| Antibiotika-belastetes Putenfleisch aus Qualzucht in Du Darfst Produkten !
In der Sendung "Markt im Dritten" vom 17.12.01 berichtete NDR III über Putenfleisch aus grauenhafter Massenhaltung das von Unilever in "Du Darfst" -Produkten mit Putenfleischanteil verarbeitet wird:
Seit ein paar Wochen gibt es einen Streit zwischen dem Lebensmittelkonzern Unilever und der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Greenpeace wirft Unilever vor, Putenfleisch aus nicht artgerechter Haltung von der ostfriesischen Firma Heidmark zu kaufen. Die Puten sollen dort auf engstem Raum zusammengepfercht in riesigen Ställen dahin vegetieren. Durch Züchtung und durch die Verabreichung von Kraftfutter mit Antibiotikazusätzen wachsen die Muskeln der Tiere schneller als der Rest des Körpers. Folge: Knochen und Gelenke schmerzen, können das Gewicht nicht mehr tragen. Weil die Puten nicht mehr lange stehen können, liegen sie viel und bekommen wunde Stellen bzw. Geschwüre am Bauch. Die in der Sendung gezeigten Bilder waren schrecklich !
Damit sich in den überfüllten Ställen keine Krankheiten ausbreiten und damit die Tiere die Schmerzen ertragen können, bekommen sie oft das Antibiotikum Tetracyclin. So auch bei Heidemark. Obwohl Heidemark auch Ökoputen produziert, kauft Unilever nur Fleisch aus Massentierhaltung für ihre Diätmarke "Du darfst". Also mal wieder: Billigst-Fleisch aus tierquälerischer Massenhaltung in sauteuren Markenprodukten !
Die Universität Hannover hat im Auftrag von Greenpeace Putenknochen untersucht. Die Antibiotika-Rückstände sind in den Knochen der Tiere nachweisbar. 14 von 19 Proben waren positiv, auch die im Putenfleisch von Heidemark. Im Fleisch baut sich Antibiotika weitgehend ab. Für die Gesundheit des Menschen besteht dann eine Gefahr, wenn Bakterien gegen ein Antibiotikum Resistenzen entwickeln. Gelangen resistente Bakterien z.B. durch mangelnde Hygiene beim Schlachten ins Tierfleisch, können die Bakterien auf den Menschen übertragen werden. Das entsprechende Antibiotikum schlägt dann nicht mehr an, kann die Bakterien nicht mehr vernichten. Wenn zuviel Antibiotika eingesetzt werden, könnte es in der Humanmedizin deshalb zu einem Engpass an wirksamen Medikamenten kommen.
Vergangenen Donnerstag hat Putenmäster Heidemark eingelenkt. Ab dem 01.01.2002 sollen mehr als 50.000 Puten doppelt so viel Platz bekommen als vorher. Antibiotika als Leistungsfördermittel im Futter will der Betrieb nicht mehr füttern. Nur erkrankte Puten bekommen noch Antibiotika.
Putenfleisch von Ökohöfen ist weitgehend frei von Antibiotika. Eine Liste von Öko-Puten-Anbietern gibt es bei den Verbraucher-Zentralen. Hier einige Adressen, wo Sie Öko-Puten kaufen können:
Grüner Laden, Isestr.20, 20144 Hamburg, 040 - 420 05 50 Fleischerei Böcke, Sillemstr.38, 20257 Hamburg, 040 - 40 94 24 Edeka - Lorenz, Buchholzer Landstr.66, 04187 - 6956 Edeka-Neukauf, Berliner Str., 04152 - 900 79 Alte Schulstr. 13, 22952 Lütjensee, 04154 - 75 39 4 Gut Wulfsdorf (Gutfleisch), Bornkampsweg 39, 22926 Ahrensburg, 04102 - 32 587 Gut Wulksfelde (Bioladen), Wulksfelder Damm 15-17, 22889 Tangstedt
Zur Sendung: http://www.ndr.de/tv/markt/index.html
Wiederholungstermin der Sendung: Donnerstag, 20. Dezember 2001 um 6.00 Uhr in NDR 3.
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