andere Themen. Die Abendluft war sehr angenehm und auch der Ausblick auf den See war sehr schön. Zwischendurch regnete es sogar kurz. Aber es war nur ein sehr leichter Nieselregen und da wir praktisch im Schutz einer großen Baumkrone saßen, haben wir davon so gut wie nichts abbekommen. Auch Carina wirkte völlig entspannt auf mich und ich machte mir insgeheim schonmal darüber Gedanken, wie weit ich bei der Rückgabe ihrer Schuhe gehen könnte. :)

Erst als es langsam dunkel wurde, meinte ich: "Wollen wir langsam zurück?"
"Von mir aus", antwortete sie und streckte sich etwas nach dem langen Sitzen. Ich selbst nahm ihre Schuhe und stand auf.
"Also dann", sagte ich auffordernd und machte schonmal einen Schritt von der Bank weg.
"Und meine Schuhe?", fragte Carina entgeistert.
"Na, die kriegst du im Wohnheim wieder", antwortete ich und lächelte aufmunternd. Carina war einigermaßen sprachlos nach dieser Ansage und ich sagte: "Immerhin musste ich damals den Weg von der Cafeteria zu unserem Kursraum auch auf Socken gehen, sogar zweimal."
"Aber das kann man doch gar nicht vergleichen!", erwiderte sie leicht panisch.
"Und warum nicht?"
"Naja, weil. das hier ist ja was ganz anderes!"
"Finde ich nicht. Oder liegt es einfach nur daran, dass du es dir nicht traust?", provozierte ich sie und fügte noch hinzu: "Carinchen?"
Sie brauchte etwas, antwortete dann aber: "Du hast es dir doch damals alleine auch nicht getraut. Weißt du nicht mehr? In der zweiten Pause wolltest du unbedingt, dass Maren und ich mitkommen!"
"Mag sein, aber das hier würde ich mich trauen", erwiderte ich, wohl etwas voreilig. Denn Carina meinte jetzt zu mir: "Ach ja? Dann beweis es mir doch." Und als ich nicht direkt antwortete, ergänzte nun sie: "Lottchen".
Ich zögerte.
Einerseits reizte es mich ungemein einfach nachzugeben. Aber andererseits trieb mich auch die Sorge: Ist das nicht zu offensichtlich? Gebe ich damit nicht zu deutlich zu erkennen, dass es mir gefällt, meine Schuhe zu verlieren?
Carina jedenfalls schien sich ziemlich sicher zu sein, dass sie jetzt einen Weg gefunden hatte, einem schuhlosen Rückweg zu entgehen. "Entweder ziehst du auch deine Schuhe aus oder du gibst mir meine zurück", sagte sie mit einem herausfordernden Grinsen und es war offensichtlich, dass sie die zweite Option für wesentlich wahrscheinlicher hielt, "Also wie sieht es aus?"
Ehrlich gesagt spielte ich mit dem Gedanken, einfach zu gehen und zu schauen, wie sie darauf reagieren würde. Aber das erschien mir irgendwie doch zu gewagt und - so ehrlich muss ich wohl sein - es reizte mich einfach auch zu sehr, jetzt ebenfalls meine Schuhe zu verlieren. :)
"Tut mir leid, Carina, aber so einfach werde ich es dir nicht machen", sagte ich daher zu ihr - und streckte ihr mein rechtes Bein entgegen.
Und ich kann es nicht anders sagen: Carina war baff. :D
Nach kurzem Sammeln meinte sie zu mir, mein Verhalten ergebe keinen Sinn und argumentierte: "Bevor wir beide auf Socken zurückgehen, wäre es doch viel logischer, wenn du mir meine Schuhe einfach zurückgibst und keine von uns das tun muss."
Da fühlte ich mich schon etwas ertappt und bemühte mich dann auch meine Antwort logisch zu begründen: "Nicht unbedingt. Ich will, dass du den Rückweg ohne deine Schuhe absolvierst. Und wenn deine Bedingung dafür ist, dass ich auch auf meine Schuhe verzichte, ist das für mich ok."
"Aber du könntest meine Bedingung doch eh ignorieren!"
"Ja, schon. Aber was wäre ich für eine Freundin, wenn deine Wünsche mir einfach egal wären?"
Sie dachte einen Moment darüber nach und fragte dann nochmal: "Also ist das wirklich dein Ernst?"
"Du kannst es dir aussuchen", antwortete ich ihr grinsend, "Entweder gehst du alleine ohne Schuhe zurück oder wir machen das zusammen."
Erneut streckte ich auffordernd mein rechtes Bein zu ihr aus und war offen gestanden sehr erleichtert zu sehen, dass auch sie nun grinste. :)
"Also gut, Lotte, wie du willst", meinte sie und öffnete mir den Schuh (trug dieselben wie damals in der Cafeteria). Sie ging recht effizient vor und es dauerte nur einen Moment, da begann sie bereits an der Hacke zu ziehen. Ein starker Ruck, ein weiterer Zug und mein erster Schuh war aus. :)
Direkt danach streckte ich Carina meinen linken Fuß entgegen und diesmal ging sie etwas langsamer vor, nahm sich mehr Zeit meinen Schuh erstmal zu lockern. Das Ergebnis war jedoch dasselbe: Auch hier zog sie erst an der Hacke und nahm mir den Schuh anschließend vollständig vom Fuß.
Genau wie Carina trug ich dunkelgraue Socken, jedoch waren meine noch mit schmalen roten Ringeln gemustert (Hacke und Spitze waren aber dunkelgrau). Dennoch meinte ich scherzhaft zu Carina: "Na, da sind wir ja quasi im Partnerlook unterwegs." Sie lachte, fragte dann aber doch sehr betreten: "Also. wollen wir das jetzt wirklich tun?"
Jetzt, wo wir im Prinzip bereit waren aufzubrechen, war sie doch wieder unsicher und ich gab mein Bestes ihr ein gutes Gefühl zu geben: "Lass mich dir zwei Sachen sagen. Erstens: Es gibt keinen Grund, sich für irgendetwas zu schämen. Und zweitens: Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, denn ich lasse dich hiermit nicht allein!" Ehrlich gesagt meinte ich das nicht nur in Bezug auf die aktuelle Situation, sondern auch als Bestätigung für sie, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht, falls sie diese ganze Schuhklausache wie ich empfinden sollte. Ob das bei Carina auch so angekommen ist, kann ich aber nicht wirklich beurteilen. Ihr Blick war irgendwie schwer zu deuten und ich war im ersten Moment zu besorgt, ihr mit dieser Aussage vielleicht zu viel über mein eigenes Innenleben offenbart zu haben. Um aus dieser Situation rauszukommen, ergänzte ich dann betont locker: "Und drittens wird es langsam echt spät. Und wir müssen doch morgen wieder Energie fürs Lernen haben."
Das klappte nicht so ganz, denn Carina schaute mich weiterhin mit diesem Blick an und schien nachzudenken. Ich bin mir absolut nicht sicher, was genau in ihr vorging, aber als sie offensichtlich mit Nachdenken fertig war, breitete sich wieder ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie errötete auch wieder leicht. Sie wirkte irgendwie befreit und meinte munter zu mir: "Du hast ganz Recht, Lotte - Und es wird wirklich Zeit, dass wir uns auf die Socken machen." Da konnte ich nicht anders als zu lachen. :)
Zum einen war ich wirklich erleichtert, dass sie jetzt so guter Laune war und zum anderen war das Wortspiel einfach so schlecht, dass es schon wieder gut war. :D
Im Nachhinein fragte ich mich aber auch hier: Womit genau hatte ich denn Recht? Damit, dass es langsam spät wird oder mit dem, was ich davor gesagt habe?
In dem Moment selbst war ich aber wie gesagt erstmal sehr froh. Carina streckte mir dann ihre Hand entgegen und ich zog sie von der Bank. Sie klopfte sich anschließend etwas Staub von der Kleidung und hob meine Schuhe auf.
Tja, und so standen wir nun da: Beide auf Socken, mit den Schuhen der jeweils anderen in der Hand. Und ich weiß nicht genau warum, aber gerade dieser Moment, war für mich einfach wunderschön!
Wir waren auch beide sehr am Kichern und ich spürte angesichts des bevorstehenden Rückwegs wieder diese wunderbare Nervosität. :)
"Wollen wir?", fragte ich Carina und sie nickte nur.
Beide gingen wir erstmal vorsichtig bis zum Weg vor und schauten nach rechts und links. In der näheren Umgebung war niemand zu sehen. Wirklich dunkel war es noch nicht, aber es dämmerte bereits. Wir legten dann die ersten Meter auf dem Weg zurück. Der Boden fühlte sich deutlich anders an als in der Hochschule. Der Weg bestand im Wesentlichen aus festgetretener Erde, in die kleine und größere Steine eingelassen sind. Darauf ging es sich tatsächlich recht angenehm. Carina fand das auch :)
Das erste Stück unseres Weges, führte uns noch am See entlang, dann kam der Abzweig zu unserem eigentlichen Rückweg. Ab hier war der Weg asphaltiert. Aber obwohl es heute Nachmittag mehrfach kurz geregnet hatte und es auch jetzt ziemlich windig war, war der Boden immer noch leicht warm. Auch das fiel uns beiden positiv auf, aber Carina merkte auch an, dass unsere Schritte jetzt lauter klingen als zuvor. Naja, die weißen Sneaker, die jede von uns in der Hand trug, wiesen vermutlich noch stärker darauf hin, dass wir keine anhatten.
Anfangs begegneten wir auch hier niemandem, aber dann kam eine größere Gruppe in Sicht, die uns entgegen kam! Carina schaute sofort sehr aufgeregt zu mir, aber es gab für uns absolut keine Möglichkeit denen auszuweichen. Auf Carinas Wunsch hin, hielten wir immerhin die Schuhe hinter dem Rücken und tauschten unsere Positionen, sodass ich nun direkt an der Gruppe vorbeigehen würde und sie rechts neben mir. Beim Näherkommen bemerkten wir, dass es sich um Leute in unserem Alter handelt, die wir sogar vom Sehen kennen. Mindestens zwei der Mädels wohnen auch im Wohnheim und gehen auf unsere Hochschule und bei einem der Jungs waren wir uns auch sicher, ihn schonmal in der Hochschule gesehen zu haben. Naja, die waren eine recht lustige Truppe, hatten alle ein Wegbier dabei und zwei weitere der Jungs trugen einen Kasten. Entsprechend waren die alle leicht angetrunken und schauten doch sehr offen auf unsere Füße. Uns selbst sprachen sie zwar nicht an, aber einer der Jungs meinte gut hörbar zu seinem Kumpel: "He, die haben ja gar keine Schuhe an." "Oha", meinte der nur dazu. Dieser kleine Wortwechsel führte aber vor allem dazu, dass wirklich die ganze Gruppe zu uns starrte. Klar, es war im Prinzip nur eine sehr kurze Begegnung, aber Carina war die sichtlich peinlich. Mir ehrlich gesagt auch :)
Kaum hatten wir die Gruppe passiert, brach es dann auch aus ihr heraus und sie zeigte sich vor allem besorgt, dass wir im Wohnheim oder sogar an der Hochschule einen gewissen "Ruf" bekommen könnten. Gut, diese Sorge hielt ich dann doch für etwas übertrieben und bemühte mich sie da zu beruhigen. Das klappte eher mäßig, denn wenig später begegneten uns erneut zwei Mädels aus dem Wohnheim, die auf dem Weg zum See waren. :D
Denen fiel auch auf, dass wir auf Socken unterwegs sind. Aber sie schauten eher verstohlen zu unseren Füßen. Dennoch versetzte es Carina wieder in leichte Panik, vor allem, da wir auch die beiden ja wieder vom Sehen aus dem Wohnheim kannten.
Kurz danach begegneten wir dann noch einem Jungen in unserem Alter, aber den kannten wir beide nicht (nicht mal vom Sehen). Auch dem fiel es auf. Er wirkte ehrlich gesagt etwas verwirrt. :)
Danach endete aber dieser Wegabschnitt und wir betraten das Wohngebiet, hinter dem das Wohnheim liegt. Hier hatten wir durch die parkenden Autos wesentlich mehr Deckung und wechselten tatsächlich mehrfach die Straßenseite, um niemandem direkt zu begegnen. Das war aber eigentlich ganz witzig und auch Carina war jetzt wieder verspielter.
Das änderte sich als das Wohnheim in Sicht kam.
Zum Eingang des Wohnheims führt eine sehr breite Steintreppe und da Freitagabend war, saß eine Gruppe von gut zehn Leuten auf dieser und genehmigte sich das ein oder andere Getränk.
Das war für Carina dann doch zu viel und sie bat mich, ihr ihre Schuhe wiederzugeben. Ich zögerte, da es mich schon reizte diese letzten Meter des Weges auch noch gemeinsam auf Socken zu gehen. Andererseits hatte ich schon das Gefühl, dass Carina hier ein Stück weit an ihre Grenzen stößt. Ich gab daher nach, meinte aber zu ihr, dass ich dafür im Gegenzug, was bei ihr gut habe. Damit war sie einverstanden und zog erleichtert ihre Schuhe wieder an. Nur: Sie hatte ja immer noch meine. :)
Sie machte aber keine Anstalten mir die zurückzugeben, sondern meinte: "Können wir dann?"
Da war ich doch etwas geschockt, weil ich wie selbstverständlich davon ausgegangen war, dass sie mir meine Schuhe jetzt auch wiedergibt. Aber Carina argumentierte, dass unser Deal gewesen sei, ihre Schuhe gegen das ich bei ihr was gut habe. Ich fragte, ob ich das auch jetzt direkt einlösen kann. Aber Carina antwortete darauf nur grinsend: "Nein - Können wir dann?"
"Ich hätte dir deine Schuhe nicht zurückgeben sollen", grummelte ich und wunderte mich etwas über Carina. Ich meine, eben war sie noch sehr besorgt gewesen, aber jetzt hatte sie schon wieder die Dreistigkeit, mich in eine Situation laufen zu lassen, die ihr zu peinlich war. Apropos Dreistigkeit. Sie war sich auch nicht zu schade, mich jetzt noch aufzuziehen, indem sie meinte: "Fällt dir eigentlich was auf? Das ganze hier begann damit, dass du mir meine Schuhe abgenommen hast. Aber jetzt bist du diejenige, die ohne ihre Schuhe dasteht - und das ganz ohne Marens Hilfe!"
"Faszinierend, Carina, wirklich faszinierend", antwortete ich trocken, muss aber zugeben, dass mir diese Wendung der Dinge auch aufgefallen war und ich damit in gewisser Weise auch sehr zufrieden war. :)
Wir machten uns nun gemeinsam auf den Weg und ich war doch nervöser als ich gedacht hätte. Zum einen war es jetzt was anderes alleine ohne Schuhe zu sein, zum anderen fiel mir erst jetzt beim Näherkommen auf, dass mehrere der Leute auf der Treppe mir doch schon häufiger über den Weg gelaufen sind und mir in Zukunft wohl noch häufiger über den Weg laufen werden. Hinzu kam auch, dass ich meine Schuhe ja nicht selbst trug, sondern Carina die sehr offen in ihrer Hand hielt. Was die wohl darüber denken?
Da der Weg sehr gerade auf das Wohnheim zuläuft, bemerkten sie auf jeden Fall sehr früh, dass meine Schuhe sich nicht dort befanden, wo sie hingehören (wobei ;)). Ich merkte auch, wie sie sich untereinander darauf aufmerksam machten. Einer der Jungs sprach uns dann auch an, sagte aber lediglich: "Guten Abend, die Damen!" "Guten Abend", grüßte Carina zurück, während ich nur dazu nickte. Tja, und dann waren auch diese Momente vorüber und wir waren wieder im Wohnheim. Direkt nach dem Eintreten gab Carina mir auch meine Schuhe zurück und ich spürte wieder diese Mischung aus Erleichterung und Wehmut. Für die letzten Meter zu meinem Zimmer zog ich die aber nicht extra wieder an.
Auf dem Weg zu unserem Stockwerk fragte Carina mich betont beiläufig, ob sie mit dieser letzten Aktion eigentlich zu weit gegangen ist. "Nein, schon in Ordnung", antwortete ich ihr und fragte sie meinerseits, ob ich mit dem schuhlosen Rückweg übertrieben habe. Sie überlegte kurz und antwortete dann genauso, wie ich gerade: "Nein, schon in Ordnung." Sie wollte dann noch von mir wissen, ob wir jetzt eigentlich quitt sind, aber dazu meinte ich nur vielsagend: "Na, was glaubst du wohl?" "Das hatte ich schon befürchtet", erwiderte sie darauf, grinste aber dabei.

Soweit vom Freitag :)

LG Lotte
 Neues aus der Bib 29.05.2022 (15:59 Uhr) Charlotte
Hi,

wie angekündigt folgt hier das Erlebnis vom Samstag. :)

Im Voraus hatten Maren, Carina und ich bereits vereinbart, dass wir um 9.30 Uhr gemeinsam frühstücken und danach zusammen in die Bib gehen. Naja, ihr könnt euch wohl denken, was unser Gesprächsthema am Frühstückstisch war. :)
Maren überraschte es ehrlich gesagt nicht, dass ich Carina ihre Schuhe abgenommen hatte. Im Gegenteil, sie hatte damit gerechnet, dass ich mich für damals irgendwann an ihr revanchieren würde. Was sie jedoch sehr verwundert hat, ist, dass ich Carina daraufhin gestattet habe, mir meine eigenen auszuziehen. Meine Erklärung dafür war, dass ich doch etwas besorgt war, zu weit zu gehen und mich daher praktisch mit ihr solidarisiert habe. Bis zu einem gewissen Punkt, stimmt das ja auch. Dennoch war Maren nicht völlig überzeugt und hinterfragte, ob ich damit meine Revanche nicht arg abgeschwächt habe. Darauf entgegnete ich, dass ich das Gefühl habe, dass es auch in dieser Form für Carina eine äußerst peinliche Angelegenheit war. Das wurde von Carina auch direkt bestätigt und sie berichtete von unseren diversen Begegnungen auf dem Rückweg. Dabei schilderte sie auch in Worten, wie unangenehm es für sie gewesen sei, aber ihre Mimik sprach da schon eine andere Sprache. Das fiel auch Maren auf, die meinte: "Also, ich weiß nicht, Carina, so wirklich schlimm scheint es ja nicht gewesen zu sein." Carina wirkte etwas ertappt, verwies dann aber darauf, dass es für sie immerhin so schlimm gewesen sei, dass ich ihr noch vor dem Wohnheim die Schuhe zurückgeben musste. Das brachte dann wiederum mich in Erklärungsnot, als Maren diesen Schritt logisch nachzuvollziehen versuchte und zu dem Schluss kam, dass mein Verhalten (=Carina ihre Schuhe zurückzugeben, ohne dabei auf die Rückgabe meiner eigenen zu bestehen) keinen Sinn gemacht habe. Schließlich funktionierte die Erklärung mit dem Solidarisieren nur bis zu dem Punkt, wo Carina selbst keine Schuhe anhatte. Die fiel mir jetzt auch ein Stück weit in den Rücken und betonte, wie leicht es für mich gewesen wäre, mir meine Schuhe zurückzuholen (Während Carina sich ihre eigenen wieder angezogen hat, lagen meine neben ihr auf dem Boden und ich hätte tatsächlich einfach nur zugreifen müssen. Aber gut, ihr wisst ja, warum ich das nicht getan habe. :) ). Meine Argumentation, dass ich mich quasi an meine Abmachung mit Carina habe halten wollen (ihre Schuhe gegen einen Gefallen) überzeugte da auch nicht so ganz. Und ich erlitt fast einen Herzinfarkt, als Carina als Nächstes sagte: "Vielleicht gefällt es ihr ja auch?" Dennoch schaffte ich es halbwegs souverän zu kontern: "Hattest du wirklich den Eindruck, dass es mir gefällt?"
"Nein, das war nur ein Scherz", meinte sie dazu und ergänzte: "Ich glaube, du wolltest einfach nur nett sein." Sie führte das dann weiter aus, indem sie sagte, dass ich vorhin ja schon gemeint hätte, dass ich nicht zu weit habe gehen wollen und vermutete, dass ich ihr so nochmal etwas entgegen kommen wollte, praktisch als Entschädigung für den schuhlosen Rückweg. Maren überzeugte das jedenfalls mehr als meine eigenen Erklärungsversuche. Sie meinte, das klinge schon nach mir, fand aber auch, dass meine Revanche dann alles in allem doch sehr lieb ausgefallen ist.
Ich erwiderte darauf, dass Carina und ich ja auch noch nicht quitt sind. :)
Da fragte Carina dann: "Seid ihr zwei eigentlich quitt?"
Und ja, ich weiß, ich habe hier im Forum geschrieben, dass ich mich auch an Maren revanchieren werde, aber in dem Moment, antwortete ich reflexartig: "Ja, also, ja schon. Sie war ja nur die Ablenkung, du hast ja den Hauptteil gemacht."
Ich weiß auch nicht, aber ich war noch etwas durcheinander von dem Moment kurz zuvor, als Carina angedeutet hatte, es könnte mir gefallen. Da wollte ich nicht direkt den nächsten Schuhklau ankündigen. Maren selbst nahm meine Aussage jedenfalls positiv auf und meinte sogar, sie habe es durchaus verstehen können, wenn ich mich auch an ihr revanchiert hätte. Schließlich habe sie es ja gemeinsam mit Carina geplant und sich auch sehr an den Sticheleien beteiligt. Da war ich dann doch etwas bedröppelt, blieb aber bei meiner ursprünglichen Aussage, dass wir quitt sind.

Bald darauf machten uns auf den Weg zur Bib. Die war um die Uhrzeit noch relativ leer und wir setzten uns an unseren üblichen Tisch am Fenster: Ich auf die eine, Maren und Carina auf die andere Seite.
Da packten wir erstmal unser Lernzeug aus und besprachen nebenbei schon mal, mit welchen Aufgaben wir anfangen. Dabei grinste Carina immer wieder zu mir herüber, jedoch ohne erkennbaren Grund. Als letztes holte sie ihren Taschenrechner aus dem Rucksack, beugte sich dann aber nochmal zu diesem herab - und begab sich vollständig unter den Tisch. Maren hatte es gar nicht richtig mitbekommen, da sie selbst noch mit auspacken beschäftigt war, aber ich spürte bereits wieder einen leichten Anflug von dieser Anspannung. Nur hatte Carina es diesmal gar nicht auf mich abgesehen. :D
"Ähm, Carina, was wird denn das?", fragte Maren plötzlich und schaute dabei unter den Tisch.
"Ich zieh dir nur die Schuhe aus", antwortete diese fröhlich und jetzt schaute auch ich unter den Tisch. Tatsächlich hatte Carina sich einfach schräg vor Maren auf den Boden gesetzt und öffnete ihr gerade den linken Schuh. Die Schleife war bereits offen, aber der darunter liegende Knoten stellte Carina doch vor Probleme. "Wie hast du die denn zugeschnürt?", sagte sie mehr zu sich selbst und änderte ihre Sitzhaltung: Sie wandte Maren den Rücken zu, zog deren Bein vor und umklammerte mit rechts deren Knöchel. Mit der linken hingegen zog sie an der Hacke des nach wie vor geschlossenen Schuhs. Aus meiner Perspektive sah es so aus, als würde sich dieser dadurch keinen Millimeter bewegen. Aber schon einen Moment später machte er regelrecht einen Satz nach vorne und Carina konnte ihn Maren problemlos vom Fuß nehmen.
"Hier", sagte sie in meine Richtung und reichte mir den ausgezogenen Schuh.
"Ähm. Danke?", antwortete ich überrascht und nahm ihn entgegen.
"Hast du den gerade Lotte gegeben?", fragte auch Maren, was Carina aber nur mit einem schlichten "Ja" beantwortete. Sie schien sich unter dem Tisch sehr wohl zu fühlen und zog nun Marens anderes Bein zu sich. Maren quittierte das mit einem Seufzen, ließ es aber zu.
Carina versuchte sich erneut darin, ihren Schuh zu öffnen. Und diesmal gelang ihr das auch. :)
Kurz gesagt öffnete sie also Schleife und Knoten, bog die Lasche noch etwas hoch und zog dann an der Hacke, während sie gleichzeitig gegen die Spitze drückte. So flutschte dieser Schuh sehr leicht von Marens Fuß - und auch diesen gab Carina an mich weiter.
Sie selbst kam nun wieder unter dem Tisch hervor, während Maren sich kurz zu ihrem linken Fuß herabbeugte und ihre Socke wieder zurechtzog. Sie trug übrigens weiße Socken, so wie immer eigentlich. Es war ein schöner Kontrast zu ihren schwarzen Schuhen, die ich nun auf den freien Platz neben mir stellte. Ich weiß nicht, am Freitag waren mir Carinas Schuhe ja eher kleiner vorgekommen als erwartet. Jetzt bei Maren war es genau andersherum. Sie trug übrigens solche Schuhe: https://www.zalando.de/nike-sportswear-daybreak-sneaker-low-ni111a0il-q11.html. Sie fragte Carina dann erstmal nach dem Grund für diese Aktion. Die erklärte, es sei nur fair so, da Maren damals auch an dem Schuhklau an mir beteiligt gewesen war - und heute Morgen ja praktisch selbst gesagt hatte, dass sie eine kleine Revanche durchaus verdient hätte. Das empfand Maren jedoch nicht als schlüssig, da ich ja vorhin gemeint hatte, dass ich keinen Grund für eine Revanche sehe. Carina meinte dazu lapidar, dass ich einfach zu nett sei, um Maren an die Schuhe zu gehen, aber im Grunde ihrer Meinung sei. Und um diese These zu beweisen, merkte sie an: "Sonst hätte sie dir deine Schuhe ja direkt wieder zurückgegeben." Maren schaute daraufhin zu mir und ich sagte: "Naja, also jetzt wo sie ohnehin schon aus sind." Maren überlegte einen Moment lang, gab dann aber Carina im Prinzip recht und meinte zu mir, dass es für sie in Ordnung wäre, wenn ich ihre Schuhe für die Zeit in der Bib bei mir behalte. Danach würde sie die aber gerne zurückhaben. Ich war damit natürlich einverstanden.
Und als wäre nichts gewesen, fingen wir dann ganz normal an zu lernen. Ehrlich gesagt fand ich Marens Reaktion, oder besser gesagt ihre Nicht-Reaktion, schon erstaunlich. Sie errötete kein bisschen, wirkte nicht nervös oder auch nur im Ansatz peinlich berührt. Auch ihre Körpersprache hatte sich nicht verändert. So saß sie auch jetzt ganz normal da, wie üblich ein Bein über das andere geschlagen. Ich meine, klar, es ist "nur" die Bib. Aber dafür, dass das der (jedenfalls meines Wissens nach) erste Schuhklau an ihr war, war ich doch überrascht. Auch als sich die Bib füllte, änderte sich das nicht. Dabei war sie von uns dreien noch am ehesten Blicken ausgesetzt, da sie am Gang saß. Im Vorbeigehen, fiel es auch mehreren Leuten auf, dass sie keine Schuhe anhatte. Ich fragte sie daher auch nochmal explizit, ob es ihr nicht unangenehm sei, gerade auch weil ihre weißen Socken die Abwesenheit ihrer Schuhe sofort sehr offensichtlich machten. Aber Maren meinte, das würde sie nicht weiter stören. Außerdem, und das fand ich persönlich sehr interessant, sagte sie über ihre Socken, dass weiße doch "schlicht" und "völlig normal" wären. Carina hakte da auch nochmal nach und fragte, ob es ihr peinlicher wäre, wenn sie - und ich zitiere wörtlich - "solche Socken, wie Lotte sie immer trägt" anhaben würde. Maren stellte dann erstmal voran, dass Geschmäcker verschieden sind und sie findet, dass mein Stil gut zu mir passt, und beantwortete die eigentliche Frage mit einem "Wahrscheinlich schon". Das begründete sie aber nicht damit, dass meine Socken per se auffälliger wären als ihre weißen, sondern damit, dass sie in unserem Alter "weniger normal" wären als einfarbige Socken, wie z.B. ihre weißen. Sie betonte aber auch nochmal explizit, dass das nur ihre subjektive Wahrnehmung und auch nicht als Kritik an meinem Stil gemeint ist. Es war praktisch nur ihre Begründung dafür, weshalb sie selbst immer weiße Socken anhat. Ehrlich gesagt finde ich diese Sichtweise schon interessant. Denn basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen, habe ich immer so gedacht, dass es umso peinlicher ist, wenn man Socken anhat, die sofort anzeigen, dass man keine Schuhe trägt (gerade bei hellen Socken ist der Kontrast zu einer dunklen Hose ja sehr groß). Aber für Maren scheint das zumindest in Bezug auf weiße Socken keine Rolle zu spielen, da diese für sie "normal" sind. Wobei ich mich da auch fragte, ob diese Logik für sie auch noch gelten würde, wenn sie mal außerhalb der Bib von ihren Schuhen getrennt wird.
Aber hier in der Bib war sie wie gesagt völlig unbeeindruckt von der Situation und so spulten wir dann weiter unser ganz normales Lernpensum ab. Nach insgesamt gut 5 Stunden packten wir schließlich zusammen und ich hatte ehrlich gesagt fast schon vergessen, dass Marens Schuhe noch neben mir standen. Ich gab sie ihr zurück und sie zog sie wieder an. Tja, und damit ist dieses Erlebnis im Prinzip auserzählt. :)

Am Sonntag waren wir erneut in der Bib und die Ereignisse vom Samstag waren auch nochmal kurz Thema. Aber es kam zu keinem erneuten Schuhklau. Ohnehin waren wir am Sonntag in einer ganz anderen Stimmung, da die letzte (und ehrlich gesagt auch schwerste) Klausur da praktisch unmittelbar bevorstand. Freitag und Samstag hatte bei uns dagegen noch die Erleichterung überwogen, dass die ersten vier Klausuren vom Gefühl her gut gelaufen sind. Aber mit der letzten Klausur vor Augen, waren wir doch etwas angespannt.

Am Montag hingegen wurde es dafür relativ wild, aber dazu mehr im nächsten Beitrag. :)

LG Lotte
 Carina eskaliert :) 29.05.2022 (16:29 Uhr) Charlotte
Hallo zusammen,

dann folgt nun mein Bericht vom Montag. :)

Da waren wir drei morgens doch ziemlich angespannt wegen der letzten Klausur und haben auch alle nicht sonderlich viel gegessen. Die Klausur selbst haben wir von 9 - 12 Uhr geschrieben und vom Gefühl her, lief es bei uns dreien eigentlich besser als wir erwartet hatten. Auch wenn Carina wie üblich nicht wirklich darüber sprechen wollte. :)
Aber egal, für unsere gesamte AG war es eine ziemliche Erleichterung, dass diese erste Klausurenphase jetzt erstmal vorüber ist und wir hatten vorher schon abgesprochen, dass wir nach der letzten Klausur uns noch zusammensetzen und feiern. Entsprechend hatten die meisten ein bisschen was zu essen und trinken dabei und die Jungs hatten noch zwei Kästen Bier für alle mitgebracht. Gut, das war nicht vollkommen kalt, aber nachdem diese Last der Klausurenphase von uns abgefallen war, war uns das vollkommen egal. Außerdem hatten wir noch zwei Party-Pizzen vorbestellt, die dann auch relativ pünktlich geliefert wurden. Eigentlich hatten wir unsere kleine Feier draußen abhalten wollen, aber das Wetter war nicht wirklich ideal. Daher blieben wir kurzerhand in unserem Kursraum und machten die Fenster weit auf. So war es doch ziemlich angenehm. Ein paar meiner Kommilitonen waren direkt nach der Klausur gegangen, aber wir waren bestimmt noch so 15 Leute.
Wir haben dann erstmal angestoßen und die Pizzen verdrückt. Naja, auch wenn wir alle doch großen Hunger hatten, haben wir die Pizzen nicht ganz geschafft. Ganz schön war aber, dass wir beim Essen alle lose im Raum standen und miteinander ins Gespräch gekommen sind. Denn danach sind wir doch wieder in unsere üblichen Grüppchen zerfallen.
So saßen Carina, Maren und ich nun mit den beiden Jungs aus der Reihe vor uns, Niklas und Dirk, und deren Tischnachbarin Leonie zusammen. Hier auch nochmal kurz zum Hintergrund: Die Einteilung in den Theoriephasen ist eine andere als in den Praxisphasen. Carina und ich z.B. haben die Praxisphasen ja mit Max und Lukas zusammen, die wiederum nicht in unserer AG sind. Maren hingegen hat die Praxisphasen leider nicht mit uns zusammen, aber dafür mit Niklas, Dirk und Leonie (Das ist im Übrigen auch der Grund dafür, weshalb wir überhaupt so zusammensitzen. Carina und ich kannten Maren ja direkt von unserem Flur und die wiederum gehört praktisch zu den anderen drei).

Wir hatten unsere Tische etwas verrückt und saßen uns nun auf zwei gegenüberliegenden Tischreihen gegenüber. Die Stühle hatten wir vor die Tische gestellt und nutzten sie als Ablage für unsere Füße. Carina saß zwischen Maren und mir, die anderen drei uns gegenüber. Die Stimmung zwischen uns war sehr gelöst und wir unterhielten uns gut miteinander. Wir kamen auch nochmal kurz auf die Klausuren zu sprechen und ich machte mir einen Spaß daraus, mit Carina über ihre Lösungen reden zu wollen (denn das lehnt sie immer kategorisch ab). Sie reagierte auch hier mit einer Art gespielter Empörung und da nahm ich es dann auch zum ersten Mal wahr: Carina beugte sich immer wieder leicht vor und schielte auf meine Füße! :)
Ich selbst behielt sie dabei möglichst unauffällig im Auge, aber dennoch bemerkte sie, dass ich sie beobachtete. Sie wirkte aber nicht ertappt, sondern grinste eher etwas übermütig zurück. Sie hörte auch nicht damit auf, sondern schaute tendenziell noch etwas offensichtlicher hin (auch wenn ich nicht glaube, dass es den anderen aufgefallen ist). Und auch wenn es vorerst nur bei diesen Blicken blieb, spürte ich bereits so ein Kribbeln an den Fußsohlen. Ganz so, als wüsste mein Körper bereits, was noch kommen würde. Auch das faszinierte mich irgendwie total. :)
Schließlich hatte Carina ihr Glas geleert und ging nach vorn, wo wir die Getränke und ein kleines Büffet aufgebaut hatten. Sie schenkte sich nach und kehrte dann zurück zu ihrem Platz. Sie setzte sich aber nicht wieder auf den Tisch, sondern auf ihren Stuhl. "Du wechselst eine Etage tiefer?", fragte Niklas sie und Carina antwortete: "Ja, ist angenehmer so. Ich brauche einfach mal wieder eine Rückenlehne." Schon klar, Carina. Denn vor allem saß sie nun direkt neben dem Stuhl, auf dem ich meine Füße abgestellt hatte. Aber vorerst tat sie nichts und beteiligte sich wieder ganz normal an den Gesprächen.
Dennoch behielt ich sie im Auge und es dauerte auch nicht allzu lang: Während sie gerade Niklas antwortete, zog sie beiläufig am Schnürsenkel meines linken Schuhs (trug diesmal solche Schuhe: https://www.zalando.de/new-balance-gw500-sneaker-low-silver-ne211a0la-c12.html). Niklas, der mir direkt gegenüber saß, bemerkte es natürlich sofort und fragte Carina, was sie da tut. Sie antwortete: "Oh, ich mache es Lotte nur etwas bequemer." Dabei öffnete sie die Schleife komplett und bearbeitete nun den Knoten. Aber auch das tat sie weiterhin betont beiläufig und nur mit einer Hand. Ich genoss es ehrlich gesagt, zu spüren, wie mein Schuh sich langsam lockert und klinkte mich in das Gespräch ein, indem ich Carina fragte, ob ich dabei auch ein Mitspracherecht hätte. Sie verneinte und da mein linker Schuh mittlerweile geöffnet war, beugte sie sich weiter in meine Richtung und begann damit, auch den rechten aufzumachen. Dadurch fiel auch den anderen vier auf, was sie gerade tat und Maren meinte mitleidig zu mir: "Oh, Lotte, wolltest du dich nicht eigentlich an ihr rächen?" "Schon", antwortete ich und war doch einigermaßen verlegen. Carina hingegen war voll in ihrem Element und sobald meine beiden Schuhe offen waren, meinte sie grinsend zu mir: "Tut mir leid, Lotte. Aber dieses Muster hat mir schon beim letzten Mal so gut gefallen. Das würde ich wirklich gern nochmal in voller Pracht sehen." Tatsächlich hatten meine Socken die identische Musterung, wie die bei ihrem ersten Schuhklau an mir. Nur die Farbgebung war eine andere: Diese waren dunkelblau und das Rautenmuster war in gelb-schwarz gehalten. "Aber du hast sie doch schon heute früh im Wohnheim gesehen", erwiderte ich. "Das ist doch nicht dasselbe", antwortete sie und ergänzte: "Außerdem, denk doch auch mal an die anderen. Niklas würde die bestimmt auch gerne sehen." Beide schauten wir zu ihm und dafür, dass Carina ihn spontan mitreinzog, reagierte er doch sehr charmant: "Nun ja, Lotte, so lange du deine Schuhe trägst, können wir zwar deinen guten Schuhgeschmack bewundern. Aber es verhindert natürlich auch, dass wir deinen guten Geschmack für die darunter liegende Fußbekleidung wertschätzen können." "Da hat er völlig recht", stimmte Carina ihm zu und bevor ich noch was dazu sagen konnte, fragte Carina ihn: "Also ich den linken, du den rechten?" "Gern", antwortete er und im nächsten Moment griffen die beiden bereits nach meinen Schuhen. Ich kam ehrlich gesagt gar nicht dazu, meine Beine wegzuziehen, sondern brachte nur ein "He!" hervor. Beide gingen identisch vor und zogen an den Hacken meiner Schuhe, während sie gleichzeitig gegen die Spitze drückten. Und da meine Schuhe ja bereits geöffnet waren, war es bei beiden im Prinzip nur ein Ruck und ich spürte zweimal diesen leichten Luftzug. Tja, und damit waren meine Socken nun freigelegt. :)
Schon als Carina damit begonnen hatte, mir die Schuhe zu öffnen, hatte ich dieses Prickeln gefühlt. Und auch jetzt spürte ich wieder dieses positive peinlich-berührt-sein. Aber es fühlte sich auch anders an als damals in der Cafeteria/Hochschule. Ich war weniger panisch, hatte aber trotzdem nicht das Gefühl die volle Kontrolle zu haben (z.B. hätte ich meinem Körper nicht "befehlen" können, das Erröten einzustellen). Alles in allem fühlte es sich so aber sehr gut an und ich konnte insgesamt selbstbewusster mit meiner Schuhlosigkeit umgehen.
Das war auch ganz gut so, denn Carina arbeitete schon wieder daran, mich in Verlegenheit zu bringen. "Und Niklas, was sagst du?", fragte sie ihn und deutete auf meine schuhlosen Füße. Er schaute erst nochmal zu meinem Schuh, dann zu meinen Füßen und antwortete: "Beides sehr schick, sehr elegant. Und es bricht ihr definitiv keinen Zacken aus der Krone, mal keine Schuhe anzuhaben." Carina stimmte ihm zu, ich hingegen wusste nicht so recht, was ich sagen sollte und beließ es im Endeffekt bei einem schlichten "Danke." Etwas verlegen war ich schon und stellte quasi instinktiv den einen Fuß auf den anderen. Carina entging das nicht und sie kommentierte es mit einem "Süß", was meine Verlegenheit tendenziell steigerte.
Aber das war noch längst nicht alles von Carina. :D
Meinen linken Schuh vertraute sie jetzt erstmal Niklas an, der ihn neben sich zu meinem rechten stellte. Und dann, naja, ich kann es nicht anders sagen: Machte sie einfach bei Maren weiter! :D
Die saß links neben ihr auf dem Tisch und hatte genau wie ich, ihre Füße auf einem Stuhl vor sich abgestellt. Auch hier zog sie erstmal vorsichtig am Schnürsenkel von Marens rechtem Schuh. Aber auch hier fiel es sofort auf, weil Leonie Maren darauf aufmerksam machte.
"Carina, was soll das? Ich dachte, mit dem in der Bib letztens wäre alles geklärt", sagte sie zu Carina und versuchte sich nach links zu drehen, weg von ihr. Die jedoch bekam Marens rechten Knöchel rechtzeitig mit beiden Händen zu fassen und antwortete: "Ist es auch. Entspann dich einfach."
"Aber wieso willst du mir die Schuhe ausziehen?"
"Ist es nicht ein bisschen unfair, wenn Lotte als Einzige auf Socken ist?", fragte sie grinsend zurück und öffnete Marens rechten Schuh. "Dein Ernst?", erwiderte diese und seufzte, machte ansonsten aber keine Anstalten sich zu wehren und stellte sogar ihren linken Fuß wieder auf dem Stuhl ab. So gelang es Carina natürlich schnell, ihr den rechten Schuh zu öffnen und ohne große Umschweife zog sie ihr diesen aus. Natürlich kam darunter eine weiße Socke zum Vorschein. Den Schuh reichte Carina diesmal an Dirk und begann direkt danach, den verbliebenen zu öffnen. Marens Reaktion war im Prinzip ganz ähnlich wie in der Bib. Sie wirkte auch jetzt nicht verlegen oder peinlich berührt. Stattdessen schüttelte sie milde lächelnd den Kopf, als würde sie völlig über den Dingen stehen und ließ Carina gewähren.
Naja, ohne jede Konsequenz will sie Carina diesen Schuhklau aber wohl auch nicht durchgehen lassen. Denn zu mir meinte sie: "Wenn du dich jemals an Carina rächst, gib mir bitte bescheid, ja?"
"Klar, mach ich gern", antwortete ich und ergänzte einen Moment später: "Wobei, ich könnte dir natürlich auch gleich jetzt helfen." :)
Ich ließ mich nun vom Tisch gleiten und ging meinerseits neben Carina in die Hocke. Die saß praktisch auf der linken Kante ihres Stuhls und hatte sich weit nach vorne gebeugt, um an Marens zweiten Schuh ranzukommen. Sie war auch immer noch damit beschäftigt diesen auszuziehen, als ich nun am Schnürsenkel ihres rechten Schuhs zog. Es waren die gleichen Schuhe, wie am See und auch jetzt öffnete sich ihre Schleife problemlos.
"Lotte, was tust du?", fragte sie und blickte kurz zu mir. Ihre Stimme klang irgendwie aufgeregt und schon jetzt zeigte sich eine erste Röte auf ihrer Wange.
"Du hast doch die Fairness angesprochen", antwortete ich unschuldig und drehte ihre Aussage von vorhin praktisch um, "Und ich denke wir sind uns alle einig, dass es nicht fair wäre, wenn du als Einzige von uns dreien deine Schuhe anbehältst."
"Definitiv nicht", stimmte Maren mir zu und auch die beiden Jungs meinten, Carina habe es sich redlich verdient. Ich machte auch gute Fortschritte bei ihrem ersten Schuh und hatte mittlerweile Schleife und Knoten geöffnet. Aber dennoch verlor jetzt erstmal Maren ihren zweiten. Das Ausziehen selbst konnte ich von meiner Position aus nicht so gut sehen, aber auch diesen gab Carina nun an Dirk. "Naja Maren, wenigstens bist du vor mir beide los", kommentierte sie dazu. "Was nichts daran ändert, dass du auch beide verlieren wirst", antwortete sie und verließ nun ebenfalls den Tisch. Auch Carina selbst leistete keine nennenswerte Gegenwehr und Maren zog nun deren linkes Bein am Knöchel vor. Ich selbst begab mich nun auch aus der Hocke und tat es ihr mit dem rechten gleich. Den Schuh hatte ich bereits geöffnet und so zog ich nun einfach langsam an der Hacke. Einen Moment später, schlüpfte Carina zwangsläufig aus dem Schuh heraus und ich nahm ihr diesen vollständig vom Fuß. Maren brauchte mit dem anderen noch etwas länger: Sie hatte erst versucht, ihn Carina im geschlossenen Zustand auszuziehen. Aber das hatte nicht funktioniert. Nach Öffnen von Schleife bzw. Knoten hatte sie aber keine Probleme mehr und im Prinzip genügte ein starker Zug, damit sich auch dieser Schuh von Carina verabschiedete. :)
Ich gab den rechten an Niklas, Maren den linken an Dirk. Carina saß nun mit rosa Socken da, was ich nun meinerseits mit "Süß" kommentierte. Ehrlich gesagt hatte mich das schon überrascht, da Carina sonst eher dunkle Socken trägt. Aber ich fand schon, dass die rosa-farbigen irgendwie besser zu ihr passen. :)
Und. ehrlich gesagt war das immer noch nicht alles von Carina. :D
Denn die schaute jetzt sehr explizit zu Leonie und meinte: "Dann fehlst ja nur noch du."
"Also, ich würde meine Schuhe schon lieber anbehalten", antwortete die etwas steif und zog ihre Füße soweit zurück, bis sie die Kante des Stuhls berührten.
"Aha", erwiderte Carina und grinste unbeeindruckt.
"Carina.", begann nun auch Maren, um ihre Praxis-Kollegin zu verteidigen, wurde aber direkt von Carina unterbrochen, die sagte: "Oh doch, sie muss auch!"
Carina machte dann tatsächlich auch sehr kurzen Prozess. Sie machte schlicht noch einen Schritt auf Leonie zu und griff sich deren ersten Schuh (https://www.zalando.de/nike-sportswear-dunk-sneaker-low-white-ni111a0rh-a14.html) an Hacke und Spitze. "Oh, der sitzt aber nicht sehr fest", stellte sie erfreut fest und streifte ihn Leonie ab, reichte ihn direkt an Dirk weiter. Auf die gleiche Weise schnappte Carina sich jetzt den zweiten Schuh. Auch hier war es im Wesentlichen nur ein Ruck und auch dieser war aus und wanderte an Dirk. Für Leonie war das alles zu schnell gegangen und sie wirkte ein wenig verdattert. Genau wie Maren trug sie weiße Socken (jedoch Sneakersocken) und überkreuzte nun ihre Füße unter dem Tisch.
Carina hingegen stellte ihren Stuhl beiseite, setzte sich wieder zwischen Maren und mich auf den Tisch und ließ ihre Beine frei baumeln. Überhaupt strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd und wirkte sehr zufrieden mit sich. :)
Maren hingegen schien anfangs etwas besorgt wegen Leonie. Aber die fing sich doch relativ schnell und meinte dann auch zu ihr: "Schon ok, ich bin ja nicht die Einzige." Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass Leonie sich tendenziell an Marens Umgang mit der Situation orientierte.
Ich selbst fühlte mich sehr wohl. :)
Mir gefiel es richtig gut, dass wir jetzt alle vier auf Socken waren und dadurch, dass ich am Rand saß, konnte ich problemlos mit einem Blick die Füße der anderen drei sehen. Besonders zu Carinas schaute ich häufiger. Das Rosa wollte sich mir einfach nicht so recht erschließen. Immerhin hadert sie ja immer damit, dass sie relativ klein ist und rosa wäre jetzt genau die Farbe, die ich am ehesten mit einer kleinen, niedlichen Person assoziieren würde. Daher würde sie ja genau dieses Merkmal mit der Farbe ihrer Socken betonen. Aber vielleicht interpretiere ich da auch zuviel hinein. :)
Was mich aber noch viel mehr an Carina wunderte, war die Offenheit mit der sie vorgegangen war. Sie hatte sich ja nicht mal bemüht, einen überzeugenden Vorwand für ihr Handeln zu finden. Ich meine, spätestens jetzt kann sie ja nicht mehr leugnen, dass es ihr gefällt, anderen die Schuhe auszuziehen! Die Frage ist nur, wie sehr: Sieht sie es doch eher als harmlosen Spaß oder ist da, naja, doch "mehr" im Spiel? Da war ich mir gerade an diesem Montag phasenweise wirklich nicht sicher. Vor allem nicht in Momenten, wo sie dann doch wieder relativ auffällig auf meine Socken schaute und meinte, dass es sich gelohnt habe, mir die Schuhe auszuziehen. Andererseits darf man aber auch die Atmosphäre nicht vergessen: Schon allein durch die Erleichterung über das Ende der Klausurenphase waren wir etwas enthemmt und hinzu kam dann ja noch der Alkohol (auch wenn wir zu dem Zeitpunkt nur leicht angetrunken waren, würde ich sagen). Außerdem habe ich bei sowas doch immer sehr die Sorge, Dinge überzuinterpretieren.
Die Jungs jedenfalls hatten auch ihren Spaß und es schien ihnen gut zu gefallen, dass sie jetzt von vier schuhlosen Mädels umgeben waren. :)
Ganz witzig war, dass sie im ersten Moment gar nicht so recht wussten, wohin mit unseren Schuhen. Acht Stück ist ja doch eine ganz schöne Menge und im Endeffekt haben sie die dann unter Niklas' Tisch gestapelt. :D
Danach haben wir uns dann aber wieder ganz normal weiterunterhalten. Erst noch übers Studium, aber dann auch über unsere Familien, die Schulzeit, Serien und was sonst grad so in unserem Alltag los ist. Dabei verging die Zeit doch relativ schnell und ich war überrascht, als Leonie irgendwann meinte, es sei kurz nach 15 Uhr und sie würde demnächst aufbrechen.
Natürlich bat sie daher die Jungs, ihr ihre Schuhe wiederzugeben. Dirk gab sie ihr auch anstandslos zurück und kurz darauf verabschiedete sie sich von uns.
Wir anderen blieben noch sitzen, dennoch schlug Maren vor, dass wir doch jetzt auch unsere Schuhe wieder anziehen könnten. Naja, ihr könnt es euch vielleicht schon denken: Carina war anderer Meinung. :)
Ich ehrlich gesagt auch, aber sie sprach es aus und forderte die Jungs auf, ihr ihre Schuhe nicht einfach so wiederzugeben. Die Jungs waren natürlich damit einverstanden, Maren ihre Schuhe nicht sofort zurückzugeben, fragten aber auch Carina, wie sie sich das weitere Vorgehen vorstellt. Die meinte, man könnte doch eine Art Spiel daraus machen, sprich: Wer seine Schuhe zurück will, muss erst eine kleine Aufgabe erledigen. Offen gesagt hatten wir an diesem Punkt schon alle etwas mehr intus und die Hemmschwelle war weiter gesunken. Dafür spricht auch, dass Maren, die sich nüchtern wohl kaum darauf eingelassen hätte, nur meinte: "Das gilt dann aber auch für euch beide!" "Klar!", bestätigten Carina und ich. Und ich muss gestehen, dass ich jetzt doch wieder ziemlich aufgeregt war. Die Aufgabe könnte ja alles Mögliche sein! :D
(Kleine Anmerkung, ich hoffe das folgende wird nicht zu wirr, denn wir haben mittendrin noch mehrmals umdisponiert. :) Es wird vermutlich auch häufiger das Wort "peinlich" fallen und manches ist wahrscheinlich etwas kindisch. Aber behaltet bitte im Hinterkopf, dass die Stimmung wirklich sehr gut war und wir alle nicht mehr nüchtern waren. :) )
Aber erstmal ging es jetzt ja darum, eine Aufgabe für Maren zu finden. Von den Jungs kamen eher so Ideen, wie irgendeinen Alkohol zu exen. Aber mir war schon klar, dass Carina eher an etwas dachte, mit dem sie Maren, die ja schuhlos bisher immer vollkommen souverän gewesen ist, aus der Reserve locken könnte. Nur gestaltete sich die Suche nach einer geeigneten Aufgabe da doch sehr schwierig und Maren stichelte auch, dass Carina wohl nichts einfällt. Die meinte dann auch frustriert, dass ihr bisher nur Sachen eingefallen sind, die gute Aufgaben für mich wären. :)
Niklas schlug dann auch folgerichtig vor, dass vielleicht ich als erstes meine Schuhe auslösen sollte.
Carina überlegte kurz, war dann aber einverstanden und stellte ihre Idee vor: Im Keller der Hochschule hat der Hausmeister einen eigenen Raum, wo er auch die Kiste mit den Fundsachen verwaltet. Ihr Vorschlag war, dass einer der Jungs meine Schuhe nimmt, dort hingeht und dem Hausmeister erzählt, dass er die im Gebäude gefunden hat und sie daher zu den Fundsachen geben will. Anschließend soll ich dann zum Hausmeister gehen und sie mir wieder aushändigen lassen. So müsste ich einmal auf Socken durch das halbe Gebäude und dürfte mich vor der Rückgabe vermutlich erstmal einem peinlichen Gespräch darüber stellen, wie man denn seine Schuhe verlieren kann. Die Jungs fanden die Idee gut und mich reizte sie auch sehr, aber das zeigte ich natürlich nicht
offen. :)
Stattdessen fragte ich erstmal, warum das keine gute Aufgabe für Maren sein soll. "Na wegen ihrer weißen Socken", meinte Carina sofort, "Mit denen wäre ihr sowas nicht peinlich. Das hat sie uns doch in der Bib selbst erklärt. - Aber du, Lotte, du hast genau die richtigen Socken für diese Aufgabe an." Ich würde ihr da nicht widersprechen wollen und erklärte mich kurz darauf bereit, die gestellte Aufgabe zu übernehmen. Da schaltete sich dann aber nochmal Maren ein und fragte, ob es so klug sei, wenn die Jungs meine beiden Schuhe zum Hausmeister bringen. Denn wie sollte ich dann beweisen, dass es tatsächlich meine sind? Ihr Vorschlag war, dass die Jungs nur einen zum Hausmeister bringen und ich den anderen direkt wiederbekomme, damit ich auch nachweisen kann, dass der "verlorene Schuh" tatsächlich mir gehört. Carina war grundsätzlich auch damit einverstanden, hatte aber die Sorge, dass es so zu einfach für mich sein könnte. Dirk machte daraufhin den Kompromissvorschlag, dass ich jetzt einen Schuh wiederbekomme und sie den anderen zum Hausmeister bringen. Meinen Schuh beim Hausmeister abholen, dürfte ich aber erst, nachdem Carina und Maren ihre eigenen ausgelöst haben. So müsste ich erst noch eine längere Zeit mit einem Schuh ausharren und könnte die Begegnung mit dem Hausmeister auch nicht direkt hinter mich bringen. Damit waren die anderen einverstanden und auch ich gab mein ok. :)
Ich durfte mir noch aussuchen, welchen Schuh ich direkt zurückbekomme und entschied mich für den rechten. Den zog ich nun wieder an, während Dirk mit meinem linken den Raum verließ. Vor Verlassen winkte er mir nochmal kurz mit dem zu und ich muss sagen, es fühlte sich schon sehr merkwürdig an. Wobei ich zu dem Gefühl mit nur einem Schuh im ersten Moment keine wirkliche Haltung entwickelte. Es war einfach ein wenig seltsam. Carina meinte jedoch, ihr gefalle der Kontrast zwischen meinen beiden Füßen sehr gut. Eindeutiger waren meine Gefühle im Hinblick darauf, dass sich zumindest einer meiner Schuhe nicht mehr im selben Raum wie ich befand. Das empfand ich irgendwie als sehr aufregend, auch wenn ich ja immer noch wusste, wo er sich befand. Aber die Tatsache, dass er jetzt fürs Erste außerhalb meiner direkten Reichweite war, machte mich ziemlich nervös. Und es bestand ja auch ein gewisses Risiko, dass ich ihn heute nicht mehr wiederbekommen könnte, etwa wenn der Hausmeister früher Feierabend machen sollte.
Die Übergabe an den Hausmeister hatte jedenfalls problemlos funktioniert. Was jedoch zu einer gewissen Erheiterung führte, war, dass Dirk nach seiner Rückkehr berichtete, dass der Hausmeister seine Aussage, dass es sich bei dem Schuh um einen Damenschuh handele, angezweifelt hat. Er imitierte den Hausmeister dann auch ziemlich gut: "Sind sie sich da sicher? Die jungen Kerle heute, die tragen doch alle solche Sportschuhe. Früher, da war das ja noch eindeutig. Da war noch klar, wie ein Mann sich zu kleiden hat und wie eine Frau." Um es kurz zu machen: Unser Hausmeister ist sehr alt und vom Weltbild her noch irgendwo im letzten Jahrhundert unterwegs. Natürlich durfte ich mir jetzt auch ein paar Frotzeleien anhören, die ich aber mit dem Hinweis, dass es sich bei den Schuhen von Maren und Carina ja wohl auch um Sportschuhe handelt, von denen der Hausmeister wohl genauso sagen würde, dass die auch "die jungen Kerle heute" gut tragen könnten, sehr einfach kontern konnte.
Ich ging dann meinerseits in die Offensive und fragte Carina, ob sie mittlerweile eine Idee für Maren hätte. Hatte sie aber nicht - dafür war mir eine gute Idee für sie gekommen. :)
Und zwar hatte Carina mir ja zweimal meine Schuhe in der Bib versteckt. Mein Vorschlag war daher, dass Maren und ich jetzt ihre dort verstecken. Und um ein bisschen mehr Pep reinzubringen schlug ich vor, ihr ein Zeitlimit fürs Suchen zu setzen. "Und wenn ich es nicht schaffe, meine Schuhe in der Zeit zu finden?", wollte Carina wissen. "Naja, jeden Schuh, den du nicht findest, bekommst du erst im Wohnheim zurück - und diesmal wirklich erst da", antwortete ich. Maren fand die Idee gut und die Jungs sowieso. Carina hakte nochmal nach: "Und ihr beiden geht jetzt in die Bib und versteckt meine Schuhe?"
"Ja, sicher", antwortete ich.
"Und das obwohl du nur einen Schuh anhast und sie gar keine?"
"Einer ist mehr als keiner", erwiderte ich und zuckte mit den Achseln.
"Schon vergessen: Weiße Socken", sagte Maren dazu und zuckte ebenfalls mit den Achseln.
Da gab Carina nur ein frustriertes Seufzen von sich und meinte zu Maren: "Du machst mich echt fertig."
Wir vereinbarten dann, dass die drei uns 10 min. Vorsprung zum Verstecken geben und dann nachkommen. Niklas reichte uns jetzt Carinas Schuhe und wünschte uns ein glückliches Händchen beim Verstecken. Wir bedankten uns und huschten aus dem Raum. Weit hatten wir es nicht bis zur Bib, denn die ist praktisch genau im Stockwerk über uns. So mussten wir nur kurz durch das eine Treppenhaus und ich fragte Maren unterwegs, ob es ihr wirklich nichts ausmacht mit ihren weißen Socken. Sie meinte, sie hätte jetzt schon lieber ihre Schuhe an, aber es sei schon ok so und sie habe es eben nur nochmal betont, um Carina zu entnerven. Sie fragte dann auch mich, wie es mir aktuell mit dem einen Schuh geht und auch ich antwortete, dass es für mich ok sei.
Vor der Tür zur Bib hielten wir nochmal kurz inne und beruhigten uns etwas, setzten vor allem seriöse Mienen auf. Denn direkt am Eingang der Bib befindet sich erstmal noch ein kleiner Empfangsschalter und, naja, wir beide waren halt doch etwas angetrunken und entsprechend fiel es uns schwer, ernst zu bleiben. :)
Ich überlegte auch noch kurz, ob ich den einzelnen Schuh nicht besser ausziehe. Denn wenn man komplett schuhlos ist, kann man im Zweifel immer noch sagen, dass es so bequemer ist. Aber bei einem Schuh? Da geht das schlecht. Andererseits hatte ich nichts dabei, wo ich meinen Schuh gut drin hätte verbergen können, daher ließ ich ihn an. Carinas Schuhe hingegen nahm beide Maren in die Hand. So könnte man bei ihr noch denken, dass es ihre sind, die sie sich vielleicht aus Bequemlichkeitsgründen selbst ausgezogen hat. Auch wenn es bei näherer Betrachtung schon sehr offensichtlich war, dass ihr diese Teile deutlich zu klein wären.
Alles in allem war ich dann doch sehr nervös, als wir die Bib betraten. Denn: Dadurch dass wir hier doch schon so manche Stunde verbracht hatten, kannte der Bibliothekar uns mittlerweile. Und auch in Zukunft werden wir dem ja noch häufiger begegnen. Aber gut, es half ja alles nichts. :)
Wir traten also ein und - es klingt blöd - versuchten uns so normal wie möglich zu verhalten. Was uns dabei entgegenkam war, dass der Empfangstresen relativ hoch ist und praktisch direkt neben der Tür beginnt. So war beim Reinkommen praktisch alles abwärts der Hüfte unsichtbar für den Bibliothekar.
Der ist übrigens echt sympathisch und immer sehr motiviert bei der Arbeit, das mag ich. :)
Er begrüßte uns auch sehr freundlich (und mit Namen; wie gesagt, er kennt uns mittlerweile) und fragte direkt, wie denn die letzte Klausur gelaufen ist. Soweit ganz gut, antworteten wir und meinten wir würden noch gerne eine Sache nachschlagen. "Ah, immer noch so fleißig. Und das obwohl ja schon ein wenig gefeiert wurde, wenn ich das richtig sehe", meinte er dazu und lächelte verständnisvoll. Der ist echt schwer in Ordnung :) Wir antworteten, dass diese eine Sache uns einfach keine Ruhe lässt, bevor wir sie nicht nachgeschlagen haben und verabschiedeten uns von ihm. Wir versuchten uns dann möglichst clever anzustellen, indem wir nicht direkt in die Regalreihen abbogen, sondern erst noch bis ans Ende des Tresens gingen. Eigentlich hatten wir gehofft, so etwas Zeit zu gewinnen und, dass er sich schon wieder seinem PC zugewendet haben würde, wenn wir schließlich doch in Richtung Regale gehen. Aber das klappte kein bisschen. Denn er schaute weiterhin leicht verwundert zu uns - und dann war der Tresen auch schon zu Ende. Dadurch wurde es jetzt erst recht peinlich. Denn Maren und ich standen einen Moment lang wie bestellt und nicht abgeholt am Ende des Tresens, lächelten dann beide nochmal entschuldigend, machten auf dem Absatz kehrt und gingen schnurstracks in Richtung Regale. Zwischen Tresen und Regalen lagen aber immer noch mehrere Meter praktisch freie Fläche und da sah der Bibliothekar jetzt unsere unorthodoxe Fußbekleidung natürlich sehr deutlich. Es schaute zwar keine von uns zurück, aber wir hörten von hinter uns noch ein leises, überraschtes Schnauben. Im Schutz der Regale, meinte ich dann auch erstmal zu Maren: "Oh Gott, war das gerade peinlich." Sie empfand es diesmal genauso, meinte aber auch, ich solle es nicht Carina sagen. :)
Apropos Carina: Wir waren beide etwas in Sorge, dass diese Aufgabe im Endeffekt für uns peinlicher ausgehen könnte als für sie. Insbesondere dann, wenn sie tatsächlich beide Schuhe finden sollte. Daher entschieden wir uns dazu, ein klein wenig zu mogeln. :D
Soll heißen, wir versteckten nur einen ihrer Schuhe bei den Regalen und setzten uns dann an unseren üblichen Tisch. Der ist ja direkt am Fenster und so stellten wir Carinas anderen Schuh nun außen auf die Fensterbank. Die ist Gott sei Dank etwas breiter als das Fenster selbst und daher konnten wir ihn so positionieren, dass er von innen praktisch nicht mehr zu sehen ist.
Dann warteten wir noch die letzten Minuten auf Carina, Niklas und Dirk. Als die drei schließlich bei uns ankamen, waren zumindest die Jungs sehr am Grinsen und Carina wirkte äußerst peinlich berührt. Die Jungs erzählten uns auch, warum: Unser Bibliothekar weiß ja, dass Carina zu uns gehört. Und in seiner freundlichen Art, hat er sie dann direkt mal gefragt, ob sie denn noch ihre Schuhe anhat. :D
Das hatte Carina doch arg aus dem Konzept gebracht. Aber natürlich gaben wir ihr jetzt keine Verschnaufpause, sondern starteten humorlos den 10 min.-Timer ihrer Suchzeit.
Dabei zeigte sich sehr schnell, dass es gut gewesen war, zu mogeln. :)
Denn Carina kennt sich sehr gut aus in der Bib und weiß, dass es ganz hinten so einen sehr altmodischen Tritt gibt, der fest mit dem Regal verbunden ist, quasi wie eine Art Leiter. Der Vorteil, bei diesem Tritt ist, dass er einen Überblick über alle Regalreihen ermöglicht. Und genau dorthin ging Carina als Erstes und bestieg ihn soweit, dass sie über alle Regalreihen hinwegschauen konnte. Ich sollte an dieser Stelle noch anmerken, dass unser Versteck für ihren einen Schuh bei Weitem nicht so genial war, wie wir gedacht hatten. Denn unsere Überlegung war gewesen: Carina ist klein. Wo verstecken wir also ihren Schuh am besten? Genau: Wir legen ihn einfach auf eines der hohen Regale, sodass sie ihn von unten aus nicht sehen kann. Aber das war wohl viel zu offensichtlich gewesen. Denn von dem Tritt aus, konnte sie ihn natürlich problemlos sehen. Jetzt musste sie nur noch zu dem entsprechenden Regal gehen, sich einen der kleinen, mobilen Tritte heranziehen und schon konnte sie ihren Schuh vom Regal fischen. Sie zog ihn auch direkt wieder an und kam kurz zu uns um zu fragen, wie viel Zeit sie noch hat. "9 min. und 2 sek.", war unsere etwas zerknirschte Antwort. Denn trotz allem hatten wir nicht damit gerechnet, dass sie ihren einen Schuh so schnell findet. Die Jungs saßen mit uns am Tisch und fieberten mit uns mit.
Carina hingegen war guter Dinge wieder zwischen den Regalen verschwunden und arbeitete sich jetzt systematisch von hinten nach vorne durch. Das dauerte gut 7 min. und als sie damit fertig war, kam sie erneut zu uns. Jetzt wirkte sie schon deutlich besorgter und fragte nochmal nach, ob ihr anderer Schuh wirklich bei den Regalen versteckt ist. Wir bejahten dies, aber Carina war misstrauisch, weil sie eigentlich sehr gründlich gesucht hatte. Maren meinte daraufhin zu ihr: "Auch bei den Regalen ganz vorne?" Und das war schon eine fiese Nummer, weil sie Carina damit zu genau den Regalen schickte, die noch im Sichtbereich des Tresens lagen. Aber das machte es für Carina auch glaubwürdiger, weil sie genau aus dem Grund dort nicht so gründlich gesucht hatte. Sie haderte jetzt auch kurz, aber da ihr die Zeit davon lief, gab sie sich doch relativ schnell einen Ruck und begab sich erneut in den vorderen Bereich.
Wir hingegen warteten, bis der Timer bei 10 sek. stand. Erst jetzt holten wir den Schuh von der Fensterbank und legten ihn schlicht auf die erstbesten Bücher im Regal, das uns am Nächsten war. Die Jungs bekamen dadurch natürlich auch mit, dass wir Carina reingelegt hatten, nahmen es uns aber keineswegs übel und verrieten es ihr auch nicht.
Als der Timer schließlich auf 0 stand, machten wir uns auf den Weg zu Carina, die doch etwas betreten wirkte. Natürlich wollte sie jetzt sofort wissen, wo wir denn ihren Schuh so gut versteckt hatten. Naja, als wir es ihr zeigten, wunderte sie sich schon sehr, dass sie ihn dort übersehen haben soll, aber da wir alle dichthielten, blieb ihr nichts anderes übrig als das Ergebnis zu akzeptieren. :)
Naja, die nächste Hürde hatten wir dann aber alle drei vor uns. Schließlich mussten wir beim Verlassen der Bib wieder am Tresen vorbei. Aber auch hier war der Bibliothekar wieder sehr freundlich und fragte nur kurz nach, ob wir gefunden hätten, wonach wir gesucht haben. Wir bejahten und waren doch erleichtert als wir raus waren aus der Bib. Klar, es waren nur zwei kurze Begegnungen gewesen, aber dennoch waren die so peinlich für uns. Vor allem halt mit Blick auf unsere zukünftigen Bib-Lernsessions. Denn uns drei besorgte schon, wie der jetzt über uns denkt. Aber gut, unser Fokus richtete sich dann doch erstmal wieder auf die Gegenwart.
Uns war immer noch keine gute Aufgabe für Maren eingefallen und so beschlossen wir, dass ich jetzt erstmal meinen fehlenden Schuh beim Hausmeister auslöse.
Das hieß für uns, dass wir jetzt erstmal vom 4. Stock in den Keller mussten. Aber wir begegneten tatsächlich niemandem auf unserem Weg. Dafür durfte ich mir doch einige Neckereien anhören, die alle in die Richtung gingen, was der Hausmeister wohl zu mir sagen würde. Aber ehrlich gesagt, war es mir schon lieber, die vier bei mir zu haben und zumindest Carinas Kommentare konnte ich mit dem Hinweis darauf, dass ich wenigstens nicht mit einem Schuh zurück zum Wohnheim muss, sehr gut kontern. :)
Die vier begleiteten mich aber nicht direkt bis zum Hausmeister, sondern warteten im Treppenhaus auf mich. Den Gang zum Hausmeister betrat ich daher allein und war doch ziemlich nervös. Was auch nicht dadurch besser wurde, dass ich auf den ersten Metern immer noch das Tuscheln und Kichern der anderen hören konnte. Ich klopfte dann auch eher zaghaft an der Tür des Hausmeisters und erhielt erstmal keine Reaktion. Ich nahm dann meinen Mut zusammen und klopfte erneut, diesmal lauter. Und diesmal öffnete er auch kurz darauf die Tür und fragte schlicht: "Ja?"
"Ähm. Ich wollte fragen, ob vielleicht mein Schuh bei den Fundsachen abgegeben wurde?", antwortete ich und wäre am liebsten da schon im Erdboden versunken. Natürlich schaute der Hausmeister jetzt erstmal verwirrt zu meinen Füßen - und polterte dann los: "Ach, sie sind das! Ja, ja, da war vorhin so ein junger Kerl da. Und wissen sie, ich dachte ja erst noch das kann doch kein Frauenschuh sein. Früher, da konnte man das ja noch gut auseinanderhalten, aber heutzutage."
In der Tour ging es noch eine Weile weiter, aber immerhin begab er sich dabei auch zu einem großen Karton in der Ecke. Aus diesem holte er meinen Schuh hervor und ich glaube ich war noch nie so froh, den
wiederzusehen. ;)
"Ist das denn auch ihrer?", fragte er mich dann, aber bevor ich antworten konnte, meinte er schon: "Ach halten sie doch mal den anderen ins Licht. So kann ich das ja gar nicht richtig sehen. Wissen sie, ich sehe ja auch nicht mehr so gut." "Äh. wollen sie das ich den anderen kurz ausziehe?", fragte ich verwirrt. "Nein, nein", antwortete er, "Aber sie stehen da so im Dunkeln und." Er erklärte mir dann nochmal, dass er nicht so gut sehen kann etc. etc.. Tatsächlich war die Beleuchtung im Gang etwas spärlich und ich hob jetzt mein rechtes Bein an und streckte es etwas nach vorne, ins Licht des Zimmers. Der Hausmeister hielt dann meinen linken Schuh neben den rechten und meinte: "Ah, ja, das passt. Dann bitteschön!" Er gab mir den Schuh daraufhin zurück und ich bedankte mich. Meine erste Priorität war dann aber erstmal wegzukommen und so zog ich den Schuh nicht direkt wieder an, sondern trug ihn in der Hand, bis ich wieder den Schutz des Treppenhauses erreicht hatte. Die anderen vier brauchten mich gar nicht erst zu fragen, wie es gelaufen war. Denn durch die Akustik im Gang und die doch recht laute Stimme des Hausmeisters hatten sie alles mitbekommen. Entsprechend amüsierten sie sich ganz gut, während ich jetzt erstmal meinen Schuh wieder anzog. Schade fanden sie allerdings, dass der Hausmeister mich nicht gefragt hatte, wie man denn seinen Schuh verlieren kann. Darauf hatten sie schon sehr gehofft. Naja, ich war vor allem Maren dankbar. Sie hatte ja vorgeschlagen, dass ich einen Schuh direkt wiederbekomme und jetzt im Nachhinein war das wirklich sinnvoll gewesen. Denn ich habe wirklich keine Ahnung, wie der Hausmeister reagiert hätte, wenn ich komplett ohne Schuhe bei ihm aufgeschlagen wäre. Dann hätte ich ja wirklich keine Möglichkeit gehabt, zu beweisen, dass die mir gehören.
Wir kehrten jetzt erstmal in unseren Kursraum zurück. Der war mittlerweile leer. Schon im Laufe des Nachmittags waren immer mal wieder Leute heimgegangen und während wir in Bib und Keller gewesen waren, hatten sich anscheinend auch die letzten verabschiedet. Immerhin: Marens Schuhe lagen immer noch an Ort und Stelle, unter Niklas' Tisch.
So langsam wollte Maren die aber wirklich wiederhaben und daher machten wir praktisch eine Art Brainstorming, was eine gute Aufgabe sein könnte. Von den Jungs kamen diesmal Vorschläge, wie die Schuhe einfach aus dem Fenster zu werfen und sie muss sie sich zurückholen. Das ging schon eher in die richtige Richtung als vorhin, aber Carina hielt es für zu wenig. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie diese Gelegenheit hier, nicht verschwenden wollte. Meine eigenen Ideen drehten sich ehrlich gesagt wieder um die Bib. Schließlich waren die Begegnungen mit dem Bibliothekar dort, Maren peinlich gewesen - und letzten Endes ging es ja genau darum, sie in eine peinliche Situation zu bringen. Aber Maren saß sehr entspannt auf ihrem Tisch und kommentierte so gut wie jeden Vorschlag mit: "Wenn ihr glaubt, dass das eine gute Idee ist." Mit dieser Haltung konnte sie vor allem Carina ganz gut entnerven, die mehrfach frustriert äußerte, dass alles viel einfacher wäre, wenn Maren auffälligere Socken anhätte. Aber gut, das ließ sich nunmal nicht ändern.
Ich ging zu dem Zeitpunkt ehrlich gesagt nicht davon aus, dass uns noch etwas einfallen würde, was wirklich alle überzeugt. Aber, was soll ich sagen, Carina ist doch immer für eine Überraschung gut. :)
Mit einem Mal wirkte sie wieder ziemlich aufgeregt und meinte, sie habe eine sehr gute Idee. Wir waren natürlich neugierig, aber sie bestand darauf, die erstmal nur mir mitzuteilen. Wir rückten daher ans Tischende und sie flüsterte mir ihre Idee ins Ohr. Ich fand sie wirklich spannend, laut sagte ich aber: "Und du glaubst, sie lässt sich darauf ein?"
"Wir haben unsere Aufgaben doch auch akzeptiert", meinte Carina und fragte, was ich von der Idee halte. Ich antwortete, dass ich sie sehr gut finde.
Jetzt wollten natürlich auch Maren und die Jungs wissen, was Carina sich überlegt hatte. Sie versuchte es Maren möglichst schmackhaft zu machen, indem sie erst mal sagte: "Unsere Idee betrifft eigentlich die nächste Woche. Das heißt, wenn du "Ja" sagst, würdest du deine Schuhe jetzt direkt wiederbekommen."
"Und was müsste ich dann nächste Woche dafür tun?"
"Auch da müsstest du nichts "aktiv" tun. Du müsstest lediglich Lotte und mir gestatten, dir Socken für die nächste Woche auszusuchen", erklärte Carina. Sie versuchte zwar ruhig zu klingen, aber ich merkte ihr die Aufregung doch an. Mir selbst ging es ehrlich gesagt nicht anders. Beide waren wir einfach sehr gespannt, was Maren darauf antworten würde.
Tatsächlich zögerte sie und fragte dann nach: "Also, verstehe ich das richtig, dass ihr mir Socken kaufen würdet, die ich dann nächste Woche tragen müsste?"
"Ja, genau. Es wäre auch nicht die ganze Woche. Montag bis Freitag würde reichen."
"Aber ich dürfte ganz normal meine Schuhe tragen? Egal welche?"
"Ja, klar."
"Hä? Aber dann bringt euch das doch gar nichts. Dann trage ich die nächste Woche einfach Chucks und dann sieht man die ja kein bisschen."
Da wechselten Carina und ich einen völlig verdatterten Blick. :D
War Maren denn nicht klar, worauf wir eigentlich hinauswollten? Sie sollte, uns doch gut genug kennen, um zu wissen, dass Carina und ich uns diese Gelegenheit, sie mal ohne weiße Socken zu erwischen, nicht entgehen lassen werden und das kein Schuh dieser Welt uns dabei wird aufhalten können! :D
Stattdessen meinte Carina: "Naja, aber im Wohnheim trägst du ja keine Schuhe. Dann wärst du wenigstens dort mal etwas farbenfroher unterwegs."
Diese Aussage beseitigte Marens Verwirrung nicht wirklich. Und um ihr nicht mehr Zeit zum Nachdenken zu geben, ergänzte Carina: "Aber wenn ich dich eben richtig verstanden habe, dann stellt diese Aufgabe ja kein Problem für dich dar, oder?"
"Naja, nein, nicht wirklich", antwortete Maren, "Ich verstehe nur den Sinn dahinter nicht so wirklich."
Sie schaute auch nochmal zu mir und ich bemühte mich möglichst unschuldig zurückzuschauen. Aber innerlich konnte ich es ehrlich gesagt kaum fassen: Ich meine, ausgerechnet Maren. Die eigentlich immer einen guten, rationalen Überblick über alles hat, erkennt nicht, dass sie hier quasi dabei ist einen Pakt mit dem Teufel (oder besser einer kleinen Teuflin :) ) zu schließen???
Carina bemühte sich jetzt auch, direkt Nägel mit Köpfen zu machen: Sie griff sich schon mal Marens Schuhe, stellte sich dann vor ihr hin, streckte ihr die freie Hand aus und fragte: "Also haben wir einen Deal?"
"Von mir aus - ja", antwortete Maren - und schlug ein! :D
Carina schaute danach auch sofort zu mir und grinste dabei übers ganze Gesicht. Ich erwiderte das Grinsen, hatte aber auch etwas Mitleid mit Maren, die jetzt mehr denn je so schaute, als sei sie selbst sich nicht sicher, ob ihr hier gerade etwas Entscheidendes entgangen ist.
Carina hingegen ging nahtlos dazu über, sie in Sicherheit zu wiegen und gab ihr die Schuhe zurück. Maren zog sie auch direkt wieder an und wir beschlossen danach, noch etwas aufzuräumen. Unsere Kommilitonen hatten ihren eigenen Müll zwar ganz gut beseitigt und auch die Kästen hatten die Jungs wieder mitgenommen. Aber wir kümmerten uns jetzt noch um die Entsorgung der Pizzakartons und räumten unseren eigenen Kram zusammen.
Es dauerte nicht lang und wir waren aufbruchbereit.
Nur war Carina ja nach wie vor mit nur einem Schuh unterwegs. Und ganz ähnlich wie auf dem Rückweg vom See, zierte sie sich auch jetzt und bat uns, ihr den anderen zurückzugeben. Maren und ich tauschten da nur einen Blick nach dem Motto "Das meint sie jetzt doch nicht ernst" und Maren antwortete ihr sehr trocken: "Im Grunde kannst du froh sein, dass wir dir überhaupt den einen lassen." Carina seufzte daraufhin nur und schaute hilfesuchend zu mir. Ich blieb diesmal aber auch standhaft und meinte nur: "Wo sie recht hat."
Offen gesagt überraschte mich Carinas Unsicherheit an dieser Stelle schon. Ich meine, zum einen hat sie ja den Stein heute ohne jede Not ins Rollen gebracht. Da sollte ihr doch eigentlich klar gewesen sein, dass es so für sie enden kann. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass sie die Kleinste von uns ist und sich im Prinzip mit dreien auf einmal angelegt hat. Zum anderen ist der Weg zum Wohnheim wie gesagt nicht sehr weit. Aber dennoch stand sie verschämt da, hatte ihren Fuß mit dem Socken auf den Spann des Schuhs gestellt und biss sich leicht auf die Unterlippe.
Ich glaube, wenn wir allein gewesen wären, wäre ich auch wieder weich geworden. Aber so versuchte, ich sie auf andere Weise zu unterstützen: Ich legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie so leicht mit in Richtung Ausgang. Außerdem redete ich ihr gut zu, mit Aussagen, wie, dass sie sich hierfür nicht zu schämen braucht und es ihr keinen Zacken aus der Krone bricht (irgendwie mag ich diese Redewendung echt gern, muss mich da nochmal bei Niklas bedanken) etc.
Als wir aus der Hochschule rauswaren und der Weg breit genug war, legte Maren ihr dann auch von der anderen Seite aus den Arm um die Schulter, neckte sie jedoch eher. Dennoch war es so ein sehr schöner Abschluss. :)
Die Jungs begleiteten uns ein Stück, bis sie in Richtung S-Bahnstation abbogen. Wir verabschiedeten uns dann voneinander und gingen weiter zum Wohnheim. Carina schlug sich jetzt auch sehr wacker. Gut, so vielen Leuten begegneten wir auch nicht und diesmal saß auch keine große Gruppe vor dem Wohnheim. Dennoch wirkte sie sehr erleichtert, als wir wieder im Gebäude waren und sie ihren Schuh zurückbekam.

Puh, mittlerweile ist das echt ein langer Text. :)
Aber eine Sache muss ich vom Montag noch erzählen. Als wir wieder im Wohnheim waren, war es noch nicht wirklich spät. Dennoch waren wir natürlich geschafft vom bisherigen Tag. Maren ging daher auch auf ihr Zimmer. Aber Carina und ich machten uns eine große Kanne Tee, gingen gemeinsam auf ihr Zimmer und suchten im Netz nach passenden Socken für Maren. Das war für uns beide nochmal eine sehr lustige Angelegenheit und um Fakten zu schaffen, haben wir dann auch direkt welche bestellt. :D
Ich denke, wir haben auch ein paar sehr schöne Modelle für sie gefunden. Aber wie die genau aussehen, werde ich dann zu gegebener Zeit mal schildern. Was mir bei diesem "Socken-Shoppen" aber auch gelungen ist und worauf ich schon ein wenig stolz bin: Ich konnte auch Carina überzeugen, sich zumindest etwas farbigere Modelle zuzulegen. Wobei, überzeugen ist vielleicht das falsche Wort. Im Grunde meinte ich zu ihr, dass ich es schön fände, wenn sie auch mal etwas mehr Farbe wagen würde. Carina hat sich da natürlich geziert, aber ich habe dann geistesgegenwärtig meinen Gefallen vom letzten Freitag eingefordert. :)
Da konnte sie es mir nicht mehr wirklich abschlagen, hat aber darauf bestanden, dass ich zahle. Naja, ein Vorteil des dualen Studiums ist definitiv, dass man dabei schon Geld verdient - und diese Investition war es mir auf jeden Fall wert. Im Endeffekt haben wir für sie dann bestimmt ein gutes Dutzend Paare ausgesucht, von denen die meisten jetzt auch nicht extrem bunt sind. Meist ist es eine dunklere Grundfarbe und dann ein Punkte- oder Streifenmuster in einer helleren Farbe. Was mir im Nachhinein noch eingefallen ist: Eigentlich wäre es schon schön gewesen, ihr auch solche mit Rautenmusterung zu besorgen. Aber daran habe ich in dem Moment leider nicht gedacht. Aber auch so bin ich sehr zufrieden damit. :)
Danach haben wir auch nochmal kurz über Maren geredet. Beide waren wir immer noch sehr verwundert, dass sie sich darauf eingelassen hat. Aber gut, uns soll es recht sein. :)
Wir haben dann auch schon mal sehr lose besprochen, wie wir nächste Woche vorgehen könnten, aber dazu dann auch zu gegebener Zeit mehr.
Ich bin dann auch wieder auf mein Zimmer. Ich war auch geschafft vom Tag, habe aber trotzdem noch angefangen, hieran zu schreiben. Aber ich merkte doch sehr schnell, dass das keine gute Idee ist und habe es dann bei ein paar Stichpunkten belassen. Im Nachhinein bin ich über die wirklich froh gewesen, weil ich das hier sonst nie so ausführlich hätte schreiben können. :)

Aber das war ehrlich gesagt immer noch nicht alles aus dieser Woche, also folgt im nächsten Beitrag noch das nächste Erlebnis. :)

LG Lotte

 Meine Revanche 29.05.2022 (16:59 Uhr) Charlotte
Hallo zusammen,

jetzt also noch der Rest der Woche. Kleine Vorwarnung: Auch das hier könnte wieder etwas länger werden. Denn bevor ich zum eigentlichen Erlebnis komme, muss ich erst noch kurz den Dienstag thematisieren. :)

Dienstagfrüh waren wir drei ehrlich gesagt ziemlich fertig. Und den meisten unserer Kommilitonen ging es nicht anders. Vor der ersten Vorlesung haben wir dann nochmal mit Leonie, Niklas und Dirk über gestern geredet. Sie wusste von den Jungs schon, was gestern noch so passiert ist und deshalb gab es eigentlich nicht mehr viel zu erzählen. Ganz witzig fanden sie, dass wir die Socken für Maren bereits bestellt hatten. :)
Hierzu nochmal zwei kleine Anmerkungen: Das erste, was ich Dienstagmorgen nach dem Aufwachen gemacht habe, ist mir nochmal in meinen Mails die Bestellbestätigungen anzuschauen. Einfach weil es mir immer noch ein wenig surreal vorkam. :D
Das zweite betrifft Marens Reaktion. Denn die hörte jetzt auch zum ersten Mal davon. Insgeheim hatte sie wohl gehofft, dass Carina nicht ernst machen würde. Alles in allem trug sie es aber mit Fassung und meinte schließlich auch, dass ein Deal nunmal ein Deal sei.
Naja, quasi zum Ausgleich, plauderte ich dann aus, dass wir auch Carina noch ein paar neue, auffälligere Socken besorgt haben. Und ehrlich gesagt war es schon schön, dass ich jetzt auch mal sie in Verlegenheit bringen konnte. :)
Ansonsten redeten wir aber gar nicht mal soviel über gestern. Vermutlich auch, weil wir wie gesagt doch recht fertig waren. Wir hatten dann auch ein wenig Pech mit den Dozenten: Die ersten beiden waren super verständnisvoll und haben früher Schluss gemacht, aber dem Dritten war unser Zustand relativ egal und er hat sogar noch überzogen.
Wir drei sind dann danach in die Mensa und anschließend zurück zum Wohnheim. Carina hat sich erstmal hingelegt, aber Maren und ich hatten beide das Gefühl, dass uns etwas Bewegung gut tun würde. Also haben wir uns gemeinsam auf den Weg zum See gemacht und sind dort spazieren gegangen.
Dabei haben wir auch nochmal in Ruhe über gestern geredet. Mich interessierten dabei vor allem zwei Dinge. Zum einen ihre Sichtweise auf Carinas gestriges Verhalten und zum anderen, warum sie diese Aufgabe akzeptiert hatte.
Marens Antwort zum ersten Punkt finde ich sehr interessant. Sie glaubt, dass ihr Schuheklauen Ausdruck eines Minderwertigkeitskomplexes ist. Ich habe es ja selbst schon häufiger erwähnt, dass Carina es nicht mag, wenn man sie auf ihre geringe Körpergröße anspricht. Klar, ihre Empörung in solchen Situationen ist meist eher gespielt, aber in gewisser Weise scheint sie das ja schon zu beschäftigen. Nach Marens Theorie kann sie durch einen Schuhklau an einer größeren Person sich praktisch selbst beweisen, dass sie gleichwertig ist. Das würde eigentlich auch ganz gut zu ihren Aussagen beim Schuhklau passen. Gerade bei dem allerersten an mir, hatte sie sehr häufig auf unseren Größenunterschied Bezug genommen. Und es würde auch erklären, warum sie z.B. so unsicher war, als sie gestern als Einzige noch mit einem Schuh unterwegs war. Denn nach ihrer eigenen Wahrnehmung wäre sie dann in dieser Situation doch wieder die Schwächste von uns. Aber wie gesagt, ist das nur eine Theorie. Die aber doch Einiges für sich hat, finde ich. Und - das will ich nochmal betonen - die auch nicht böse gemeint ist.
Beim anderen Punkt wurde mir ihre Entscheidung jetzt viel verständlicher. Denn ihr war durchaus klar, dass Carina versuchen wird, ihr nächste Woche die Schuhe zu klauen. Sie geht jedoch davon aus, dass diese allein handeln wird. Das überraschte mich erst, aber bei näherer Betrachtung erschien es mir gar nicht so abwegig, dass sie mich nicht "als Bedrohung" auf dem Schirm hat. Schließlich habe ich beim Schuhklau bisher nie mit Carina zusammengearbeitet, eher im Gegenteil. Außerdem meinte ich am Samstag ja noch explizit, dass wir zwei noch nicht quitt sind. Und nach gestern geht Maren natürlich davon aus, dass meine offene Rechnung mit ihr eher noch etwas größer geworden ist. Daher sieht Maren der kommenden Woche auch recht gelassen entgegen: Ihr Plan besteht tatsächlich im Wesentlichen daraus, Chucks zu tragen - die ja den doppelten Vorteil haben, dass sie die Socken vollständig verdecken und eben schwer auszuziehen sind - und ansonsten auf der Hut zu sein. Aus ihrer Sicht, sollte das völlig ausreichen, damit die kleine(re) Carina ihr nicht gefährlich werden
kann.
Offen gesagt fühlte ich mich an dieser Stelle des Gesprächs schon ein wenig unwohl. Ich meine, gestern Abend hatte ich ja schon lose mit Carina besprochen, was wir nächste Woche tun werden. Daher saß ich jetzt schon ein wenig zwischen zwei Stühlen: Zum einen wollte ich Carinas Vertrauen nicht enttäuschen, indem ich Maren jetzt darauf hinwies, dass ich nächste Woche sehr wohl Carina unterstützten werde. Zum anderen fühlte ich mich schlecht dabei, dass Maren mir gegenüber so offen war und ich sie praktisch ins offene Messer laufen ließ.
Meine Äußerungen waren daher auch eher ausweichend und ich fragte sie, ob es denn sehr schlimm für sie wäre, wenn es Carina gelingen sollte, ihr doch die Schuhe abzunehmen. Ihre Antwort war, dass das sehr von den Umständen abhängt. Aber wenn Carina es nicht übertreibt, wäre sie vermutlich nur "nicht sonderlich begeistert", aber jetzt nicht ernsthaft verärgert. Was mich auch beruhigte, war ihre Ergänzung, dass ich ja selbst wisse, dass man Carina nie lange böse sein kann. Ich nahm mir daraufhin fest vor, auf Carina einzuwirken, dass sie es nächste Woche nicht übertreibt und beruhigte damit mein schlechtes Gewissen zumindest etwas.
Maren fragte dann mich, was eigentlich meine Pläne in Bezug auf Carina sind.
Ich antwortete, dass ich schon beabsichtige, mich an ihr zu revanchieren, aber aktuell keine konkreten Pläne habe. Und auch das kam wieder überraschend für mich, aber Maren meinte "Wie wäre es denn morgen?" und bot mir ihre Hilfe an. Ich fragte erstmal zurück, warum gerade morgen und da wurde schnell klarer, worum es ihr eigentlich geht.
Marens Sicht stellt sich ungefähr so dar: Ich, Lotte, werde mich auf jeden Fall an Carina revanchieren. Und nach den gestrigen Ereignissen ist Maren so oder so dazu bereit, mir zu helfen. Sie würde es aber begrüßen, wenn ich meine Revanche noch in dieser Woche durchziehen würde. Dann könnte sie Carina gegenüber kommunizieren: Du willst mir nächste Woche die Schuhe klauen? Wenn du das auch nur versuchst, werde ich mich so (oder noch härter) an dir revanchieren.
Das klingt jetzt schon ein wenig hart. Aber eigentlich sind Marens Hintergedanken sehr human. Denn wie gesagt: Meine Revanche wird ja so oder so passieren. Und wenn Carina aus dieser bereits die aus Marens Sicht richtigen Schlüsse zieht (= gar nicht erst zu versuchen, ihr nächste Woche die Schuhe zu klauen) erspart sie sich ja Marens eigene Revanche - und Maren selbst hätte nächste Woche ihre Ruhe. (Wie gesagt geht sie schon davon aus, mit Carina fertigzuwerden, aber dieses Vorgehen würde ihr nochmal zusätzliche Sicherheit geben.)
So weit, so gut.
Nur saß ich jetzt endgültig zwischen zwei Stühlen: Wie kann ich mich denn guten Gewissens gemeinsam mit Maren an Carina revanchieren, obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich nächste Woche mit Carina gegen Maren aktiv werde? Auf der anderen Seite wollte ich aber auch nicht Carina enttäuschen, indem ich jetzt Maren über unsere Pläne für nächste Woche informiere.
Mein Dilemma versuchte ich dann dadurch zu lösen, indem ich zu Maren sagte: "Aber mal ganz grundsätzlich. Machst du dir keine Sorgen, dass diese ganze Schuhklauerei unsere Freundschaft zu Carina beeinträchtigen könnte? Ich meine, es ist ja schon ein wenig fies, wenn wir uns jetzt hinter ihrem Rücken gegen sie zusammentun, oder?" "Ja, schon ein bisschen. Aber denk nur mal zurück, als Carina und ich uns gemeinsam überlegt haben, wie wir am besten an deine Schuhe kommen. Da hast du ja auch nicht deine Freundschaft zu uns in Frage gestellt. Und ich bin mir sicher, dass Carina das jetzt auch nicht tun wird. Sie weiß ja, dass wir sie damit nicht mobben oder fertigmachen wollen", antwortete sie. "Also würdest du sagen, es ist kein Vertrauensbruch, wenn sich zwei von uns gegen die dritte zusammentun und ihr praktisch eine Falle stellen?", hakte ich nochmal nach. "Ja. Ich meine, im Endeffekt sind es ja wirklich nur Schuhe. Und wie gesagt: Es geht ja nie darum die andere fertigzumachen oder so", bestätigte sie und ergänzte noch lachend: "Schon irgendwie goldig, dass du dir solche Gedanken machst." "Naja, ich will meine Freundinnen halt nicht verletzen", antwortete ich vielsagend.
Aber damit war für mich klar: Wenn Maren es so sieht, dann wird sie sich auch später nicht beschweren können, wenn ich nächste Woche mit Carina zusammenarbeite. :)
Tja, und dann machten wir uns daran, den morgigen Tag zu planen.
Wobei planen jetzt nicht meint, dass wir uns minutiös überlegt haben, was wann passieren soll. Wir haben eher überlegt, in was für Situationen wir sie gerne bringen würden und sind dabei vor allem von unseren eigenen Erfahrungen ausgegangen. Außerdem haben wir eher versucht, uns auf mehrere Eventualitäten einzustellen, nach dem Motto: Wir versuchen erstmal das, aber wenn das nicht klappen sollte, machen wir so und so weiter. Aber ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen (und im Endeffekt kam es eh wieder anders als erwartet). :)

Also dann, jetzt noch der Bericht vom Mittwoch:
Ich kann es nicht anders sagen: Mittwochfrüh war ich doch sehr glücklich. :)
Zum einen hatte ich mittlerweile Gefallen an der Situation gefunden, hinter Carinas Rücken mit Maren zusammenzuarbeiten. Und zum anderen war wegen Christi Himmelfahrt Mittwoch bereits der letzte Vorlesungstag der Woche (den Brückentag hatten wir auch frei).
Auch am Frühstückstisch war es ganz witzig, weil Maren und ich uns immer wieder verschwörerische Blicke zuwarfen, wenn Carina z.B. grad zum Kühlschrank ging. Sie trug noch ihre Jogginghose, die sie morgens häufig anhat und dunkelgraue Socken. Aber ich war schon gespannt, wie ihr finales Outfit für die Hochschule aussehen würde. Gleichzeitig musste ich aber auch zurückdenken an den ersten Schuhklau der beiden an mir und fragte mich, wie groß deren Freude wohl gewesen war, als sie gesehen hatten, mit welchen Socken ich zur Hochschule gehen würde. :)
Auch wenn Maren und ich wie gesagt keinen fixen Plan hatten, so hatten wir uns doch ein paar Dinge überlegt. Eines dieser Dinge erforderte, dass eine von uns kurz unbemerkt in Carinas Zimmer musste. Aber auch das ließ sich relativ problemlos einrichten, da man von der Sitzecke in der Küche aus nicht in den Gang mit den Zimmertüren schauen kann. Während wir frühstückten, gab ich daher einfach vor, nochmal kurz zu meinem Zimmer zu müssen (offiziell um eine neue Wasserflasche zu holen), machte dabei aber auch einen kurzen Abstecher in Carinas. :)
Nach dem Frühstück machten wir uns alle noch kurz fertig und als wir uns zum Aufbruch wieder in der Küche trafen, waren Maren und ich doch überrascht von Carinas Outfit. Denn zum ersten Mal seit längerer Zeit trug sie wieder einen Rock und dazu Strumpfhose.
Unsere Überraschung entging ihr auch nicht und sie fragte, ob irgendwas los ist.
Ich meinte dann zu ihr, dass ich ihr Outfit sehr schön fände und überrascht bin, dass sie es mal wieder trägt. Sie meinte dazu: "Wir treffen uns doch heute Abend noch mit Max und Lukas. So muss ich mich nachher nicht nochmal umziehen."
Zum einen: Hatte ich bisher ganz vergessen zu erwähnen, aber für den Abend hatten wir uns tatsächlich mit den beiden verabredet, um endlich unser ausgefallenes Treffen nachzuholen. Zum anderen: Letztes Mal hatte sie sich auch nicht schicker als sonst für die beiden gekleidet. Wobei ich hier nochmal anmerken muss, dass Strumpfhose und Rock jetzt auch kein völlig unübliches Outfit für Carina sind. Aber das letzte Mal, das sie so gekleidet war, lag bestimmt schon einen guten Monat zurück.
Und ich will da wirklich nicht zu viel reininterpretieren, aber ich fand den Gedanken jetzt nicht völlig abwegig, dass sie sich bewusst so angezogen hat, um uns zu provozieren. Immerhin hat sie ja auch noch unser Treffen mit den Jungs angesprochen. Bei dem letzten davon hat sie ja auch ihre Schuhe verloren. Außerdem hatte sie ja insbesondere am Montag nochmal "Rachegelüste" geschürt. War dieses Outfit jetzt ein Wink mit dem Zaunpfahl? Andererseits bleibt auch hier das alte Problem: Auch wenn ich mir mittlerweile sicher bin, dass ihr das Schuh-Ausziehen gefällt. So bin ich mir immer noch nicht sicher, wie genau sie eigentlich dazu steht, wenn sie ihre eigenen verliert. Und dieser Gedankengang mit der Provokation macht halt nur Sinn, wenn ihr das Verlieren auch gefällt. Aber nach Marens These z.B. dürfte das ja eher nicht der Fall sein.
Was ich aber zugeben muss: Wenn sie uns tatsächlich provozieren wollte, dann funktionierte das zumindest in meinem Fall sehr gut. Es kam mir schon ein wenig ironisch vor: Aber Alex hatte mir ja den Tipp gegeben, darauf zu achten, ob sie häufiger mal auf meine Füße schaut. Doch jetzt ertappte ich mich selbst dabei, wie ich auf dem Weg zur Hochschule immer wieder - unauffällig, wie ich hoffe - an ihr herabschaute. Sie trug heute wieder mal ihre Chelsea Boots (https://www.deichmann.com/de-de/p-m01983780/01983780), die Strumpfhose war ebenfalls schwarz und blickdicht. Ihr Rock hingegen war dunkelblau und mit kleinen weißen Punkten verziert. Dazu trug sie noch ein pastellfarbenes Oberteil, welches das Gesamtbild sehr harmonisch abrundete. Aber so schön die Gesamtkomposition auch war, wusste ich doch, dass sie mir ohne die Schuhe weitaus besser gefallen würde. :)
Ich wunderte mich aber auch hier über mich selbst. Denn als sie die letzten Male so ein Outfit getragen hatte, hatte ich sie im Wohnheim ja bereits ohne Schuhe gesehen. Das heißt, ich weiß eigentlich schon, wie ihre Füße in Strumpfhose aussehen (auch wenn ich mich jetzt nicht detailliert daran erinnern konnte, weil ich früher nicht auf sowas geachtet habe). Daher kam es für mich selbst doch unerwartet, dass dieser Wechsel von Socken zu Strumpfhose so einen Unterschied für mich machte. Hier würde ich auch gerne deine Meinung zu dem Thema hören, Alex. Hast du Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?
Aber unabhängig von Carinas Outfit: Das Vorhaben von Maren und mir hatte sich dadurch im Wesentlichen nicht geändert. Vorerst wollten wir sie aber noch etwas in Sicherheit wiegen und betraten ganz normal die Hochschule. Auch unsere Gesprächsthemen waren die üblichen und dann begann auch schon die erste Vorlesung.
Für die anschließende Pause hatten wir schon im Vorhinein vereinbart, uns mit Max und Lukas in der Cafeteria zu treffen, also machten wir uns dorthin auf den Weg. Als wir eintrafen, waren die Jungs noch nicht da. Maren und ich holten uns daher noch ein bisschen was zu naschen, während Carina sich wie üblich einen Kaffee holte. Wir gingen bewusst zu einem Tisch hinten im Eck, um etwas "Privatsphäre" zu haben und warteten auf Carina, deren Kaffee etwas länger dauerte.
Beim Näherkommen wunderte sie sich bereits, dass wir nicht einen schöneren Tisch am Fenster gewählt hatten. Aber das sollte nicht die einzige Überraschung für sie bleiben. Denn bevor sie sich setzen konnte, stellte ich mich zwischen sie und den Tisch. Und ich konnte mir das Lachen definitiv nicht verkneifen, als ich zu ihr sagte: "Erinnerst du dich eigentlich noch an einen gewissen Freitag, als wir ungefähr zur selben Zeit auch hier in der Cafeteria waren?"
"Ähm. wir waren ja schon an mehreren Freitagen hier", antwortete sie. Aber schon jetzt errötete sie wieder leicht und wusste natürlich genau, worauf ich hinauswollte. Dennoch spielte ich mit und sagte zu ihr: "Dann helfe ich deinem Gedächtnis mal etwas auf die Sprünge."
Und ohne große Umschweife, ging ich nun schlicht vor ihr in die Hocke. Carina selbst war in dieser Situation einigermaßen hilflos, denn sie hatte immer noch ihren vollen Kaffeebecher in der Hand. Ehrlich gesagt hatte ich aber kein Interesse daran, sie so schnell aus dieser Lage zu erlösen und ging es daher doch sehr langsam an. Entsprechend zog ich erstmal die Reißverschlüsse auf den Innenseiten beider Schuhe herunter. Und ich weiß auch nicht, bisher hatte ich dieses Gefühl beim Schuhklau nicht gehabt und es ist mir ehrlich gesagt auch ein wenig peinlich das zuzugeben. Aber jetzt, wo sie so mit geöffneten Schuhen vor mir stand, hätte ich ihr am liebsten über die Knöchel gestreichelt. Andererseits war ich doch in Sorge, dass es sie kitzeln könnte und sie aus Versehen den Kaffee über mich kippt. Daher ließ ich das und machte vorsichtig weiter. Ich hob langsam mit der einen Hand ihr rechtes Bein an und griff mit der anderen nach der Ferse ihres Schuhs. Auch beim Ziehen war ich sehr behutsam und nahm auch hier einen deutlichen Unterschied im Vergleich zum letzten Mal als ich ihr diese Schuhe ausgezogen hatte wahr. Damals war es schon leicht gewesen, aber jetzt glitt ihr Fuß wirklich ohne jeden Widerstand aus dem Schuh. Den stellte ich nun hinter mich und Carina stellte ihren nun schuhlosen Fuß auf dem Boden ab. Sie schwankte kurz, verschüttete dabei aber nichts. Ich schaute kurz zu ihr hoch und sah, dass sie mittlerweile vollends rot im Gesicht war. "Lotte, bitte nicht", flüsterte sie. "Schon nicht ohne, so ein Schuhklau mitten in der Hochschule, oder?", erwiderte ich nur und hob nun ihr linkes Bein an. Auch hier streifte ich ihr den entsprechenden Schuh vorsichtig ab. Tja, und dann war es soweit: Carina war mal wieder schuhlos. :)
Aber auch wenn es nicht das erste Mal war, fühlte es sich doch in vielerlei Hinsicht anders an.
Zum einen natürlich für Carina selbst, denke ich. Klar, am Montag war sie auch in der Hochschule schuhlos gewesen. Aber das war von der Stimmung und Grundsituation her etwas ganz anderes gewesen. Das hier hingegen war unser ganz normaler Hochschulalltag. Aus den vorigen Erlebnissen wussten wir ja bereits, dass es ihr schuhlos in der Öffentlichkeit am peinlichsten ist. Aber ich denke gerade diese Form der "Hochschul-Öffentlichkeit" zeigt bei ihr die größte Wirkung. Allein schon deswegen, weil man halt auch zukünftig noch viel Zeit mit den Kommilitonen verbringen wird. Und wenn ihr euch an das See-Erlebnis zurückerinnert, war Carina damals schon in Sorge, einen "Ruf" zu entwickeln.
Ehrlich gesagt fühlte es sich aber auch für mich anders an, gerade auch im Vergleich zu den bisherigen Situationen, in denen ich ihr die Schuhe ausgezogen hatte. Vielleicht liegt es daran, dass ich diesmal viel mehr das Gefühl hatte, sie in eine für sie extreme Situation gebracht zu haben. Sie saß mittlerweile im Knick der Eckbank, zwischen Maren und mir. Ich hatte das Gefühl, sie wollte sich noch etwas kleiner machen, als sie es ohnehin schon ist und wirkte alles in allem äußerst peinlich-berührt. Einmal zog sie auch hier wieder kurz einen Teil ihrer Haare vor die eine Wange, um ihre Rötung zu verbergen. Ihre Beine hatte sie auch unter die Eckbank gezogen, um sie vor Blicken zu schützen.
Ihre ganze Reaktion erinnerte mich doch sehr stark an meine eigene damals. Und im Ergebnis waren meine eigenen Gefühle daher doch sehr widersprüchlich. So verschämt wie sie da zwischen uns saß, hatte ich (ich weiß wirklich nicht, wie ich das besser beschreiben soll) einfach das sehr grundlegende Bedürfnis, sie beschützen zu wollen. Auf der anderen Seite wollte ich sie aber dennoch weiter in Verlegenheit bringen. Aber auch hier war ich wieder zwiegespalten. Anhand ihrer bisherigen Reaktion war glasklar, das ihr das hier gerade peinlich ist. Aber ich weiß immer noch nicht, ob das für sie eher diese positive Peinlichkeit ist, die ich dabei empfinde oder halt eher eine negative Peinlichkeit oder vielleicht auch etwas völlig anderes, irgendwo dazwischen. Und natürlich will ich Carina nicht verletzen! Daher war ich vor allem am Anfang besorgt, dass wir zu weit gehen könnten.
Vor allem an zwei Dingen orientierte ich mich daher. Das eine war der Gesamteindruck, den Carina machte. Klar, man sah ihr an, dass sie schon sehr peinlich-berührt war, aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass sie gleich in Tränen ausbricht. Auch hatte sie bisher nicht die Nerven verloren und war laut geworden oder sowas in die Richtung. Zum anderen orientierte ich mich an Maren. Denn die hat tendenziell einen wesentlich neutraleren Blick auf diese ganze Schuhklausache als ich selbst. Und die stichelte tatsächlich leicht gegen Carina, während ich ihr eher gut zuredete. :)
Nach ein paar Minuten kamen auch Max und Lukas dazu. Carina schreckte da doch ein wenig auf, aber ich meinte direkt zu ihr: "Entspann dich, die wissen schon bescheid." Ich bin mir nicht sicher, ob sie das wirklich beruhigte oder eher stärker verunsicherte. Die Jungs hingegen konnten sich schon beim Näherkommen ein Grinsen nicht verkneifen. Wir hatten die beiden ehrlich gesagt auch schon gestern mit ins Boot geholt. Daher wussten sie bereits, was in dieser Pause noch passieren würde.
Sie setzten sich jetzt erstmal zu uns und machten sich einen Spaß daraus, Carina zwar nicht explizit auf ihren Zustand anzusprechen, aber immer wieder Wörter in ihre Sätze einzubauen, in denen quasi das Wort "Schuh" steckt und dieses dann sehr zu betonen, etwa "Hoch-schuh-le" oder "Schuh-bacca" (wir kamen irgendwie auch auf Star Wars und eigentlich gings um Chewbacca). Das war an und für sich schon witzig. Aber ich hatte immer noch das Gefühl, dass Carina diesen Anfangsschock noch nicht ganz überwunden hatte.
Dennoch schlug ich vor aufzubrechen, damit wir auf jeden Fall vor dem nächsten Dozenten beim Kursraum sind. Die anderen waren einverstanden, Carina auch.
Tja, und dann taten wir, was wir im Vorhinein schon mit den Jungs vereinbart hatten: Wir gaben ihnen Carinas Schuhe. Hintergedanke hierbei war meine Erfahrung vom Montag, dass es nochmal etwas Anderes ist, wenn die Schuhe sich in einem anderen Raum befinden. Schon das nahm Carina mit einem leichten Schock auf, aber das war noch nicht alles. Denn wir hatten mit den Jungs noch ein bisschen mehr ausgemacht und so meinte Max nun noch zu Carina: "Die bekommst du dann heute Abend wieder."
Da machte Carina doch große Augen und errötete nicht weiter, sondern wurde eher etwas blass. Sie meinte auch sofort, dass wir das nicht tun können. Aber die Jungs verabschiedeten sich trotzdem und gingen mit den Schuhen zurück zu ihrem eigenen Raum. Und es war schon irgendwie herzzerreißend, dass Carina ihnen erst instinktiv nachgehen wollte, es sich dann aber wegen der Abwesenheit ihrer Schuhe nicht traute.
Was mich aber auch da direkt wieder beruhigte: Genau wie die Jungs, wirkte auch Maren kein bisschen besorgt, sondern eher so, als könne sie sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen.
Daher entspannte auch ich mich jetzt merklich und fand Carinas Hilflosigkeit im Endeffekt, naja, eher irgendwie süß. :)
Dennoch neckte ich sie nicht so wirklich, sondern versuchte eher sie in dieser Lage zu unterstützen. Da es wirklich Zeit wurde aufzubrechen, meinte ich z.B. zu ihr "Tja, deine Schuhe sind wohl fürs Erste weg. Aber immerhin hast du ja noch uns beide.", legte ihr den Arm um die Schulter und fungierte beim Weg aus der Cafeteria noch etwas als Sichtschutz. Ich denke das war auch ganz gut so, denn alles in allem war sie auf dem Weg doch unsicher. Auch bei Betreten des Kursraums machte ich es nicht, wie sie damals und wies alle auf ihre Lage hin, sondern begleitete sie bis zum Platz. Maren machte auch niemanden darauf aufmerksam. Aber auch so dauerte es natürlich nicht lange, bis es den Leuten in unserem direkten Umfeld (also vor allem Leonie, Niklas und Dirk) auffiel. Aber da die Pause so gut wie rum war, kam so gut wie nichts an Kommentaren, sondern erstmal nur die überraschte Feststellung, dass sie ja keine Schuhe trägt.
Auch interessant für mich war, dass sie genau wie ich damals, vor der Frage gestanden hatte, wie sie sich am besten hinsetzt. In der Vergangenheit war ihre erste Wahl da meist der Schneidersitz gewesen. Aber wegen des Rocks schied diese Möglichkeit praktisch aus. Sie probierte dann erstmal etwas herum, löste es aber schließlich so, dass sie ihre beiden Füße eng beieinander auf den Boden stellte und ihre Tasche (und auch meine) davor positionierte.
Zu Beginn der Vorlesung wirkte Carina immer noch so, als wäre sie mit ihren Gedanken woanders, aber so nach und nach hatte ich schon den Eindruck, dass sie sich beruhigt.
Ich selbst ordnete auch nochmal etwas meine Gedanken.
Dass sie uns mit ihrem Outfit zu einem Schuhklau in der Hochschule hatte provozieren wollen, glaubte ich mittlerweile nicht mehr. Was ich mir aber noch vorstellen könnte, wäre, dass sie uns zu einer Revanche in der Bar hatte verleiten wollen. Schließlich hatte sie ja heute Morgen noch betont, dass sie das Outfit abends auch noch tragen wird. Andererseits kann es natürlich auch genauso gut sein, dass nichts davon zutrifft.
Ansonsten reflektierte ich nochmal Carinas Reaktion. So stark hatte ich sie nicht erwartet, insbesondere weil es für sie ja nicht das erste Mal ohne Schuhe war. Aber die Umstände spielen hier schon eine wichtige Rolle, denke ich. Bei dem See-Erlebnis war sie, während ich ihr die Schuhe ausgezogen hatte, auch sehr "offen" gewesen. Nur hatte sie es da dann relativ schnell geschafft, sich zu beruhigen und verspielter mit der Situation umzugehen. Heute hingegen dauerte dieser Moment der "Offenheit" (Ich weiß wirklich nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Im Seeerlebnis selbst habe ich es glaube ich als "ohne Fassade" bezeichnet. Das trifft es eigentlich ganz gut) wesentlich länger an.
In der Pause nach der zweiten Vorlesung war sie dann aber schon gefasster. Was auch gut war, denn Leonie, Niklas und Dirk waren an mehr Details interessiert. Carina meinte, es sei im Wesentlichen eine Retourkutsche für den Montag. In Anlehnung daran fragte Niklas, ob Carina dann erneut eine Aufgabe wird absolvieren müssen, um ihre Schuhe zurückzubekommen. Meine Antwort darauf war: "In gewisser Weise." :)
Carina wollte natürlich wissen, was sie würde tun müssen. Aber ich gab ihr nur wage Hinweise, z.B. dass es diesmal kein Zeitlimit geben wird und sie sich keine übertriebenen Sorgen machen soll. Ehrlich gesagt hatte ich selbst diese Parallele zu den Aufgaben vom Montag vorher nie gezogen. Es war ja auch davor schon quasi Tradition gewesen, dass es die Schuhe nicht einfach so zurückgibt. :)
Ebenfalls sehr lustig war, dass Carina erst jetzt realisierte, dass dieser Schuhklau an ihr keine spontane Aktion ist. :D
Dabei hätte sie das ja spätestens merken müssen, als Max und Lukas schon bescheid wussten. Dass das nicht der Fall war, spricht wohl auch sehr dafür, dass sie vorhin ziemlich durch den Wind war. :)
Was mir ansonsten noch auffiel: Aus der restlichen AG hat Carina zwar niemand darauf angesprochen, aber dennoch war ich mir zum Ende der Pause sicher, dass jeder es mitbekommen hat. Die Reihe hinter uns hatte ja eine gute Sicht auf sie und ich vermute, dass es sich von dort aus weiterverbreitet hat. Jedenfalls nahm ich doch einige verstohlene Blicke meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen in Carinas Richtung wahr, vor allem so kleine Seitenblicke, wenn jemand den Raum verließ oder wieder hereinkam.
Nach der Pause folgte die letzte Vorlesung. Und hier hatten wir wieder mehr Glück mit dem Dozenten. Schließlich war es die letzte Vorlesung vor dem langen Wochenende und er hat dann schon gegen 12.30 Uhr Feierabend gemacht.
Die meisten unsere Kommilitonen hatten es dann auch recht eilig ins Wochenende zu starten, aber wir drei ließen uns doch viel Zeit mit dem Zusammenpacken. Wir verabschiedeten uns auch schon mal von den dreien aus der Reihe vor uns, trödelten aber noch etwas weiter und waren schließlich die Letzten im Raum. Das war von mir auch so beabsichtigt gewesen, um es auch nicht zu peinlich für Carina zu machen. Schon am Montag hatte sie sich vor dem (teilweise) schuhlosen Rückweg ja sehr geziert und ich bin ja doch immer etwas in Sorge zu übertreiben.
Allein mit uns im Raum war Carina auch wieder selbstbewusster und wollte wissen, wie es jetzt weitergeht. Ich antwortete ihr: "Naja, das war unsere letzte Vorlesung für heute. Also gehen wir zurück ins Wohnheim, nehme ich an."
"So?", fragte Carina zurück und deutete an sich herab.
"Du weißt doch selbst, dass wir deine Schuhe nicht haben. Also. fürchte ich, dass dir nichts anderes übrigbleibt."
Carina haderte dennoch sehr mit der Situation und argumentierte vor allem damit, dass ihre Strumpfhose auf dem Rückweg kaputt gehen würde und sie schon deshalb partout dagegen ist.
Hier war ich einmal mehr froh, dass Maren dabei war, die mich an etwas erinnerte, was ich schon längst wieder vergessen hatte: Meinen morgendlichen Abstecher in Carinas Zimmer. :)
Wie gesagt, hatten wir auf mehrere Eventualitäten vorbereitet sein wollen. Und die letzten Tage hatte es häufiger mal geregnet. Daher hatten wir schon gestern nach einem Weg gesucht, wie wir Carina auch bei Regen den Weg zurück zum Wohnheim ohne Schuhe absolvieren lassen könnten. Unsere Lösung hierfür waren Carinas Hausschuhe gewesen (https://www.deichmann.com/de-de/p-m01671707/01671707 kommt ganz gut hin, nur in weiß). Die hatte sie eigentlich nur in den ersten Wochen im Wohnheim getragen, aber da wir anderen einfach auf Socken liefen, war sie irgendwann auch dazu übergegangen. Dennoch standen die natürlich weiterhin bei ihr im Zimmer. Unser Notfallplan für Regen wäre dann gewesen, dass die ihre Fußsohle vor dem nassen Boden schützen. Aber natürlich konnten sie jetzt auch genauso gut ihre Strumpfhose vor Verschleiß schützen. :)
Carinas Blick war jedenfalls unbezahlbar, als ich ihre Hausschuhe aus meinem Rucksack holte und grinsend vor ihr auf den Boden legte: "Problem gelöst." :)
Carina selbst war ziemlich überrascht, dass ich heute Früh noch in ihrem Zimmer war. Aber vor allem war auch ihr klar, dass jetzt ihr Hauptargument flöten gegangen war. Dennoch sträubte sie sich noch etwas, bevor sie schließlich doch nachgab und in die Hausschuhe schlüpfte.
Maren und ich konnten uns da beide ein Lachen nicht verkneifen, aber das Gesamtpaket war einfach viel zu niedlich. Auch dass Carina jetzt ziemlich empört zu uns schaute, verstärkte diesen Eindruck eher. :)
Alles in allem wirkte aber auch sie jetzt wieder verspielter und weniger panisch. Entsprechend durfte sie sich auf dem Rückweg jetzt auch mehr Neckereien von uns anhören (Die meisten davon gingen in die Richtung, dass sie doch eigentlich gar keine Straßenschuhe mehr braucht). Zurück auf unserem Flur, zeigte sie uns dann auch demonstrativ die kalte Schulter und verschwand direkt in ihrem Zimmer.
Maren und ich hingegen tauschten uns in der Küche über das Geschehene aus. Wir waren beide sehr zufrieden damit, wie es gelaufen war und entwickelten unseren Revancheplan jetzt sogar noch etwas weiter. Denn der Rückweg zum Wohnheim hatte Maren auf eine sehr naheliegende Idee gebracht. :)
Aber dazu später mehr.
Wir beide kochten jetzt erstmal, auch für Carina. Wir aßen dann auch zu dritt in der Küche. Natürlich kamen wir dabei relativ schnell auf das Geschehene zurück. Carina wollte vor allem wissen, ob wir beide jetzt quitt sind, was ich mit "Aus meiner Sicht schon" beantwortete. "Gut", meinte Carina dazu und gab zumindest kleine Einblicke in ihr Innenleben. Sie erzählte z.B., dass das heute etwas ganz anderes für sie gewesen war, als am Montag. Ich fragte sie auch nochmal explizit, ob sie mir jetzt "böse ist". Aber sie meinte, es sei ja im Grunde nur die Reaktion auf ihren eigenen Schuhklau an mir gewesen und daher ok für sie.
Nach dem Essen gingen wir alle auf unsere Zimmer. Ganz witzig war aber, dass es keine 5 min. dauerte bis Carina bei mir klopfte. Sie wollte wissen, ob sich jetzt eigentlich irgendwas an unseren Plänen für nächste Woche geändert hat. Ich versicherte ihr, dass das nicht der Fall ist. Das freute sie natürlich sehr. Sie fragte mich auch, ob sie später in der Bar ihre Schuhe dann einfach so wiederbekommen wird oder ob da noch eine Aufgabe auf sie zukommt. Ich meinte, eine Kleinigkeit käme da schon noch auf sie zu. Und auch wenn sie sehr neugierig war, schaffte ich es standzuhalten und nichts auszuplaudern. Alles andere wäre auch Maren gegenüber nicht fair gewesen.
Als Treffpunkt für unseren Aufbruch in die Stadt hatten wir drei unsere Küche, 17 Uhr ausgemacht.
Maren und ich waren aber schon etwas früher dort und warteten auf Carina. Ihr Outfit war dasselbe wie heute Morgen, nur jetzt mit ihren Reebok-Sneakern an den Füßen.
Da Maren und ich mit einem ziemlichen Grinsen in der Küche standen, fragte sie auch direkt, ob irgendwas ist. Maren antwortete ihr dann: "Nun ja, Carina, vorhin auf dem Rückweg von der Hochschule haben wir dir doch schon gesagt, dass du eigentlich keine Straßenschuhe brauchst - wo du doch diese schicken Hausschuhe hast." Carina brauchte einen Moment bis der Groschen fiel und wir erklärten ihr auch nochmal, was genau wir von ihr erwarten: Sie sollte ihre Sneaker gegen die Hausschuhe wechseln und den Weg zur Bar so bestreiten. Nur dann würde sie ihre Chelsea Boots dort auch wiederkriegen. Carina stellte sich natürlich erstmal wieder quer. Aber wir machten ihr doch sehr deutlich, dass sie entweder freiwillig ihre Schuhe wechseln kann oder wir das halt für sie übernehmen. :)
Sie argumentierte dann auch, dass ich vorhin doch gemeint habe, wir seien quitt. Nur meinte Maren, dass sie zwei wegen Montag ja auch noch etwas offen hätten. Außerdem klärte sie Carina auch darüber auf, dass das gewissermaßen ein Vorgeschmack darauf ist, was sie erwartet, wenn sie versuchen sollte, ihr nächste Woche die Schuhe zu klauen.
Diese Ansage überraschte Carina erst, aber dann lächelte sie selbst irgendwie ziemlich durchtrieben (habe kein besseres Wort dafür) und meinte: "Also gut, Maren, wenn du es so haben willst."
Auf diese Reaktion hatte Maren nicht wirklich gehofft und entgegnete seufzend: "Ich will doch eigentlich nur meine Ruhe."
"Das hättest du dir wohl früher überlegen sollen", erwiderte Carina trotzig und verschwand jetzt nochmal in ihrem Zimmer.
Kaum waren Maren und ich allein, meinte diese zu mir, dass es wohl doch nicht so klug gewesen sei, diese Ansage zu machen. Ich stimmte ihr zu. Denn es war klar, dass Carina jetzt eher noch motivierter war, nächste Woche aktiv zu werden.
Carina brauchte länger in ihrem Zimmer als erwartet und ich war schon etwas enttäuscht als sie wieder herauskam. Zwar trug sie die Hausschuhe, hatte aber Rock und Strumpfhose gegen Jeans und dunkelblaue Socken ersetzt. Dennoch war es alles in allem ein sehr zufriedenstellender
Anblick. :)
Auf den ersten Metern gab sie sich noch sehr taff, gerade auch um sich Maren gegenüber keine Blöße zu geben. Aber spätestens als die S-Bahn am Haltepunkt einfuhr, bröckelte diese Fassade ein gutes Stück weit dahin. Die S-Bahn selbst war einigermaßen voll und wir standen, mussten aber ohnehin nur eine Station fahren. Wir kamen direkt auf Gleis 1 an und konnten daher über einen Seitenweg direkt vom Bahnsteig in die Fußgängerzone. Hier warteten wir erst noch kurz auf Max und Lukas, die sich freuten uns zu sehen. :)
Sie fragten, ob Carina ihre Schuhe jetzt direkt wiederbekommen soll oder erst in der Bar. Eigentlich hatten wir uns auf die Bar geeinigt. Aber da Maren mittlerweile eingesehen hatte, dass sie Carina nicht wird abschrecken können, entschied sie quasi als Geste des guten Willens, dass sie die direkt jetzt wiederbekommen soll. Ich war damit einverstanden und Carina war auch merklich erleichtert, bedankte sich sogar nochmal bei Maren.
Passiert ist dann nichts mehr, außer das wir fünf einen schönen Abend miteinander hatten. :)

Puh, es war echt viel Schreibarbeit, diese vier Erlebnisse zu Papier zu bringen. Aber es hat mir selbst auch großen Spaß gemacht. Es hilft mir selbst dabei, die Dinge nochmal zu ordnen. Außerdem bin ich natürlich auf Rückmeldungen gespannt! :)
Zudem hat es sich jetzt mit dem langen Wochenende tatsächlich sehr gut angeboten, vor allem auch, da das Wetter nicht so gut war. Carina und Maren sind aktuell beide noch bei ihren Eltern, kommen aber noch im Laufe des Abends zurück. Die Sockenbestellungen für die zwei sind mittlerweile auch angekommen. Ich habe die noch als Geschenk verpackt und den beiden vor die Zimmertür gelegt. :)
Maren meinte, sie hat noch ein Paar Chucks bei ihren Eltern stehen. Mal sehen, ob sie die jetzt tatsächlich mitbringt. Ansonsten bin ich mal gespannt, was die neue Woche so bringt. Eins kann ich aber auch direkt sagen: Direkt am Montag werden wir wohl nichts unternehmen. Aber wie auch immer, ich halte euch auf dem Laufenden. :)

LG Lotte
 Re: Meine Revanche 30.05.2022 (09:10 Uhr) Christian
Hallo Lotte,

Erstmal ein großes Lob für deine Erlebnisse.  Man könnte echt meinen das man dabei wäre.
Wenn Ich die Zeit finde, und Interesse besteht, könnte ich auch mal das ein oder andere Erlebniss schreiben.

Würde es dich denn auch mal reizen verschiedene Socken anzuziehen? Wie vom Dedoles.de oder so?

Gruß Christian
 Re: Meine Revanche 30.05.2022 (09:16 Uhr) Christian
Hallo Lotte,

Erstmal ein großes Lob für deine Erlebnisse.  Man könnte echt meinen das man dabei wäre.
Wenn Ich die Zeit finde, und Interesse besteht, könnte ich auch mal das ein oder andere Erlebniss schreiben.

Würde es dich denn auch mal reizen verschiedene Socken anzuziehen? Wie vom Dedoles.de oder so?

Gruß Christian
 Re: Meine Revanche 01.06.2022 (22:35 Uhr) Charlotte
Hallo Christian,

Dankeschön :)
Ich denke, das Forum könnte von weiteren Erlebnissen nur profitieren, also nur zu! Wäre ja auch mal interessant, so etwas aus männlicher Perspektive zu lesen. :)
Zu den verschiedenfarbigen Socken: Lustig, dass du Dedoles ansprichst. Auf die waren Carina und ich auch gestoßen, als wir nach Socken für Maren gesucht haben. Wir fanden die beide aber etwas zu abgedreht, gerade wenn das Muster des einen nicht mehr wirklich viel mit dem Muster des anderen zu tun hat.
Darüber mal selbst verschiedenfarbige zu tragen, habe ich bevor du gefragt hast noch nie wirklich nachgedacht. Ehrlich gesagt würden mich da viele Kombinationen nicht reizen, denke ich. Was ich mir noch gut vorstellen kann, ist wenn es dennoch einigermaßen dezent ist und die Socken zueinander passen. Ich mach mal ein Beispiel: Ich habe mehrere Paare, die eine Grundfarbe haben und dann mit schmalen Ringeln in einer anderen Farbe gemustert sind. Eins davon ist dunkelblau mit weißen Ringeln und ein anderes hat die Farben gerade vertauscht. Das könnte ich mir ganz gut vorstellen, das untereinander zu mischen, weil es bei beiden die exakt gleiche Musterung ist und die exakt gleichen Farbtöne sind. Das auszuprobieren würde mich tatsächlich mal reizen. Aber alles was darüber hinausgeht, würde ich eher nicht mehr als ästhetisch empfinden.

An die anderen: Ich bin zeitlich gerade etwas knapp, daher werde ich erst nach und nach dazu kommen zu antworten. Aber hier schonmal Danke für die netten Rückmeldungen! :)
Sobald ich die Zeit finde, werde ich auch von heute berichten. Soviel kann ich schonmal sagen: Marens Chucks haben ihr nicht viel gebracht. :D
@Alex: Ich habe deinen Beitrag gelesen und wollte dir einfach schonmal schreiben, dass du mir auf jeden Fall nicht zu nahe getreten bist. Ich würde auch nicht sagen, dass du meine Erlebnisse "falsch gelesen" hast. Eher im Gegenteil, denn die Fragen, die du aufgeworfen hast, stelle ich mir selbst auch. Offen gesagt, sieht es aktuell doch einigermaßen chaotisch in mir aus. Ich werde dir auf jeden Fall auch noch ausführlicher antworten. Nur das wollte ich schonmal loswerden.

LG Lotte
 Re: Meine Revanche 02.06.2022 (02:20 Uhr) kin865 (Kinja)
Lotte,

Ich habe ein Beispiel aus dem wirklichen Leben aus der Perspektive eines Mannes, das ich teilen kann, da es vorgeschlagen wurde. Dieses Mädchen, Leslie, war eine, die ich kannte, in die ich aber nicht verknallt war, aber sie hat diese Gelegenheit geschaffen, die Schuhe waren süß und sie war eine Schuhspielerin und Schuhentfernung. Meine Beobachtung ist, dass sie ziemlich ahnungslos war und nie angedeutet hat, dass sie mich verdächtigte, irgendetwas zu tun. Es gab einen Punkt, an dem sie dachte, der Schuh sei verloren gegangen, und ich werde über ihre Reaktion sprechen.

Der Schuh war eine Sandale mit flachem Absatz, einem Kreuzriemen an den Zehen und einem Slingback. Sie waren nicht braun oder lederartig, sondern eher von einer klaren Farbe mit einem bläulichen Farbton. Die Slingbacks waren gedehnt, sodass sie oft wie eine Rutsche flatterten, und sie entfernte sie, wenn sie viel saß. All dies hat mich dazu verleitet, bei der Gelegenheit etwas zu tun.

Während des Mittagessens saßen wir vielleicht zu viert in einem kleinen Raum mit ein paar bequemen Stühlen (man findet sie vielleicht in einem Haushalt) und zwei Computern, die ein Freund und ich für ein Programm benutzten, das wir schrieben. Wir waren alle in einem selbstgesteuerten Kurs und Computerprogrammierung war eines meiner Studien. Mein Computer befand sich neben einem der bequemen Stühle, auf die ich hinweisen muss, dass sie ein abnehmbares Kissen und einen Rock auf der Unterseite hatten, die fast den Boden berührten. Leslie hatte ihre Sandalen ausgezogen und ihre Füße in den Stuhl gesteckt. Während niemand hinsah, schob ich eine ihrer Sandalen unter den Stuhlrock. Ein paar Minuten, bevor die Glocke läuten würde, um zum Unterricht zu gehen, löste sie ihre Beine und ging, um ihre Schuhe wieder anzuziehen, und sah nur einen. (Hier war sie ziemlich ahnungslos und hätte ich nicht nachgegeben, wäre sie ohne Schuh gewesen.)

Sie stellte sich auf den Boden und fing an, unter dem Stuhl nach ihrem Schuh zu suchen, ohne hinzusehen. Ich habe zugestimmt, ihr zu helfen. Ich konnte ihren Schuh unter dem Stuhl hervorziehen, ohne dass sie es sah, und legte ihn unter das Stuhlkissen. Hätte ich nichts anderes getan, bin ich mir nicht sicher, ob sie dort nachgesehen hätte. Sie setzte sich hin und begann darüber nachzudenken, dass sie mit einem Schuh in die 5. Stunde gehen musste und fragte sich, wer ins Zimmer gekommen war und ihren Schuh genommen hatte - ohne uns drei schon dort zu beschuldigen. Kurz vor dem Klingeln kam sie wieder auf den Boden und ich beschloss, den Schuh unter dem Kissen hervorzuziehen und ihn hinter den Stuhl zu stellen, als ob er ganz unter und nach hinten geschoben wäre. Ich musste ihr zeigen, wo es war, und sie zog hastig ihren Schuh an, als es klingelte. Ich glaube fest daran, dass sie diesen Raum mit einem Schuh verlassen hätte, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Wäre sie später zurückgegangen und hätte unter das Kissen geschaut - wird es nie erfahren? Irgendjemand hätte es wahrscheinlich irgendwann gefunden.

Ich teile dies, um hinzuzufügen, dass ich überrascht bin, dass sich Ihre männlichen Freunde / Klassenkameraden nicht mehr beteiligt haben - das kann sich ändern, wenn sie sich dabei wohl fühlen. Das wird eine völlig neue Dynamik einleiten. Vermuten Sie, dass einer Ihrer männlichen Freunde in Ihren Geschichten in einen von Ihnen verknallt ist? Es ist möglich, dass sie sich dann mehr auf das Schuhspiel einlassen.

Mit freundlichen Grüßen,
Kinja

ENGLISH VERSION:

I have a real life example from a guy's perspective to share since it was suggestsed. This girl, Leslie, was one I knew but did not have a crush on, but she created this opportunity, the shoes were cute and she was a shoe player and shoe remover. My observation is that she was pretty oblivious and never indicated she suspected me doing anything.  There was a point where she thought the shoe was lost and I will talk about her reaction.

The shoe was a flat heeled sandal with a cross strap across against her toes and a slingback.  They were not brown or leather but more of a clear color with a blueish hue. The slingbacks were stretched, so it often flapped like a slide and she removed them when seated a lot.  All of the above is what tempted me to do something given the opportunity.

During lunch, there were maybe four of us in a small room with a couple of comfortable chairs (one's you might find in a home) and two computers that a friend and I were using for a program we were writing.  We were all in a self-paced class and computer programming was one of my studies.  My computer was next to one of the comfortable chairs which I need to point out had a removable cushion and skirt on the bottom that almost touched the floor. Leslie had taken off her sandals and tucked her feet in the chair. While no one was looking I pushed one of her sandals under the chair skirt. A few minutes before the bell was going to ring to go to class, she untucked her legs and went to put her shoes back on and saw only one.  (This is where she was pretty oblivious and had I not relented, she would have been without a shoe.)

She got on the floor and started feeling under the chair for her shoe without looking. I agreed to help her.  I was able to pull her shoe out from under the chair without her seeing it and placed it under the chair cushion.  Had I done nothing else, I am not sure she would have looked there.  She sat down and began to ponder that she was going to have to go to 5th period with one shoe and wondered who had come into the room and took her shoe - not accusing the three of us already there. Right before the bell she got on the floor again and I decided to pull the shoe out from under the cushion and put it behind the chair as if it was pushed all the way under and out the back.  I had to point it out to her where it was and she hurriedly put on her shoe as the bell rang.  I fully believe she would have left that room with one shoe had I not intervened.  Would she have gone back later and looked under the cushion - will never know?  Someone would have eventually found it probably.

I share this to add that I am surprised your guy friends / classmates have not gotten more involved - that may change if they feel comfortable doing so.  That will introduce a completely new dynamic.  Do you suspect any of your guy friends in your stories have a crush on any of you?  It is possible that if they do they wil get more involved in the shoe game.
 Re: Meine Revanche 02.06.2022 (17:55 Uhr) Alex
Hi Lotte,

Das klingt tatsächlich so, als hättest du dann einiges zum Nachdenken. Ich weiß, dass das anstrengend und einschüchternd sein kann, aber hoffentlich ist es zugleich auch aufregend und schön für dich. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass sich für dich alles in eine sehr positive Richtung entwickelt. Ich würde mich sehr freuen, weitere Gedanken von dir zu hören, aber denk daran, dass du es auch niemandem schuldig bist, hier Dinge zu posten.

LG Alex

PS: Was die verschiedenfarbigen Socken angeht, würde ich deiner Meinung zustimmen. ;-)

> Hallo Christian,
>
> Dankeschön :)
> Ich denke, das Forum könnte von weiteren Erlebnissen nur
> profitieren, also nur zu! Wäre ja auch mal interessant,
> so etwas aus männlicher Perspektive zu lesen. :)
> Zu den verschiedenfarbigen Socken: Lustig, dass du
> Dedoles ansprichst. Auf die waren Carina und ich auch
> gestoßen, als wir nach Socken für Maren gesucht haben.
> Wir fanden die beide aber etwas zu abgedreht, gerade wenn
> das Muster des einen nicht mehr wirklich viel mit dem
> Muster des anderen zu tun hat.
> Darüber mal selbst verschiedenfarbige zu tragen, habe ich
> bevor du gefragt hast noch nie wirklich nachgedacht.
> Ehrlich gesagt würden mich da viele Kombinationen nicht
> reizen, denke ich. Was ich mir noch gut vorstellen kann,
> ist wenn es dennoch einigermaßen dezent ist und die
> Socken zueinander passen. Ich mach mal ein Beispiel: Ich
> habe mehrere Paare, die eine Grundfarbe haben und dann
> mit schmalen Ringeln in einer anderen Farbe gemustert
> sind. Eins davon ist dunkelblau mit weißen Ringeln und
> ein anderes hat die Farben gerade vertauscht. Das könnte
> ich mir ganz gut vorstellen, das untereinander zu
> mischen, weil es bei beiden die exakt gleiche Musterung
> ist und die exakt gleichen Farbtöne sind. Das
> auszuprobieren würde mich tatsächlich mal reizen. Aber
> alles was darüber hinausgeht, würde ich eher nicht mehr
> als ästhetisch empfinden.
>
> An die anderen: Ich bin zeitlich gerade etwas knapp,
> daher werde ich erst nach und nach dazu kommen zu
> antworten. Aber hier schonmal Danke für die netten
> Rückmeldungen! :)
> Sobald ich die Zeit finde, werde ich auch von heute
> berichten. Soviel kann ich schonmal sagen: Marens Chucks
> haben ihr nicht viel gebracht. :D
> @Alex: Ich habe deinen Beitrag gelesen und wollte dir
> einfach schonmal schreiben, dass du mir auf jeden Fall
> nicht zu nahe getreten bist. Ich würde auch nicht sagen,
> dass du meine Erlebnisse "falsch gelesen" hast. Eher im
> Gegenteil, denn die Fragen, die du aufgeworfen hast,
> stelle ich mir selbst auch. Offen gesagt, sieht es
> aktuell doch einigermaßen chaotisch in mir aus. Ich werde
> dir auf jeden Fall auch noch ausführlicher antworten. Nur
> das wollte ich schonmal loswerden.
>
> LG Lotte
 Re: Meine Revanche 31.05.2022 (22:32 Uhr) Katharina
Hallo Lotte,

auch ich kann mich - nachdem ich hier schon ein paar Wochen mitgelesen habe - nur anschließen: Deine Berichte sind wirklich sehr gut nachvollziehbar und dadurch interessant. Ich fühle mich dadurch an meine Schulzeit erinnert, in der vor allem wir Mädels häufiger ohne Schuhe dagesessen haben, etwa in den Freistunden. Die Jungs waren da nicht sehr zimperlich. Im Studium ist das bei mir dann allerdings seltener geworden. Wir haben uns damals auch häufig bei Leuten zuhause getroffen, wo sowieso die Schuhe ausgezogen werden mussten. Das scheint bei euch ja eher anders zu sein. ;-)

Ich habe aber vor allem eine Erfahrung, von der du gar nicht berichtet hast: Gerade in der Schule wurden uns (ich meine damit besonders die Mädels) gerne auch mal die Fußsohlen gekitzelt, das ist nicht selten vorgekommen. Wenn ich daran denke, läuft mir heute noch eine leichte Gänsehaut den Rücken runter, ich bin wirklich sehr arg kitzelig unter den Füßen. Damals habe ich es so wahrgenommen, wie es Alex hier auch schon beschrieben hat.das wirkte auf mich manchmal schon wie ein Flirtversuch der Jungs. Gab/gibt es das bei euch gar nich? Wenn man schon auf Socken ist, ist das doch die ideale "Gelegenheit" zum Füßekitzeln (ich gebe zu, ich bin da selbst nicht ganz unschuldig :-D ).

Liebe Grüße, es würde mich freuen, von dir/euch zu lesen
Katharina
 Re: Ein Abend am See 29.05.2022 (18:03 Uhr) Fragestellerin
Hallo Lotte,

tolle Geschichten! Öffnest du eigentlich deine Schnürsenkel immer bevor du die Schuhe ausziehst oder kannst du sie auch ausziehen ohne die Schnürsenkel zu öffnen?

LG
 Re: Ein Abend am See 29.05.2022 (20:23 Uhr) Charlotte
Hi,

das ist bei mir immer ein Prozess :)
Wenn ich mir Schuhe neu kaufe, mache ich es in der Anfangszeit eigentlich immer so, dass ich die Schnürsenkel aufmache, bevor ich die Schuhe ausziehe. Irgendwann kommt dann aber doch meist der Punkt, wo ich dazu zu bequem bin und ich die Schnürsenkel nicht mehr öffne und einfach rausschlüpfe. Die Adidas-Sneaker zum Beispiel habe ich schon länger, da öffne ich die Schnürsenkel mittlerweile nicht mehr, bevor ich die ausziehe. Die anderen von New Balance sind noch relativ neu, die öffne ich tatsächlich meistens, bevor ich sie ausziehe.

LG Lotte
 Re: Ein Abend am See 30.05.2022 (04:15 Uhr) kin865 (Kinja)
Lotte,

Wow, viele gute Geschichten! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, sie alle aufzuschreiben.

Meine Hauptmitnahme ist, dass Sie und Carina und Maren den Schuhklau als Ablenkung, ein lustiges Spiel, etwas spielerisch halten. Dies wird es auf lange Sicht länger am Laufen halten, als wenn Sie bösartiger wären.

Sie dehnen die Dinge ein wenig aus, verursachen aber immer noch ein ziemlich geringes Risiko. Es gibt mehr Ein-Schuh-Situationen in diesen Geschichten, aber ich bin mir nicht sicher, ob es für Sie einen großen Unterschied zwischen einem und zwei Schuhen gibt.

Indem ich Carina bei Regen ein Paar Ersatzschuhe mitbrachte, war das auf jeden Fall freundlich. Das war eine nette Geste.

Carina den Streich zu spielen, war ziemlich gut gespielt. Obwohl sie in einem Schuh zurückgehen musste, wusste sie, dass er nicht verloren war und dass sie ihn zurückbekommen würde. Hätten Sie sich nach den 10 Minuten nicht bei ihr gemeldet, wäre das schlimmer für sie gewesen. Hätten Sie den Schuh zum Beispiel auf dem Sims gelassen - nicht sicher, ob es eine Chance gegeben hätte, wenn er über Nacht dort gelassen worden wäre.

Es scheint, als würde Maren nicht nur beim Verlust helfen, sondern auch Teil des Spiels sein. Ich bin mir nicht sicher, ob es ihr gereicht hätte, ihre Schuhe aus dem Fenster geworfen zu haben, damit sie sie holen könnte oder nicht. Das hängt von der Bodensituation ab. Wenn es nur gemähtes Gras wäre, ist das keine Herausforderung, aber wenn es Hindernisse wie ein belebtes oder hohes Gras oder andere Merkmale gegeben hätte, die sie dazu bringen würden, genauer hinzuschauen, hätte sie eine ebenso faire Aufgabe für Sie und Carina gehabt.

Eigentlich war Ihre Aufgabe einfach, aber es gab ein gewisses Risiko. Was wäre, wenn der Hausmeister irgendwohin musste, wenn Sie Ihren Schuh holen wollten, und im schlimmsten Fall, wenn er früher nach Hause gegangen wäre und Ihren Schuh im Zimmer eingeschlossen hätte.

Klingt so, als würden Sie und Ihre Freunde nicht aufhören, sich gegenseitig die Schuhe zu stehlen, und wir freuen uns alle auf zukünftige Geschichten.

Mit freundlichen Grüßen,
Kinja

ENGLISH:

Lotte,

Wow a lot of good stories! Thanks for taking the time to write them all down.

My main take away is that you and Carina and Maren are keeping the shoe stealing as a diversion, a fun game, somewhat playful.  This in the long run will keep it going longer than if you were more malicious about it.

You are stretching things a bit but still causing pretty low risk.  There are more one shoe situations in these stories but not sure there is much difference for any of you between one shoe and two.

By bringing Carina a spare pair of shoes when it was raining that definitely kept things friendly.  That was a nice gesture.

Pulling the trick on Carina was pretty well played.  Even though she was made to walk back in one shoe she knew it was not lost and that she would get it back.  Had you not gotten back to her after the 10 minutes that would have been worse for her.  Had you left the shoe on the ledge for example - not sure there was any chance if could have fallen off if left there over night.

Seems like Maren is somewhat left out not only in helping in the loss but also in getting to be part of the game.  Not sure if having her shoes thrown out of the window for her to retrieve would have been enough for her or not.  That depends on the ground situation.  If it was just cut grass that is no challenge but if there were hazards like a busy or tall grass or other features to make her have to look harder that would have made her have an equally fair task to you and Carina.

Actually your task turned out easy but there was some risk.  What if the caretaker had to go somewhere when you went for your shoe and a worse case if he had gone home early and locked your shoe in the room.

Sounds like you and your friends are not going to stop stealing each others' shoes and we all look forward to any future stories.

Kind regards,
Kinja
 Re: Ein Abend am See 30.05.2022 (20:01 Uhr) Rens1234
Hallo Lotte,
Was für eine wunderbare Erfahrung, die Sie uns gegeben haben. Habe deine Geschichten genossen.
Schön zu lesen, wie du Carina zurückbekommen hast. Hast du keine Angst, dass sie sich wieder an dir rächen wird?
Obwohl das wieder schön für uns wäre. Obwohl ich die Idee habe, dass Sie es auch lustig und/oder spannend finden. Ich bin sehr gespannt, wie weit ihr gehen werdet und wie lange ihr euch gegenseitig rächen werdet.


Liebe Grüße,
Rens
 Re: Ein Abend am See 30.05.2022 (22:46 Uhr) Alex
Hi Lotte,

Zunächst einmal vielen, vielen, vielen Dank, dass du deine Erlebnisse so toll, lebensnah und detailliert beschrieben hast! Es hat unheimlich Spaß gemacht, alle zu lesen und ich bin sehr froh, dass wir uns hier austauschen können. Natürlich bin ich auch interessiert, wie es jetzt noch weitergeht, aber lass dir damit ruhig Zeit. ;-)

Ich werde jetzt aus zeitlichen Gründen nicht auf alle deine Fragen von meiner letzten Erzählung eingehen können und kann auch gerade nicht alles kommentieren und selbst all die Fragen stellen, die ich zu deinen Erlebnissen stellen möchte. Aber ich möchte auf einen der, aus meiner Wahrnehmung, zentralen Punkt eingehen. Dazu zunächst einmal eine Antwort auf eine deiner Fragen, nämlich wie ich den Schuhklau wahrnehme, zum Beispiel auch von den Jungs.

Ganz grundsätzlich lässt sich das aus meiner Sicht zunächst einmal nicht sagen, da es immer auch auf die Situation selbst ankommt, also auf die Grundstimmung und das drumherum. Oft ist es einfach nur ein (relativ) harmloser Spaß gewesen. Gerade mit Lina, retrospektiv aber auch mit einigen der Jungs, kann ich aber sagen, dass es oft auch mehr war, als das. In diesen Momenten hatten die Schuhklau-Erlebnisse für mich durchaus einen Flirt-Charakter. In meinem Erlebnisbericht von der Radtour ist das recht offensichtlich, denke ich. Aber auch in einigen Erlebnissen, die ich noch nicht berichtet habe, kann ich sagen, dass da die Jungs tätig geworden sind, weil sie vielleicht ein bisschen mehr wollten als nur meinen Schuh. So Neckereien als Flirt sind ja nichts ungewöhnliches, glaube ich, und in unserem Fall gehört da nun einmal das Schuhe ausziehen dazu.
Dabei meine ich nicht, dass es zwangsläufig eine im weiteren Sinne sexuelle Art von Intimität sein muss, eigentlich mehr eine emotionale, wie man sie auch mit engen Freunden haben kann. Aber wir haben beide, glaube ich, schon ein Gefühl der Verletzlichkeit beschrieben, das du auch mit der "Offenheit" nochmal ganz besonders hervorhebst. Ich würde es tatsächlich auch als eine Art der emotionalen Öffnung sehen, da man entweder eine Person in diese Position der Verletzlichkeit bringt oder selbst in diese gebracht wird. Das ist dann in dem Sinne schon ein recht intimer Moment (nochmal, mit intim muss nicht zwangsläufig Sexualität gemeint sein).
Dazu passt auch das gesamte Verhältnis von dir und Carina, so wie du es beschreibst. Ihr scheint euch dadurch schon auf eine gewisse Art näher zu kommen und gegenseitig unter die Oberfläche zu gehen. Natürlich ist das nur eine Ferndiagnose, aber mir scheint das gerade recht deutlich.
Wie genau diese Nähe dann aussieht, ist von außen relativ schwer zu beurteilen. Aber ich denke nicht, dass sie bei Carina aus einem Minderwertigkeitskomplex heraus entstanden ist. Ich denke, dann bekämt ihr andere Reaktionen, wenn ihr ihre Schuhe wegnehmt. Für mich ist relativ deutlich, dass sie diese Situationen auch selbst mit herbeigeführt hat. Gerade bei dem Erlebnis im Kursraum muss ihr absolut klar gewesen sein, wohin das führen würde. Ja, vielleicht war Alkohol im Spiel, aber meine Erfahrung mit dem ist, dass er eigentlich Leute eher dazu bringt, das zu tun, was sie tun wollen aber sich nüchtern nicht trauen. Und ja, es war ihr sicherlich peinlich, in dieser und anderen Situationen ohne Schuhe zu sein, aber das heißt nicht, dass sie es nicht trotzdem wollte. Ich habe Leute erlebt, die die Schuhe wirklich nicht geklaut haben wollen - die machen mit Sicherheit nicht die ganzen "Spielchen" mit, die ihr abgezogen habt. Und selbst wenn provozieren sie dann nicht weiter. Auch die rosa Socken und das Outfit bei deiner Revanche würde ich als eindeutige Hinweise sehen. Carina gefällt das durchaus, aber sie hat mit Sicherheit auch Angst, eben einen "Ruf" zu erlangen, vermutlich weil sie selbst die Gefühle seltsam findet und es sich, wie du ja zum Teil auch (und ich früher auch), selbst vielleicht auch nicht ganz eingestehen möchte. Hätte sie es doch so schlimm gefunden, hätte sie auch Maren nicht die Schuhe in der Bib abgenommen, da hatte sie ja selbst quasi gar keinen Grund zu und muss sich wiederum auch klar gewesen sein, dass zumindest eine Reaktion folgen kann.

Soweit bin ich mir relativ sicher. Der nächste Teil ist etwas spekulativer und ich möchte dir hier auf keinen Fall zu nahe treten. Aber so wie du über Carina schreibst, dass du ihren Knöchel streichen wolltest, dass du sie so süß findest und umgekehrt auch, dass sie dich zum Teil als süß beschrieben hat - ist es eventuell möglich, dass ihr ein bisschen mehr füreinander hegt als rein freundschaftliche Gefühle? Wie gesagt, ich möchte nichts "unterstellen", gerade da ich nun einmal selbst Präferenzen für andere Frauen habe und nicht den Eindruck erwecken möchte, dir oder euch irgendwas einzureden. Aber ich denke, nach dem Bericht ist es hoffentlich in Ordnung, mal nachzufragen, ob du die Möglichkeit in Betracht gezogen hast. Natürlich können auch enge Freundinnen ganz ähnliche Gefühle haben, vielleicht kam da was falsch bei mir an. Aber gerade auch das Erlebnis am See, ja eigentlich alle, haben bei mir halt gewisse "Signale" gesendet. Wie gesagt, nichts für ungut, wenn ich das einfach falsch gelesen habe. Zumindest weiß ich, dass es derartige Situationen geben kann, sie den Fall von mir und Lina. Und da komme ich eben wieder auf diesen Flirt-/Intimitäts-Charakter zurück. Es ist ja nicht einmal so unnormal, Füße anziehend zu finden (nochmal, nicht zwangsläufig sexuell), oder einfach nur eben diese Aura der Verletzlichkeit, die eine junge Frau ohne Schuhe und nur auf Socken eben schnell hat. Umgekehrt kann es dann eben auch ein tolles Gefühl sein, sich selbst in dieser Rolle wiederzufinden.

Ich hoffe, es ist alles soweit nachvollziehbar und ich hoffe wirklich, dir mit dieser Nachricht nicht zu nahe zu treten. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf deine Antwort dazu, ganz egal, wie diese ausfällt - mich interessiert einfach sehr, was du dazu für Gedanken hast.

Soweit erstmal,
Alex
 Re: Ein Abend am See 04.06.2022 (01:06 Uhr) Charlotte
Hi Alex,

ich habe jetzt endlich etwas mehr Zeit, dir ausführlicher zu antworten. Davor wollte ich aber auch einfach nochmal Danke sagen, dass du dieses Thema so behutsam angesprochen hast. Mir ist bewusst, dass deine Aussagen natürlich nur eine "Ferndiagnose" sind. Dennoch denke ich, dass dieser Austausch darüber hilfreich sein kann. Ich habe da noch gute Erinnerungen an unseren Austausch nach meinem ersten Schuhverlust in der Hochschule, der mir auch sehr geholfen hat meine Gefühle einzuordnen. Natürlich geht es hierbei schon um etwas anderes, aber gerade vor dem Hintergrund deiner eigenen Erfahrungen bin ich einfach sehr an deiner Sicht auf die Dinge interessiert.

Ich hoffe, das was jetzt kommt wird nicht zu wirr, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht mal so recht, wie ich diesen Text beginnen soll. Es gibt einfach so vieles, wo ich das Gefühl habe, dass es mir aktuell den Boden unter den Füßen wegzieht. Vielleicht beginne ich erstmal mit dem zentralsten Punkt: Ich weiß selbst nicht genau, wie ich für Carina empfinde. Aber da ist von meiner Seite aus definitiv mehr an Gefühlen da als bei einer normalen Freundschaft. Das ist mir nach den letzten Tagen, in denen ich quasi den direkten Vergleich zu Maren hatte, für die ich auf jeden Fall rein freundschaftlich empfinde, nochmal klarer geworden.
Das beginnt schon bei so kleinen Begebenheiten im Alltag. Montagabend z.B. haben wir zu dritt noch was auf Netflix geschaut und saßen dabei auf Marens Bett. Beide hatten dabei recht bunte Socken an, die mir gut gefallen haben. Bei Maren fand ich das einfach nur witzig, aber bei Carina, ich weiß auch nicht genau, aber ich habe halt schon relativ häufig hingeschaut und gehofft, dass sie es nicht bemerkt, aber irgendwie auch genau auf das Gegenteil gehofft. Oder am Mittwoch, als wir Maren einen schuhlosen Tag in der Hochschule bereitet haben. Es war für mich einfach kein Vergleich zu dem Schuhklau an Carina. Ich habe es damals nicht explizit erwähnt, aber ab dem Moment, wo sie mit diesem Outfit aus ihrem Zimmer gekommen war, wollte ich ihr wirklich unbedingt die Schuhe ausziehen und sehen, was sich darunter befindet. Und hätte ich nicht ohnehin vorgehabt, ihr an diesem Tag an die Schuhe zu gehen, hätte ich mich spätestens zu diesem Zeitpunkt dazu entschlossen. Jetzt bei Maren war es zwar witzig, sie mal ohne Schuhe und auch ohne weiße Socken zu sehen. Aber es hatte bei weitem nicht dieselbe Intensität, ich hatte bei weitem nicht dieses Verlangen. Ich hatte auch zu keinem Zeitpunkt das Bedürfnis, naja, ihre Füße zu berühren. Bei Carina hingegen habe ich das seit meinem Schuhklau an ihr schon irgendwie. Ich wüsste einfach gern, wie es sich anfühlt.
Und dann sind da immer wieder so Momente, wenn Carina und ich allein sind. Dienstagnachmittag z.B. waren wir noch gemeinsam in der Stadt unterwegs, um etwas für Mittwoch zu besorgen und saßen danach noch länger zusammen, um unseren Schuhklau an Maren zu planen. Da meinte sie, dass sie meine Socken immer noch schöner findet als Marens und, dass sie es fast ein bisschen schade findet, dass wir das für Maren planen, weil sie eigentlich lieber mich in dieser Situation erleben würde. Ich erwiderte darauf, dass sie wohl kaum gegen mich ankäme und ob sie keine Angst hätte, dass ich den Spieß einfach umdrehen würde. Und als sie darauf antwortete "Naja, Lotte, hin und wieder muss man halt etwas riskieren" reichte das schon aus, dass ich eine Gänsehaut bekam. Auch weil sie mich da schon so anschaute, als erwarte sie irgendeine Form von Reaktion. Wobei ich mir da im Nachhinein nicht mehr sicher bin, ob ich das nicht überinterpretiert habe. Das ist eh ein generelles Problem bei dem Ganzen: Es fällt mir super schwer, Carinas Verhalten einzuordnen. Sendet sie mir Signale? Oder will ich nur, dass da welche sind?
Es ist aber nicht so, dass sich mein Interesse an ihr ausschließlich auf ihre Füße bezieht. In letzter Zeit habe ich mich auch immer wieder gefragt, wie sie wohl ohne ihre Brille aussehen würde oder mit einer anderen Frisur. Gerade bei dem Netflix-Abend diese Woche hätte ich super gerne damit angefangen, ihr die Haare zu flechten. Und erst jetzt ist mir bewusst aufgefallen, dass sich wenn sie lächelt an ihren Mundwinkeln so leichte Grübchen bilden, die ich einfach wahnsinnig süß finde.
Der springende Punkt ist vermutlich das Thema emotionale Nähe, das du ja auch schon angeschnitten hast. Aber das ist auch der Punkt, mit dem ich vermutlich am meisten hadere. Denn ich weiß selbst nicht genau, was ich eigentlich von Carina will oder besser gesagt, wie nah ich ihr kommen will und ob das noch mit einer Freundschaft zu vereinbaren ist. Vielleicht auch hier mal etwas grundsätzlicher: Ich habe mir vorher ehrlich gesagt nie tiefere Gedanken über meine sexuelle Orientierung gemacht und bin wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass ich auf Männer stehe. Das würde ich auch jetzt nicht grundlegend in Frage stellen. Ich merke im Alltag auch, dass ich auf Männer anders schaue als auf Frauen, quasi Männer eher als potentielle Partner wahrnehme, Frauen eher als potentielle Freundinnen. Aber auf Carina blicke ich nochmal anders. Sie steht für mich irgendwo dazwischen. Dabei wäre es mir, glaube ich, am liebsten, wenn wir weiterhin Freundinnen bleiben, nur halt mit ein bisschen zusätzlicher Nähe, quasi als eine Art "Bonus". Andererseits, hach, es ist halt wirklich schwer zu sagen, ob meine Gefühle nicht sogar doch noch etwas weiter gehen. Letztens kam mir z.B. der Gedanke, wie ich mich dabei fühlen würde, wenn Carina jetzt eine Beziehung mit einem Mann eingehen würde. Und ich kam zu dem Schluss, dass es alles in allem für mich in Ordnung wäre und ich nicht das Gefühl hätte, dass sich dadurch groß etwas zwischen uns ändern würde. Das hat mich tendenziell eher beruhigt. Aber dann kam mir der Gedanke, wie ich wohl reagieren würde, wenn sie eine Beziehung mit einer anderen Frau beginnen würde. Und da kam ich zu dem Ergebnis, dass ich mich schon sehr zurückgesetzt fühlen würde. Das hat mich dann wieder total verunsichert.
Überhaupt hadere ich sehr mit diesen, nun ja, neuen Empfindungen. Es fällt mir einfach total schwer, die als Teil von mir zu akzeptieren. Auch hier vielleicht mal ein Beispiel: Würde z.B. Maren zu mir kommen und mir erzählen, dass sie gewisse Gefühle für eine andere Frau entwickelt hat, würde ich ihr wahrscheinlich sowas sagen wie, dass es völlig ok ist, sie sich das ja ohnehin nicht aussuchen konnte und es auch keinen Sinn macht bei sowas in Kategorien von "normal" und "unnormal" zu denken. Und ich würde es auch so meinen. Aber jetzt wo es mich selbst betrifft, kann ich grade dieses Gefühl, dass es "unnormal" ist, einfach nicht abschütteln, obwohl mir klar ist, dass das im Grunde dämlich ist. In der Anfangszeit des Schuhklaus ging es mir ja auch so ähnlich. Dass mir dieses Gefühl der eigenen Verletzlichkeit gefällt, damit habe ich vor allem am Anfang sehr gehadert und ehrlich gesagt ist auch genau dieses Hadern in letzter Zeit wieder stärker geworden. Ich hatte einfach immer dieses Selbstbild von mir (oder vielleicht eher das Ideal) stark und unabhängig sein zu wollen. Aber sowohl meine Empfindungen beim Schuhklau als auch diese Gefühle gegenüber Carina kann ich damit einfach nicht in Einklang bringen.
Und was ich auch kein bisschen verstehe: Warum passiert das gerade jetzt? Ich kenne Carina ja nicht erst seit gestern. Und wie hätten sich die Dinge zwischen uns entwickelt, wenn es nie zu einem Schuhklau gekommen wäre?
Das sind so die Gedanken, die ich mir aktuell mache. Was ich aber auch sagen muss: Ich fühle mich aktuell in Carinas Gegenwart sehr wohl. Es ist nicht so, dass es irgendwie verkrampft zwischen uns ist. Denn trotz meiner ganzen Unsicherheit, kann ich einfach nicht anders, als glücklich zu sein, wenn ich Zeit mit ihr verbringe. :)
Die Zweifel und Ängste kommen immer erst, wenn ich allein bin. Angst macht mir dabei besonders die Zukunft. Einerseits habe ich schon das starke Bedürfnis mit ihr über alles zu reden, andererseits habe ich wirklich eine Heidenangst davor. Ich meine, was man einmal ausgesprochen hat, kann man nicht wieder zurücknehmen. Und diese Sache hätte halt schon das Potential, unsere Freundschaft zu zerstören. Und das möchte ich auf keinen Fall. Ich denke mir dann immer: Warte lieber auf eindeutige Signale oder zumindest so lang, bis du eindeutig weißt, wie du für sie empfindest. Dabei könnte ich selbst nicht sagen, wie ein eindeutiges Signal aussehen sollte. Und auch bei der zweiten Sache habe ich so meine Zweifel, dass ich irgendwann an den Punkt komme, wo ich sage: "Ok, jetzt weiß ich ganz genau, wie ich für Carina empfinde."
Tja, und daher bleibt es vorerst vermutlich bei diesem Wechsel von Glücksgefühlen, wenn ich Zeit mit ihr verbringe und Zweifeln, wenn ich allein bin.

Soweit also von mir, Alex. Ich bin gespannt auf deine Antwort und wie du die Dinge siehst. Natürlich habe ich Verständnis dafür, wenn du dafür länger Zeit brauchst. Ich möchte auch nochmal betonen, dass ich es sehr zu schätzen weiß, dass du mich schützen möchtest, etwa wenn du darauf hinweist, dass du mir nichts "einreden" möchtest oder mich daran erinnerst, dass ich hier Niemandem etwas schulde. Ich bin mir beider Sachen bewusst, finde es aber wirklich lieb, dass du sie mir nochmal ins Bewusstsein gerufen hast!
Dabei ist aktuell gerade das Schreiben über die seichteren Erlebnisse dieser Woche mit Maren eine wirklich gute Ablenkung. Einfach weil es mir zeigt, dass es auch noch diese unbelastete Version des Schuhklaus gibt, wo es wirklich nur ein harmloser Spaß ist und nichts weiter. Aber mal schauen, wie ich dazu komme, das fertigzustellen. Das hier hatte jetzt erstmal Priorität für mich.

LG Lotte
 Re: Ein Abend am See 04.06.2022 (18:59 Uhr) Alex
Hi Lotte,

Es freut mich sehr, dass du wieder so ausführlich geantwortet hast. Noch viel mehr freut es mich aber, dass du das Gefühl hast, dass dir unser Gespräch hier weiterhilft. Das ist hier zwar nur ein letzten Endes ziemlich anonymes Internetforum, aber ich finde das gerade echt schön, diese Erfahrungen teilen zu können. :-)

Ich finde überhaupt nicht wirr, was du schreibst. Zumindest für mich ist diese Situation ziemlich gut nachvollziehbar, speziell die Unsicherheit in Bezug auf deine eigenen wie auch Carinas Gefühle. Wie immer kann ich nur meine Interpretation und meine Meninung beruhend auf meinen ganz persönlichen Erfahrungen wiedergeben, aber ich hoffe, du findest sie auch dieses Mal hilfreich.

Deine Gefühle für Carina klingen für mich sehr nach dem, was ich als einen Crush bezeichne. Das Wort ist ja inzwischen recht geläufig, wird aber glaub ich doch unterscheidlich verwendet. Ich meine damit, dass du dich von einer Person einfach unheimlich angezogen fühlst, möglichst viel Zeit mit ihr verbringen und sie, ja auch das, berühren und körperliche Nähe empfinden willst. So einen Crush können Menschen meiner Erfahrung nach auch unabhängig von sexuellen Präferenzen entwickeln, da es sich meiner Ansicht nach eben auch um eine potentiell aber nicht ausschließlich sexuelle Anziehung handelt.

Und ehrlich gesagt klingt das, was du von Carina beschreibst, nicht unähnlich. Ich verstehe deine Angst, Dinge falsch zu interpretieren. Die kämen dann natürlich auch hier falsch an. Aber wenn wir bei den objektiven Tatsachen, also ihren Handlungen und ihren Aussagen bleiben, dann ergibt sich doch, denke ich, auch ein ziemlich klares Bild. So etwas wie "Dieses Risiko muss man eingehen" und dass sie dich gern wieder ohne Schuhe sehen möchte? Come on, das ist schon ein sehr großer Wink mit dem Zaunpfhal, dass ihr eure gegenseitige Schuhklauerei auch gefällt. Ich würde das in die gleiche Kategorie von "Flirt" einordnen, die ich schon in meiner letzten Antwort erwähnt habe.

Zu welchem Schluss Carina im Bezug auf ihre eigenen Gefühle kommt, kann ich natürlich nicht sagen. Aber es scheint mir fast ausgeschlossen, dass sie deine Gedanken und Gefühle nicht zumindest zu einem gewissen Grad teilt. Ganz ehrlich, wenn das ein normaler Spaß unter Freund*innen ist, reagiert man einfach anders und unterhält sich dann auch nicht dauernd noch darüber.

Nun ist die Frage, wie du damit weiter umgehen willst. Wieder einmal kann ich nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber ich denke, dass es immer das beste ist, diese Dinge doch anzusprechen. Ich habe in ähnlichen Situationen sowohl schon Zustimmung als auch Ablehnung erfahren, aber es war im Nachhinein immer die richtige Entscheidung. Allein schon, damit so eine Sache im Zweifelsfall nicht doch irgendwann mal zwischen euch steht (Stichwort Eifersucht, was bei dir ja schon anklingt - und umgekehrt auch für Carina eine Rolle spielen könnte). Oder dass du dir später mal Vorwürfe deswegen machst. Eine gute Freundschaft hält sowas meiner Meinung nach aus und kann daran sogar wachsen. Wichtig ist dabei nur, dass klar gemacht wird, dass klar gemacht wird, wieviel einem an der anderen Person liegt und dass die Freundschaft unheimlich wichtig für einen ist. Dass es in Ordnung ist, falls die andere Person nicht so empfindet und dass sich deswegen nichts ändern muss, wenn die andere Person das nicht will. Nur einfach, dass man offen mit seinen Gefühlen sein wollte, weil man findet, dass die andere Person das verdient hat. Also quasi der anderen Person eine Möglichkeit zu geben, sich zurückzuziehen. Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich.

Natürlich heißt das nicht, dass du das jetzt unbedingt machen MUSST. Und schon gar nicht sofort. Der Rahmen sollte dafür schon stimmen. Sowas wie eure Situation am See, zum Beispiel. Wenn die Atmosphäre auch einfach die richtige für offenen Austausch ist.

Wenn dir das zuviel ist, kannst du dich natürlich auch langsam annähern. Ihr scheint euch ja schon gelegentlich über den Schuhklau zu unterhalten. Vielleicht kannst du dann gerade in Gesprächen zu zweit das ganze doch ein wenig in eine Richtung lenken, in der du etwas "schlauer wirst"? Ich weiß auch nicht, wie euer alltägliches Verhältnis so ist, gerade auch was Körperkontakt angeht, aber auch das kann eine Möglichkeit sein, zu erkunden, wie Carina auf Nähe reagiert. Ich nehme mal das Netflix-Beispiel, idealerweise natürlich, wenn ihr nur zu zweit seid. Du könntest zum Beispiel, je nach Stimmung, mal herausfinden, ob Carina eigentlich an den Füßen kitzelig ist oder ihr alternativ ein wenig die Füße massieren. Mag sich im ersten Moment seltsam anhören, aber eigentlich kommt man schon ganz gut und natürlich in solche Situationen, wenn man es etwas darauf anlegt.

Was dein Selbstbild betrifft, kann ich dein Hadern ebenfalls verstehen. Manchmal kann man da seine Gefühle nicht ausstellen, selbst wenn man rational eigentlich weiß, dass vieles davon nicht so viel Sinn macht. Dein Ideal muss zum Beipsiel nicht heißen, dass du dir nicht hin und wieder auch mal Verletzlichkeit erlauben kannst. Etwas grundsätzlich lässt sich glaube ich auch sagen, dass es zwar nicht verkehrt ist, einer Idealvorstellung nachzueifern, aber das es nicht zu weit gehen sollte. Du sagt selbst, dass du diese Erfahrungen und Gefühle gerade schön findest. Warum sie dann unterdrücken? Vielleicht gehören die eben einfach zu der echten Lotte und vielleicht ist die nicht ganz so tough, wie du immer gedacht hast. Aber wäre das denn so schlimm? Ähnlich habe ich inzwischen gelernt, mit sexueller Orientierung umzugehen. Schubladen sind da weder in die eine noch in die andere Richtung sinnvoll. Ich kann verstehen, warum gerade Menschen, die nicht heterosexuell sind, dies zum Teil sehr rigide trennen, aber meine Erfahrung ist, dass wir einfach alle so hochkomplexe Personen sind, dass sich das stets schwer unter einem Label zusammenfassen lässt. Und gerade bei Dingen wie Liebe und Anziehung ist das aus meiner Sicht einfach eine unnötige Einschränkung. Ich habe schon so viele hetero Paare getroffen, wo beide gesagt haben, die andere Person sei eigentlich "überhaupt nicht ihr Typ", aber es habe dann halt "gefunkt". Warum soll das nicht grundsätzlich so sein. Es ist doch definitiv besser, sich in eine Person zu verlieben, statt in eine Schublade.

So, ich hoffe nun meinerseits, dass dieser geistige Erguss nicht zu wirr war. Sag gern, wenn du irgendwas noch genauer diskutieren möchtest. Und natürlich möchte ich dich hier auf keinen Fall zu irgendwelchen Handlungen drängen, mit denen du dich nicht wohl fühlst. Wenn du letzten Endes klar für dich sagen kannst, dass du Carina lieber nicht darauf ansprechen möchtest, dann tu es auch nicht. Aber, und so kommt es mir vor, wenn du eigentlich doch wirklich wissen möchtest, wie sie denkt; nun, das wird leider nicht herauszufinden sein, wenn nicht eine von euch irgendwann den Sprung ins Ungewisse wagt.

Liebe Grüße und alles Gute in dieser Sache,
Alex

> Hi Alex,
>
> ich habe jetzt endlich etwas mehr Zeit, dir ausführlicher
> zu antworten. Davor wollte ich aber auch einfach nochmal
> Danke sagen, dass du dieses Thema so behutsam
> angesprochen hast. Mir ist bewusst, dass deine Aussagen
> natürlich nur eine "Ferndiagnose" sind. Dennoch denke
> ich, dass dieser Austausch darüber hilfreich sein kann.
> Ich habe da noch gute Erinnerungen an unseren Austausch
> nach meinem ersten Schuhverlust in der Hochschule, der
> mir auch sehr geholfen hat meine Gefühle einzuordnen.
> Natürlich geht es hierbei schon um etwas anderes, aber
> gerade vor dem Hintergrund deiner eigenen Erfahrungen bin
> ich einfach sehr an deiner Sicht auf die Dinge
> interessiert.
>
> Ich hoffe, das was jetzt kommt wird nicht zu wirr, aber
> ehrlich gesagt weiß ich nicht mal so recht, wie ich
> diesen Text beginnen soll. Es gibt einfach so vieles, wo
> ich das Gefühl habe, dass es mir aktuell den Boden unter
> den Füßen wegzieht. Vielleicht beginne ich erstmal mit
> dem zentralsten Punkt: Ich weiß selbst nicht genau, wie
> ich für Carina empfinde. Aber da ist von meiner Seite aus
> definitiv mehr an Gefühlen da als bei einer normalen
> Freundschaft. Das ist mir nach den letzten Tagen, in
> denen ich quasi den direkten Vergleich zu Maren hatte,
> für die ich auf jeden Fall rein freundschaftlich
> empfinde, nochmal klarer geworden.
> Das beginnt schon bei so kleinen Begebenheiten im Alltag.
> Montagabend z.B. haben wir zu dritt noch was auf Netflix
> geschaut und saßen dabei auf Marens Bett. Beide hatten
> dabei recht bunte Socken an, die mir gut gefallen haben.
> Bei Maren fand ich das einfach nur witzig, aber bei
> Carina, ich weiß auch nicht genau, aber ich habe halt
> schon relativ häufig hingeschaut und gehofft, dass sie es
> nicht bemerkt, aber irgendwie auch genau auf das
> Gegenteil gehofft. Oder am Mittwoch, als wir Maren einen
> schuhlosen Tag in der Hochschule bereitet haben. Es war
> für mich einfach kein Vergleich zu dem Schuhklau an
> Carina. Ich habe es damals nicht explizit erwähnt, aber
> ab dem Moment, wo sie mit diesem Outfit aus ihrem Zimmer
> gekommen war, wollte ich ihr wirklich unbedingt die
> Schuhe ausziehen und sehen, was sich darunter befindet.
> Und hätte ich nicht ohnehin vorgehabt, ihr an diesem Tag
> an die Schuhe zu gehen, hätte ich mich spätestens zu
> diesem Zeitpunkt dazu entschlossen. Jetzt bei Maren war
> es zwar witzig, sie mal ohne Schuhe und auch ohne weiße
> Socken zu sehen. Aber es hatte bei weitem nicht dieselbe
> Intensität, ich hatte bei weitem nicht dieses Verlangen.
> Ich hatte auch zu keinem Zeitpunkt das Bedürfnis, naja,
> ihre Füße zu berühren. Bei Carina hingegen habe ich das
> seit meinem Schuhklau an ihr schon irgendwie. Ich wüsste
> einfach gern, wie es sich anfühlt.
> Und dann sind da immer wieder so Momente, wenn Carina und
> ich allein sind. Dienstagnachmittag z.B. waren wir noch
> gemeinsam in der Stadt unterwegs, um etwas für Mittwoch
> zu besorgen und saßen danach noch länger zusammen, um
> unseren Schuhklau an Maren zu planen. Da meinte sie, dass
> sie meine Socken immer noch schöner findet als Marens
> und, dass sie es fast ein bisschen schade findet, dass
> wir das für Maren planen, weil sie eigentlich lieber mich
> in dieser Situation erleben würde. Ich erwiderte darauf,
> dass sie wohl kaum gegen mich ankäme und ob sie keine
> Angst hätte, dass ich den Spieß einfach umdrehen würde.
> Und als sie darauf antwortete "Naja, Lotte, hin und
> wieder muss man halt etwas riskieren" reichte das schon
> aus, dass ich eine Gänsehaut bekam. Auch weil sie mich da
> schon so anschaute, als erwarte sie irgendeine Form von
> Reaktion. Wobei ich mir da im Nachhinein nicht mehr
> sicher bin, ob ich das nicht überinterpretiert habe. Das
> ist eh ein generelles Problem bei dem Ganzen: Es fällt
> mir super schwer, Carinas Verhalten einzuordnen. Sendet
> sie mir Signale? Oder will ich nur, dass da welche sind?
> Es ist aber nicht so, dass sich mein Interesse an ihr
> ausschließlich auf ihre Füße bezieht. In letzter Zeit
> habe ich mich auch immer wieder gefragt, wie sie wohl
> ohne ihre Brille aussehen würde oder mit einer anderen
> Frisur. Gerade bei dem Netflix-Abend diese Woche hätte
> ich super gerne damit angefangen, ihr die Haare zu
> flechten. Und erst jetzt ist mir bewusst aufgefallen,
> dass sich wenn sie lächelt an ihren Mundwinkeln so
> leichte Grübchen bilden, die ich einfach wahnsinnig süß
> finde.
> Der springende Punkt ist vermutlich das Thema emotionale
> Nähe, das du ja auch schon angeschnitten hast. Aber das
> ist auch der Punkt, mit dem ich vermutlich am meisten
> hadere. Denn ich weiß selbst nicht genau, was ich
> eigentlich von Carina will oder besser gesagt, wie nah
> ich ihr kommen will und ob das noch mit einer
> Freundschaft zu vereinbaren ist. Vielleicht auch hier mal
> etwas grundsätzlicher: Ich habe mir vorher ehrlich gesagt
> nie tiefere Gedanken über meine sexuelle Orientierung
> gemacht und bin wie selbstverständlich davon ausgegangen,
> dass ich auf Männer stehe. Das würde ich auch jetzt nicht
> grundlegend in Frage stellen. Ich merke im Alltag auch,
> dass ich auf Männer anders schaue als auf Frauen, quasi
> Männer eher als potentielle Partner wahrnehme, Frauen
> eher als potentielle Freundinnen. Aber auf Carina blicke
> ich nochmal anders. Sie steht für mich irgendwo
> dazwischen. Dabei wäre es mir, glaube ich, am liebsten,
> wenn wir weiterhin Freundinnen bleiben, nur halt mit ein
> bisschen zusätzlicher Nähe, quasi als eine Art "Bonus".
> Andererseits, hach, es ist halt wirklich schwer zu sagen,
> ob meine Gefühle nicht sogar doch noch etwas weiter
> gehen. Letztens kam mir z.B. der Gedanke, wie ich mich
> dabei fühlen würde, wenn Carina jetzt eine Beziehung mit
> einem Mann eingehen würde. Und ich kam zu dem Schluss,
> dass es alles in allem für mich in Ordnung wäre und ich
> nicht das Gefühl hätte, dass sich dadurch groß etwas
> zwischen uns ändern würde. Das hat mich tendenziell eher
> beruhigt. Aber dann kam mir der Gedanke, wie ich wohl
> reagieren würde, wenn sie eine Beziehung mit einer
> anderen Frau beginnen würde. Und da kam ich zu dem
> Ergebnis, dass ich mich schon sehr zurückgesetzt fühlen
> würde. Das hat mich dann wieder total verunsichert.
> Überhaupt hadere ich sehr mit diesen, nun ja, neuen
> Empfindungen. Es fällt mir einfach total schwer, die als
> Teil von mir zu akzeptieren. Auch hier vielleicht mal ein
> Beispiel: Würde z.B. Maren zu mir kommen und mir
> erzählen, dass sie gewisse Gefühle für eine andere Frau
> entwickelt hat, würde ich ihr wahrscheinlich sowas sagen
> wie, dass es völlig ok ist, sie sich das ja ohnehin nicht
> aussuchen konnte und es auch keinen Sinn macht bei sowas
> in Kategorien von "normal" und "unnormal" zu denken. Und
> ich würde es auch so meinen. Aber jetzt wo es mich selbst
> betrifft, kann ich grade dieses Gefühl, dass es
> "unnormal" ist, einfach nicht abschütteln, obwohl mir
> klar ist, dass das im Grunde dämlich ist. In der
> Anfangszeit des Schuhklaus ging es mir ja auch so
> ähnlich. Dass mir dieses Gefühl der eigenen
> Verletzlichkeit gefällt, damit habe ich vor allem am
> Anfang sehr gehadert und ehrlich gesagt ist auch genau
> dieses Hadern in letzter Zeit wieder stärker geworden.
> Ich hatte einfach immer dieses Selbstbild von mir (oder
> vielleicht eher das Ideal) stark und unabhängig sein zu
> wollen. Aber sowohl meine Empfindungen beim Schuhklau als
> auch diese Gefühle gegenüber Carina kann ich damit
> einfach nicht in Einklang bringen.
> Und was ich auch kein bisschen verstehe: Warum passiert
> das gerade jetzt? Ich kenne Carina ja nicht erst seit
> gestern. Und wie hätten sich die Dinge zwischen uns
> entwickelt, wenn es nie zu einem Schuhklau gekommen wäre?
> Das sind so die Gedanken, die ich mir aktuell mache. Was
> ich aber auch sagen muss: Ich fühle mich aktuell in
> Carinas Gegenwart sehr wohl. Es ist nicht so, dass es
> irgendwie verkrampft zwischen uns ist. Denn trotz meiner
> ganzen Unsicherheit, kann ich einfach nicht anders, als
> glücklich zu sein, wenn ich Zeit mit ihr verbringe. :)
> Die Zweifel und Ängste kommen immer erst, wenn ich allein
> bin. Angst macht mir dabei besonders die Zukunft.
> Einerseits habe ich schon das starke Bedürfnis mit ihr
> über alles zu reden, andererseits habe ich wirklich eine
> Heidenangst davor. Ich meine, was man einmal
> ausgesprochen hat, kann man nicht wieder zurücknehmen.
> Und diese Sache hätte halt schon das Potential, unsere
> Freundschaft zu zerstören. Und das möchte ich auf keinen
> Fall. Ich denke mir dann immer: Warte lieber auf
> eindeutige Signale oder zumindest so lang, bis du
> eindeutig weißt, wie du für sie empfindest. Dabei könnte
> ich selbst nicht sagen, wie ein eindeutiges Signal
> aussehen sollte. Und auch bei der zweiten Sache habe ich
> so meine Zweifel, dass ich irgendwann an den Punkt komme,
> wo ich sage: "Ok, jetzt weiß ich ganz genau, wie ich für
> Carina empfinde."
> Tja, und daher bleibt es vorerst vermutlich bei diesem
> Wechsel von Glücksgefühlen, wenn ich Zeit mit ihr
> verbringe und Zweifeln, wenn ich allein bin.
>
> Soweit also von mir, Alex. Ich bin gespannt auf deine
> Antwort und wie du die Dinge siehst. Natürlich habe ich
> Verständnis dafür, wenn du dafür länger Zeit brauchst.
> Ich möchte auch nochmal betonen, dass ich es sehr zu
> schätzen weiß, dass du mich schützen möchtest, etwa wenn
> du darauf hinweist, dass du mir nichts "einreden"
> möchtest oder mich daran erinnerst, dass ich hier
> Niemandem etwas schulde. Ich bin mir beider Sachen
> bewusst, finde es aber wirklich lieb, dass du sie mir
> nochmal ins Bewusstsein gerufen hast!
> Dabei ist aktuell gerade das Schreiben über die
> seichteren Erlebnisse dieser Woche mit Maren eine
> wirklich gute Ablenkung. Einfach weil es mir zeigt, dass
> es auch noch diese unbelastete Version des Schuhklaus
> gibt, wo es wirklich nur ein harmloser Spaß ist und
> nichts weiter. Aber mal schauen, wie ich dazu komme, das
> fertigzustellen. Das hier hatte jetzt erstmal Priorität
> für mich.
>
> LG Lotte
 Re: Ein Abend am See 05.06.2022 (11:10 Uhr) Charlotte
Hi Alex,

ich hätte auch nie erwartet, dass mein Schreiben in diesem Forum mal in diese Richtung geht. Aber ich mag den Austausch mit dir wirklich gern und irgendwie hat das Ganze auch so eine Art Briefwechsel-Charme. :)

Wäre es nicht hilfreich für mich, würde ich nicht schreiben. :) Im Endeffekt habe ich nicht wirklich jemanden, mit dem ich sonst darüber reden könnte - und schon gar nicht jemanden mit Erfahrungen in diesem Bereich. Daher wirklich Danke, dass du deine Erfahrungen teilst. Allein die Klarheit, mit der du schreibst, hat etwas Beruhigendes und für die Differenzierung zwischen "Crush" und sexueller Orientierung bin ich wirklich dankbar.

Bei deinem Absatz zum Thema Selbstbild haben sich mir direkt die Nackenhaare aufgestellt und ich musste sofort an Carinas ersten Schuhklau an mir zurückdenken, wo sie auch zu mir meinte, dass ich (mit Schuhen) "immer etwas taffer wirke" als ich es eigentlich bin. Ich möchte auch nicht verkrampft an etwas festhalten, aber, ich weiß auch nicht, gerade in der letzten Zeit, habe ich so häufig das Gefühl, neue Seiten an mir zu entdecken, die ich nie an mir erwartet hätte. Ich konnte mit "der alten Lotte" einfach sehr gut leben. Und dann sehe ich noch, wie "normal" z.B. Maren mit dieser Schuhklausache umgehen kann. Wo ich mich dann schon frage: Warum kann ich das nicht? Und klar, diese neuen Empfindungen haben auch das Potential, mich glücklicher zu machen. Aber diese Sorge, dass sie auch vieles zerstören könnten ist einfach sehr massiv. Außerdem erscheint mir die Vorstellung, dass Carina so oder so ähnlich wie ich empfinden könnte, einfach auch ein Stück weit zu schön um wahr zu sein. Andererseits häufen sich mittlerweile auch einfach diese sehr speziellen Momente. Aber da bin ich mir einfach so unfassbar unsicher. Ah!

Allerdings habe ich auch mehr und mehr das Gefühl, dass ich um ein Gespräch mit ihr gar nicht herumkommen werde. Ich sehe vor allem den Punkt, den du auch angesprochen hast, dass Carina es einfach verdient hat, dass ich mit ihr über dieses Thema rede. Gerade vor dem Hintergrund unserer Freundschaft fühlt es sich schlicht falsch für mich an, sie da dauerhaft im Dunkeln zu lassen.
Was mir aber auch immer klarer wird, ist, dass ich allein meine Gefühle nicht wirklich ergründen kann. Ich meine, so viele meiner Gedanken enden aktuell in Sackgassen, weil ich nicht weiß, wie Carina eigentlich fühlt. Ich glaube, ich brauche einfach ein Stück weit ihre Sicht, damit ich mir über mein eigenes Innenleben völlig klar (oder zumindest klarer) werden kann.

Wie genau ich das angehen werde, weiß ich aber noch nicht. Um ihren Füßen "näherzukommen" habe ich aktuell am ehesten die Bib im Kopf. Wenn wir da abends mal wieder sitzen, wäre eine kleine Fußmassage nach einem langen Tag ja immer noch relativ unverfänglich. Oder wenn sie mal wieder länger bleiben möchte, könnte ich ja versuchen, sie mit ein bisschen Kitzeln zum Aufbruch zu bewegen. So erscheint es mir noch irgendwie "logisch begründet". So wäre es mir lieber als einfach aus heiterem Himmel nach ihren Füßen zu greifen. Außerdem beruhigt mich irgendwie der Gedanke, dass es in der Bib praktisch an einem neutralen Ort wäre. Im Wohnheim kann ich mir das grad nicht so gut vorstellen.
Wenn es aber wirklich mal darum geht, mit ihr zu reden, scheint mir ein Spaziergang am sinnvollsten. Da ist man in Bewegung und, naja, muss sich nicht die ganze Zeit anschauen, sondern kann auch einfach mal auf den Weg blicken.
Wenn das Wetter es zulässt, gehen wir beide morgen picknicken/grillen am See mit Max und Lukas. Ich glaube, wenn die beiden nicht dabei wären, wäre auch sowas eine echt gute Gelegenheit. Beim Picknicken trägt man ja eh keine Schuhe und könnte sich ihren Füßen vielleicht unauffällig nähern. Man wäre auch an der frischen Luft und könnte direkt danach noch etwas spazieren gehen, wenn die Situation es hergibt.
Aber wahrscheinlich ist es auch hier am besten, das Ganze nicht zu sehr zu durchdenken. Im Endeffekt wird die eigentliche Schwierigkeit vermutlich eh darin liegen, wenn eine Gelegenheit sich ergibt, dann auch die Hemmschwelle zu überwinden und aktiv zu werden.

Eine Frage, die ich noch direkt an dich hätte ist: Wie war das denn bei dir und Lina (oder auch anderen weiblichen Bekanntschaften) am Anfang eurer Beziehung? Habt ihr da wirklich mal gründlich über euer jeweiliges Innenleben gesprochen oder lief da vieles eher non-verbal?
Und was mich aktuell auch noch beschäftigt ist: Würdest du aus deiner Erfahrung heraus sagen, dass so ein Crush genauso langlebig oder stabil wie eine Freundschaft sein kann bzw. ob es möglich ist, dass, falls der Crush doch eher kurzlebig sein sollte, man wieder zum Ausgangszustand der Freundschaft zurückkehren kann? Wie gesagt, mir ist bewusst, dass ich das nicht 1:1 auf Carina und mich übertragen kann. Aber deine Gedanken dazu würden mich interessieren. :)

Liebe Grüße,
Lotte
 Re: Ein Abend am See 05.06.2022 (22:00 Uhr) Alex
Hi Lotte,

Ja, es hat wirklich einen speziellen Charme. Und ich genieße den Austausch auch sehr. Zum einen weiß ich, wie blöd diese Situation sein kann, wenn niemand zum reden da ist. Was meinst du, wie seltsam ich mir lange vorkam, als ich mir eingestehen musste, dass ich andere Mädchen in Socken süß finde? XD Zum anderen ist es auch sehr schön, diese Situation von dir mitzuerleben. Natürlich habe ich da den Vorteil, dass mir der damit verbundene Stress erspart bleibt.

Wie schon gesagt, ich verstehe da deine innere Zerrissenheit. Aber denk daran, dass diese "neue Seite" an dir nicht bedeuten muss, dass alles andere hinfällig ist. Es ist einfach eine Facette, die du noch nicht kanntest. Ja, sie steht vielleicht im Widerspruch zu anderen Dingen, die du über dich weißt, aber ganz ehrlich, wir sind alle bis zum Bersten voll mit Widersprüchen. Es sagt ja niemand, dass diese Vorliebe von jetzt an dein Leben beherrschen muss. Aber sie kann ein Teil davon sein.

Ich habe ebenfalls schon geschrieben, dass Carina aus meiner Sicht ähnlich denken muss. Natürlich ist das nicht unbedingt wahrscheinlich, aber eben auch nicht unmöglich. Ich würde auch behaupten, dass du diesen Reiz, der dich jetzt begleitet, nicht empfunden hättest, wären diese Aktionen mit einer "neutralen" Person wie Maren passiert. Würdest du nicht unterschwellig spüren, dass das auch für Carina "mehr" ist, würdest du das ganze ebenfalls lockerer sehen, da bin ich mir sicher.

Was du zum Gespräch sagst macht alles sehr viel Sinn und deckt sich mit meiner Ansicht. Was das "Näherkommen" angeht, mach auf jeden Fall, was sich für dich am"natürlichsten" anfühlt. Wenn das eher die Bib ist, dann eben da. Das kannst du am besten beurteilen.

Und ja, irgendwann wirst du eine Hemmschwelle überwinden müssen, falls Carina das nicht zu erst tut. Das ist immer schwer und immer eine Situation, in der man sich sehr verletzbar macht. Schön ist anders. Aber langfristig hat sich das für mich immer gelohnt.

Mit Lina war vieles non-verbal, in späteren Beziehungen dann auch expliziter. Letzten Endes ist es immer eine Frage von Vertrauen und Akzeptanz. Wenn die andere Person dich wirklich mag, dann gibt es eigentlich keinen wirklich "schlechten" Ausgang. Entweder sie springt darauf an, sie kommt dir entgegen, auch wenn es ihr nichts gibt, oder sie sagt dir, dass sie sich nicht wohl damit fühlt und dann lässt du es eben. In einer wie auch immer gearteten Beziehung mit einer guten, kommunikativen Basis geht sowas. Wobei mir klar ist, dass sich das einfacher schreiben als umsetzen lässt.

Ein Crush kann aus meiner Sicht zu einer Beziehung oder einer Freundschaft werden. Und ja, ich finde, da ist sehr viel Potential für langfristiges. Ich bin aber auch der Typ Mensch, der zu allen ehemaligen Partnerinnen noch ein sehr gutes, oft eng freundschaftliches Verhältnis hat. Das hat nicht jedes Mal gleich auf Anhieb funktioniert und manchmal zwischenzeitlich etwas Abstand gebraucht, aber so lange keine Seite etwas wirklich doofes gemacht hat, ging das immer. Wenn mir eine Person so wichtig ist, dann ist sie das eben auch noch, selbst wenn wir feststellen, dass wir nicht romantisch kompatibel sind.

LG Alex

> Hi Alex,
>
> ich hätte auch nie erwartet, dass mein Schreiben in
> diesem Forum mal in diese Richtung geht. Aber ich mag den
> Austausch mit dir wirklich gern und irgendwie hat das
> Ganze auch so eine Art Briefwechsel-Charme. :)
>
> Wäre es nicht hilfreich für mich, würde ich nicht
> schreiben. :) Im Endeffekt habe ich nicht wirklich
> jemanden, mit dem ich sonst darüber reden könnte - und
> schon gar nicht jemanden mit Erfahrungen in diesem
> Bereich. Daher wirklich Danke, dass du deine Erfahrungen
> teilst. Allein die Klarheit, mit der du schreibst, hat
> etwas Beruhigendes und für die Differenzierung zwischen
> "Crush" und sexueller Orientierung bin ich wirklich
> dankbar.
>
> Bei deinem Absatz zum Thema Selbstbild haben sich mir
> direkt die Nackenhaare aufgestellt und ich musste sofort
> an Carinas ersten Schuhklau an mir zurückdenken, wo sie
> auch zu mir meinte, dass ich (mit Schuhen) "immer etwas
> taffer wirke" als ich es eigentlich bin. Ich möchte auch
> nicht verkrampft an etwas festhalten, aber, ich weiß auch
> nicht, gerade in der letzten Zeit, habe ich so häufig das
> Gefühl, neue Seiten an mir zu entdecken, die ich nie an
> mir erwartet hätte. Ich konnte mit "der alten Lotte"
> einfach sehr gut leben. Und dann sehe ich noch, wie
> "normal" z.B. Maren mit dieser Schuhklausache umgehen
> kann. Wo ich mich dann schon frage: Warum kann ich das
> nicht? Und klar, diese neuen Empfindungen haben auch das
> Potential, mich glücklicher zu machen. Aber diese Sorge,
> dass sie auch vieles zerstören könnten ist einfach sehr
> massiv. Außerdem erscheint mir die Vorstellung, dass
> Carina so oder so ähnlich wie ich empfinden könnte,
> einfach auch ein Stück weit zu schön um wahr zu sein.
> Andererseits häufen sich mittlerweile auch einfach diese
> sehr speziellen Momente. Aber da bin ich mir einfach so
> unfassbar unsicher. Ah!
>
> Allerdings habe ich auch mehr und mehr das Gefühl, dass
> ich um ein Gespräch mit ihr gar nicht herumkommen werde.
> Ich sehe vor allem den Punkt, den du auch angesprochen
> hast, dass Carina es einfach verdient hat, dass ich mit
> ihr über dieses Thema rede. Gerade vor dem Hintergrund
> unserer Freundschaft fühlt es sich schlicht falsch für
> mich an, sie da dauerhaft im Dunkeln zu lassen.
> Was mir aber auch immer klarer wird, ist, dass ich allein
> meine Gefühle nicht wirklich ergründen kann. Ich meine,
> so viele meiner Gedanken enden aktuell in Sackgassen,
> weil ich nicht weiß, wie Carina eigentlich fühlt. Ich
> glaube, ich brauche einfach ein Stück weit ihre Sicht,
> damit ich mir über mein eigenes Innenleben völlig klar
> (oder zumindest klarer) werden kann.
>
> Wie genau ich das angehen werde, weiß ich aber noch
> nicht. Um ihren Füßen "näherzukommen" habe ich aktuell am
> ehesten die Bib im Kopf. Wenn wir da abends mal wieder
> sitzen, wäre eine kleine Fußmassage nach einem langen Tag
> ja immer noch relativ unverfänglich. Oder wenn sie mal
> wieder länger bleiben möchte, könnte ich ja versuchen,
> sie mit ein bisschen Kitzeln zum Aufbruch zu bewegen. So
> erscheint es mir noch irgendwie "logisch begründet". So
> wäre es mir lieber als einfach aus heiterem Himmel nach
> ihren Füßen zu greifen. Außerdem beruhigt mich irgendwie
> der Gedanke, dass es in der Bib praktisch an einem
> neutralen Ort wäre. Im Wohnheim kann ich mir das grad
> nicht so gut vorstellen.
> Wenn es aber wirklich mal darum geht, mit ihr zu reden,
> scheint mir ein Spaziergang am sinnvollsten. Da ist man
> in Bewegung und, naja, muss sich nicht die ganze Zeit
> anschauen, sondern kann auch einfach mal auf den Weg
> blicken.
> Wenn das Wetter es zulässt, gehen wir beide morgen
> picknicken/grillen am See mit Max und Lukas. Ich glaube,
> wenn die beiden nicht dabei wären, wäre auch sowas eine
> echt gute Gelegenheit. Beim Picknicken trägt man ja eh
> keine Schuhe und könnte sich ihren Füßen vielleicht
> unauffällig nähern. Man wäre auch an der frischen Luft
> und könnte direkt danach noch etwas spazieren gehen, wenn
> die Situation es hergibt.
> Aber wahrscheinlich ist es auch hier am besten, das Ganze
> nicht zu sehr zu durchdenken. Im Endeffekt wird die
> eigentliche Schwierigkeit vermutlich eh darin liegen,
> wenn eine Gelegenheit sich ergibt, dann auch die
> Hemmschwelle zu überwinden und aktiv zu werden.
>
> Eine Frage, die ich noch direkt an dich hätte ist: Wie
> war das denn bei dir und Lina (oder auch anderen
> weiblichen Bekanntschaften) am Anfang eurer Beziehung?
> Habt ihr da wirklich mal gründlich über euer jeweiliges
> Innenleben gesprochen oder lief da vieles eher
> non-verbal?
> Und was mich aktuell auch noch beschäftigt ist: Würdest
> du aus deiner Erfahrung heraus sagen, dass so ein Crush
> genauso langlebig oder stabil wie eine Freundschaft sein
> kann bzw. ob es möglich ist, dass, falls der Crush doch
> eher kurzlebig sein sollte, man wieder zum
> Ausgangszustand der Freundschaft zurückkehren kann? Wie
> gesagt, mir ist bewusst, dass ich das nicht 1:1 auf
> Carina und mich übertragen kann. Aber deine Gedanken dazu
> würden mich interessieren. :)
>
> Liebe Grüße,
> Lotte
 Ich habs getan! :D 07.06.2022 (01:43 Uhr) Charlotte
Hi Alex!

Ich habs getan!!! Ich hab mit Carina darüber gesprochen!!! Wir sind praktisch grd erst zurück, aber ich bin immer noch völlig aus dem Häuschen :D :D :D Ich weiß einfach wirklich nicht wohin mit meinen Emotionen und da ich es eh niemandem erzählen kann, haue ich jetzt erstmal in die Tasten und poste es hier :D :D :D

Und zwar waren Carina und ich am Nachmittag mit Max und Lukas zum Grillen verabredet. So weit, so gut. Wir haben uns beim Wohnheim getroffen und sind von dort aus zu Fuß los. Auf einer Wiese am See haben wir es uns dann gemütlich gemacht.
Da ging es ehrlich gesagt schon gut los: Da wir alle auf einer Decke saßen, haben die Jungs und ich natürlich unsere Schuhe ausgezogen. Carina hingegen nicht. Ich habe sie darauf angesprochen und sie meinte nur "Kannst du das für mich übernehmen?" und hat ihre beiden Beine zu mir ausgestreckt. Sie trug wieder ihre weißen Reebok-Sneaker, die ich ihr dann doch recht langsam ausgezogen habe. Darunter trug sie dunkelgraue Socken mit weißen Punkten drauf, die wir gemeinsam für sie besorgt hatten. Als ihre Schuhe aus waren, habe ich meinen Mut zusammengenommen und bin ihr mit meinen Händen über beide Fußsohlen gefahren. Es hat sie ein wenig gekitzelt und sie quiekte irgendwie sehr süß und fragte lachend, was ich da tue. Ich meinte, sie habe nur ein wenig Staub an den Sohlen gehabt. Denn gerade in Anwesenheit der Jungs wollte ich nicht zu weit gehen. Aber sie schaute dennoch irgendwie neugierig zu mir und alles in allem war ihre Reaktion sehr ermutigend! :)
Oh, ich selbst trug heute übrigens tatsächlich zwei verschiedene Socken und zwar genau so, wie in meinem einen Beitrag beschrieben, also weiß-dunkelblau-geringelt, nur farblich vertauscht. Ich hatte einfach sehen wollen, wie Carina darauf reagiert. Und auch hier war ihre Reaktion sehr ermutigend. :) Denn als Max mich scherzhaft frgte, ob ich im Kleiderschrank aus Versehen danebengegriffen habe, meinte sie sofort, dass das doch offensichtlich nicht der Fall wäre und mir diese Kombination gut stehen würde. Tatsächlich schaute sie auch hier immer wieder mit so einer gewissen Neugierde zu meinen Füßen, aber auch zu mir direkt, dass ich schon hier ziemlich Herzklopfen hatte. :)
Aber gut, dann haben wir erstmal gegrillt. Die Jungs hatten so einen Einweggrill organisiert, mit dem sie selbst nicht viel Erfahrung haten. Aber nach ein paar Anlaufschwierigkeiten lief das doch sehr rund. Wir aßen und unterhielten uns dabei und es war auch alles soweit ganz unterhaltsam. Nach dem Essen waren wir alle etwas träge und lehnten uns etwas zurück. Carina und ich saßen uns praktisch gegenüber. Sie hatte ein Bein vor sich angewinkelt und das andere schräg nach vorne ausgestreckt.
Da ihre bisherigen Reaktionen bisher so positiv waren, agierte ich auch hier wieder etwas mutiger: Ich setzte mich komplementär zu ihr hin, sodass sich die Füße unserer ausgestreckten Beine nun leicht berührten. Ich bewegte ein wenig meine Zehen und fuhr ihre Sohle entlang. Es war sehr beiläufig und ich glaube (hoffe) die Jungs nahmen es nur am Rande wahr. Carina hingegen nahm es wahr. Und was tat sie? Sie zog ihren Fuß erst leicht zurück, fuhr dann aber ihrerseits mit ihren Zehen über meine Sohle! Gott, schon da war ich so aufgeregt! Gleichzeitig erhöhte es eher die Spannung, dass ich mir vor den Jungs nihts anmerken lassen wollte. Bei mir klappte das auch ganz gut, aber Carina begann rot zu werden. So sehr, dass jetzt sogar die Jungs sie darauf ansprachen. Sie meinte als Erklärung nur "Ich habe grad an etwas denken müssen", aber die Jungs zogen halt auch nicht den Schluss, dass Carinas Reaktion etwas mit unserem Füßeln zu tun haben könnte. Sie zog ihr Bein nun auch zu sich, warf mir aber nochmal einen kurzen, fast entschuldigenden Blick zu, als wolle sie mir sagen, dass sie sich nicht meinetwegen erstmal zurückzieht. Worüber wir in dieser Zeit eigentlich geredet haben, keine Ahnung. :D Spätestens ab da wollte ich eigentlich nur noch mit Carina allein sein. Es dauerte aber eine gefühlte Ewigkeit, bis die Jungs um kurz nach neun fragten, wie lange wir noch bleiben wollen. Carina und ich meinten beide, dass wir noch länger bleibn wollen, es für uns aber ok wäre, wenn die Jungs jetzt schon aufbrechen. Schließlich haben sie auch einen längeren Heimweg als wir und morgen ist ja wieder Hochschule und so.
Wir unterstützten die Jungs aber dabei unseren Müll zu entsorgen und zusammenzupacken. Dabei fiel mein Blick auch auf Carinas Schuhe, die ich vorhin einfach hinter mich gestellt hatte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie die heute nochmal brauchen würde. :D
Carina war durch meinen Körper die Sicht ohnehin versperrt und so packte ich ihre Schuhe jetzt in eine Tüte mit ein paar Pfandflaschen. Lukas bemerkte das zwar, aber als ich ihm die Tüte reichte ließ er mich nicht auffliegen. Stattdessen nahm er sie entgegen, grinste kurz und zwinkerte mir zu. Kurz darauf verabschiedeten wir uns von den biden. Jetzt waren wir also allein und Carina hatte noch nicht bemerkt, dass ihre Schuhe weg waren. Allein das war einfach so unfassbar prickelnd für mich, zu wissen, dass sie jetzt den Rest des Abends auf jeden Fall sockig sein wird, ohne dass sie etwas daran ändern kann und sich dessen noch nicht einmal bewusst ist! :)
Aber auch so war ich einfach viel zu aufgeregt. Ich spürte einfach sehr deutlich, dass das hier jetzt wirklich die perfekte Gelegenheit ist, um mit ihr zu reden. Andererseits war ich selbst an diesem Punkt noch, einfach total verunsichert. Carina selbst hat auch nicht den ersten Schritt gemacht, aber ab dem Moment, wo die Jungs uns verlassen hatten, waren wir beide einfach furchtbar verlegen.
Dennoch wussten wir halt beide nicht, wie wir dieses Gespräch beginnen sollen und haben erstmal über irgendwas Belangloses geredet. Wir lagen mittlerweile nebeneinander auf der Decke und nach einer Weile nahmen wir wieder über unsere Füße Kontakt auf, etwas unbeholfen ehrlich gesagt. Ich hatte das Gefühl, dass wir beide es noch beiläufig halten wollten, um im Zweifel abstreiten zu können, dass mehr dahintersteckt. Hinzu kam noch unser Größenunterschied. So winkelte ich jetzt mein Bein etwas an, damit sie es leichter dabei hatte, die Konturen meines Fußes mit ihrem nachzuzeichnen.
Auch hier könnte ich jetzt im Nachhineien nicht sagen, worüber wir in dieser Zeit eigentlich gesprochen haben. Es war auch völlig egal. Langsam wurde es dunkel und ich erschrak förmlich als Carina mich fragte, ob wir nicht bald zum Wohnheim zurückwollen. Reflexartig bejahte ich, aber geriet nun doch etwas in Panik, da ich das Gefühl hatte, den Moment sie anzusprechen verpasst zu haben.
Das restliche Zeug war schnell zusammengepackt und jetzt geriet auch Carina ein wenig in Panik, da sie ihre Schuhe nicht finden konnte. Ich erzählte ihr dann, dass Lukas sie mitgenommen hat, erwähnte aber nicht meinen Anteil daran. Dennoch wollte sie wissen, warum ich sie nicht schon früher darauf aufmerksam gemacht habe. "Vielleicht gefällst du mir so ja besser", antwortete ich ihr mit einem ziemlichen Kloß im Hals und merkte wie ich errötete. Aber Carina ging es nicht anders! Auch sie war in dieser Situation kein bisschen verspielt. Stattdessen klang ihre Stimme ein wenig heiser als sie antwortete: "Dann will ich dich aber auch weiterhin so sehen." Vorsichtig nahm sie mir die Schuhe aus der Hand und verstaute sie in ihrem Rucksack. Als sie damit fertig war, sagte ich zu ihr "Können wir dann?" und hielt ihr meine nun leere Hand entgegen. "Ja", antwortete Carina und ergriff sie. Händchen-haltend machten wir uns jetzt auf den Rückweg und ich fühlte mich wie elektrisiert! Auf den ersten Metern schwiegen wir beide, aber in meinem Kopf ging es in einer Tour nur: Lotte, das alles hier sind eindeutige Signale! Jetzt sprich sie endlich darauf an! Na los!
Und ich habs dann einfach getan: "Weißt du eigentlich, dass du so auf Socken ziemlich süß bist?"
Gott, das kam so holprig raus bei mir, aber irgendwie was das das erste, was mir in den Sinn kam. Und dieser Moment, bis Carina etwas dazu sagte, zog sich einfach so endlos hin! Ich hörte so deutlich, wie sie erstmal schluckte und auch ihre Stimme klang dann irgendwie wieder heiser als sie nachfragte: "Meinst du für dich oder für jemand anderen?"
"Für mich", antwortete ich und Carina antwortete nicht sofort, aber ich merkte sofort, wie sie meine Hand fester drückte! Und es war einfach eine so krasse Erleichterung, als sie meinte: "Ich finde dich auf Socken auch ziemlich süß." OH MEIN GOTT!!! Ich glaube, ich war noch nie so aufgeregt, wie in diesem Moment! Sofort hatte ich tausend Fragen an sie in meinem Kopf, aber es war sie, die nun schnell fragte: "Gefällt es dir, wenn ich dir deine Schuhe ausziehe?"
"Ja, sehr", antwortete ich und stellte ihr dieselbe Frage. Carina ließ sich Zeit mit der Antwort und schaute jetzt eher auf den Weg, redete mehr mit dem Boden als mit mir: "Es ist kompliziert. Ohne Schuhe, da - bitte Lotte, halt mich nicht für verrückt -, aber ohne Schuhe, da fühle ich mich immer so, naja, verwundbar und irgendwie hilflos. Und eigentlich müsste ich dieses Gefühl hassen, aber gleichzeitig ist es jedes Mal so aufregend für mich, dass, also, ich es irgendwie auch mag und bitte halte mich jetzt nicht für verrückt." Die letzten Worte hatte sie deutlich hastiger als den Rest gesagt und schaute immer noch nicht zu mir, vermutlich aus Angst, dass ich sie ablehnend anschauen könnte. Aber ich empfinde es ja ganz genauso! Dennoch war ich im ersten Moment einfach so überrascht, dass ich diesen Moment der Unsicherheit für sie völlig unnötigerweise verlängerte. Das fiel mir dann auch auf und ich sagte schnell: "Ehrlich gesagt, geht's mir ganz genauso wie dir."
Erst jetzt schaute sie wieder zu mir und ich habe wirklich keine Worte um das zu beschreiben! Es fühlte sich einfach für uns beide so unfassbar gut und befreiend an, dass wir in diesem Punkt praktisch identisch empfinden! Sie konnte es im ersten Moment gar nicht glauben und mir kam es auch total unwirklich vor. Meiner Carina gefällt es, wenn ich ihr die Schuhe ausziehe?! Gott, das fühlt sich einfach so überwältigend an!
Jetzt war mein Kopf wie leergefegt und dachte praktisch in Endlosschleife nur noch diesen einen Gedanken: Sie empfindet es wie ich, sie empfindet es wie ich, sie empfindet es wie ich!
Wir schwiegen nun auch wieder, aber diesmal, weil wir beide völlig überwältigt waren, wir zwei Honigkuchenpferde. :D Viel zu schnell kam dann das Wohnheim in Sicht. Heute saß niemand davor und es war auch dunkler als damals beim See-Erlebnis. Wir waren immer noch Hand in Hand unterwegs und ließen uns erst an der Tür des Wohnheims los, weil die Tür für uns beide auf einmal schlichtweg zu schmal ist.
Vor ihrer Zimmertür blieben wir stehen und waren beide wieder völlig unbeholfen. :)
Iegenwie wusste keine von uns so recht, wie wir nach diesem gegenseitigen Geständnis jetzt auseinandergehen sollen. Ich meinte dann nochmal zu ihr, dass ich wirklich erleichtert bin, dass sie diese Schuhklausache wie ich empfindet. Carina erwiderte dies und schlug vor morgen Nachmittag wieder spazieren zu gehen, um ausführlicher über alles zu reden. Ich stimmte natürlich zu, aber danach standen wir wieder so unschlüssig da. Ich wollte sie nicht einfach so in ihr Zimmer entlassen und weil dieser Abend heute bisher so gut gelaufen war, nahm ich auch jetzt nochmal meinen Mut zusammen: Ich ging leicht auf die Zehenspitzen, gab Carina einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn und sagte "Schlaf gut" zu ihr. Das führte aber nur zu einem sehr seltsamen Moment, in dem Carina mich unsicher anschaute und schließlich "Du auch" antwortete. Beide hatten wir es danach eilig in unsere jeweiligen Zimmer zu kommen und kaum war ich drin, begann direkt die Panik: War das grad zu viel? Bin ich grad zu weit gegangen? Gott, ich war so hibbelig und hatte das Gefühl, es trotz allem versaut zu haben. Und dann zeigte mir mein Handy auch noch eine WhatsApp von Carina an. Ich malte mir schon alles Mögliche aus, aber sie lautete schlicht: "Gute Nacht, Lotte <3" Und ich habe keine Ahnung, wie lange ich erstmal auf dieses kleine rote Herz-Emoji gestarrt habe. :) :) :)
Es bedeutete mir in diesem Moment einfach so unheimlich viel! Klar, es muss nicht heißen, dass sie auch in anderen Bereichen wie ich empfindet, aber dennoch löschte es auf einen Schlag praktisch all meine Ängste aus. Denn völlig egal, wie genau sie empfindet, jetzt habe ich doch die sehr starke Hoffnung, dass wir auf jeden Fall einen gemeinsamen Weg finden werden, mit unseren Empfindungen umzugehen. Und gerade im Vergleich zu meinem Pessimismus und all diesen Sorgen fühlt sich das einfach so unfassbar gut an!
Ah, ich glaube ich werde heute Nacht nicht viel schlafen :D
Ich dachte, es beruhigt mich vielleicht, das hier zu posten, aber verdammt, es ist eher das Gegenteil der Fall :D Aber egal, trotzdem gute Nacht fürs Erste :D

Lotte
 Yeeeeessss! :-) 07.06.2022 (08:01 Uhr) Alex
Guten Morgen, Lotte!

Das ist so toll zu lesen! Es freut mich sehr, dass der Abend so toll gelaufen ist! Ein großes Kompliment auch, dass du zum richtigen Zeitpunkt mutig gewesen bist und die Sache angesprochen hast. Wie schön, dass Carina dann auch so gut darauf reagiert hat.

Ich denke auch, dass ihr nun auf jeden Fall eine Basis haben solltet, auf der ihr gemeinsam den weiteren Umgang damit festlegen könnt. Von dem Kuss auf die Stirn war Carina vielleicht auch einfach etwas überrumpelt, das Herzchen danach werte ich aber ebenfalls als sehr positiv. Und hey, ihr habt sogar Händchen gehalten. ;-)

Dass ihr direkt noch ausführlicher darüber reden wollt, ist ein super guter Entschluss. Natürlich drücke ich auch da die Daumen für ein gutes Gespräch. Wenn es richtig gut läuft, gibt es da ja vielleicht auch schon die nächste Schuhklau-Geschichte, hihi.

Was mich noch interessieren würde: Wie war es denn nun für dich, Carinas Füße anzufassen?

Soweit eben von mir, muss gleich zur Arbeit, aber wollte unbedingt noch antworten.

LG Alex
 Re: Yeeeeessss! :-) 07.06.2022 (22:02 Uhr) Charlotte
Hi Alex,

ich wollte dir auch noch kurz antworten, bevor ich schlafen gehe. :)

Ehrlich gesagt kann ich noch gar nicht richtig sagen, wie es für mich war, Carinas Füße anzufassen. Ihre Füße fühlten sich warm und weich an und ich empfand es schon irgendwie als anregend sie zu berühren. Aber der Moment war einfach viel zu kurz und für mich eher ein Vorgeschmack. Ist mir doch etwas peinlich das so zu schreiben, aber ich bin einfach auch zu müde und finde aktuell keine andere Formulierung: Nach diesem kurzen Moment jetzt, habe ich tendenziell noch wesentlich mehr Lust ihre Füße, naja, praktisch zu massieren. Also sie mal länger in die Hand zu nehmen, die einzelnen Regionen "durchzukneten" und dann auch zu spüren, wie sie eigentlich auf meine Berührungen reagiert. Aber ich denke, dass sich da sehr bald eine Gelegenheit ergeben wird, diese Erfahrung zu machen. :)
Schon heute Morgen beim Frühstück sind wir uns mit den Füßen unter dem Tisch "begegnet" und auch unser Spaziergang heute war einfach wunderschön - und sehr aufschlussreich! Es ist einfach so befreiend für mich, dass ich offen mit ihr darüber reden kann und jetzt auch ihre Sichtweise auf diese ganzen Erlebnisse der letzten Wochen erfahre! Und für sie ist es nicht anders. :)
Wir haben auch schon gemerkt, dass es gar nicht so leicht ist zu definieren, was genau das jetzt zwischen uns ist, aber so wie wir aktuell miteinander umgehen, habe ich einfach ein sehr gutes Gefühl für die Zukunft und bin einfach unfassbar glücklich! :)
Heute haben wir auch erstmal nur geredet, aber in nächster Zeit wird da definitiv mehr zwischen uns
passieren. :D
Was auch ganz praktisch ist: Morgen löst Carina ihre Schuhe bei den Jungs aus und weil sie noch meine hat, muss ich auch ran. :D

Ich wollte auch einfach nochmal Danke sagen. Es kommt dir vielleicht nicht so vor, dass du viel getan hast. Aber gerade in der Anfangszeit jetzt, sowohl beim Schuhklau als auch bei meinen Gefühlen zu Carina, hat mir der Austausch mit dir wirklich viel gegeben. Ich glaube, ich wäre sonst immer noch wesentlich mehr mit mir selbst beschäftigt und hätte vermutlich auch noch nicht die Kraft gehabt, mit Carina zu reden. Daher wirklich nochmal Danke! :)

LG Lotte
 Re: Yeeeeessss! :-) 08.06.2022 (07:38 Uhr) Alex
Hi Lotte,

Das hört sich echt alles mega gut an! :-) Ich freu mich wirklich sehr für euch, dass sich das in eine so positive Richtung entwickelt und ihr euch so super austauschen könnt. Auch ich bin mir sicher, dass ihr eine wunderschöne Zeit vor euch habt, so wie sich das anhört!

Ich habe echt gern geholfen und freue mich, dass dich meine Antworten hier weitergebracht haben. Es ist toll, wenn ich zu so einer schönen Entwicklung beitragen kann. <3

Natürlich hoffe ich, dass wir noch mehr von deinen Erlebnissen mit Carina hören. ;-) Aber gerade, wenn jetzt doch noch eine andere emotionale Ebene erreicht wurde und ihr euch außerdem direkt austauschen könnt, verstehe ich auch, solltest du das lieber mehr für dich behalten.

LG Alex

> Hi Alex,
>
> ich wollte dir auch noch kurz antworten, bevor ich
> schlafen gehe. :)
>
> Ehrlich gesagt kann ich noch gar nicht richtig sagen, wie
> es für mich war, Carinas Füße anzufassen. Ihre Füße
> fühlten sich warm und weich an und ich empfand es schon
> irgendwie als anregend sie zu berühren. Aber der Moment
> war einfach viel zu kurz und für mich eher ein
> Vorgeschmack. Ist mir doch etwas peinlich das so zu
> schreiben, aber ich bin einfach auch zu müde und finde
> aktuell keine andere Formulierung: Nach diesem kurzen
> Moment jetzt, habe ich tendenziell noch wesentlich mehr
> Lust ihre Füße, naja, praktisch zu massieren. Also sie
> mal länger in die Hand zu nehmen, die einzelnen Regionen
> "durchzukneten" und dann auch zu spüren, wie sie
> eigentlich auf meine Berührungen reagiert. Aber ich
> denke, dass sich da sehr bald eine Gelegenheit ergeben
> wird, diese Erfahrung zu machen. :)
> Schon heute Morgen beim Frühstück sind wir uns mit den
> Füßen unter dem Tisch "begegnet" und auch unser
> Spaziergang heute war einfach wunderschön - und sehr
> aufschlussreich! Es ist einfach so befreiend für mich,
> dass ich offen mit ihr darüber reden kann und jetzt auch
> ihre Sichtweise auf diese ganzen Erlebnisse der letzten
> Wochen erfahre! Und für sie ist es nicht anders. :)
> Wir haben auch schon gemerkt, dass es gar nicht so leicht
> ist zu definieren, was genau das jetzt zwischen uns ist,
> aber so wie wir aktuell miteinander umgehen, habe ich
> einfach ein sehr gutes Gefühl für die Zukunft und bin
> einfach unfassbar glücklich! :)
> Heute haben wir auch erstmal nur geredet, aber in
> nächster Zeit wird da definitiv mehr zwischen uns
> passieren. :D
> Was auch ganz praktisch ist: Morgen löst Carina ihre
> Schuhe bei den Jungs aus und weil sie noch meine hat,
> muss ich auch ran. :D
>
> Ich wollte auch einfach nochmal Danke sagen. Es kommt dir
> vielleicht nicht so vor, dass du viel getan hast. Aber
> gerade in der Anfangszeit jetzt, sowohl beim Schuhklau
> als auch bei meinen Gefühlen zu Carina, hat mir der
> Austausch mit dir wirklich viel gegeben. Ich glaube, ich
> wäre sonst immer noch wesentlich mehr mit mir selbst
> beschäftigt und hätte vermutlich auch noch nicht die
> Kraft gehabt, mit Carina zu reden. Daher wirklich nochmal
> Danke! :)
>
> LG Lotte
 Re: Yeeeeessss! :-) 08.06.2022 (21:54 Uhr) Charlotte
Hi Alex,

also ich habe jetzt nicht vor, aufzuhören hier zu schreiben. :)
Manches werde ich wohl nicht ausformulieren, aber von anderen Dingen will ich eigentlich sogar erzählen. Allerdings werde ich in nächster Zeit nicht dazu kommen, längere Sachen zu posten. Allein das Studium nimmt doch Einiges an Zeit in Anspruch. Außerdem unternehmen wir auch weiterhin viel mit Maren, mit der wir noch nicht darüber gesprochen haben, dass sich etwas zwischen Carina und mir verändert hat. Damit wollen wir noch etwas warten, bis wir uns selbst klarer sind was genau das zwischen uns ist (Wobei ich schon ein bisschen das Gefühl habe, dass Maren etwas ahnt). Naja, und die restlichen freien Minuten verbringe ich mit Carina. <3

Es wird also wohl eine Weile dauern bis mal wieder ein Erlebnis von mir kommt. In der Zwischenzeit fände ich es schön, mal wieder etwas von dir/euch zu lesen. :)
Ich warte z.B. noch auf dieses Blümchensocken-Erlebnis. xD
(Kein Stress, aber ich würde es doch gern mal voll ausformuliert lesen :D )

Also auf bald und liebe Grüße,
Lotte

P.S.: Ah, ich kann doch nicht widerstehen, es noch zu erwähnen, aber Carina und ich haben uns heute zum ersten Mal richtig geküsst und es war einfach wunderschön :) <3
 Re: Yeeeeessss! :-) 08.06.2022 (23:13 Uhr) Alex
Hi Lotte,

Bei Gelegenheit schreib ich die Geschichte(n) mal auf. So spektakulär ist die aber gar nicht.

Jetzt gerade möchte ich euch beiden aber einfach alles an Glück auf dieser Welt wünschen. Was du schreibst, klingt wunderschön. Ich freu mich über alles, was hier noch von dir kommt, aber lass dir Zeit. Selbst wenn es lange dauert oder du dich doch anders entscheidest, war es toll, dich hier auf deinem Weg zu begleiten. Ich habe gerade echt Gänsehaut.
Carina weiß vermutlich nichts von dem Forum oder mir (was auch besser ist und auch zumindest erstmal so bleiben sollte, denk ich), aber bei Gelegenheit kannst du sie ja mal "insgeheim" von mir Knuddeln. ;-)

Alles Liebe,
Alex

> Hi Alex,
>
> also ich habe jetzt nicht vor, aufzuhören hier zu
> schreiben. :)
> Manches werde ich wohl nicht ausformulieren, aber von
> anderen Dingen will ich eigentlich sogar erzählen.
> Allerdings werde ich in nächster Zeit nicht dazu kommen,
> längere Sachen zu posten. Allein das Studium nimmt doch
> Einiges an Zeit in Anspruch. Außerdem unternehmen wir
> auch weiterhin viel mit Maren, mit der wir noch nicht
> darüber gesprochen haben, dass sich etwas zwischen Carina
> und mir verändert hat. Damit wollen wir noch etwas
> warten, bis wir uns selbst klarer sind was genau das
> zwischen uns ist (Wobei ich schon ein bisschen das Gefühl
> habe, dass Maren etwas ahnt). Naja, und die restlichen
> freien Minuten verbringe ich mit Carina. 3
>
> Es wird also wohl eine Weile dauern bis mal wieder ein
> Erlebnis von mir kommt. In der Zwischenzeit fände ich es
> schön, mal wieder etwas von dir/euch zu lesen. :)
> Ich warte z.B. noch auf dieses Blümchensocken-Erlebnis.
> xD
> (Kein Stress, aber ich würde es doch gern mal voll
> ausformuliert lesen :D )
>
> Also auf bald und liebe Grüße,
> Lotte
>
> P.S.: Ah, ich kann doch nicht widerstehen, es noch zu
> erwähnen, aber Carina und ich haben uns heute zum ersten
> Mal richtig geküsst und es war einfach wunderschön :) 3
 Re: Yeeeeessss! :-) 09.06.2022 (22:05 Uhr) Charlotte
Hi Alex,

mach ich gern :)
Carina weiß tatsächlich nichts von meiner Aktivität hier im Forum. Ich habe auch vor, das so beizubehalten. Eventuell kommt in der Zukunft mal der Punkt, wo ich ihr davon erzähle, aber aktuell habe ich da keine Absicht.

Du kannst natürlich gern auch ein spektakuläreres Erlebnis teilen, hehe ;-)

Vielen Dank für deine lieben Wünsche! Unseren bisherigen Austausch habe ich als großes Geschenk wahrgenommen und bin dir wirklich dankbar für die Orientierungshilfe, die du mir gegeben hast. Und indirekt hat davon ja auch Carina profitiert :)

Auch dir alles Gute und liebe Grüße,
Lotte

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