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 Welttag der Poesie 21.03.2002 (16:51 Uhr) Sabine B.
21. März: Welttag der Poesie


Die UNESCO hat auf ihrer 30. Generalkonferenz den 21. März zum Welttag der Poesie ausgerufen. Er wurde erstmals 2000 begangen. Der Welttag soll an den Stellenwert der Poesie, an die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern.

Sprache und Dichtung sind ästhetische Ausdrucksmittel kultureller und gesellschaftlicher Werte. Mündliche Überlieferungen und Poesie vermitteln unser kulturelles und sprachliches Erbe. Die Beschäftigung mit Poesie kann wie kein anderes Medium die Auseinandersetzung mit dem Kulturgut Sprache vertiefen.

Die UNESCO will bestehenden Tendenzen in der heutigen Medienlandschaft entgegenwirken, welche die Poesie in den Hintergrund drängen. Sie betrachtet Poesie nicht als etwas, das der Vergangenheit angehört. Die UNESCO weist der Dichtkunst auch im Zeitalter der neuen Informationstechnologien einen wichtigen Platz im kulturellen und gesellschaftlichen Leben zu. Der Welttag der Poesie soll nicht zuletzt auch Verlage dazu ermutigen, poetische Werke besonders von jungen Dichtern zu unterstützen. Auch der Dialog zwischen Poesie und anderen Künsten wie Theater, Tanz, Musik oder Malerei soll gefördert werden, denn: "Es gibt keine Kunst ohne Poesie" (Delacroix).

Die Proklamation des 21. März als Welttag der Poesie hat die UNESCO auf ihrer 30. Generalkonferenz am 15. November 1999 in Paris beschlossen. Die UNESCO-Generalkonferenz hat dazu eine Resolution verabschiedet, in der die Ziele des Welttages umrissen sind: Die Initiative soll der Pflege der Poesie neue Impulse geben und den damit befassten nationalen, regionalen und internationalen Einrichtungen größere Anerkennung verleihen. Der Welttag der Poesie soll besonders auch der Förderung der sprachlichen Vielfalt dienen. So könne die Poesie beispielsweise Sprachen, die vom Aussterben bedroht sind, mehr Gewicht und Ausdruck verleihen. Die Beschäftigung mit der Dichtung in gesprochener Form bedeutet auch eine Erinnerung an mündliche Traditionen. Der Welttag zur Förderung der Dichtkunst soll auch dazu beitragen, den kulturellen Austausch zwischen den Völkern zu intensivieren.

Die UNESCO-Mitgliedstaaten sind dazu aufgerufen, sich mit lokalen und nationalen Initiativen an der Gestaltung des Welttages der Poesie zu beteiligen, in Zusammenarbeit mit den UNESCO-Nationalkommissionen, Nichtregierungsorganisationen sowie den zuständigen privaten und öffentlichen Institutionen.

Beispiele für Aktivitäten rund um den Welttag der Poesie sind Lesungen, Ausstellungen, Rezitationen lyrischer Werke in Radio und Fernsehen, Publikationen poetischer Werke oder die Vergabe von Poesie-Preisen. Die UNESCO ermutigt vor allem Schulen, sich mit eigenen Veranstaltungen an dem Welttag zu beteiligen, um Schülern so die Bedeutung der Dichtung bewusst zu machen. Beispiele für schulische Aktivitäten zum Welttag sind Dichter-Wettbewerbe oder Tage der Poesie an Schulen.

Die zentrale Veranstaltung in Deutschland zum Welttag der Poesie 2000 organisierte die literaturWERKstatt berlin gemeinsam mit der von ihr initiierten Internetplattform "lyrikline.org" in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission und der Schweizer Kulturstiftung PRO HELVETIA. In der literaturWERKstatt entstand die Idee zu einem Lyrikprojekt im Internet. "lyrikline.org" präsentiert Lyrik in verschiedenen Editionen, von den Dichtern und Dichterinnen selbst vorgetragen und mit Informationen zu Autor und Werk verbunden. Die Internetplattform hat das internationale Lyrikfest in Berlin am Welttag der Poesie 2000 live übertragen.

Quelle:
http://www.unesco.de/c_arbeitsgebiete/welttag_poesie.htm
 Re: Welttag der Poesie 21.03.2002 (17:20 Uhr) Sabine B.
> 21. März: Welttag der Poesie
>
>
> Die UNESCO hat auf ihrer 30. Generalkonferenz den 21.
> März zum Welttag der Poesie ausgerufen. Er wurde erstmals
> 2000 begangen. Der Welttag soll an den Stellenwert der
> Poesie, an die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die
> Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern.
>
> Sprache und Dichtung sind ästhetische Ausdrucksmittel
> kultureller und gesellschaftlicher Werte. Mündliche
> Überlieferungen und Poesie vermitteln unser kulturelles
> und sprachliches Erbe. Die Beschäftigung mit Poesie kann
> wie kein anderes Medium die Auseinandersetzung mit dem
> Kulturgut Sprache vertiefen.
>
> Die UNESCO will bestehenden Tendenzen in der heutigen
> Medienlandschaft entgegenwirken, welche die Poesie in den
> Hintergrund drängen. Sie betrachtet Poesie nicht als
> etwas, das der Vergangenheit angehört. Die UNESCO weist
> der Dichtkunst auch im Zeitalter der neuen
> Informationstechnologien einen wichtigen Platz im
> kulturellen und gesellschaftlichen Leben zu. Der Welttag
> der Poesie soll nicht zuletzt auch Verlage dazu
> ermutigen, poetische Werke besonders von jungen Dichtern
> zu unterstützen. Auch der Dialog zwischen Poesie und
> anderen Künsten wie Theater, Tanz, Musik oder Malerei
> soll gefördert werden, denn: "Es gibt keine Kunst ohne
> Poesie" (Delacroix).
>
> Die Proklamation des 21. März als Welttag der Poesie hat
> die UNESCO auf ihrer 30. Generalkonferenz am 15. November
> 1999 in Paris beschlossen. Die UNESCO-Generalkonferenz
> hat dazu eine Resolution verabschiedet, in der die Ziele
> des Welttages umrissen sind: Die Initiative soll der
> Pflege der Poesie neue Impulse geben und den damit
> befassten nationalen, regionalen und internationalen
> Einrichtungen größere Anerkennung verleihen. Der Welttag
> der Poesie soll besonders auch der Förderung der
> sprachlichen Vielfalt dienen. So könne die Poesie
> beispielsweise Sprachen, die vom Aussterben bedroht sind,
> mehr Gewicht und Ausdruck verleihen. Die Beschäftigung
> mit der Dichtung in gesprochener Form bedeutet auch eine
> Erinnerung an mündliche Traditionen. Der Welttag zur
> Förderung der Dichtkunst soll auch dazu beitragen, den
> kulturellen Austausch zwischen den Völkern zu
> intensivieren.
>
> Die UNESCO-Mitgliedstaaten sind dazu aufgerufen, sich mit
> lokalen und nationalen Initiativen an der Gestaltung des
> Welttages der Poesie zu beteiligen, in Zusammenarbeit mit
> den UNESCO-Nationalkommissionen,
> Nichtregierungsorganisationen sowie den zuständigen
> privaten und öffentlichen Institutionen.
>
> Beispiele für Aktivitäten rund um den Welttag der Poesie
> sind Lesungen, Ausstellungen, Rezitationen lyrischer
> Werke in Radio und Fernsehen, Publikationen poetischer
> Werke oder die Vergabe von Poesie-Preisen. Die UNESCO
> ermutigt vor allem Schulen, sich mit eigenen
> Veranstaltungen an dem Welttag zu beteiligen, um Schülern
> so die Bedeutung der Dichtung bewusst zu machen.
> Beispiele für schulische Aktivitäten zum Welttag sind
> Dichter-Wettbewerbe oder Tage der Poesie an Schulen.
>
> Die zentrale Veranstaltung in Deutschland zum Welttag der
> Poesie 2000 organisierte die literaturWERKstatt berlin
> gemeinsam mit der von ihr initiierten Internetplattform
> "lyrikline.org" in Zusammenarbeit mit der Deutschen
> UNESCO-Kommission und der Schweizer Kulturstiftung PRO
> HELVETIA. In der literaturWERKstatt entstand die Idee zu
> einem Lyrikprojekt im Internet. "lyrikline.org"
> präsentiert Lyrik in verschiedenen Editionen, von den
> Dichtern und Dichterinnen selbst vorgetragen und mit
> Informationen zu Autor und Werk verbunden. Die
> Internetplattform hat das internationale Lyrikfest in
> Berlin am Welttag der Poesie 2000 live übertragen.
>
> Quelle:
> http://www.unesco.de/c_arbeitsgebiete/welttag_poesie.htm




DIE GROSSE FLUTH
von Heinrich Seidel

Zu dichten ist gar leichte Kunst;
Ein Blatt Papier, ein wenig Dunst -
Und wenn der Reim so leidlich schnappt,
Und Bild auf Bild erträglich klappt,
So ist das Ding auf einmal da;
Man weiss es kaum, wie es geschah -
Nur dass man in die Dinte tunkt,
Und dass der Geist ein wenig funkt.
Auch kosten thut es gar nicht viel:
Papier und Dint' und Federkiel -
Kein theure Farb' und Leinewand,
Kein Marmor, keine Freskowand ...
Ein viele Seiten lang Gedicht -
Mehr als ,nen Groschen kost't es nicht!
Und da nun, wie ihr alle wisst,
Der Deutsche liebt, was billig ist,
Und viel hat gern für wenig Geld,
Drum auf das Dichten er verfällt,
Vertreibt in grosser Häufigkeit
Mit Poesie sich seine Zeit
Wenn nun das bischen Poesie,
Das gütig Gott der Welt verlieh,
Für soviel Menschen reichen soll,
Kriegt jeder nur ein Tröpfchen voll.
Das dünnt er dann mit Wasser fein
Und füllt's in seine Bücher ein,
Macht einen blanken Goldschnitt dran
Und ist nun ein gedruckter Mann.
Dann stehn sie all und rufen: "Hie
Seht ihr die wahre Poesie,
Den ächten rechten Himmelssaft
Voll Mildigkeit und starker Kraft,
Mit vielem Fleiss bei Tag und Nacht
Verfertigt und zu Stand gebracht!"

Anfangs noch hörte man darnach;
Doch, trank mal Eimer, ward ihm schwach,
Und ward ihm elend,flau und dumm,
Nahm's dem Poeten mächtig krumm
That einen Fluch mit grosser Kraft
Auf den vermaledeiten Saft. -
Ein jed' Gedicht, das sah er dann
Misstrauisch von der Seite an,
Und traut' ihm nicht, und graut' sich sehr,
Dass es von jener Sorte wär,
Und sprach: "Viel lieber trink ich nie,
Als solches Zeug, zu schlecht für's Vieh!"
So kam allmählich Schritt für Schritt
Die Poesie in Misskredit;
Und selbst dem Dichter, der voll Kraft
Am ächten Quell sein Theil errafft
Und ihn verschenkte goldesklar,
So rein, wie er gewachsen war,
Dem traute keiner mehr so recht;
Man hielt auch seinen Trank für schlecht.

Die Wasserdichter schrieen sehr
Und schalten laut: "Die Zeit ist leer,
Und nur dem Mammon huldigt sie
Und hat nicht Sinn für Poesie!"
So schrieen sie mit viel Gewicht
Und liessen doch das Dichten nicht:
Es ward ein Meer gar lang und breit
Zum Schreck der ganzen Christenheit,
Und kam mit Recht so Weib als Mann
Ein Schauder und ein Grauen an.

Und höher steigt der Wasserschwall!
Wer setzt dem Unheil Ziel und Wall?
Was thaten wir, dass also hart
Uns diese nasse Strafe ward?
O ew'ger Himmel mach' es gut:
Erlös' uns von der Wasserfluth!

 Re: Welttag der Poesie 21.03.2002 (22:01 Uhr) OPPI
Den Unmut über unsere Fehler lassen wir an der Art aus, mit der der Freund sie uns entdeckte. Geschah es frei, so zürnen wir über seine Unbescheidenheit, Plumpheit und Grobheit, geschah es fein, über seine Verstellung.

Jean Paul (*21.03.1763 - 14.11.1825)
 Re: Welttag der Poesie 22.03.2002 (08:04 Uhr) Sabine B.
> Den Unmut über unsere Fehler lassen wir an der Art aus,
> mit der der Freund sie uns entdeckte. Geschah es frei, so
> zürnen wir über seine Unbescheidenheit, Plumpheit und
> Grobheit, geschah es fein, über seine Verstellung.
>
> Jean Paul (*21.03.1763 - 14.11.1825)



Poesie ist wie ein Duft, der sich verflüchtigt und dabei
in unserer Seele die Essenz der Schönheit zurückläßt.

Jean Paul (1763 - 1825)


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