Heute morgen hatte ich es mir glaube ich dreimal überlegt und sie somit auch dreimal an- und wieder ausgezogen, ob ich die Mary Janes mal ins Büro anziehen soll, weil sie durch die abgeschnittenen Riemchen so lächerlich extrem locker sitzen.

Es sind also quasi keine Mary Janes mehr, sondern einfach zu große Ballerinas. Wobei... sie sind nicht größer als meine anderen Ballerinas, aber dadurch, dass sie ursprünglich Riemchen hatten, sind sie ganz anders, also viel weiter, geschnitten, als normale Ballerinas. Somit haben sie im Fersenbereich innen auch keinen anderen Stoff, dass man nicht ständig da raus schlappt. Der ist bei normalen Ballerinas "rauer", um die Ferse fest zu halten, naja, zumindest so halbwegs. Also nach x mal tragen ist der Stoff dann auch abgewetzt und hält somit auch nichts mehr fest.

Dadurch muss ich quasi permanent die Zehen verkrampfen, weil sie einfach nicht an meinen Füßen bleiben wollen, was mir ja in der Freizeit egal ist, wenn ich mich mit Freunden zum Essen treffe und sie dann unterm Stuhl liegen. Aber ins Büro und dann noch mit Zug und Bus dahin... Aber dann lief mir die Zeit davon, also habe ich mir gesagt: wenn du's jetzt nicht einfach probierst, wirste nie erfahren, ob es eine schlechte oder gute Idee ist, sie einen Tag lang im Büro zu tragen.

Soviel vorweg: es war eine schlechte! Es ging schon los, dass ich sie auf dem Weg zum Zug mehrfach verloren habe und auch nicht damit die Treppenstufen zum Bahnsteig hoch kam, ohne dass sie bei jedem Schritt im 90° Winkel zum Fuß standen. Zum Glück sind sie so gesehen im Zehenbereich höher geschnitten, dass also meine Zehen, im Vergleichen zu Ballerinas, mehr Stoff um sich haben. Aber sobald ich die Füße im Zug unterm Platz überkreuzt hatte, fiel der obere Schuh sofort zu Boden, ohne dass ich was dagegen hätte tun können. Habe sie zwar zwei- bis dreimal sofort wieder angezogen, aber sie fielen dann sofort wieder zu Boden. Also habe ich es dann auch so gelassen, bis ich aussteigen wollte, denn die Zehen taten mir vom Verkrampfen auf den paar hundert Metern zum Zug fast schon weh. Zum Bus und ins Büro habe ich es dann auch fast unfallfrei geschafft.

In der Kantine heute Mittag waren natürlich nur noch Plätze an den Hochtischen mit den Barhockern frei, sodass ich die Schuhe direkt auf dem Boden vorm Hocker habe stehen lassen, weil ich die eh nie auf die Fußstange vom Hocker bekommen hätte, geschweige denn sie, falls doch, an den Füßen hätte behalten können. Und bevor sie laut zu Boden fallen und alle gucken, fand ich das die bessere Alternative. Auf dem Stein- und Holzboden überall waren die Schlurfgeräusche eh schon nicht zu überhören, wenn ich sie da hinter mir her zog.

Dann, heute Abend auf dem Heimweg, war der Zug echt gut gefüllt und ich hatte Glück, noch einen Sitzplatz zu kriegen. Wie heute Morgen fiel der obere Schuh unterm Sitzplatz direkt wieder zu Boden und im unteren war ich, ebenfalls wie heute Morgen, auch nur mit den Zehen drin. Erneut eine Wohltat, um meine Füße/Zehen zu entspannen. So ne Minute vorm Aussteigen tastete ich dann, wie heute morgen nach dem runter gefallenen Schuh, aber ich konnte ihn nicht ertasten. Weil der Zug sich in der Zwischenzeit aber einigermaßen geleert hatte, saß um mich rum keiner mehr, sodass ich einfach unter die Sitzbank guckte, meinen Schuh aber auch so nicht fand. Den hat wohl einer der Scherzkekse, die hinter mir saßen als Trophäe eingesteckt. Also habe ich den anderen Schuh in die Handtasche gesteckt und bin dann ausgestiegen. So irre viel Zeit zum Nachdenken hat man bei einer Minute Fahrtzeit ja auch nicht mehr. Den verbliebenen Schuh habe ich dann zu Hause in die Mülltonne geworfen und die Nylons gleich mit, denn die waren von den paar hundert Metern laufen natürlich an den Fußsohlen Müsli gegangen.

So long,
Pascale