51 User im System Rekord: 483 (01.04.2024, 01:34 Uhr)
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| | | Zwischen Sonnenschein und Blumen zu leben läßt unsere Träume langsam entfalten.....
Kleine Dinge zu beobachten wie Rotkehlchen, Schneckenhäuschen, Zweige von Forsythia Zweige von Quitten oder sanfte Regenschauer......
bringt alles wieder was wir immer schon wußten und spürten....
Wir finden die kleinen Wunder die unseren Seelen wieder eine Heimat in der Natur schenken...
Dietlinde
| | | | | | Frühlingslied
Mit geheimnisvollen Düften Grüßt vom Hang der Wald mich schon, Über mir in hohen Lüften Schwebt der erste Lerchenton.
In den süßen Laut versunken Wall' ich hin durchs Saatgefild, Das noch halb vom Schlummer trunken Sanft dem Licht entgegenschwillt.
Welch ein Sehnen! welch ein Träumen! Ach, du möchtest vorm Verglühn Mit den Blumen, mit den Bäumen, Altes Herz, noch einmal blühn
Emanuel Geibel | | | | | | | | > Frühlingslied > > Mit geheimnisvollen Düften > Grüßt vom Hang der Wald mich schon, > Über mir in hohen Lüften > Schwebt der erste Lerchenton. > > In den süßen Laut versunken > Wall' ich hin durchs Saatgefild, > Das noch halb vom Schlummer trunken > Sanft dem Licht entgegenschwillt. > > Welch ein Sehnen! welch ein Träumen! > Ach, du möchtest vorm Verglühn > Mit den Blumen, mit den Bäumen, > Altes Herz, noch einmal blühn > > Emanuel Geibel
Wunderschön!
Ich rieche förmlich die geheimnisvollen Düfte des Frühlings hier im Forum!
Grüßchen Linde | | | | | | | | | | Der Frühlingsregen am Genfersee
Düstrer Wolkenzug, o schwebe näher, Walle still am Jura dort hinab; Und der Landmann, treuer Wetterspäher, Jub'le: Segen träufelt uns herab!
Seht des schönen Sees Bett verdunkelt, Wo die Möve dort ins Wasser streift; Des Saleve Scheitel heiß umfunkelt; Jenes Huhn, das unters Obdach läuft.
Graue Schatten wandeln, schweben, tauchen Schnell das Thal in trübe Dämm'rung ein; Kräuterknospen öffnen sich, und hauchen Süßern Duft als Zeilons Spezerein.
Regen rieselt freundlich und gelinde Jetzt auf Hügel, Acker, Wies' und Feld; Und der Vögelchor im Frühlingswinde Tönt im Busch, vom Zitterglanz erhellt.
Auf der Dole schwimmt ein Meer von Strahlen; Purpur färbt das öde Felsenschloß; Rosenschimmer, die den Mole mahlen Sinken auf des Sees Spiegelschooß.
Erd' und Himmel, Fels und Thal und Hügel, Glänzt in reiner Farbenharmonie; Die Gewässer und der Winde Flügel Rauschen drein in hoher Melodie.
Schalle dann: Laut durch die Welt ertöne, Edler Chor, den unser Freund erschuf; Und der Menschenstimme Zauber kröne Der Natur vereinten Freudenruf.
Friederike Brun (1765-1835) | | | | | | | | | | | | > Der Frühlingsregen am Genfersee > > Düstrer Wolkenzug, o schwebe näher, > Walle still am Jura dort hinab; > Und der Landmann, treuer Wetterspäher, > Jub'le: Segen träufelt uns herab! > > Seht des schönen Sees Bett verdunkelt, > Wo die Möve dort ins Wasser streift; > Des Saleve Scheitel heiß umfunkelt; > Jenes Huhn, das unters Obdach läuft. > > Graue Schatten wandeln, schweben, tauchen > Schnell das Thal in trübe Dämm'rung ein; > Kräuterknospen öffnen sich, und hauchen > Süßern Duft als Zeilons Spezerein. > > Regen rieselt freundlich und gelinde > Jetzt auf Hügel, Acker, Wies' und Feld; > Und der Vögelchor im Frühlingswinde > Tönt im Busch, vom Zitterglanz erhellt. > > Auf der Dole schwimmt ein Meer von Strahlen; > Purpur färbt das öde Felsenschloß; > Rosenschimmer, die den Mole mahlen > Sinken auf des Sees Spiegelschooß. > > Erd' und Himmel, Fels und Thal und Hügel, > Glänzt in reiner Farbenharmonie; > Die Gewässer und der Winde Flügel > Rauschen drein in hoher Melodie. > > Schalle dann: Laut durch die Welt ertöne, > Edler Chor, den unser Freund erschuf; > Und der Menschenstimme Zauber kröne > Der Natur vereinten Freudenruf. > > Friederike Brun (1765-1835)
Claudius, Matthias (1740-1815)
Jeden Morgen in meinem Garten öffnen neue Blüten sich dem Tag. Überall ein heimliches Erwarten, das nun länger nicht mehr zögern mag Die Lenzgestalt der Natur ist doch wunderschön, wenn der Dornbusch blüht und die Erde mit Gras und Blumen prangert.
| | | | | | | | | | | | | | Die Unsterblichkeit der Seele Da steh' ich auf dem Hügel, und schau' umher, Wie alles auflebt, alles empor sich dehnt, Und Hain und Flur, und Thal, und Hügel Jauchzet im herrlichen Morgenstrale.
O diese Nacht - da bebtet ihr, Schöpfungen! Da wekten nahe Donner die Schlummernde, Da schrekten im Gefilde grause Zakigte Blize die stille Schatten.
Jezt jauchzt die Erde, feiert im Perlenschmuk Den Sieg des Tages über das Graun der Nacht - Doch freut sich meine Seele schöner Denn sie besiegt der Vernichtung Grauen.
Denn - o ihr Himmel! Adams Geschlechte sinds, Die diese Erd' im niedrigen Schooße trägt - O betet an, Geschlechte Adams! Jauchzet mit Engeln, Geschlechte Adams!
O ihr seid schön, ihr herrliche Schöpfungen! Geschmükt mit Perlen blizet das Blumenfeld; Doch schöner ist des Menschen Seele, Wenn sie von euch sich zu Gott erhebet.
O, dich zu denken, die du aus Gottes Hand Erhaben über tausend Geschöpfe giengst, In deiner Klarheit dich zu denken, Wenn du zu Gott dich erhebst, o Seele!
Ha! diese Eiche - streket die stolze nicht Ihr Haupt empor, als stünde sie ewig so? Und drohte nicht Jehovas Donner, Niederzuschmettern die stolze Eiche?
Ha! diese Felsen - bliken die stolze nicht Hinab ins Thal, als blieben sie ewig so? Jahrhunderte - und an der Stelle Malmet der Wandrer zu Staub das Sandkorn.
Und meine Seele - wo ist dein Stachel, Todt? O beugt euch, Felsen! neiget euch ehrfurchtsvoll, Ihr stolze Eichen! - hörts und beugt euch! Ewig ist, ewig des Menschen Seele.
Mit grausem Zischen brauset der Sturm daher, Ich komme, spricht er, und das Gehölze kracht Und Türme wanken, Städte sinken, Länder zerschmettern, wenn ich ergrimme.
Doch - wandelt nicht in Schweigen der Winde Dräun? Macht nicht ein Tag die brausende atemlos? Ein Tag, ein Tag, an dem ein andrer Sturm der verwesten Gebeine sammelt.
Zum Himmel schäumt und wooget der Ozean In seinem Grimm, der Sonnen und Monde Heer Herab aus ihren Höh'n die stolze Niederzureißen in seine Tiefen.
Was bist du Erde? hadert der Ozean, Was bist du? strek' ich nicht, wie die Fittige Aufs Reh der Adler, meine Arme Über die Schwächliche aus? - Was bist du,
Wenn nicht zur Sonne seegnend mein Hauch sich hebt, Zu tränken dich mit Reegen und Morgenthau? Und wann er sich erhebt zu nahn in Mitternachtswolken, zu nah'n mit Donnern;
Ha! bebst du nicht, gebrechliche? bebst du nicht? - Und doch! vor jenem Tage verkriechet sich Das Meer, und seiner Woogen keine Tönt in die Jubel der Auferstehung.
Wie herrlich, Sonne! wandelst du nicht daher! Dein Kommen und dein Scheiden ist Wiederschein Vom Tron des Ewigen; wie götlich Blikst du herab auf die Menschenkinder.
Der Wilde gaft mit zitternden Wimpern dich O Heldin an, von heiligen Ahndungen Durchbebt, verhüllt er schnell sein Haupt und Nennet dich Gott, und erbaut dir Tempel.
Und doch, o Sonne! endet dereinst dein Lauf, Verlischt an jenem Tage dein hehres Licht. Doch wirbelt sie an jenem Tage Rauchend die Himmel hindurch, und schmettert.
O du Entzüken meiner Unsterblichkeit! O kehre du Entzüken! du stärkest mich! Daß ich nicht sinke, in dem Graun der Großen Vernichtungen nicht versinke.
Wenn all diß anhebt - fühle dich ganz, o Mensch! Da wirst du jauchzen, wo ist dein Stachel, Todt? Dann ewig ist sie - tönt es nach ihr Harfen des Himmels, des Menschen Seele.
O Seele! jezt schon bist du so wundervoll! Wer denkt dich aus? daß wann du zu Gott dich nahst Erhabne, mir im Auge blinket Deine Erhabenheit - daß du, Seele!
Wann auf die Flur das irrdische Auge blikt, So süß, so himmlisch dann dich in mir erhebst - Wer sah, was Geist an Körper bindt, wer Lauschte die Sprache der Seele mit den
Verwesungen? - O Seele schon jezt bist du So groß, so himmlisch, wann du von Erdentand Und Menschendruk entlediget in Großen Momenten zu deinem Urstof
Empor dich schwingst. Wie Schimmer Eloas Haupt Umschwebt der Umkreis deiner Gedanken dich Wie Edens goldne Ströme, reihen Deine Betrachtungen sich zusammen.
Und o! wie wirds einst werden, wann Erdentand Und Menschendruk auf ewig verschwunden ist, Wann ich an Gottes - Gottes Trone Bin, und die Klarheit des Höchsten schaue.
Und weg ihr Zweifel! quälendes Seelengift! Hinweg! der Seele Jubel ist Ewigkeit! - Und ist ers nicht, so mag noch heute Todt und Verderben des Lebens große
Geseze niedertrümmern; so mag der Sohn In seinem Elend Vater und Mutterherz Durchbohren; mag ums Brodt die Armuth Tempel bestehlen; so mag das Mitlaid
Zu Tigern fliehn, zu Schlangen Gerechtigkeit, Und Kannibalenrache des Kindes Brust Entflammen, und Banditentrug im Himmelsgewande der Unschuld wohnen.
Doch nein! der Seele Jubel ist Ewigkeit! Jehova sprachs! ihr Jubel ist Ewigkeit! Sein Wort ist ewig, wie sein Nahme, Ewig ist, ewig des Menschen Seele.
So singt ihr nach, ihr Menschengeschlechte! nach Myriaden Seelen singet den Jubel nach - Ich glaube meinem Gott, und schau' in Himmelsentzükungen meine Größe.
Friedrich Hölderlin
*20.03.1770 (Lauffen am Neckar) +07.06.1843 (Tübingen)
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