| Nairobi (dpa) - Immer mehr Großeltern in Afrika kümmern sich um die Erziehung von Aids-Waisen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die zwei Hilfsorganisationen während der Internationalen Aids-Konferenz in Nairobi vorgestellt haben. In Südafrika und Uganda leben demnach etwa 40 Prozent aller Waisenkinder bei ihren Großeltern. «Viele alte Menschen in Afrika leben in großer Armut und sind kaum in der Lage, die Kinder zu ernähren», sagte Sarah Graham von HelpAge International am Dienstag.
Weltweit haben etwa 16 Millionen Kinder unter 15 Jahren mindestens ein Elternteil wegen Aids verloren. «Eigentlich hätten meine Kinder sich im Alter um mich kümmern sollen. Nun sind sie tot, und ich muss ihre Kinder groß ziehen», berichtet eine 74-Jährige Frau aus Kenia, Großmutter von zehn Enkeln, in der Studie. HelpAge International und International HIV/Aids Alliance appellierten an die Regierungen, diese «vernachlässigten Familien» finanziell zu unterstützen. «Es ist eine sehr schwere Aufgabe für die meisten alten Menschen», sagte Graham. «Viele haben außerdem Angst, dass sie selbst nicht lange genug leben, um die Kinder groß zu ziehen.»
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