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 Schuhklau
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 Meine Schuhe bei der 8. Klasse 28.07.2022 (21:22 Uhr) Janina
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 29.07.2022 (07:51 Uhr) Rens1234
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 29.07.2022 (18:23 Uhr) Alex
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 29.07.2022 (18:26 Uhr) Belle
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 30.07.2022 (13:48 Uhr) Janina
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 30.07.2022 (14:04 Uhr) Tom
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 31.07.2022 (21:26 Uhr) Lotte
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 04.08.2022 (23:46 Uhr) Alex
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 06.08.2022 (16:43 Uhr) Janina
 Re: Meine Schuhe bei der 8. Klasse 10.08.2022 (18:23 Uhr) Alex
 Fortsetzung 13.08.2022 (14:52 Uhr) Janina
 Re: Fortsetzung 13.08.2022 (16:21 Uhr) Sophie
 Re: Fortsetzung 13.08.2022 (18:32 Uhr) Janina
 Re: Fortsetzung 14.08.2022 (13:30 Uhr) Sophie
 Re: Fortsetzung 14.08.2022 (19:22 Uhr) Janina
 Folgetag 16.08.2022 (22:18 Uhr) Janina
Hallo zusammen,

Gymnasiallehramt kann ich dir nur wärmstens empfehlen, Sophie. :)
Ich bin mir immer noch nicht so richtig sicher, wie ich am besten einen Schuhklau provoziere, aber dafür habe ich jetzt erstmal das noch fehlende Erlebnis verschriftlicht. Es ist mir doch schwerer gefallen darüber zu schreiben, als ich dachte. Denn nach meinem Empfinden hat es schon eine andere Qualität als die anderen. Aber macht euch vielleicht erstmal selbst ein Bild.

Am Folgetag war ich morgens schon sehr früh wach, war mir aber immer noch nicht sicher, was ich tun soll. Dabei gab es ja im Grunde nur zwei Optionen: Entweder ich halte mich an die Abmachung vom Vortag oder eben nicht. Diese beiden Varianten hatte ich wieder und wieder durchgespielt. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich meine Entscheidung längst getroffen. Denn mir war klar, dass wenn ich nicht mitspiele, sie mir einfach wieder die Schuhe klauen und diese ebenfalls behalten. Und in dem Fall hätte ich wieder einen schuhlosen Heimweg vor mir und müsste schon zwei Paare irgendwie wieder auslösen. Mich an die Abmachung zu halten, erschien mir daher praktisch alternativlos. Was natürlich auch eine Rolle spielte war, dass ich durch die beiden Vortage doch sehr entmutigt war. Die ganze Situation fühlte sich einfach sehr zwangsläufig an, als hätte ich gar keine andere Wahl.
Ich klammerte mich dann auch an diesen Gedanken im Grunde Schadensbegrenzung zu betreiben und immer noch nach meiner besten Option zu handeln. Dennoch war ich alles andere als glücklich, als ich morgens nach dem Anziehen auf meine Socken schaute: Deren Spitze war gelb abgesetzt, im Fußbereich waren sie dann weiß-gelb geringelt, die Hacke hingegen war blau abgesetzt und den Knöchel rauf waren sie schließlich blau-weiß geringelt. Ein schwacher Trost war immerhin, dass ich bei einem Blick in meinem Kleiderschrank feststellte, dass meine Schuhdiebinnen sich auch noch schlimmere Modelle hätten aussuchen können. Auch bei den Schuhen hielt ich mich an die Abmachung und zog meine Stiefel an.

Auf dem Weg zur Schule war ich natürlich sehr nervös. Ich versuchte mich damit zu beruhigen, dass ich mir sagte: Ich kann mir die einzelnen Aufgaben ja erstmal anschauen und dann entscheiden. Dieser Vorsatz hielt aber nicht sehr lang. Denn direkt nachdem ich Michelle, ihre eine Freundin und die Schuhdiebinnen aus meiner Klasse traf, kam direkt die Frage: "Erinnerst du dich noch an dein Versprechen von gestern?"
"Ja."
"Und hältst du dich auch dran?"
"Ja."
Diese beiden "Ja's" kamen mir praktisch vollautomatisch über die Lippen. Zu dem Zeitpunkt waren zwar noch nicht alle da, aber auch so standen mir 5 - 6 Mädels gegenüber, die in dieser Situation alle wesentlich selbstbewusster wirkten als ich. Allein das erzeugte schon wieder eine Art Sogwirkung und ich fühlte mich doch sehr auf dieses Versprechen festgelegt. Sie begannen mir dann die ersten Regeln des heutigen Tages mitzuteilen: Dabei wollte Michelle, dass ich sie und die anderen Siebtklässler sieze. Wobei ich das ehrlich gesagt nicht so schlimm fand. Meine Klassenkameradinnen hingegen wollten, dass ich heute auf ihre Spitznamen für mich (also vor allem "Socki" und "Strumpfinchen") reagiere. Meistens ignorierte ich die Person, die mich so genannt hatte nämlich. Das fand ich schon deutlich schlimmer, weil ich doch die Sorge hatte, dass sich so ein Name mal endgültig für mich durchsetzt.
Nachdem das geklärt war, standen sie auf und ich dachte erst sie führen mich zum Treppenhaus. Aber dann blieben wir mitten im Foyer stehen und Leah meinte: "Ach ja, du musst natürlich noch deine Schuhe ausziehen." "Socki", ergänzte Michelle (Dass Michelle diesen Namen immer mal wieder ergänzte, wenn ihn mal jemand nicht benutzt hatte, wurde auch zu einem sehr lästigen Muster dieses Tages.). Da musste ich doch erstmal schlucken. Denn es betraten alle paar Minuten Schülergruppen das Foyer und manche saßen auch am Rand und warteten auf ihre Freunde. Es waren daher gar nicht mal so wenige Leute im Foyer. Ich versuchte noch ein bisschen Zeit zu schinden, bis vielleicht etwas weniger da sind. Aber da kam auch relativ schnell wieder Druck von den anderen: "Na komm schon, raus aus den Schuhen, denk an dein Versprechen, wir wollen deine Socken sehen." Schweren Herzens beugte ich mich dann zu meinem ersten Stiefel herab und öffnete den Reißverschluss. Und ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie Maike dazu meinte: "Sie tut's wirklich, sie tut's wirklich!" Mir kam es ehrlich gesagt auch ziemlich surreal vor. Es ist einfach etwas völlig anderes, wenn man seine Schuhe weggenommen bekommt oder sie sich selbst ausziehen muss. Als der Reißverschluss offen war, stellte Maike sich dann auch leicht seitlich von mir. Denn durch den geöffneten Stiefel konnte sie so schon ein Stück von meinem Socken sehen. Und auch hier teilte sie den anderen natürlich sofort mit: "Ah, sie hat auch die Socken an!" Allein das sorgte schon für erwartungsfrohes Gelächter bei den anderen, mir hingegen machte es den Moment noch schwerer. Aber letzten Endes hob ich mein Bein leicht an und nahm mir den Stiefel selbst vom Fuß. Es folgten erstmal einige "Komplimente" für meinen Socken und die wenig hoffnungsvoll Ansage: "Gib den Michelle." Ich tat es also und zog mir dann auf die gleiche Weise auch den zweiten Stiefel aus. Auch der ging an Michelle, die jetzt schon mal durchblicken ließ, dass sie später für die Rückgabe verantwortlich sein wird.

Aber für den Moment stand ich jetzt erstmal sockig im Foyer. Und auch wenn ich immer versuchte mir nichts anmerken zu lassen, war ich in dieser Situation doch sehr errötet. Dafür war der ganze Vorgang einfach viel zu peinlich gewesen. Meinen Schuhdiebinnen entging das auch nicht und sie kommentierten das in etwa in die Richtung "Schön, dass du mal etwas Farbe bekommst." Schon da wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Aber der Tag hatte ja grade erst begonnen. Und auch jetzt ging es erstmal mit der nächsten Aufgabe weiter: Ich sollte den Saum meiner Jeans umschlagen, damit man meine Socken besser sehen kann. Seufzend tat ich auch das, mit dem Ergebnis, dass bis auf die obersten Ringel das Muster jetzt praktisch vollständig zu sehen war.
Nachdem sie nun dafür gesorgt hatten, dass meine Socken sichtbar waren, wollten sie auch sicherstellen, dass ich so gesehen werde. Daher bestand die nächste Aufgabe schlicht darin, sich im Foyer neben den Haupteingang zu stellen. Das war an und für sich sehr simpel, aber auch sehr effektiv. Denn die meisten der Schüler, die durch den Haupteingang kamen bemerkten auch die Abwesenheit meiner Schuhe. Währenddessen saßen die anderen Mädels in Sichtweite und amüsierten sich anscheinend ganz gut. Ich versuchte mich dann abzulenken, indem ich mein Handy rausholte. Aber auch da kam sofort Leah zu mir und forderte mich auf es ihr zu geben (Immerhin mit der Zusage, es mir nach Schulschluss wieder zurückzugeben). So blieb mir dann nichts anderes übrig, als auf die reinkommenden Schüler zu schauen.
Gut 5 min. vor Unterrichtsbeginn war diese Aufgabe dann erfüllt und wir gingen zu unserem Klassenraum. Dort meinten sie zu mir, ich könne mich jetzt erstmal erholen. Dafür würde es in der großen Pause dann weiter gehen.
Tatsächlich beruhigte ich mich auch etwas in der ersten Doppelstunde. Immerhin ist die erste Etappe geschafft, dachte ich mir. Ebenfalls war hilfreich, dass das ganze an einem Freitag war. Daher hatte ich auch noch die Aussicht auf das Wochenende. Weniger glücklich war ich darüber, dass während der ersten Doppelstunde sich die Geschehnisse des Morgens im Flüsterton in unserer Klasse ausbreiteten. Aber das ließ sich leider nicht vermeiden.

Die erste Doppelstunde ging recht schnell rum und schon war erste große Pause. Wie angekündigt, wartete hier die nächste Aufgabe auf mich. Und zwar sollte ich mich schlicht auf eine Bank mitten auf dem Schulhof setzen. Auch hier war natürlich wieder der Hintergedanke, dass mich möglichst viele Mitschüler sehen sollen. Ich hatte vor allem Bedenken, falls mich ein Lehrer so dasitzen sieht. Aber die anderen meinten nur: "Sag halt du hast eine Wette verloren."
Ich ging dann begleitet von Rebekka und Michelle auf den Schulhof. Die anderen setzten sich an eine der Glaswände des Foyers, von wo aus sie den Schulhof auch gut im Blick hatten. Die beiden führten mich zu einer Bank, die schon sehr zentral auf dem Hof stand und dort setzten wir drei uns jetzt hin. Anfangs hielt ich meine Beine einfach unter der Bank, aber die beiden meinten sehr schnell, dass ich meine Socken ruhig etwas vorzeigen soll. Widerwillig schlug ich daher ein Bein über das andere. Das sorgte doch für einige Blicke. Es kam aber auch wie es kommen musste: Die Pausenaufsicht sah es und kam schnurstracks zu uns. Sie fragte, warum ich auf Socken hier draußen sitze. Ich brachte dann die Ausrede mit der Wette. Die zweifelte sie auch nicht an, sie meinte aber trotzdem: "Wette hin oder her, du erkältest dich doch. Also bitte, schnell rein mit dir!" Dem kam ich natürlich gern nach, während meine Schuhdiebinnen jetzt leicht umdisponierten. Wieder drin, meinten sie ich solle erst mal zum Schulkiosk gehen und dort ein bisschen Süßkram kaufen. Der Schulkiosk ist praktisch zwischen dem Foyer und dem Vorraum zur Turnhalle und ich musste damals schon etwas in der Schlange warten. Auch das habe ich nicht in so guter Erinnerung, weil man so nah beieinander steht und man sich dieser Warte-Situation einfach nicht entziehen kann.
Das war es aber auch mit den Aufgaben für diese Pause. Dafür gaben sie mir noch eine für die nächste Stunde: Ich sollte versuchen, an die Tafel beordert zu werden. Wir hatten Mathe, wo es schon häufiger mal vorkam, dass jemand eine Textaufgabe oder Hausaufgabe vorrechnen musste. Tatsächlich war das an diesem Freitag auch so. Gezwungenermaßen meldete ich mich jetzt auch, wurde aber Gott sei Dank nicht aufgerufen.

Für die zweite große Pause hatten sie sich dann wieder was Neues ausgedacht. Verteilt über das ganze Foyer saßen diverse kleinere und größere Schülergruppen, die ihre Pause verbrachten. Ich sollte jetzt nacheinander zu mehreren davon hingehen und sie fragen, wie sie meine Socken finden. Und ganz ehrlich, das war eine richtig peinliche Angelegenheit. Dabei ging es noch einigermaßen entspannt los. Denn die erste Gruppe, die sie aussuchten waren ein paar Jungs aus unserer Klasse. Die bemerkten schnell was los ist und reagierten dann auch sehr nett. Als Nächstes jedoch schickten sie mich zu welchen aus der Oberstufe. Ich kannte jetzt keinen von denen persönlich, aber dennoch wollte ich mich vor denen nicht blamieren. In Verbindung mit meiner Aufgabe ließ sich das nur leider nicht wirklich vermeiden und so endete diese Begegnung auch darin, dass sie sich über mich lustig machten. Zu guter letzt musste ich dann noch zu zwei jüngeren Gruppen, aber damit kam ich besser klar.
Für die Pause war es das, sie gaben mir aber noch eine weitere Aufgabe für die letzte Doppelstunde des Tages. Im vorderen Bereich unserer Klasse gab es ein Waschbecken, bei dem auch Papiertücher auslagen. In der letzten Doppelstunde jetzt sollte ich unter einem Vorwand genau dorthin gehen und mir ein paar der Papiertücher holen. Hintergedanke war natürlich auch hier, dass die Lehrerin auf dem Weg zum Waschbecken meine Socken sieht. Auch diese Aufgabe nahm ich mit wenig Begeisterung zur Kenntnis. Aber da ich jetzt schon so viel absolviert hatte, sagte ich mir: Ok, das noch und dann ist endlich Schulschluss.
Ebenfalls praktisch war, dass die Lehrerin dieser Doppelstunde eine junge, sehr freundliche Person war, mit der ich gut auskam.
Ich brachte es dann auch relativ schnell hinter mich und kippte "aus Versehen" etwas von meinem Wasser auf den Tisch. Unsere Lehrerin wurde auch sofort darauf aufmerksam, aber ich meinte direkt, dass ich mich darum kümmere und war schon auf dem Weg zum Waschbecken. Sie vom Pult hatte aber den deutlich kürzeren Weg und erreichte dieses kurz vor mir. Sie schaute zu mir und natürlich fiel ihr die Abwesenheit meiner Schuhe auf. Sie fragte mich auch danach und ich meinte zu ihr, es sei ohne die schweren Winterschuhe einfach bequemer und außerdem haben wir ja auch den Teppichboden. Das konnte sie gut verstehen und gab mir dann ein paar Papiertücher. Damit wischte ich das Wasser weg und musste danach nochmal vorkommen, um die benutzten Tücher zu entsorgen. Aber dieser zusätzliche Weg störte mich nicht mehr so arg. Denn ich ging davon aus, dass ich damit jetzt die letzte Aufgabe erfüllt hätte.

Da hatte ich leider falsch gedacht.
Nach Schulschluss meinte ich auch zu Leah und den anderen, dass ich alle Aufgaben erfüllt und jetzt alle meine Schuhe wiederhaben möchte. Sie stimmten mir da auch grundsätzlich zu, verwiesen aber auch darauf, dass für die Rückgabe sämtlicher Schuhe Michelle und ihre beiden Freundinnen verantwortlich sind. Mittlerweile doch sehr ermattet nahm ich das zur Kenntnis und zusammen gingen wir zum Klassenraum der 8. Klasse.  
Von denen waren doch noch ein paar mehr da als Michelle und ihre beiden Freundinnen und der Grund hierfür wurde auch sehr schnell klar: Meine Stiefel durfte ich mir jetzt durch Schweinchen-in-der-Mitte zurückholen. Und das war doch relativ langwierig, da mir immer wieder schon gefangene Schuhe wieder aus der Hand gerissen wurden. Aber nach vielleicht 15 min. hatte ich beide wieder - und was mich auch wunderte - ich durfte meine Stiefel auch direkt wieder anziehen. Ebenfalls positiv war, dass die meisten Achtklässler jetzt gingen.

All das gab mir ein gutes Gefühl und nun mussten ja nur noch die Nike-Sneaker ausgelöst werden. Dazu führte Michelle uns in ihren Klassenraum. In dessen Mitte war ein bisschen Platz geschaffen worden und ich brauchte einen Moment, um eins und eins zusammen zu zählen, einfach weil ich das nicht erwartet hätte: Auf dem Boden standen zwei umgedrehte Kochtöpfe und ein Holzlöffel. "Topfschlagen?!", fragte ich daher auch verwirrt. "Das kam beim Geburtstag meiner kleinen Schwester letztens super an", meinte die eine Achtklässlerin grinsend. Ich fragte mich dennoch, was das ganze soll. Auch strahlten alle Umstehenden so etwas erwartungsfrohes aus, als wäre hier noch etwas im Busch. Darum wollte ich auch erstmal sehen, dass in den Töpfen tatsächlich meine Schuhe sind - und ja, sie waren in den Töpfen. Sie erklärten mir dann nochmal die Regeln: Ich kriege den Löffel und anschließend die Augen verbunden. Dann platzieren sie die Töpfe irgendwo auf dem Boden des Raums und wenn ich beide angeschlagen habe, ist die Aufgabe bestanden. Vor allem der Teil mit dem Augen verbinden behagte mir so gar nicht. Andererseits wäre dieser ganze Tag umsonst gewesen, wenn ich jetzt einen Rückzieher mache. Ich verstand zwar immer noch nicht, was sie mit diesem Kinderspiel bezwecken wollen, aber ich dachte mir, vielleicht haben die Achtklässlerinnen ja auch einfach einen schrägen Humor oder es halt wirklich erst in einem anderen Zusammenhang gesehen.
Wie auch immer, mir wurden jetzt erstmal die Augen verbunden. Ich hatte zwar darauf gehofft, dass sie das eher schlampig machen würden. Aber stattdessen wickelten sie ein schwarzes Tuch mehrmals über meine Augenpartie, sodass ich nur noch oben und unten ein klein wenig sehen konnte. Und so bescheuert es klingt: Dann spielte ich erstmal eine Runde Topfschlagen. Die anderen Mädels gaben mir dabei noch Zeichen mit "Heiß" und "Kalt". Daher dauerte es auch gar nicht so lange, bis ich auf den ersten Topf schlug. Ermutigt von diesem Erfolg, verließ ich mich auch auf der Suche nach meinem zweiten Schuh auf ihre Signale. Ich hörte dabei auch, wie sie sich durch den Raum bewegten und sich gegenseitig ermahnten leise zu sein. Meine Interpretation des ganzen war, dass sie meinen zweiten Schuh nochmal woanders im Raum verstecken, um meine Suche zu verlängern.
Aber da lag ich falsch.
Ihre Signale leiteten mich geradewegs unter einem Tisch hindurch, hinter dem wieder die freie Fläche in der Mitte des Klassenraums lag. Ich war noch nicht mal wieder hochgekommen, als ich plötzlich Michelle lachend sagen hörte: "Auf sie! Auf sie!"
Und dann folgte eine richtig miese Nummer: Die Mädels hatten mich praktisch an drei Seiten umstellt und begannen jetzt augenblicklich damit, mich zu kitzeln. Erstmal vor allem am Oberkörper und an den Seiten. Da ich praktisch eh noch auf allen Vieren war, war mein erster Reflex mich zusammenzurollen. Aber da sie ja so viele waren, konnten sie das leicht unterbinden. Ebenso problemlos konnten sie mich - ohne dabei mit dem Kitzeln aufzuhören - in die Mitte des Klassenraums ziehen, wo sie viel Platz hatten. Ich spürte jetzt auch, wie gleich mehrere Hände nach meinen Stiefeln griffen. Aber ich hatte zu dem Zeitpunkt noch eine ganz andere Hauptsorge: Ich wollte erstmal wieder was sehen. Was mir da entgegen kam war, dass es ein zeimliches durcheinander war. Ich schaffte es daher mit einer Hand, die Augenbinde weit genug nach hinten zu schieben, damit ich wieder sehen konnte. Das aber auch keinen Augenblick zu früh. Denn im nächsten Moment wurden meine Arme schon wieder festgehalten. Dafür waren die Reißverschlüsse meiner Stiefel mittlerweile geöffnet und ich konnte jetzt live mitansehen, wie gleich mehrere Mädels, mir die von den Füßen zogen und meine Socken wieder freilegten. Natürlich gab es auch keine Möglichkeit für mich, meine Füße irgendwie in Sicherheit zu bringen und auch dort wurde ich jetzt sehr arg gekitzelt. Zusammengenommen war es wirklich kaum auszuhalten und es war auch eine der seltenen Situationen, wo ich wirklich darum bettelte, dass sie aufhören.

Nach mehreren Minuten war es dann auch soweit und ich war erlöst. Dennoch blieb ich erstmal entkräftet auf dem Boden liegen und musste wieder zu Atem kommen. Immerhin: Während ich mich noch erholte, stellte Leah sowohl meine Stiefel als auch meine Nike-Sneaker ordentlich vor mir hin und meinte, von der Seite meiner Klasse aus seien alle Aufgaben erfüllt. Michelle meinte zwar, sie habe eigentlich noch eine gehabt, verzichtete jetzt aber darauf. Etwas skurril war dann noch, dass einige der Mädels sich bei mir bedankten, dass ich den Tag so mitgemacht habe. Als hätte ich das freiwillig getan. Ich schlüpfte dann nur noch in meine Nike-Sneaker, packte meine Stiefel ein und machte mich auf den Heimweg. Gott, das war wirklich ein heftiger Tag gewesen.

Wie gesagt war dieser Tag ein Freitag gewesen und es war danach erstmal Wochenende. Und ich denke das war auch ganz gut so, weil so wieder etwas Gras über die Sache wachsen konnte. Extremer als dieses Erlebnis wurde es Gott sei Dank auch nie wieder. Ich verlor zwar auch in der Woche danach häufiger meine Schuhe, aber so ein Tag wie dieser kam nicht mehr vor. Nach dieser Woche deponierte ich auch Ersatzschuhe in der Schule, um mich besser gegen einen schuhlosen Heimweg abzusichern. Das war an sich auch eine gute Idee. Aber als es in der Woche darauf soweit war, dass die Achtklässler erneut meine Schuhe behielten, kam ich an meine Ersatzschuhe nicht mehr heran, weil unser Klassenraum abgeschlossen war (manche Lehrer schlossen ab, manche nicht; das war etwas blauäugig von mir). Dafür bekam ich meine Schuhe am Folgetag etwas überraschend bereits nach einer unspektakulären Partie Schweinchen-in-der-Mitte zurück. Das lag damals aber auch an den Jungs aus der
8. Klasse, die sich Ende dieser Woche dann auch zum ersten mal Michelle vornahmen.

In der Woche danach wurde es dann auch wieder ruhiger und Michelle beteiligte sich ab da auch nur noch sehr sporadisch an Aktionen gegen mich. Die hatte da erstmal genug mit ihrer eigenen Klasse genug zu tun. :)

Kleiner FunFact übrigens: Ich bin ja in Sachen Schuhklau-Provozieren noch nicht weiter gekommen. Aber da ich doch mal zumindest wieder ein bisschen was erleben wollte, habe ich dieses Erlebnis gestern und heute in der Bib niedergeschrieben - und zwar auf Socken. Sonst bin ich eigentlich relativ selten in der Bib, aber für solche Gelegenheiten ist sie doch ganz praktisch. :)

LG Janina
 Re: Folgetag 17.08.2022 (10:05 Uhr) Franzi
 Re: Folgetag 18.08.2022 (09:35 Uhr) Janina
 Re: Folgetag 18.08.2022 (12:30 Uhr) Christian
 Re: Folgetag 18.08.2022 (20:37 Uhr) Janina
 Re: Folgetag 19.08.2022 (10:01 Uhr) Christian
 Re: Folgetag 19.08.2022 (18:57 Uhr) Toby
 Re: Folgetag 19.08.2022 (10:56 Uhr) Franzi
 Re: Folgetag 19.08.2022 (14:52 Uhr) Janina
 Re: Folgetag 19.08.2022 (16:27 Uhr) Franzi
 Re: Folgetag 19.08.2022 (21:37 Uhr) Janina
 Re: Folgetag 20.08.2022 (07:55 Uhr) Unbekannt
 Re: Folgetag 20.08.2022 (07:56 Uhr) Franzi
 Re: Folgetag 21.08.2022 (11:23 Uhr) Janina
 Re: Folgetag 21.08.2022 (18:41 Uhr) Franzi
 Re: Folgetag 19.08.2022 (21:01 Uhr) Christian
 Re: Folgetag 19.08.2022 (21:16 Uhr) Sophie
 Re: Folgetag 19.08.2022 (21:51 Uhr) Janina
 Re: Folgetag 21.08.2022 (07:39 Uhr) Christian
 Re: Folgetag 21.08.2022 (11:29 Uhr) Janina
 Re: Folgetag 21.08.2022 (17:38 Uhr) Christian
 Re: Folgetag 19.08.2022 (21:22 Uhr) Christian
 Re: Folgetag 19.08.2022 (20:37 Uhr) Sophie
 Re: Folgetag 19.08.2022 (20:33 Uhr) Sophie
 Re: Folgetag 19.08.2022 (22:03 Uhr) Janina
 Re: Folgetag 19.08.2022 (22:33 Uhr) Sophie

Dies ist ein Beitrag aus dem Forum "Schuhe klauen / schuhlos ". Die Überschrift des Forums ist "Schuhklau".
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