Schuhklau
  Suche:
 Ein Abend am See 29.05.2022 (15:48 Uhr) Charlotte
 Neues aus der Bib 29.05.2022 (15:59 Uhr) Charlotte
 Carina eskaliert :) 29.05.2022 (16:29 Uhr) Charlotte
 Meine Revanche 29.05.2022 (16:59 Uhr) Charlotte
Hallo zusammen,

jetzt also noch der Rest der Woche. Kleine Vorwarnung: Auch das hier könnte wieder etwas länger werden. Denn bevor ich zum eigentlichen Erlebnis komme, muss ich erst noch kurz den Dienstag thematisieren. :)

Dienstagfrüh waren wir drei ehrlich gesagt ziemlich fertig. Und den meisten unserer Kommilitonen ging es nicht anders. Vor der ersten Vorlesung haben wir dann nochmal mit Leonie, Niklas und Dirk über gestern geredet. Sie wusste von den Jungs schon, was gestern noch so passiert ist und deshalb gab es eigentlich nicht mehr viel zu erzählen. Ganz witzig fanden sie, dass wir die Socken für Maren bereits bestellt hatten. :)
Hierzu nochmal zwei kleine Anmerkungen: Das erste, was ich Dienstagmorgen nach dem Aufwachen gemacht habe, ist mir nochmal in meinen Mails die Bestellbestätigungen anzuschauen. Einfach weil es mir immer noch ein wenig surreal vorkam. :D
Das zweite betrifft Marens Reaktion. Denn die hörte jetzt auch zum ersten Mal davon. Insgeheim hatte sie wohl gehofft, dass Carina nicht ernst machen würde. Alles in allem trug sie es aber mit Fassung und meinte schließlich auch, dass ein Deal nunmal ein Deal sei.
Naja, quasi zum Ausgleich, plauderte ich dann aus, dass wir auch Carina noch ein paar neue, auffälligere Socken besorgt haben. Und ehrlich gesagt war es schon schön, dass ich jetzt auch mal sie in Verlegenheit bringen konnte. :)
Ansonsten redeten wir aber gar nicht mal soviel über gestern. Vermutlich auch, weil wir wie gesagt doch recht fertig waren. Wir hatten dann auch ein wenig Pech mit den Dozenten: Die ersten beiden waren super verständnisvoll und haben früher Schluss gemacht, aber dem Dritten war unser Zustand relativ egal und er hat sogar noch überzogen.
Wir drei sind dann danach in die Mensa und anschließend zurück zum Wohnheim. Carina hat sich erstmal hingelegt, aber Maren und ich hatten beide das Gefühl, dass uns etwas Bewegung gut tun würde. Also haben wir uns gemeinsam auf den Weg zum See gemacht und sind dort spazieren gegangen.
Dabei haben wir auch nochmal in Ruhe über gestern geredet. Mich interessierten dabei vor allem zwei Dinge. Zum einen ihre Sichtweise auf Carinas gestriges Verhalten und zum anderen, warum sie diese Aufgabe akzeptiert hatte.
Marens Antwort zum ersten Punkt finde ich sehr interessant. Sie glaubt, dass ihr Schuheklauen Ausdruck eines Minderwertigkeitskomplexes ist. Ich habe es ja selbst schon häufiger erwähnt, dass Carina es nicht mag, wenn man sie auf ihre geringe Körpergröße anspricht. Klar, ihre Empörung in solchen Situationen ist meist eher gespielt, aber in gewisser Weise scheint sie das ja schon zu beschäftigen. Nach Marens Theorie kann sie durch einen Schuhklau an einer größeren Person sich praktisch selbst beweisen, dass sie gleichwertig ist. Das würde eigentlich auch ganz gut zu ihren Aussagen beim Schuhklau passen. Gerade bei dem allerersten an mir, hatte sie sehr häufig auf unseren Größenunterschied Bezug genommen. Und es würde auch erklären, warum sie z.B. so unsicher war, als sie gestern als Einzige noch mit einem Schuh unterwegs war. Denn nach ihrer eigenen Wahrnehmung wäre sie dann in dieser Situation doch wieder die Schwächste von uns. Aber wie gesagt, ist das nur eine Theorie. Die aber doch Einiges für sich hat, finde ich. Und - das will ich nochmal betonen - die auch nicht böse gemeint ist.
Beim anderen Punkt wurde mir ihre Entscheidung jetzt viel verständlicher. Denn ihr war durchaus klar, dass Carina versuchen wird, ihr nächste Woche die Schuhe zu klauen. Sie geht jedoch davon aus, dass diese allein handeln wird. Das überraschte mich erst, aber bei näherer Betrachtung erschien es mir gar nicht so abwegig, dass sie mich nicht "als Bedrohung" auf dem Schirm hat. Schließlich habe ich beim Schuhklau bisher nie mit Carina zusammengearbeitet, eher im Gegenteil. Außerdem meinte ich am Samstag ja noch explizit, dass wir zwei noch nicht quitt sind. Und nach gestern geht Maren natürlich davon aus, dass meine offene Rechnung mit ihr eher noch etwas größer geworden ist. Daher sieht Maren der kommenden Woche auch recht gelassen entgegen: Ihr Plan besteht tatsächlich im Wesentlichen daraus, Chucks zu tragen - die ja den doppelten Vorteil haben, dass sie die Socken vollständig verdecken und eben schwer auszuziehen sind - und ansonsten auf der Hut zu sein. Aus ihrer Sicht, sollte das völlig ausreichen, damit die kleine(re) Carina ihr nicht gefährlich werden
kann.
Offen gesagt fühlte ich mich an dieser Stelle des Gesprächs schon ein wenig unwohl. Ich meine, gestern Abend hatte ich ja schon lose mit Carina besprochen, was wir nächste Woche tun werden. Daher saß ich jetzt schon ein wenig zwischen zwei Stühlen: Zum einen wollte ich Carinas Vertrauen nicht enttäuschen, indem ich Maren jetzt darauf hinwies, dass ich nächste Woche sehr wohl Carina unterstützten werde. Zum anderen fühlte ich mich schlecht dabei, dass Maren mir gegenüber so offen war und ich sie praktisch ins offene Messer laufen ließ.
Meine Äußerungen waren daher auch eher ausweichend und ich fragte sie, ob es denn sehr schlimm für sie wäre, wenn es Carina gelingen sollte, ihr doch die Schuhe abzunehmen. Ihre Antwort war, dass das sehr von den Umständen abhängt. Aber wenn Carina es nicht übertreibt, wäre sie vermutlich nur "nicht sonderlich begeistert", aber jetzt nicht ernsthaft verärgert. Was mich auch beruhigte, war ihre Ergänzung, dass ich ja selbst wisse, dass man Carina nie lange böse sein kann. Ich nahm mir daraufhin fest vor, auf Carina einzuwirken, dass sie es nächste Woche nicht übertreibt und beruhigte damit mein schlechtes Gewissen zumindest etwas.
Maren fragte dann mich, was eigentlich meine Pläne in Bezug auf Carina sind.
Ich antwortete, dass ich schon beabsichtige, mich an ihr zu revanchieren, aber aktuell keine konkreten Pläne habe. Und auch das kam wieder überraschend für mich, aber Maren meinte "Wie wäre es denn morgen?" und bot mir ihre Hilfe an. Ich fragte erstmal zurück, warum gerade morgen und da wurde schnell klarer, worum es ihr eigentlich geht.
Marens Sicht stellt sich ungefähr so dar: Ich, Lotte, werde mich auf jeden Fall an Carina revanchieren. Und nach den gestrigen Ereignissen ist Maren so oder so dazu bereit, mir zu helfen. Sie würde es aber begrüßen, wenn ich meine Revanche noch in dieser Woche durchziehen würde. Dann könnte sie Carina gegenüber kommunizieren: Du willst mir nächste Woche die Schuhe klauen? Wenn du das auch nur versuchst, werde ich mich so (oder noch härter) an dir revanchieren.
Das klingt jetzt schon ein wenig hart. Aber eigentlich sind Marens Hintergedanken sehr human. Denn wie gesagt: Meine Revanche wird ja so oder so passieren. Und wenn Carina aus dieser bereits die aus Marens Sicht richtigen Schlüsse zieht (= gar nicht erst zu versuchen, ihr nächste Woche die Schuhe zu klauen) erspart sie sich ja Marens eigene Revanche - und Maren selbst hätte nächste Woche ihre Ruhe. (Wie gesagt geht sie schon davon aus, mit Carina fertigzuwerden, aber dieses Vorgehen würde ihr nochmal zusätzliche Sicherheit geben.)
So weit, so gut.
Nur saß ich jetzt endgültig zwischen zwei Stühlen: Wie kann ich mich denn guten Gewissens gemeinsam mit Maren an Carina revanchieren, obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich nächste Woche mit Carina gegen Maren aktiv werde? Auf der anderen Seite wollte ich aber auch nicht Carina enttäuschen, indem ich jetzt Maren über unsere Pläne für nächste Woche informiere.
Mein Dilemma versuchte ich dann dadurch zu lösen, indem ich zu Maren sagte: "Aber mal ganz grundsätzlich. Machst du dir keine Sorgen, dass diese ganze Schuhklauerei unsere Freundschaft zu Carina beeinträchtigen könnte? Ich meine, es ist ja schon ein wenig fies, wenn wir uns jetzt hinter ihrem Rücken gegen sie zusammentun, oder?" "Ja, schon ein bisschen. Aber denk nur mal zurück, als Carina und ich uns gemeinsam überlegt haben, wie wir am besten an deine Schuhe kommen. Da hast du ja auch nicht deine Freundschaft zu uns in Frage gestellt. Und ich bin mir sicher, dass Carina das jetzt auch nicht tun wird. Sie weiß ja, dass wir sie damit nicht mobben oder fertigmachen wollen", antwortete sie. "Also würdest du sagen, es ist kein Vertrauensbruch, wenn sich zwei von uns gegen die dritte zusammentun und ihr praktisch eine Falle stellen?", hakte ich nochmal nach. "Ja. Ich meine, im Endeffekt sind es ja wirklich nur Schuhe. Und wie gesagt: Es geht ja nie darum die andere fertigzumachen oder so", bestätigte sie und ergänzte noch lachend: "Schon irgendwie goldig, dass du dir solche Gedanken machst." "Naja, ich will meine Freundinnen halt nicht verletzen", antwortete ich vielsagend.
Aber damit war für mich klar: Wenn Maren es so sieht, dann wird sie sich auch später nicht beschweren können, wenn ich nächste Woche mit Carina zusammenarbeite. :)
Tja, und dann machten wir uns daran, den morgigen Tag zu planen.
Wobei planen jetzt nicht meint, dass wir uns minutiös überlegt haben, was wann passieren soll. Wir haben eher überlegt, in was für Situationen wir sie gerne bringen würden und sind dabei vor allem von unseren eigenen Erfahrungen ausgegangen. Außerdem haben wir eher versucht, uns auf mehrere Eventualitäten einzustellen, nach dem Motto: Wir versuchen erstmal das, aber wenn das nicht klappen sollte, machen wir so und so weiter. Aber ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen (und im Endeffekt kam es eh wieder anders als erwartet). :)

Also dann, jetzt noch der Bericht vom Mittwoch:
Ich kann es nicht anders sagen: Mittwochfrüh war ich doch sehr glücklich. :)
Zum einen hatte ich mittlerweile Gefallen an der Situation gefunden, hinter Carinas Rücken mit Maren zusammenzuarbeiten. Und zum anderen war wegen Christi Himmelfahrt Mittwoch bereits der letzte Vorlesungstag der Woche (den Brückentag hatten wir auch frei).
Auch am Frühstückstisch war es ganz witzig, weil Maren und ich uns immer wieder verschwörerische Blicke zuwarfen, wenn Carina z.B. grad zum Kühlschrank ging. Sie trug noch ihre Jogginghose, die sie morgens häufig anhat und dunkelgraue Socken. Aber ich war schon gespannt, wie ihr finales Outfit für die Hochschule aussehen würde. Gleichzeitig musste ich aber auch zurückdenken an den ersten Schuhklau der beiden an mir und fragte mich, wie groß deren Freude wohl gewesen war, als sie gesehen hatten, mit welchen Socken ich zur Hochschule gehen würde. :)
Auch wenn Maren und ich wie gesagt keinen fixen Plan hatten, so hatten wir uns doch ein paar Dinge überlegt. Eines dieser Dinge erforderte, dass eine von uns kurz unbemerkt in Carinas Zimmer musste. Aber auch das ließ sich relativ problemlos einrichten, da man von der Sitzecke in der Küche aus nicht in den Gang mit den Zimmertüren schauen kann. Während wir frühstückten, gab ich daher einfach vor, nochmal kurz zu meinem Zimmer zu müssen (offiziell um eine neue Wasserflasche zu holen), machte dabei aber auch einen kurzen Abstecher in Carinas. :)
Nach dem Frühstück machten wir uns alle noch kurz fertig und als wir uns zum Aufbruch wieder in der Küche trafen, waren Maren und ich doch überrascht von Carinas Outfit. Denn zum ersten Mal seit längerer Zeit trug sie wieder einen Rock und dazu Strumpfhose.
Unsere Überraschung entging ihr auch nicht und sie fragte, ob irgendwas los ist.
Ich meinte dann zu ihr, dass ich ihr Outfit sehr schön fände und überrascht bin, dass sie es mal wieder trägt. Sie meinte dazu: "Wir treffen uns doch heute Abend noch mit Max und Lukas. So muss ich mich nachher nicht nochmal umziehen."
Zum einen: Hatte ich bisher ganz vergessen zu erwähnen, aber für den Abend hatten wir uns tatsächlich mit den beiden verabredet, um endlich unser ausgefallenes Treffen nachzuholen. Zum anderen: Letztes Mal hatte sie sich auch nicht schicker als sonst für die beiden gekleidet. Wobei ich hier nochmal anmerken muss, dass Strumpfhose und Rock jetzt auch kein völlig unübliches Outfit für Carina sind. Aber das letzte Mal, das sie so gekleidet war, lag bestimmt schon einen guten Monat zurück.
Und ich will da wirklich nicht zu viel reininterpretieren, aber ich fand den Gedanken jetzt nicht völlig abwegig, dass sie sich bewusst so angezogen hat, um uns zu provozieren. Immerhin hat sie ja auch noch unser Treffen mit den Jungs angesprochen. Bei dem letzten davon hat sie ja auch ihre Schuhe verloren. Außerdem hatte sie ja insbesondere am Montag nochmal "Rachegelüste" geschürt. War dieses Outfit jetzt ein Wink mit dem Zaunpfahl? Andererseits bleibt auch hier das alte Problem: Auch wenn ich mir mittlerweile sicher bin, dass ihr das Schuh-Ausziehen gefällt. So bin ich mir immer noch nicht sicher, wie genau sie eigentlich dazu steht, wenn sie ihre eigenen verliert. Und dieser Gedankengang mit der Provokation macht halt nur Sinn, wenn ihr das Verlieren auch gefällt. Aber nach Marens These z.B. dürfte das ja eher nicht der Fall sein.
Was ich aber zugeben muss: Wenn sie uns tatsächlich provozieren wollte, dann funktionierte das zumindest in meinem Fall sehr gut. Es kam mir schon ein wenig ironisch vor: Aber Alex hatte mir ja den Tipp gegeben, darauf zu achten, ob sie häufiger mal auf meine Füße schaut. Doch jetzt ertappte ich mich selbst dabei, wie ich auf dem Weg zur Hochschule immer wieder - unauffällig, wie ich hoffe - an ihr herabschaute. Sie trug heute wieder mal ihre Chelsea Boots (https://www.deichmann.com/de-de/p-m01983780/01983780), die Strumpfhose war ebenfalls schwarz und blickdicht. Ihr Rock hingegen war dunkelblau und mit kleinen weißen Punkten verziert. Dazu trug sie noch ein pastellfarbenes Oberteil, welches das Gesamtbild sehr harmonisch abrundete. Aber so schön die Gesamtkomposition auch war, wusste ich doch, dass sie mir ohne die Schuhe weitaus besser gefallen würde. :)
Ich wunderte mich aber auch hier über mich selbst. Denn als sie die letzten Male so ein Outfit getragen hatte, hatte ich sie im Wohnheim ja bereits ohne Schuhe gesehen. Das heißt, ich weiß eigentlich schon, wie ihre Füße in Strumpfhose aussehen (auch wenn ich mich jetzt nicht detailliert daran erinnern konnte, weil ich früher nicht auf sowas geachtet habe). Daher kam es für mich selbst doch unerwartet, dass dieser Wechsel von Socken zu Strumpfhose so einen Unterschied für mich machte. Hier würde ich auch gerne deine Meinung zu dem Thema hören, Alex. Hast du Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?
Aber unabhängig von Carinas Outfit: Das Vorhaben von Maren und mir hatte sich dadurch im Wesentlichen nicht geändert. Vorerst wollten wir sie aber noch etwas in Sicherheit wiegen und betraten ganz normal die Hochschule. Auch unsere Gesprächsthemen waren die üblichen und dann begann auch schon die erste Vorlesung.
Für die anschließende Pause hatten wir schon im Vorhinein vereinbart, uns mit Max und Lukas in der Cafeteria zu treffen, also machten wir uns dorthin auf den Weg. Als wir eintrafen, waren die Jungs noch nicht da. Maren und ich holten uns daher noch ein bisschen was zu naschen, während Carina sich wie üblich einen Kaffee holte. Wir gingen bewusst zu einem Tisch hinten im Eck, um etwas "Privatsphäre" zu haben und warteten auf Carina, deren Kaffee etwas länger dauerte.
Beim Näherkommen wunderte sie sich bereits, dass wir nicht einen schöneren Tisch am Fenster gewählt hatten. Aber das sollte nicht die einzige Überraschung für sie bleiben. Denn bevor sie sich setzen konnte, stellte ich mich zwischen sie und den Tisch. Und ich konnte mir das Lachen definitiv nicht verkneifen, als ich zu ihr sagte: "Erinnerst du dich eigentlich noch an einen gewissen Freitag, als wir ungefähr zur selben Zeit auch hier in der Cafeteria waren?"
"Ähm. wir waren ja schon an mehreren Freitagen hier", antwortete sie. Aber schon jetzt errötete sie wieder leicht und wusste natürlich genau, worauf ich hinauswollte. Dennoch spielte ich mit und sagte zu ihr: "Dann helfe ich deinem Gedächtnis mal etwas auf die Sprünge."
Und ohne große Umschweife, ging ich nun schlicht vor ihr in die Hocke. Carina selbst war in dieser Situation einigermaßen hilflos, denn sie hatte immer noch ihren vollen Kaffeebecher in der Hand. Ehrlich gesagt hatte ich aber kein Interesse daran, sie so schnell aus dieser Lage zu erlösen und ging es daher doch sehr langsam an. Entsprechend zog ich erstmal die Reißverschlüsse auf den Innenseiten beider Schuhe herunter. Und ich weiß auch nicht, bisher hatte ich dieses Gefühl beim Schuhklau nicht gehabt und es ist mir ehrlich gesagt auch ein wenig peinlich das zuzugeben. Aber jetzt, wo sie so mit geöffneten Schuhen vor mir stand, hätte ich ihr am liebsten über die Knöchel gestreichelt. Andererseits war ich doch in Sorge, dass es sie kitzeln könnte und sie aus Versehen den Kaffee über mich kippt. Daher ließ ich das und machte vorsichtig weiter. Ich hob langsam mit der einen Hand ihr rechtes Bein an und griff mit der anderen nach der Ferse ihres Schuhs. Auch beim Ziehen war ich sehr behutsam und nahm auch hier einen deutlichen Unterschied im Vergleich zum letzten Mal als ich ihr diese Schuhe ausgezogen hatte wahr. Damals war es schon leicht gewesen, aber jetzt glitt ihr Fuß wirklich ohne jeden Widerstand aus dem Schuh. Den stellte ich nun hinter mich und Carina stellte ihren nun schuhlosen Fuß auf dem Boden ab. Sie schwankte kurz, verschüttete dabei aber nichts. Ich schaute kurz zu ihr hoch und sah, dass sie mittlerweile vollends rot im Gesicht war. "Lotte, bitte nicht", flüsterte sie. "Schon nicht ohne, so ein Schuhklau mitten in der Hochschule, oder?", erwiderte ich nur und hob nun ihr linkes Bein an. Auch hier streifte ich ihr den entsprechenden Schuh vorsichtig ab. Tja, und dann war es soweit: Carina war mal wieder schuhlos. :)
Aber auch wenn es nicht das erste Mal war, fühlte es sich doch in vielerlei Hinsicht anders an.
Zum einen natürlich für Carina selbst, denke ich. Klar, am Montag war sie auch in der Hochschule schuhlos gewesen. Aber das war von der Stimmung und Grundsituation her etwas ganz anderes gewesen. Das hier hingegen war unser ganz normaler Hochschulalltag. Aus den vorigen Erlebnissen wussten wir ja bereits, dass es ihr schuhlos in der Öffentlichkeit am peinlichsten ist. Aber ich denke gerade diese Form der "Hochschul-Öffentlichkeit" zeigt bei ihr die größte Wirkung. Allein schon deswegen, weil man halt auch zukünftig noch viel Zeit mit den Kommilitonen verbringen wird. Und wenn ihr euch an das See-Erlebnis zurückerinnert, war Carina damals schon in Sorge, einen "Ruf" zu entwickeln.
Ehrlich gesagt fühlte es sich aber auch für mich anders an, gerade auch im Vergleich zu den bisherigen Situationen, in denen ich ihr die Schuhe ausgezogen hatte. Vielleicht liegt es daran, dass ich diesmal viel mehr das Gefühl hatte, sie in eine für sie extreme Situation gebracht zu haben. Sie saß mittlerweile im Knick der Eckbank, zwischen Maren und mir. Ich hatte das Gefühl, sie wollte sich noch etwas kleiner machen, als sie es ohnehin schon ist und wirkte alles in allem äußerst peinlich-berührt. Einmal zog sie auch hier wieder kurz einen Teil ihrer Haare vor die eine Wange, um ihre Rötung zu verbergen. Ihre Beine hatte sie auch unter die Eckbank gezogen, um sie vor Blicken zu schützen.
Ihre ganze Reaktion erinnerte mich doch sehr stark an meine eigene damals. Und im Ergebnis waren meine eigenen Gefühle daher doch sehr widersprüchlich. So verschämt wie sie da zwischen uns saß, hatte ich (ich weiß wirklich nicht, wie ich das besser beschreiben soll) einfach das sehr grundlegende Bedürfnis, sie beschützen zu wollen. Auf der anderen Seite wollte ich sie aber dennoch weiter in Verlegenheit bringen. Aber auch hier war ich wieder zwiegespalten. Anhand ihrer bisherigen Reaktion war glasklar, das ihr das hier gerade peinlich ist. Aber ich weiß immer noch nicht, ob das für sie eher diese positive Peinlichkeit ist, die ich dabei empfinde oder halt eher eine negative Peinlichkeit oder vielleicht auch etwas völlig anderes, irgendwo dazwischen. Und natürlich will ich Carina nicht verletzen! Daher war ich vor allem am Anfang besorgt, dass wir zu weit gehen könnten.
Vor allem an zwei Dingen orientierte ich mich daher. Das eine war der Gesamteindruck, den Carina machte. Klar, man sah ihr an, dass sie schon sehr peinlich-berührt war, aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass sie gleich in Tränen ausbricht. Auch hatte sie bisher nicht die Nerven verloren und war laut geworden oder sowas in die Richtung. Zum anderen orientierte ich mich an Maren. Denn die hat tendenziell einen wesentlich neutraleren Blick auf diese ganze Schuhklausache als ich selbst. Und die stichelte tatsächlich leicht gegen Carina, während ich ihr eher gut zuredete. :)
Nach ein paar Minuten kamen auch Max und Lukas dazu. Carina schreckte da doch ein wenig auf, aber ich meinte direkt zu ihr: "Entspann dich, die wissen schon bescheid." Ich bin mir nicht sicher, ob sie das wirklich beruhigte oder eher stärker verunsicherte. Die Jungs hingegen konnten sich schon beim Näherkommen ein Grinsen nicht verkneifen. Wir hatten die beiden ehrlich gesagt auch schon gestern mit ins Boot geholt. Daher wussten sie bereits, was in dieser Pause noch passieren würde.
Sie setzten sich jetzt erstmal zu uns und machten sich einen Spaß daraus, Carina zwar nicht explizit auf ihren Zustand anzusprechen, aber immer wieder Wörter in ihre Sätze einzubauen, in denen quasi das Wort "Schuh" steckt und dieses dann sehr zu betonen, etwa "Hoch-schuh-le" oder "Schuh-bacca" (wir kamen irgendwie auch auf Star Wars und eigentlich gings um Chewbacca). Das war an und für sich schon witzig. Aber ich hatte immer noch das Gefühl, dass Carina diesen Anfangsschock noch nicht ganz überwunden hatte.
Dennoch schlug ich vor aufzubrechen, damit wir auf jeden Fall vor dem nächsten Dozenten beim Kursraum sind. Die anderen waren einverstanden, Carina auch.
Tja, und dann taten wir, was wir im Vorhinein schon mit den Jungs vereinbart hatten: Wir gaben ihnen Carinas Schuhe. Hintergedanke hierbei war meine Erfahrung vom Montag, dass es nochmal etwas Anderes ist, wenn die Schuhe sich in einem anderen Raum befinden. Schon das nahm Carina mit einem leichten Schock auf, aber das war noch nicht alles. Denn wir hatten mit den Jungs noch ein bisschen mehr ausgemacht und so meinte Max nun noch zu Carina: "Die bekommst du dann heute Abend wieder."
Da machte Carina doch große Augen und errötete nicht weiter, sondern wurde eher etwas blass. Sie meinte auch sofort, dass wir das nicht tun können. Aber die Jungs verabschiedeten sich trotzdem und gingen mit den Schuhen zurück zu ihrem eigenen Raum. Und es war schon irgendwie herzzerreißend, dass Carina ihnen erst instinktiv nachgehen wollte, es sich dann aber wegen der Abwesenheit ihrer Schuhe nicht traute.
Was mich aber auch da direkt wieder beruhigte: Genau wie die Jungs, wirkte auch Maren kein bisschen besorgt, sondern eher so, als könne sie sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen.
Daher entspannte auch ich mich jetzt merklich und fand Carinas Hilflosigkeit im Endeffekt, naja, eher irgendwie süß. :)
Dennoch neckte ich sie nicht so wirklich, sondern versuchte eher sie in dieser Lage zu unterstützen. Da es wirklich Zeit wurde aufzubrechen, meinte ich z.B. zu ihr "Tja, deine Schuhe sind wohl fürs Erste weg. Aber immerhin hast du ja noch uns beide.", legte ihr den Arm um die Schulter und fungierte beim Weg aus der Cafeteria noch etwas als Sichtschutz. Ich denke das war auch ganz gut so, denn alles in allem war sie auf dem Weg doch unsicher. Auch bei Betreten des Kursraums machte ich es nicht, wie sie damals und wies alle auf ihre Lage hin, sondern begleitete sie bis zum Platz. Maren machte auch niemanden darauf aufmerksam. Aber auch so dauerte es natürlich nicht lange, bis es den Leuten in unserem direkten Umfeld (also vor allem Leonie, Niklas und Dirk) auffiel. Aber da die Pause so gut wie rum war, kam so gut wie nichts an Kommentaren, sondern erstmal nur die überraschte Feststellung, dass sie ja keine Schuhe trägt.
Auch interessant für mich war, dass sie genau wie ich damals, vor der Frage gestanden hatte, wie sie sich am besten hinsetzt. In der Vergangenheit war ihre erste Wahl da meist der Schneidersitz gewesen. Aber wegen des Rocks schied diese Möglichkeit praktisch aus. Sie probierte dann erstmal etwas herum, löste es aber schließlich so, dass sie ihre beiden Füße eng beieinander auf den Boden stellte und ihre Tasche (und auch meine) davor positionierte.
Zu Beginn der Vorlesung wirkte Carina immer noch so, als wäre sie mit ihren Gedanken woanders, aber so nach und nach hatte ich schon den Eindruck, dass sie sich beruhigt.
Ich selbst ordnete auch nochmal etwas meine Gedanken.
Dass sie uns mit ihrem Outfit zu einem Schuhklau in der Hochschule hatte provozieren wollen, glaubte ich mittlerweile nicht mehr. Was ich mir aber noch vorstellen könnte, wäre, dass sie uns zu einer Revanche in der Bar hatte verleiten wollen. Schließlich hatte sie ja heute Morgen noch betont, dass sie das Outfit abends auch noch tragen wird. Andererseits kann es natürlich auch genauso gut sein, dass nichts davon zutrifft.
Ansonsten reflektierte ich nochmal Carinas Reaktion. So stark hatte ich sie nicht erwartet, insbesondere weil es für sie ja nicht das erste Mal ohne Schuhe war. Aber die Umstände spielen hier schon eine wichtige Rolle, denke ich. Bei dem See-Erlebnis war sie, während ich ihr die Schuhe ausgezogen hatte, auch sehr "offen" gewesen. Nur hatte sie es da dann relativ schnell geschafft, sich zu beruhigen und verspielter mit der Situation umzugehen. Heute hingegen dauerte dieser Moment der "Offenheit" (Ich weiß wirklich nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Im Seeerlebnis selbst habe ich es glaube ich als "ohne Fassade" bezeichnet. Das trifft es eigentlich ganz gut) wesentlich länger an.
In der Pause nach der zweiten Vorlesung war sie dann aber schon gefasster. Was auch gut war, denn Leonie, Niklas und Dirk waren an mehr Details interessiert. Carina meinte, es sei im Wesentlichen eine Retourkutsche für den Montag. In Anlehnung daran fragte Niklas, ob Carina dann erneut eine Aufgabe wird absolvieren müssen, um ihre Schuhe zurückzubekommen. Meine Antwort darauf war: "In gewisser Weise." :)
Carina wollte natürlich wissen, was sie würde tun müssen. Aber ich gab ihr nur wage Hinweise, z.B. dass es diesmal kein Zeitlimit geben wird und sie sich keine übertriebenen Sorgen machen soll. Ehrlich gesagt hatte ich selbst diese Parallele zu den Aufgaben vom Montag vorher nie gezogen. Es war ja auch davor schon quasi Tradition gewesen, dass es die Schuhe nicht einfach so zurückgibt. :)
Ebenfalls sehr lustig war, dass Carina erst jetzt realisierte, dass dieser Schuhklau an ihr keine spontane Aktion ist. :D
Dabei hätte sie das ja spätestens merken müssen, als Max und Lukas schon bescheid wussten. Dass das nicht der Fall war, spricht wohl auch sehr dafür, dass sie vorhin ziemlich durch den Wind war. :)
Was mir ansonsten noch auffiel: Aus der restlichen AG hat Carina zwar niemand darauf angesprochen, aber dennoch war ich mir zum Ende der Pause sicher, dass jeder es mitbekommen hat. Die Reihe hinter uns hatte ja eine gute Sicht auf sie und ich vermute, dass es sich von dort aus weiterverbreitet hat. Jedenfalls nahm ich doch einige verstohlene Blicke meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen in Carinas Richtung wahr, vor allem so kleine Seitenblicke, wenn jemand den Raum verließ oder wieder hereinkam.
Nach der Pause folgte die letzte Vorlesung. Und hier hatten wir wieder mehr Glück mit dem Dozenten. Schließlich war es die letzte Vorlesung vor dem langen Wochenende und er hat dann schon gegen 12.30 Uhr Feierabend gemacht.
Die meisten unsere Kommilitonen hatten es dann auch recht eilig ins Wochenende zu starten, aber wir drei ließen uns doch viel Zeit mit dem Zusammenpacken. Wir verabschiedeten uns auch schon mal von den dreien aus der Reihe vor uns, trödelten aber noch etwas weiter und waren schließlich die Letzten im Raum. Das war von mir auch so beabsichtigt gewesen, um es auch nicht zu peinlich für Carina zu machen. Schon am Montag hatte sie sich vor dem (teilweise) schuhlosen Rückweg ja sehr geziert und ich bin ja doch immer etwas in Sorge zu übertreiben.
Allein mit uns im Raum war Carina auch wieder selbstbewusster und wollte wissen, wie es jetzt weitergeht. Ich antwortete ihr: "Naja, das war unsere letzte Vorlesung für heute. Also gehen wir zurück ins Wohnheim, nehme ich an."
"So?", fragte Carina zurück und deutete an sich herab.
"Du weißt doch selbst, dass wir deine Schuhe nicht haben. Also. fürchte ich, dass dir nichts anderes übrigbleibt."
Carina haderte dennoch sehr mit der Situation und argumentierte vor allem damit, dass ihre Strumpfhose auf dem Rückweg kaputt gehen würde und sie schon deshalb partout dagegen ist.
Hier war ich einmal mehr froh, dass Maren dabei war, die mich an etwas erinnerte, was ich schon längst wieder vergessen hatte: Meinen morgendlichen Abstecher in Carinas Zimmer. :)
Wie gesagt, hatten wir auf mehrere Eventualitäten vorbereitet sein wollen. Und die letzten Tage hatte es häufiger mal geregnet. Daher hatten wir schon gestern nach einem Weg gesucht, wie wir Carina auch bei Regen den Weg zurück zum Wohnheim ohne Schuhe absolvieren lassen könnten. Unsere Lösung hierfür waren Carinas Hausschuhe gewesen (https://www.deichmann.com/de-de/p-m01671707/01671707 kommt ganz gut hin, nur in weiß). Die hatte sie eigentlich nur in den ersten Wochen im Wohnheim getragen, aber da wir anderen einfach auf Socken liefen, war sie irgendwann auch dazu übergegangen. Dennoch standen die natürlich weiterhin bei ihr im Zimmer. Unser Notfallplan für Regen wäre dann gewesen, dass die ihre Fußsohle vor dem nassen Boden schützen. Aber natürlich konnten sie jetzt auch genauso gut ihre Strumpfhose vor Verschleiß schützen. :)
Carinas Blick war jedenfalls unbezahlbar, als ich ihre Hausschuhe aus meinem Rucksack holte und grinsend vor ihr auf den Boden legte: "Problem gelöst." :)
Carina selbst war ziemlich überrascht, dass ich heute Früh noch in ihrem Zimmer war. Aber vor allem war auch ihr klar, dass jetzt ihr Hauptargument flöten gegangen war. Dennoch sträubte sie sich noch etwas, bevor sie schließlich doch nachgab und in die Hausschuhe schlüpfte.
Maren und ich konnten uns da beide ein Lachen nicht verkneifen, aber das Gesamtpaket war einfach viel zu niedlich. Auch dass Carina jetzt ziemlich empört zu uns schaute, verstärkte diesen Eindruck eher. :)
Alles in allem wirkte aber auch sie jetzt wieder verspielter und weniger panisch. Entsprechend durfte sie sich auf dem Rückweg jetzt auch mehr Neckereien von uns anhören (Die meisten davon gingen in die Richtung, dass sie doch eigentlich gar keine Straßenschuhe mehr braucht). Zurück auf unserem Flur, zeigte sie uns dann auch demonstrativ die kalte Schulter und verschwand direkt in ihrem Zimmer.
Maren und ich hingegen tauschten uns in der Küche über das Geschehene aus. Wir waren beide sehr zufrieden damit, wie es gelaufen war und entwickelten unseren Revancheplan jetzt sogar noch etwas weiter. Denn der Rückweg zum Wohnheim hatte Maren auf eine sehr naheliegende Idee gebracht. :)
Aber dazu später mehr.
Wir beide kochten jetzt erstmal, auch für Carina. Wir aßen dann auch zu dritt in der Küche. Natürlich kamen wir dabei relativ schnell auf das Geschehene zurück. Carina wollte vor allem wissen, ob wir beide jetzt quitt sind, was ich mit "Aus meiner Sicht schon" beantwortete. "Gut", meinte Carina dazu und gab zumindest kleine Einblicke in ihr Innenleben. Sie erzählte z.B., dass das heute etwas ganz anderes für sie gewesen war, als am Montag. Ich fragte sie auch nochmal explizit, ob sie mir jetzt "böse ist". Aber sie meinte, es sei ja im Grunde nur die Reaktion auf ihren eigenen Schuhklau an mir gewesen und daher ok für sie.
Nach dem Essen gingen wir alle auf unsere Zimmer. Ganz witzig war aber, dass es keine 5 min. dauerte bis Carina bei mir klopfte. Sie wollte wissen, ob sich jetzt eigentlich irgendwas an unseren Plänen für nächste Woche geändert hat. Ich versicherte ihr, dass das nicht der Fall ist. Das freute sie natürlich sehr. Sie fragte mich auch, ob sie später in der Bar ihre Schuhe dann einfach so wiederbekommen wird oder ob da noch eine Aufgabe auf sie zukommt. Ich meinte, eine Kleinigkeit käme da schon noch auf sie zu. Und auch wenn sie sehr neugierig war, schaffte ich es standzuhalten und nichts auszuplaudern. Alles andere wäre auch Maren gegenüber nicht fair gewesen.
Als Treffpunkt für unseren Aufbruch in die Stadt hatten wir drei unsere Küche, 17 Uhr ausgemacht.
Maren und ich waren aber schon etwas früher dort und warteten auf Carina. Ihr Outfit war dasselbe wie heute Morgen, nur jetzt mit ihren Reebok-Sneakern an den Füßen.
Da Maren und ich mit einem ziemlichen Grinsen in der Küche standen, fragte sie auch direkt, ob irgendwas ist. Maren antwortete ihr dann: "Nun ja, Carina, vorhin auf dem Rückweg von der Hochschule haben wir dir doch schon gesagt, dass du eigentlich keine Straßenschuhe brauchst - wo du doch diese schicken Hausschuhe hast." Carina brauchte einen Moment bis der Groschen fiel und wir erklärten ihr auch nochmal, was genau wir von ihr erwarten: Sie sollte ihre Sneaker gegen die Hausschuhe wechseln und den Weg zur Bar so bestreiten. Nur dann würde sie ihre Chelsea Boots dort auch wiederkriegen. Carina stellte sich natürlich erstmal wieder quer. Aber wir machten ihr doch sehr deutlich, dass sie entweder freiwillig ihre Schuhe wechseln kann oder wir das halt für sie übernehmen. :)
Sie argumentierte dann auch, dass ich vorhin doch gemeint habe, wir seien quitt. Nur meinte Maren, dass sie zwei wegen Montag ja auch noch etwas offen hätten. Außerdem klärte sie Carina auch darüber auf, dass das gewissermaßen ein Vorgeschmack darauf ist, was sie erwartet, wenn sie versuchen sollte, ihr nächste Woche die Schuhe zu klauen.
Diese Ansage überraschte Carina erst, aber dann lächelte sie selbst irgendwie ziemlich durchtrieben (habe kein besseres Wort dafür) und meinte: "Also gut, Maren, wenn du es so haben willst."
Auf diese Reaktion hatte Maren nicht wirklich gehofft und entgegnete seufzend: "Ich will doch eigentlich nur meine Ruhe."
"Das hättest du dir wohl früher überlegen sollen", erwiderte Carina trotzig und verschwand jetzt nochmal in ihrem Zimmer.
Kaum waren Maren und ich allein, meinte diese zu mir, dass es wohl doch nicht so klug gewesen sei, diese Ansage zu machen. Ich stimmte ihr zu. Denn es war klar, dass Carina jetzt eher noch motivierter war, nächste Woche aktiv zu werden.
Carina brauchte länger in ihrem Zimmer als erwartet und ich war schon etwas enttäuscht als sie wieder herauskam. Zwar trug sie die Hausschuhe, hatte aber Rock und Strumpfhose gegen Jeans und dunkelblaue Socken ersetzt. Dennoch war es alles in allem ein sehr zufriedenstellender
Anblick. :)
Auf den ersten Metern gab sie sich noch sehr taff, gerade auch um sich Maren gegenüber keine Blöße zu geben. Aber spätestens als die S-Bahn am Haltepunkt einfuhr, bröckelte diese Fassade ein gutes Stück weit dahin. Die S-Bahn selbst war einigermaßen voll und wir standen, mussten aber ohnehin nur eine Station fahren. Wir kamen direkt auf Gleis 1 an und konnten daher über einen Seitenweg direkt vom Bahnsteig in die Fußgängerzone. Hier warteten wir erst noch kurz auf Max und Lukas, die sich freuten uns zu sehen. :)
Sie fragten, ob Carina ihre Schuhe jetzt direkt wiederbekommen soll oder erst in der Bar. Eigentlich hatten wir uns auf die Bar geeinigt. Aber da Maren mittlerweile eingesehen hatte, dass sie Carina nicht wird abschrecken können, entschied sie quasi als Geste des guten Willens, dass sie die direkt jetzt wiederbekommen soll. Ich war damit einverstanden und Carina war auch merklich erleichtert, bedankte sich sogar nochmal bei Maren.
Passiert ist dann nichts mehr, außer das wir fünf einen schönen Abend miteinander hatten. :)

Puh, es war echt viel Schreibarbeit, diese vier Erlebnisse zu Papier zu bringen. Aber es hat mir selbst auch großen Spaß gemacht. Es hilft mir selbst dabei, die Dinge nochmal zu ordnen. Außerdem bin ich natürlich auf Rückmeldungen gespannt! :)
Zudem hat es sich jetzt mit dem langen Wochenende tatsächlich sehr gut angeboten, vor allem auch, da das Wetter nicht so gut war. Carina und Maren sind aktuell beide noch bei ihren Eltern, kommen aber noch im Laufe des Abends zurück. Die Sockenbestellungen für die zwei sind mittlerweile auch angekommen. Ich habe die noch als Geschenk verpackt und den beiden vor die Zimmertür gelegt. :)
Maren meinte, sie hat noch ein Paar Chucks bei ihren Eltern stehen. Mal sehen, ob sie die jetzt tatsächlich mitbringt. Ansonsten bin ich mal gespannt, was die neue Woche so bringt. Eins kann ich aber auch direkt sagen: Direkt am Montag werden wir wohl nichts unternehmen. Aber wie auch immer, ich halte euch auf dem Laufenden. :)

LG Lotte
 Re: Meine Revanche 30.05.2022 (09:10 Uhr) Christian
 Re: Meine Revanche 30.05.2022 (09:16 Uhr) Christian
 Re: Meine Revanche 01.06.2022 (22:35 Uhr) Charlotte
 Re: Meine Revanche 02.06.2022 (02:20 Uhr) kin865 (Kinja)
 Re: Meine Revanche 02.06.2022 (17:55 Uhr) Alex
 Re: Meine Revanche 31.05.2022 (22:32 Uhr) Katharina
 Re: Ein Abend am See 29.05.2022 (18:03 Uhr) Fragestellerin
 Re: Ein Abend am See 29.05.2022 (20:23 Uhr) Charlotte
 Re: Ein Abend am See 30.05.2022 (04:15 Uhr) kin865 (Kinja)
 Re: Ein Abend am See 30.05.2022 (20:01 Uhr) Rens1234
 Re: Ein Abend am See 30.05.2022 (22:46 Uhr) Alex
 Re: Ein Abend am See 04.06.2022 (01:06 Uhr) Charlotte
 Re: Ein Abend am See 04.06.2022 (18:59 Uhr) Alex
 Re: Ein Abend am See 05.06.2022 (11:10 Uhr) Charlotte
 Re: Ein Abend am See 05.06.2022 (22:00 Uhr) Alex
 Ich habs getan! :D 07.06.2022 (01:43 Uhr) Charlotte
 Yeeeeessss! :-) 07.06.2022 (08:01 Uhr) Alex
 Re: Yeeeeessss! :-) 07.06.2022 (22:02 Uhr) Charlotte
 Re: Yeeeeessss! :-) 08.06.2022 (07:38 Uhr) Alex
 Re: Yeeeeessss! :-) 08.06.2022 (21:54 Uhr) Charlotte
 Re: Yeeeeessss! :-) 08.06.2022 (23:13 Uhr) Alex
 Re: Yeeeeessss! :-) 09.06.2022 (22:05 Uhr) Charlotte
3 User im Forum. Forumhosting von plaudern.de. Kostenlose Foren für Jeden. Klicken Sie hier. Impressum