Tinnitus / Ohrgeräusche

Akatinol-Memantine (Wirkstoff: Memantine) ist ein sogenannter Glutamat-Antagonist, das den sogenannten NMDA-Rezeptor
blockt. Um das Fachchinesisch mal ein wenig zu verkürzen: Man versucht, bei bestimmten Formen von Tinnitus in die Übertragung
des Signals vom Innenohr ins Gehirn einzugreifen.

Diese Behandlung wurde von der Uniklinik Tübingen patentiert. Getestet wird oder wurde das Mittel auch in der Technischen Universität
München.

Prinzipiell sehe ich allerdings im Augenblick mehr offene Fragen bei dieser Behandlung, als Antworten. Im einzelnen:

1. Die Studien zu dem Mittel sind nach wie vor nicht veröffentlicht, und das ist auch schon gleich der größte Haken. Es ist im
Augenblick vollkommen unbewiesen, ob es überhaupt wirkt. Dazu kann ich allerdings mal vorwegnehmen, daß wohl die in
Tübingen durchgeführte Studie dem Vernehmen nach bei bestimmten Formen von Tinnitus positiv ausgefallen sein soll. Bis
zur Veröffentlichung sind das aber alles nur recht einseitige Kommentare, die man einfach noch nicht überprüfen kann.

2. Gehen wir einmal davon aus, daß das Mittel tatsächlich wirkt. Nach meinen Infos - und die kommen immerhin direkt aus
Tübingen, wenn auch nur mündlich - tut es das wohl bei bestimmten Formen von Tinnitus, was auch immer diese bestimmten
Formen genau sein mögen. Und zwar soll es bei aufschleichender Dosierung nach insgesamt vier Monaten zu wirken beginnen.
Wirkung wurde mir hier ausdrücklich als Milderung des Tinnitus und nicht als komplettes Verschwinden beschrieben.
So weit, so gut. Die Frage ist allerdings, ob es nach diesen vier Monaten abgesetzt werden kann und auch dann das Pfeiffen noch
leiser ist. Denn hierzu hat man mir keine befriedigende Antwort geben können, sondern einen Satz nach dem Motto "Das müssen
wir dann einmal sehen" gesagt.

3. Was sind die Nebenwirkungen? Über meine eigenen Erfahrungen mit dem Mittel werde ich gleich weiter unten noch ein paar Worte
verlieren. Im Beipackzettel sind eine ganze Reihe von Nebenwirkungen - vor allem Müdigkeit oder Übererregtheit - beschrieben. Es
gibt auch Warnhinweise für das Autofahren unter Memantine.

Darüber hinaus kenne ich noch folgende weitere Nebenwirkungen aus der Literatur:
a) Einzelfallberichte über psychische Nebenwirkungen:
http://www.arznei-telegramm.de/register/9402023.pdf
b) Studie über Störungen des Langzeitgedächtnisses unter Memantine:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov:80/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=11160760&dopt=Abstract

Zum guten Schluß fällt auf, daß die Mehrzahl der Studien zur Verträglichkeit an Alzheimer-Patienten durchgeführt wurden,
die ja nun nicht gerade diejenigen sind, die Nebenwirkungen besonders gut der Außenwelt mitteilen können.

Ich persönlich (Laie!) würde im Augenblick letzlich einmal abwarten, bis die Studie zu Memantine veröffentlicht worden ist
und in der Fachwelt eine offene Diskussion über Pro und Contra des Mittels beginnen kann. Vielleicht ist es ja wirklich
ein tolles Mittel gegen Tinnitus, aber im Augenblick fehlen einfach jegliche Veröffentlichungen, die die Wirksamkeit
und vor allem auch die Sicherheit des Mittels bei Tinnituspatienten ausreichend belegen.

Wenn Du es trotzdem probieren willst, dann würde ich das nur in Verbindung mit der Uniklinik Tübingen oder der
entsprechenden Uniklinik in München machen, denn nur hier kann ich einigermaßen sicher sein, daß sie halbwegs wissen was sie tun.
Die Uniklinik Tübingen halte ich übrigens für eine gute Adresse bei Tinnitus.

	Tinnitus / Akatinol-M... 18.05.2001 (11:31 Uhr) Christian32
		Re: Tinnitus / Akatinol-M... 18.05.2001 (12:51 Uhr) Christian
		> Hallo, ich heiße Christian. Ich auch! > Habe im Forum der DTL von Ute erfahren, dass ich hier > eine Christian erreichen kann, der schon einmal das > Medikament Akatinol-M.. genommen hat. Das ist korrekt, aber ich habe es nur ein einziges Mal (1/2 Tablette, ein Bruchteil der für später verordneten Dosis) genommen. > Ich selbst leide seit 2 1/2 Monaten unter Tinnitus und > Geräuschempfindlichkeit. Wobei mir die nahme dieses > Präperates empfohlen wurde. Akatinol-Memantine (Wirkstoff: Memantine) ist ein sogenannter Glutamat-Antagonist, das den sogenannten NMDA-Rezeptor blockt. Um das Fachchinesisch mal ein wenig zu verkürzen: Man versucht, bei bestimmten Formen von Tinnitus in die Übertragung des Signals vom Innenohr ins Gehirn einzugreifen. Diese Behandlung wurde von der Uniklinik Tübingen patentiert. Getestet wird oder wurde das Mittel auch in der Technischen Universität München. Prinzipiell sehe ich allerdings im Augenblick mehr offene Fragen bei dieser Behandlung, als Antworten. Im einzelnen: 1. Die Studien zu dem Mittel sind nach wie vor nicht veröffentlicht, und das ist auch schon gleich der größte Haken. Es ist im Augenblick vollkommen unbewiesen, ob es überhaupt wirkt. Dazu kann ich allerdings mal vorwegnehmen, daß wohl die in Tübingen durchgeführte Studie dem Vernehmen nach bei bestimmten Formen von Tinnitus positiv ausgefallen sein soll. Bis zur Veröffentlichung sind das aber alles nur recht einseitige Kommentare, die man einfach noch nicht überprüfen kann. 2. Gehen wir einmal davon aus, daß das Mittel tatsächlich wirkt. Nach meinen Infos - und die kommen immerhin direkt aus Tübingen, wenn auch nur mündlich - tut es das wohl bei bestimmten Formen von Tinnitus, was auch immer diese bestimmten Formen genau sein mögen. Und zwar soll es bei aufschleichender Dosierung nach insgesamt vier Monaten zu wirken beginnen. Wirkung wurde mir hier ausdrücklich als Milderung des Tinnitus und nicht als komplettes Verschwinden beschrieben. So weit, so gut. Die Frage ist allerdings, ob es nach diesen vier Monaten abgesetzt werden kann und auch dann das Pfeiffen noch leiser ist. Denn hierzu hat man mir keine befriedigende Antwort geben können, sondern einen Satz nach dem Motto "Das müssen wir dann einmal sehen" gesagt. 3. Was sind die Nebenwirkungen? Über meine eigenen Erfahrungen mit dem Mittel werde ich gleich weiter unten noch ein paar Worte verlieren. Im Beipackzettel sind eine ganze Reihe von Nebenwirkungen - vor allem Müdigkeit oder Übererregtheit - beschrieben. Es gibt auch Warnhinweise für das Autofahren unter Memantine. Darüber hinaus kenne ich noch folgende weitere Nebenwirkungen aus der Literatur: a) Einzelfallberichte über psychische Nebenwirkungen: http://www.arznei-telegramm.de/register/9402023.pdf b) Studie über Störungen des Langzeitgedächtnisses unter Memantine: http://www.ncbi.nlm.nih.gov:80/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=11160760&dopt=Abstract Zum guten Schluß fällt auf, daß die Mehrzahl der Studien zur Verträglichkeit an Alzheimer-Patienten durchgeführt wurden, die ja nun nicht gerade diejenigen sind, die Nebenwirkungen besonders gut der Außenwelt mitteilen können. > Wie ist es Dir dabei ergangen? Unerträgliche Müdigkeit, ich habe den Rest des Tages im Bett verbracht und es sofort abgesetzt. > Was hat das Medikament bewirkt, ausgelöst? Ich persönlich (Laie!) würde im Augenblick letzlich einmal abwarten, bis die Studie zu Memantine veröffentlicht worden ist und in der Fachwelt eine offene Diskussion über Pro und Contra des Mittels beginnen kann. Vielleicht ist es ja wirklich ein tolles Mittel gegen Tinnitus, aber im Augenblick fehlen einfach jegliche Veröffentlichungen, die die Wirksamkeit und vor allem auch die Sicherheit des Mittels bei Tinnituspatienten ausreichend belegen. Wenn Du es trotzdem probieren willst, dann würde ich das nur in Verbindung mit der Uniklinik Tübingen oder der entsprechenden Uniklinik in München machen, denn nur hier kann ich einigermaßen sicher sein, daß sie halbwegs wissen was sie tun. Die Uniklinik Tübingen halte ich übrigens für eine gute Adresse bei Tinnitus. > P.S. ich kenne mich mit dem Internet nicht besonders aus. > Muß ich hier online schreiben? Du kannst hier auch kurz reingehen, die Verbindung kappen, Deinen Text schreiben, Dich wieder einwählen und auf "Beitrag speichern" oder "Vorschau" gehen. Viele Grüße Christian