plaudern.de

Forumsharing?
Forum suchen
Forum erstellen
Impressum/Kontakt
Datenschutz
AGB
Hilfe

50 User im System
Rekord: 483
(01.04.2024, 01:34 Uhr)

 
 
 Schreibwerkstatts Webschreibe
  Suche:
 Hallo? 04.06.2002 (21:58 Uhr) noone
"Kann ich irgendwo ein neues Leben kaufen?" fragt er. "Wenigestens einen neuen Anfang." Was war hält ihn fest, er muss hier weg, lässt ihn nicht los, holt ihn ein, fällt zurück, Verschnaufpause, dann wird er fast von einer Masse übergroßer herunterfallender Köpfe erschlagen, fast, gerade noch stellt er fest, dass sein Gehirn zu kochen anfängt, die starrenden, neonfarbenleuchtenden Glotzgesichter um ihn beäugen ihn hämisch - schleimige Gehirnsuppe kommt aus seinen Ohren, trieft aus seiner Nase, Gedankenüberlastung, er kotzt und kotzt und kotzt, Kakerlaken, Kellerasseln, übergroß dank bester Ernährung verschiedenster Innereien quellen aus seinem weit geöffneten Rachen hervor und als er in dem Haufen krabbelnder, glitschiger Kribbelkrabbelviecher und Gehirnbrei schon bis zu den Waden versumpft, überkommt ihn ein Selbstmitleidsanfall und er beschließt kurzfristig diesem elenden Dasein ein absolut unnatürlich vorzeitiges Ende zu setzen. Er schneidet sich kurzerhand mit seinem Schlachtermesser einen der zwei seltsamen Knochen aus dem Unterarm und modelliert diesen zur Tatwaffe um. Er steht da, den Todesspieß in den blutverschmierten Händen, sticht das Megamesser in seinen rechten Oberschenkel, durchtrennt ihn, hat nun noch die blendende Idee, die ekelhaften Schädel, die ihn immer noch anstarren, mit seinem Bein zu verprügeln, schreitet zur Tat und schlägt zu. Dabei fängt der betroffene Schädel an zu lachen, so dass man die verfaulten Stumpen in seiner wiederlich verrotteten Gesichtsöffnung zu sehen bekommt - dem halblebigen Bein des bedauernswerten Geschöpfs sind einige Zehen gebrochen, als es dem schädel auf die Nase setzte. Plötzlich hält der Schädel mit dem Lachen inne und staunt: Der mittlerweile einarmig und einbeinige steht stumm da, dickflüssige Gehirnschlonze läuft ihm über den Brustkorb, scheint seine Haut zu verätzen - er weint, lautlos, glasklare Tränen laufen ihm übers verunstaltete Gesicht, langsam sammeln sie sich in den tiefbraunen Augen, fallen von den dunklen Wimpern auf die Backen um dann lautlos von seinem Kinn zu tropfen. Als er den Kopf hebt, schimmert sein braunes Haar golden in der Abendsonne. Erkenntnis überkommt ihn, er schmeißt seinen Mörderarmspieß weit von sich und setzt sich vorsichtig in den Haufen krabbelnden Getiers um sich. Knackend bersten die Panzer der Tiere unter seinem Gewicht. "Kommt, Köpfe, meine Ichs, sterben müsst ihr alle mit mir. Wollen wir in Frieden sterben. Sterbet glücklich." Und er legte sich auf die viecherbedeckte Erde schloss die Augen - mit seinem jugendlichen Lächeln im Gesicht erstarrte sein Körper. Doch die Köpfe um ihn fingen an zu weinen, so abgenutzt und verbraucht sie auch waren, so ungerecht oder fies, sie hatten ihn doch geliebt, nur jetzt sahen sie ein, dass sie ihre Chance verpasst hatten, ihm dies zu zeigen, ihn spüren zu lassen. So rollten sie klagend um die leblose Leiche um nach und nach alle in den Trauergesang einzufallen, mit ihren Bässen, röhrenden Stimmen aus rauhen Kehlen, heißeres Gemurmel, besser.
Now we will step out of your past, little boy, lost in your own lonelyness.
0 User im Forum. Kostenloses Forumhosting von plaudern.de. Dieses Forum im eigenen Design entführen. Impressum
Papier sparen durch druckoptimierte Webseiten. Wie es geht erfahren Sie unter www.baummord.de.