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Wer glaubt, Zoo-Elefanten führten ein ruhiges bequemes Leben, der irrt. Tatsächlich leiden die meisten Dickhäuter unter Stress und sterben wesentlich früher als ihre frei lebenden Artgenossen. (jkm) - Dies geht aus der bislang umfangreichsten Studie zum Leben von Zoo-Elefanten hervor, die die Biologen Ros Clubb und Georgia Mason von der Universität Oxford jetzt vorgelegt haben. Ihre Untersuchung entstand im Auftrag der britischen Tierschutzorganisation "Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals". Wie die Forscher berichten, werden asiatische Elefanten in europäischen Zoos im Durchschnitt nur 15 Jahre alt. Artgenossen, die in Asien als Arbeitstiere eingesetzt werden, erreichen in der Regel die doppelte Lebensspanne. In freier Wildnis können asiatische Elefanten sogar 60 bis 65 Jahre alt werden. Die Hälfte aller Zoo-Elefanten ist deutlich dicker als frei lebende Artgenossen, viele zeigen Verhaltensstörungen. Während wilde Elefantenkühe mit 18 bis 20 Jahren ersten Nachwuchs bekommen, werden die Weibchen im Zoo schon mit 12 Jahren trächtig. Der Zoo-Nachwuchs ist anfälliger für Krankheiten und stirbt im Vergleich zu in der Wildnis geborenen Zoo-Elefanten zehn Jahre früher, errechneten die Forscher. Die Biologen werteten die Sterbedaten der Tiere in europäischen Zoos der letzten hundert Jahre aus. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass 15 bis 25 Prozent der Elefantenkühe in Zoos nur Totgeburten zur Welt bringen und weitere 6 bis 18 Prozent ihren Nachwuchs verstoßen oder gar töten. Was das Zooleben so anstrengend macht, ist noch unklar. Die Forscher appellieren an die Zoos, keine Elefanten mehr zu importieren und zu züchten, bis das Wohlergehen der Tiere in Gefangenschaft eindeutig sichergestellt werden kann.
Quelle: www.vistaverde.de
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