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| | | 2. 5. 1772 Novalis (+ 25.3.1801) Eigentlich Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, deutscher Dichter. Novalis gilt als einer der wichtigsten deutschen Frühromantiker. Seine poetischen und philosophischen Gedichte übten einen prägenden Einfluss auf die Romantik aus. Während seines Jura-Studiums in Jena, Leipzig und Wittenberg lernte er Friedrich Schiller und Friedrich von Schlegel kennen und befasste sich mit den philosophischen Ideen von Kant und Fichte. Anschließend übernahm er eine Stelle im Salinenwerk in Weissenfels. Kurz nach der Verlobung mit Sophie von Kühn stirbt diese an Tuberkulose. Seine Trauer drückte der Dichter in einem seiner bekanntesten Werke, "Hymnen an die Nacht", aus. 1797 nahm er ein Bergbaustudium in Freiberg auf und verlobte sich zwei Jahre später mit Julie von Charpentier. Bevor beide heiraten konnten, starb Novalis an Tuberkulose. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen "Blütenstaub" (1798), "Heinrich von Ofterdingen" (1802) und der Aufsatz "Die Christenheit oder Europa" (1799). www.gutenberg2000.de/autoren/novalis.htm Novalis auf den Seiten des "Projekt Gutenberg". www.novalis-gesellschaft.de/ Homepage der "Internationalen Novalis Gesellschaft" mit zahlreichen weiterführenden Links.
Die Quelle Ein Sonett
Murmle stiller, Quellchen, durch den Hain, Hold durchflochten von der Sonne Schimmer, Singe deine süßen Lieder immer Sanft umdämmert von den Frühlingsmai'n. Philomele ruft Akkorde drein, Leiser Liebe zärtliches Gewimmer, Da wo sich das zarte Ästchen krümmer Neiget zu der Welle Silberschein.
Käme Molly doch hieher gegangen, Wo Natur im Hirtenkleide schwebt, Allgewaltig mir im Busen webt,
Reizvoll würde sie die auch umfangen, Und vergessen ließ ein einzger Kuß Uns vergangnen Kummer und Verdruß.
Novalis
| | | | | | Die Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht - Nach innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nirgends, ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft.
Novalis (1772-1801), Blütenstaub
| | | | | | | | Welcher Lebendige, Sinnbegabte, liebt nicht vor allen Wundererscheinungen des verbreiteten Raums um ihn, das allerfreuliche Licht - mit seinen Farben, seinen Stralen und Wogen; seiner milden Allgegenwart, als weckender Tag. Wie des Lebens innerste Seele athmet es der rastlosen Gestirne Riesenwelt, und schwimmt tanzend in seiner blauen Flut - athmet es der funkelnde, ewigruhende Stein, die sinnige, saugende Pflanze, und das wilde, brennende, vielgestaltete Thier - vor allen aber der herrliche Fremdling mit den sinnvollen Augen, dem schwebenden Gange, und den zartgeschlossenen, tonreichen Lippen. Wie ein König der irdischen Natur ruft es jede Kraft zu zahllosen Verwandlungen, knüpft und löst unendliche Bündnisse, hängt sein himmlisches Bild jedem irdischen Wesen um. - Seine Gegenwart allein offenbart die Wunderherrlichkeit der Reiche der Welt.
Aus: Novalis - Hymnen an die Nacht
| | | | | | | | | | > Welcher Lebendige, Sinnbegabte, liebt nicht vor allen > Wundererscheinungen des verbreiteten Raums um ihn, das > allerfreuliche Licht - mit seinen Farben, seinen Stralen > und Wogen; seiner milden Allgegenwart, als weckender Tag. > Wie des Lebens innerste Seele athmet es der rastlosen > Gestirne Riesenwelt, und schwimmt tanzend in seiner > blauen Flut - athmet es der funkelnde, ewigruhende Stein, > die sinnige, saugende Pflanze, und das wilde, brennende, > vielgestaltete Thier - vor allen aber der herrliche > Fremdling mit den sinnvollen Augen, dem schwebenden > Gange, und den zartgeschlossenen, tonreichen Lippen. Wie > ein König der irdischen Natur ruft es jede Kraft zu > zahllosen Verwandlungen, knüpft und löst unendliche > Bündnisse, hängt sein himmlisches Bild jedem irdischen > Wesen um. - Seine Gegenwart allein offenbart die > Wunderherrlichkeit der Reiche der Welt. > > Aus: Novalis - Hymnen an die Nacht
Lieber Oppi, ganz besonders schön die "Wunderherrlichkeit der Reiche der Natur"!
Du hast etwas ganz besonderes mit diesen Gedanken von Novalis entdeckt, das den Kern trifft für meine Naturbegeisterung.
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