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Von Jörg E. Mayer
Gegründet wurde die Welttierschutzgesellschaft WSPA (World Society for the protection of animals) im Jahre 1981, um länderübergreifende Tierschutzaktionen vorzubereiten und durchzuführen. Die WSPA mit mittlerweile 400 Mitgliedorganisationen in über 90 Ländern der Erde arbeitet eng mit den Vereinten Nationen, der Weltgesundheits- und Welternährungsorganisation zusammen.
Denn Naturkatastrophen oder Kriege treffen alle: Menschen genauso wie Tiere. Und zusätzlich zu der unendlichen Not der Menschen leiden auch die Tiere unter den Folgen eines Krieges oder eines Erdbebens. In Krisensituationen arbeitet die WSPA eng mit den humanitären Organisationen vor Ort zusammen. Die WSPA hat einen beratenden Status bei der UNO und wird nach Absprache mit der UNO in Krisengebieten für Tiere tätig.
Die WSPA ist seit Jahren auf Katastrophenhilfe spezialisiert. Ein Großteil der Aktivitäten findet weltweit in Gebieten statt, die durch Krieg oder Naturkatastrophen zerstört wurden.
Die Rettung und Versorgung der Tiere in den betroffenen Gebieten bedeutet für viele der überlebenden Familien, dass ihnen ihre Lebensgrundlage wiedergegeben wird. Die meisten sind Bauern in ärmlichen Gegenden, die auf der Flucht ihr Vieh oder ihre Haustiere nicht mitnehmen konnten oder ihre zerstörten Häuser und Farmen wieder aufbauen müssen. Geld für Futter oder eine ärztliche Behandlung der verletzten Tiere haben sie kaum oder gar nicht.
Alleine in den letzten vier Jahren kam die WSPA in etlichen Katastrophengebieten zum Einsatz. Unter anderem 1997 auf der kleinen karibischen Insel Montserrat, wo ein Vulkanausbruch große Teile der Insel sowie die Hauptstadt Plymouth komplett einäscherte. Zwei Drittel der Bevölkerung musste evakuiert werden. Ein WSPA-Team sorgte für Viehfutter und errichtete eine Auffangstation für Hunde und Katzen, die erfolgreich nach Florida zu Privatleuten vermittelt werden konnten.
1998 lieferte die WSPA einige Tonnen Hilfsgüter und medizinische Geräte nach Borneo. Dort zerstörte ein verheerendes Buschfeuer 5 Millionen Hektar auf der indonesischen Insel. Schätzungsweise 7.000 Orang-Utans verbrannten in den Flammen. Mit Hilfe der WSPA konnten über 200 verwaiste Affenbabys gerettet und auf die Auswilderung in den Dschungel vorbereitet werden.
Ein weiterer Einsatz erfolgte 1999 im Kosovo. Der schreckliche Krieg forderte nicht nur unzählige Menschenleben. Schätzungsweise 50 Prozent der Tiere wurden getötet: zerfetzt von Bomben, von Soldaten erschossen oder verbrannt. Für zehn Tage reiste ein WSPA-Team ins Krisengebiet, um die schlimmsten Verletzungen der Tiere zu behandeln. Vor allem die Bauern waren auf diese Hilfe angewiesen. Ohne gesundes Vieh hätten viele aufgeben müssen. Oftmals war es das Einzige, was ihnen noch übrig geblieben ist.
Ein großes Problem waren die vielen Straßenhunde. Viele der Tiere waren krank, verletzt oder halb verhungert. Die Hunde schlossen sich zu großen Gruppen zusammen und gingen gemeinsam auf Futtersuche. Einige Armeeeinheiten hatten schon begonnen die Tiere abzuschießen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Sehr schnell wurde deshalb durch WSPA-Mitarbeiter ein provisorisches Tierheim in Prizren eingerichtet, auch dank der großen Spendenbereitschaft aus Deutschland. Hier war zunächst Platz für 50 Hunde. Bereits 250 Straßenhunde konnten wieder erfolgreich an einheimische Familien vermittelt werden.
Kurz nach dem Krieg lief eine weitere Hilfsaktion der Welttierschutzgesellschaft direkt von Deutschland aus. 28 Hunde aus Pancevo in der Nähe von Belgrad wurden als Soforthilfe und Entlastung für die völlig überfüllten und teilweise zerstörten Tierheime in Serbien von der WSPA nach Deutschland transportiert. Unterstützt wurde die Aktion vom "Bund gegen Missbrauch der Tiere", dem "Deutschen Tierschutzbund" sowie den Tierschutzvereinen in Ludwigsburg und München. Untergebracht in dem privaten Tierheim "Zuflucht für Hunde und Katzen e.V." in Landau wurden die Hunde - vor allem kleine und mittelgroße Mischlinge - an tierliebe Menschen vermittelt.
Der Transport der Tiere nach Deutschland war notwendig geworden, weil die Anzahl der freilaufenden Hunde in Belgrad und Umgebung als Folge des Krieges sprunghaft angestiegen war. Auf der Straße hätten diese entlaufenen und an den Menschen gewöhnten Tiere keine Chance gehabt zu überleben. Ein neues Frauchen oder Herrchen hätten sie dort nicht gefunden.
In Indien, in der Region Gujarat, konnten mit Unterstützung der WSPA fünf Wochen lang täglich über 2.000 Rinder und Kühe mit frischen Futter versorgt werden. Ein gewaltiges Erdbeben zerstörte im Januar 2001 einen Großteil der Region. Viele der Rinder und Haustiere irrten, vom Hungertod bedroht, tagelang umher, weil viele Farmen nicht mehr existierten. Das Rettungsteam der WSPA startete vor Ort mit einheimischen Helfern und Ärzten ein Hilfsprojekt, dass u.a. die Behandlung der kranken und verletzten Tiere, das Bauen von Notfallunterkünften sowie die Verteilung von Futter und Medizin beinhaltete.
Und die Hilfe für die Tiere bedeutet Hilfe für die Menschen, die mit und von ihnen leben.
Kontaktadresse:
WSPA GERMANY
Am Michaelshof 8-10
53177 Bonn
Tel. (02 2 9 56-34 55
Fax (02 2 9 56-34 54
Internet: http://www.wspa.de
E-Mail: info@wspa.de
Ich habe diesen Bericht im WDR III gesehen und muss sagen ich war tief beeindruckt denn in solchen Krisengebieten wird meistens nur über die Verluste an Menschen berichtet und niemals Verluste an den Tieren und die vielen verletzten Tiere. Aber auch, welche Auswirkungen der Verlust der Tiere für die Menschen hat. Hier zeigt sich mal wieder sehr deutlich: Tierschutz ist auch Menschenschutz.
http://www.tieresucheneinzuhause.de
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