| | | | > Hallo zusammen, > > ich melde mich heute nochmals, um, wie angekündigt, den > Rest des gestern geschilderten Erlebnisses zu erzählen. > > Bevor ich jedoch loslege möchte ich noch folgendes > mitteilen, was ich eigentlich bereits gestern sagen > wollte, aber dann vergessen habe: > > Nachdem vor einigen Wochen die Stimmung hier total > gekippt war, da gings mir wirklich scheiße. > Aber ich habe einen Cousin, der studiert Pschychologie > im 6. oder 7.Semester und der hat mir echt sehr geholfen. > Der hat sich von mir genau schildern lassen, was ich mir > so alles habe anhören müssen und las auch selbst die > Posts im Forum, in denen ich beschimpft und beleidigt > wurde. > > Dann hat er mir erklärt, dass es ziemlich häufig > vorkommt, dass Menschen anonym im Internet andere > angreifen und beleidigen. Es gibt hierüber Studien, die > belegen, dass die Täter meist Menschen sind, die selbst > an mangelndem Selbstbewusstsein oder sonstigen > Persönlichkeitsstörungen leiden. > Im Schutz der Anonymität trauen sie sich dann, andere > anzugreifen und genießen das Gefühl, Macht über andere > ausüben zu können. > Es gibt also keinen Grund solche Beleidigungen ernst zu > nehmen und sich darüber aufzuregen. > Das alles wusste ich bis dahin nicht, habe es aber > verstanden und scheint mir auch logisch und ich habe > seinen Rat beherzigt und bin jetzt so stark, dass ich > mich über persönliche Angriffe nicht mehr ärgere. > > Außerdem riet er mir beim persönlichen Umgang mit > Menschen künftig vermehrt darauf zu achten, welche Gestik > und Mimik diese zeigen und auf ihre Körpersprache zu > achten. > Dies hatte ich zunächst noch nicht so richtig verstanden, > sollte aber im zweiten Teil der Geschichte, die ich jetzt > noch zu Ende erzählen will, für mich noch große Bedeutung > bekommen. > > > Jetzt also zurück zur Schilderung des Erlebnisses: > Wir waren also gestern an der Stelle, wo wir in den > Chemie-Saal hatten gehen müssen und Anna und ich jeweils > ohne Schuhe waren. Mir wars ziemlich gleichgültig, aber > Anna hatte wohl sehr unter der Situation gelitten. > Nach der Chemie-Stunde gings wieder zurück ins > Klassenzimmer. Unsere Schuhe hatten wir bis dahin noch > nicht zurück, im Prinzip liefen wir also zurück, genauso > wie auf dem Hinweg. > Mit einem Unterschied: > Anna hatte sich inzwischen ihre Strumpfhose > kaputtgemacht, anscheinend war sie mit einem großen Zeh > irgendwo hängengeblieben und der Zeh ragte aus der > aufgerissenen Strumpfhose raus. > das sah natürlich mega-peinlich aus und unsere Jungs > waren so gemein, dass sie nunmehr Anna richtig auslachten > und verspotteten. > Bis dahin hatte ich die ganze Aktion auch noch als > irgendwie lustig angesehen, aber ab diesem Punkt, war ich > wirklich voller Mitleid für Anna. Ich hatte, so wie es > mein Cousin mir geraten hatte, mir die Mimik in ihrem > Gesicht angesehen und es ging mir total nahe. > Sie schaute so was von verzweifelt und begann zu weinen. > In diesem Moment war ich erschüttert, wie Scheiße wir , > die ganze Klasse inklusive mir, sich ihr gegenüber > verhalten haben und schämte mich dafür. > Als wir dann wieder im Klassenzimmer waren, gaben uns die > Jungs jeweils einen Schuh zurück, also Annas Stiefel (den > zweiten Stiefel hatte ich ja versteckt) und mir gaben sie > einen meiner Ankle-Boots. > Wir zogen dann beide jeweils unseren einen Schuh an und > obwohl die nächste Stunde gleich begann, ich lief mit > einem Schuh an den Füßen los, um Annas zweiten Stiefel zu > holen. > Ich kam dann auch bald zurück und gab ihr den zweiten > Schuh zurück. > Ich schaute dann genau auf die Mimik in ihrem Gesicht, > etwas, was ich vorher noch nie gemacht habe und ich > konnte genau sehen, wie erleichtert sie war und irgendwie > meinte ich ein wenig Dankbarkeit rauslesen zu können. > Ich saß dann die letzte Stunde noch mit einem Boot da, > was mir nicht wirklich etwas ausmachte und nach der > letzten Stunde erhielt ich von den Jungs meinen zweiten > Schuh zurück. > Nach der letzten Stunde ging ich dann zu Anna und sagte > ihr, dass es mir total leid tut, dass alles so aus dem > Ruder gelaufen ist. > Ich spürte dann, dass sie irgendwie total happy war, dass > nach langer Zeit mal jemand auf ihrer Seite steht und ihr > etwas Zuspruch gibt. > Seit diesem Tag sind Anna und ich zwar keine Freundinnen, > haben aber eine Basis gefunden, wie man vernünftig > miteinander umgehen kann. > > So das war also der Rest der Geschichte. > > Meinetwegen kann jetzt jeder/jede seinen Spott, > Beleidigungen oder was auch immer über mir abladen, ich > kann damit umgehen und ist mir im Prinzip völlig egal, > wenn ich erneut angegriffen werde. > > Und noch an den neunmalklugen Sven, der ja ein echter > Welterklärer ist, sei ganz locker und geschmeidig, heute > muss ich für die Schule nichts mehr tun, ich gehe nur > noch mit einigen Freundinnen auf den Weihnachtsmarkt. > > Grüße > Lena Hallo Lena Hab erst jetzt entdeckt, was du so erlebt hast... cooles Erlebnis! Wie sahen denn deine Socken unten drunter aus?? LG
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