| | München (dpa) - Caroline Link hat den Film-Gipfel fast erreicht: Mit ihrem jüngsten Film «Nirgendwo in Afrika» ist die 38-jährige Regisseurin in der Kategorie bester ausländischer Film für den Oscar nominiert. Schon zuvor hatte das Afrika-Epos um eine jüdische Familie, die vor den Nazis nach Kenia flieht, mit fünf goldenen «Lolas» beim Deutschen Filmpreis abgeräumt.
Ihr Erfolgsrezept scheint denkbar einfach: Sie lasse sich nicht unter Druck setzen. «Es freut mich einfach, wenn ich eine Geschichte erzählen kann, die nicht nur unterhält, sondern das Gefühl, die Seele anspricht.» Und dies hatte wohl auch Hollywood so gesehen - denn «Nirgendwo in Afrika» ist im Gegensatz zu den deutschen TV-Movies noch einmal ein richtiger Kinofilm, der nach Kritikermeinung mit seinen Sinnen auf ein Land reagiert und auf seine Geschichte.
Seit ihrem sensibel erzählten Kino-Debüt «Jenseits der Stille», für das sie 1998 schon einmal für den Oscar nominiert war, gilt die Münchner Regisseurin zumindest im Ausland als Hoffnungsträger des jungen deutschen Films. Doch auch im Oscar-Rummel bleibt sie Realistin. «Ich hatte einige Gespräche mit sicherlich wichtigen Hollywood-Leuten, aber ich habe keine Lust, dort Nummer Zweihunderttausend zu sein», sagte sie kürzlich.
Aber es gibt auch einen weiteren wichtigen Grund, der nichts mit dem Filmen zu tun hat: Die Regisseurin ist seit sieben Monaten Mutter einer Tochter. «Ich möchte erst einmal Zeit für meine Tochter haben», setzt die erfrischend unkomplizierte Perfektionistin Prioritäten. Inzwischen ist «Nirgendwo in Afrika», basierend auf einen autobiografischen Roman von Stefanie Zweig, auch in großen Städten der USA wie New York, Los Angeles oder Chicago angelaufen. 140132 Mrz 03
|