| | Lagos (dpa) - Eine laufende Unterschriftenkampagne für die zum Tode verurteilte Nigerianerin Amina Lawal könnte der Frau eher schaden als helfen. Darauf verwies am Mittwoch eine lokale Menschenrechtsorganisation. Die Kampagne für die wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung Verurteilte enthalte falsche Informationen, sagte eine Sprecherin der Organisation Baobab in Lagos.
Lawal war knapp zwei Jahre nach ihrer Scheidung schwanger geworden. Jede außereheliche Beziehung auch von Geschiedenen gilt nach islamischen Recht in Nigeria als Ehebruch. Ein Gericht im Bundesstaat Katsina hatte sie deshalb im März 2001 verurteilt. Mit Hilfe von Baobab legte sie Berufung ein. Die nächste Anhörung vor einem Scharia-Gericht ist für den 3. Juni angesetzt.
In dem Rundschreiben heißt es fälschlich, Lawal habe das Verfahren bereits verloren und werde hingerichtet. «Diese Falschinformation ist angesichts der gespannten Lage in Nigeria nicht hilfreich», sagte die Baobab-Sprecherin. Ihre Organisation sei dankbar für die weltweite Unterstützung, plädiere aber für ein Ende der Briefaktion. dpa pas xx ne
141550 Mai 03
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