| New York, 26. Jun (Reuters) - In klinischen Tests eines kombinierten Malaria-Präparates des Pharma-Konzerns Pfizer ist nach Angaben des Unternehmens eine etwa dreifach höhere Wirksamkeit als bei sonst üblichen Medikamenten gegen die Tropenkrankheit erwiesen worden. Nach einem 28-tägigen klinischen Test seien 96 Prozent der behandelten Patienten frei von Malaria-Symptomen gewesen, teilte der weltgrößte Pharma-Konzern am Donnerstag in New York mit. Das Pfizer-Präparat kombiniere den Standardwirkstoff gegen Malaria, Chloroquin, mit dem umsatzstarken Antibiotikum Zithromax. Nach dem Erfolg seien nun längere und umfassendere klinische Versuche mit mehr als 1200 Testpersonen in Indien, Indonesien, Kenia, Peru und Südafrika geplant. Die Pfizer-Aktien schlossen an der New Yorker Börse in einem freundlichen Marktumfeld mit 0,67 Prozent im Plus bei rund 36 Dollar. Pfizer teilte weiter mit, in dem Versuch seien lediglich 31 Prozent der Patienten, die nur Chloroquin genommen hätten, und 38 Prozent der Versuchspersonen, denen Zithromax gegeben worden sei, von den Malaria-Symptomen befreit worden. Chloroquin wird bereits seit 30 Jahren gegen Malaria eingesetzt. In vielen Fällen ist es nicht mehr wirksam, da die durch Stechmücken übertragenen Krankheitserreger gegen das Mittel resistent geworden sind. Zithromax ist eines der umsatzstärksten Mittel des Pharma-Riesen. Allein im vergangenen Jahr erzielte Pfizer damit einen Umsatz von 1,52 Milliarden Dollar. An Malaria sterben jährlich rund 2,6 Millionen Menschen, die meisten von ihnen in Entwicklungsländern in den Tropen. Analysten sagten, Pfizer wird mit seinem neuen Malaria-Präparat wohl keine großen Gewinne erzielen können, da die am schwersten von der Krankheit betroffenen Staaten nicht über genügend Geld für Arzneien verfügen. "Es ist wichtig für die Menschheit, aber für Pfizer als ein Unternehmen ist es nicht von Bedeutung", sagte Erin Xie, Analyst bei State Street Research. Pfizer hatte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 9,1 Milliarden Dollar erzielt. jas/bek REUTERS
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