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Der Skandal um das Gift Nitrofen in Lebensmitteln zeigt n Niedersachsen jetzt politische Nebenwirkungen. Heftig hatte die Opposition den Nieders. Agrarminister im Landtag angegriffen. Dieser sei "als Schönwetterminister in Krisenzeiten nicht zu gebrauchen" urteilt Hans-Heinrich Ehlen (CDU). "Nehmen sie sich Prinz Charles zum Vorbild, der ist Ökologe" und "Bartel hat nicht aufgeklärt sondern falsche Anschuldigungen ausgesprochen" sagte Rebecca Harms (Grüne).
In der Tat hatte Bartels, in ersten Fernsehinterviews nach Bekanntwerden der Verunreinigungen in Öko-Produkten, Bundesministerin Künast Versagen und das Scheitern ihrer wertvollen Bemühungen um Ökologisierung der Landwirtschaft vorgeworfen anstatt sich für einen zügigen Abbau der Verwendung von Chemikalien in der Landwirtschaft stark zu machen. Dabei waren es gerade niedersächsische, also Bartels unterstehende, Behörden die Meldungen über die Verunreinigungen verzögert und verschlampt hatten.
Schon Ende April waren erste Hinweise auf Gift in Lebensmitteln an Behörden des Landes übermittelt worden. "Dann hat es 10 Tage gedauert, bis die Information mit der Post von der einen zur anderen Dienststelle gelangte. Da hätten sie doch lieber eine Brieftaube nehmen sollen", spottete Ehlen. Erst am 24.05. hatte das Nieders. Agrarministerium den Nitrofen-Skandal schließlich öffentlich gemacht. Georg Schirmbeck (CDU) fügte hinzu, das Nieders. Landesamt für Verbraucherschutz arbeite ohnehin zu langsam. Es dauere durchschnittlich 39 Tage (!!!), bis eine Lebensmittelprobe untersucht und das Ergebnis an den Auftraggeber übermittelt worden sei. "Inzwischen ist die Wurst aber längst gegessen", so Schirmbeck.
Grünen-Fraktionschefin Rebecca Harms kreidet Bartels vor allem an, dass er die Verbände der Ökobauern für Informationsdefizite verantwortlich gemacht und die Mängel in seiner eigenen Verwaltung heruntergespielt habe. Außerdem habe das Agrarministerium die Großbetriebe in Schutz genommen und sich wiederholt widersprüchlich geäußert. "So etwas war unnötig, es hat der Ökobranche schwer geschadet", rügte Harms.
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