 | Beißvorfälle wie seinerzeit in Hamburg, bei denen durch schlimmste Tierquälerei "scharf" gemachte Hunde ein Kind töten oder schwer verletzen sind sehr tragisch, doch glücklicherweise auch sehr selten. Viel häufiger kommt es zu Zwischenfällen mit ganz normalen, friedlichen Hunden, weil grundlegende Spielregeln im Umgang miteinander missachtet werden.
Liebe Hundehalter,
bitte gewöhnen Sie es Ihrem, auch noch so lieben, Hund unbedingt ab, mit "Karacho" auf Menschen und andere Hunde zuzustürmen oder diese, als überschwängliche Begrüßung, anzuspringen. Dies kann leicht als Angriff missverstanden werden und Abwehrreaktionen (auch und gerade von anderen Hunden) auslösen, welche die Situation dann blitzschnell eskalieren lassen! Der Ruf aus weiter Entfernung: "Der tuuuut nichts" hilft da wenig.
Liebe Eltern kleiner Kinder,
wenn Sie mit Ihrem Kind einem Hund begegnen ziehen Sie bitte niemals Ihr Kind mit der Bemerkung "der beisst" weg, nur weil Sie gerade keine Zeit oder keine Lust haben, sich mit Ihrem Kind zu beschäftigen! Sie erzeugen in Ihrem Kind unnötigerweise Ängste, die später schlimme Folgen haben können. Wenn Sie einem Hund begegnen, der einen Maulkorb trägt wird Ihr Kind über dessen martialisches Aussehen erschrecken. Versuchen Sie Ihrem Kind, natürlich altersgerecht, zu erklären, das nicht der Hund gemeingefährlich ist sondern die unwissenden und unfähigen Politiker, die dem Hund diesen Zwang angetan haben. Ich weiß allerdings leider auch nicht, wie man dies einem Kind erklären soll, wo wir Erwachsenen es schon nicht verstehen.
Wenn Ihr Kind einen Hund streicheln will lassen Sie es dies in Ruhe tun, es gibt nichts besseres zum gegenseitigen Verstehen. Aber bitte richtig! Ich beobachte immer wieder, dass ein kleines Kind sich einem fremden Hund "vorsichtig" von hinten nähert, um ihn zu berühren. Wenn die Eltern darauf nicht reagieren spreche ich das Kind selbst an und frage: "Was würde passieren, wenn Du da stehst und es kommt jemand von hinten, der Dich plötzlich anfasst? Würdest Du dann nicht erschrecken?" Achten Sie also bitte drauf, das Ihr Kind sich dem Hund so nähert, das dieser es sieht und der Begegnung mit dem Kind auch ausweichen kann. Es gibt leider nun einmal Hunde, die bereits schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht haben. Versuchen Sie Ihrem Kind dann bitte zu erklären, dass der Hund Angst hat und man ihm etwas Zeit lassen muss, diese zu überwinden. Verhindern Sie um Himmels willen, dass Ihr Kind mit einem Stock, Schaufel o.ä. auf einen Hund zugeht oder ihn mit irgendetwas bewirft! Der Hund, auch der allerfriedlichste, muss sich dann angegriffen fühlen und verteidigen.
Wenn Sie gerade einen jungen Hund oder ein noch sehr kleines Kind haben denken Sie bei einem Fehlverhalten bitte nicht, das dürfe man noch nicht so streng sehen. Beherzigen Sie die alte Weisheit "was Hänschen nicht gelernt hat lernt Hans nimmermehr", auch wenn Sie gerade wenig Zeit haben.
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