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 Wilhelm Busch: 15.4.1832 -9.1.1908 15.04.2002 (06:02 Uhr) OPPI
Wilhelm Busch
15.4.1832 -9.1.1908

Deutscher Schriftsteller, Zeichner und Maler.
Der in Wiedensahl bei Hannover geborene Busch besuchte Akademien in Düsseldorf, Antwerpen und München, bevor er sich an seinem Heimatort niederließ. Im Jahr 1859 begann er eine Reihe von Zeichnungen in dem Satiremagazin "Fliegende Blätter" zu veröffentlichen. Gefolgt wurden diese Zeichnungen von illustrierten Erzählungen wie "Max und Moritz" (1865), "Hans Huckebein, der Unglücksrabe"(1867) und "Die fromme Helene" (1872). Im Jahr 1910 hatte "Max und Moritz" bereits eine Auflage von über 500.000 Stück erreicht und war in mehrere Sprachen übersetzt. Die Wirkung von Buschs Werken liegt vor allem in der Verknüpfung witziger Versdichtung mit pointierten Bildergeschichten.

www.wilhelm-busch-seiten.de/links.html
Eine umfangreiche Linksammlung zu Wilhelm Busch.

www.wilhelm-busch.de/
Links zu einem Forum, einer Zitatsammlung und zu Geschichten des Dichters.

Quelle: www.kalenderblatt.de

Die Freunde

Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand,
Die gingen immer Hand in Hand,
Und selbst in einer Herzensfrage
Trat ihre Einigkeit zutage.

Sie liebten beide Nachbars Käthchen,
Ein blondgelocktes, kleines Mädchen.
Einst sagte die verschmitzte Dirne:
Wer holt mir eine Sommerbirne,
Recht saftig, aber nicht zu klein?
Hernach soll er der Beste sein.


Der Fritz nahm seinen Freund beiseit
Und sprach: Das machen wir zu zweit;
Da drüben wohnt der alte Schramm,
Der hat den schönsten Birnenstamm;
Du steigst hinauf und schüttelst sacht,
ich lese auf und gebe acht.


Gesagt, getan. Sie sind am Ziel.
Schon als die erste Birne fiel,
Macht Fritz damit sich aus dem Staube,
Denn eben schlich aus dunkler Laube,
In fester Faust ein spanisch Rohr,
Der aufmerksame Schramm hervor.


Auch Ferdinand sah ihn beizeiten
Und tät am Stamm heruntergleiten
In Ängstlichkeit und großer Hast;
Doch eh er unten Fuß gefaßt,
Begrüßt ihn Schramm bereits mit Streichen,
Als wollt' er einen Stein erweichen.


Der Ferdinand, voll Schmerz und Hitze,
Entfloh und suchte seinen Fritze.
Wie angewurzelt blieb er stehn.
Ach, hätt' er es doch nie gesehn:
Die Käthe hat den Fritz geküßt,
Worauf sie eine Birne ißt.


Seit dies geschah, ist Ferdinand
Mit Fritz nicht mehr so gut bekannt.
 Re: Wilhelm Busch: 15.4.1832 -9.1.1908 15.04.2002 (09:18 Uhr) Dietlinde
>
> Die Freunde
>
> Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand,
> Die gingen immer Hand in Hand,
> Und selbst in einer Herzensfrage
> Trat ihre Einigkeit zutage.
>
> Sie liebten beide Nachbars Käthchen,
> Ein blondgelocktes, kleines Mädchen.
> Einst sagte die verschmitzte Dirne:
> Wer holt mir eine Sommerbirne,
> Recht saftig, aber nicht zu klein?
> Hernach soll er der Beste sein.
>
>
> Der Fritz nahm seinen Freund beiseit
> Und sprach: Das machen wir zu zweit;
> Da drüben wohnt der alte Schramm,
> Der hat den schönsten Birnenstamm;
> Du steigst hinauf und schüttelst sacht,
> ich lese auf und gebe acht.
>
>
> Gesagt, getan. Sie sind am Ziel.
> Schon als die erste Birne fiel,
> Macht Fritz damit sich aus dem Staube,
> Denn eben schlich aus dunkler Laube,
> In fester Faust ein spanisch Rohr,
> Der aufmerksame Schramm hervor.
>
>
> Auch Ferdinand sah ihn beizeiten
> Und tät am Stamm heruntergleiten
> In Ängstlichkeit und großer Hast;
> Doch eh er unten Fuß gefaßt,
> Begrüßt ihn Schramm bereits mit Streichen,
> Als wollt' er einen Stein erweichen.
>
>
> Der Ferdinand, voll Schmerz und Hitze,
> Entfloh und suchte seinen Fritze.
> Wie angewurzelt blieb er stehn.
> Ach, hätt' er es doch nie gesehn:
> Die Käthe hat den Fritz geküßt,
> Worauf sie eine Birne ißt.
>
>
> Seit dies geschah, ist Ferdinand
> Mit Fritz nicht mehr so gut bekannt.




Ich habe hier auch noch etwas zum Schmunzeln:

Der Esel
Es stand vor eines Hauses Tor
Ein Esel mit gespitztem Ohr,
Der käute sich sein Bündel Heu
Gedankenvoll und still entzwei.
Nun kommen da und bleiben stehn
Der naseweisen Buben zween,
Die auch sogleich, indem sie lachen,
Verhaßte Redensarten machen,
Womit man denn bezwecken wollte,
Daß sich der Esel ärgern sollte.

Doch dieser hocherfahrne Greis
Beschrieb nur einen halben Kreis,
Verhielt sich stumm und zeigte itzt
Die Seite, wo der Wedel sitzt.



Die Tute

Wenn die Tante Adelheide
Als Logierbesuch erschien,
Fühlte Fritzchen große Freude,
Denn dann gab es was für ihn.
Immer hat die liebe Gute
Tief im Reisekorb versteckt
Eine angenehme Tute,
Deren Inhalt köstlich schmeckt.

Täglich wird dem braven Knaben
Draus ein hübsches Stück beschert,
Bis wir schließlich nichts mehr haben
Und die Tante weiterfährt.

Mit der Post fuhr sie von hinnen.
Fritzchens Trauer ist nur schwach.
Einer Tute, wo nichts drinnen,
Weint man keine Träne nach.
Hund und Katze

Miezel, eine schlaue Katze,
Molly, ein begabter Hund,
Wohnhaft an demselben Platze,
Haßten sich aus Herzensgrund.

Schon der Ausdruck ihrer Mienen,
Bei gesträubter Haarfrisur,
Zeigt es deutlich: Zwischen ihnen
Ist von Liebe keine Spur.

Doch wenn Miezel in dem Baume,
Wo sie meistens hin entwich,
Friedlich dasitzt, wie im Traume,
Dann ist Molly außer sich.

Beide lebten in der Scheune,
Die gefüllt mit frischem Heu.
Alle beide hatten Kleine,
Molly zwei und Miezel drei.

Einst zur Jagd ging Miezel wieder
Auf das Feld. Da geht es bumm.
Der Herr Förster schoß sie nieder.
Ihre Lebenszeit ist um.

Oh, wie jämmerlich miauen
Die drei Kinderchen daheim.
Molly eilt, sie zu beschauen,
Und ihr Herz geht aus dem Leim.

Und sie trägt sie kurz entschlossen
Zu der eignen Lagerstatt,
Wo sie nunmehr fünf Genossen
An der Brust zu Gaste hat.

Mensch mit traurigem Gesichte,
Sprich nicht nur von Leid und Streit.
Selbst in Brehms Naturgeschichte
Findet sich Barmherzigkeit.
anlässlich des busch-geburtstages hab ich mich auch an einem update versucht bei

www.frizztext.de/busch.html

- am meisten spaß macht mir immer das ding, das otto lenk wieder mal ausgegraben hat, der monolog-sack, der sich in würdevolle falten legt ....

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