| Amsterdam (AP) Gegen den Protest der Opposition will die neue niederländische Regierung ein geplantes Gesetz zum Schutz von Nutztieren zurücknehmen. Die Regierung ignoriere damit die Rechte der Tiere, kritisierten die Grünen am Freitag in Den Haag. Tierschutzorganisationen äußerten sich enttäuscht und wütend und erklärten, die jahrzehntelange Arbeit von Tierfreunden werde zunichte gemacht.
Der neue Landwirtschaftsminister Kees Veerman hatte am Mittwoch in einem Brief an das Parlament angekündigt, nicht wie geplant strengere Richtlinien zur Haltung von Hühnern und Nerzen verabschieden zu wollen. Die Niederlande sollten besser die entsprechenden Vorgaben der Europäischen Union abwarten, anstatt im Alleingang zu handeln, schrieb Veerman.
Das Gesetz war noch von der im Juli abgelösten Mitte-links-Regierung von Ministerpräsident Wim Kok auf den Weg gebracht worden. Es sah ein Verbot der Nerzzucht und der Käfighaltung von Hühnern vor. Nach Angaben von Tierschutzorganisationen hätte es pro Jahr fast 35 Millionen Nutztieren das Leben wenigstens etwas erleichtert.
Nun kann man zu Schröder / Stoiber stehen wie man will. Eines sollte jedoch jedem klar sein: bei einem Wahlsieg der CDU/CSU hätten die Lobbyisten des Deutschen Bauernverbandes und der Agrarindustrie wieder mehr Einfluss erhalten und auch hierzulande wären Tier- und Verbraucherschutz wieder zugunsten des Profits einiger weniger zurückgestellt worden.
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